Danke für eure bisherigen Antworten.
Das waren nach dem Lesen des ersten Absatzes auch meine Gedanken - wenn du in erster Linie Lehrer werden willst, weil das von den Arbeitszeiten besser ist, wirst du da nicht glücklich werden.
Dazu würde ich die Empfehlung geben, die auch sonst immer kommt:
Nimm dir ein paar Tage Urlaub und frage bei einer Schule nach, ob du hospitieren und vielleicht sogar ein paar Stunden unterrichten darfst.Dann weißt du, ob dir auch der Job selbst zusagt und nicht nur das drumrum.
Ja, das wäre sicherlich hilfreich. Nur schade, dass jetzt kein ordentlicher Unterricht mehr bis nach den Sommerferien stattfindet.
Ein Grund für die Überlegung zu wechseln ist sicher auch das Gefühl des "Eingesperrtseins" im aktuellen Job.
Ich denke, als Lehrer arbeite ich nicht unbedingt weniger, aber ich kann mir teilweise aussuchen, wann und vor allem auch wo ich bestimmte Dinge erledige.
Die in Frage kommende Schule ist übrigens ca. 20-25 Minuten entfernt.
> - in aller erster Linie wirklich Bock haben, sich mit Jugendlichen zu umgeben und sich mit ihnen auseinandersetzen zu wollen
Da bin ich mir noch nicht so richtig sicher, kann es mir aber vorstellen.
Die Betreuung meiner Jugendgruppe hat mir Spaß gemacht. Es ist aber sicher ein Unterschied einmal pro Woche für 3 Stunden mit Teenagern was zu machen, die meist Lust darauf haben, im Vergleich dazu den ganzen Tag mit gelangweilten Teenagern zu verbringen.
> - Spaß daran haben, etwas so zu erklären, dass dein Funke überspringt
Das habe ich auf jeden Fall.
> - jeden Abend Unterricht vorbereiten oder korrigieren -> Inhalte so aufarbeiten, dass die Kids beschäftigt sind und noch >verstehen, was du ihnen erzählst. Und für morgen übrigens wieder 6x45 min. gestalten
Arbeitszeiten sind sicherlich so eine Sache. Meine Frau muss teilweise sehr lange korrigieren (Sprachfächer). Die Vorbereitung fällt bei ihr aber deutlich unter 6x45 Minuten aus.
> - jeden Vormittag im 45 oder 90 min.-Takt Schülergruppe und Raum wechseln
Warum nicht. Da sehe ich kein Problem.
> - präsent sein, den ganzen Schultag präsent sein. Das bedeutet, dass der Fokus einer Gruppe Pubertiere auf dir liegt und du die >Gruppe führst, ohne Pause. Vom Betreten des Schulgebäudes bis zum Verlassen hast du eine Rolle. Geduld, Humor, Motivation, >Durchsetzungsvermögen, pädagogische Entscheidungen treffen im Sekundentakt. Du kannst nicht einfach mal abschalten
Das könnte in der Tat schwerer werden, als ich mir es jetzt vorstelle.
Ich verfüge zwar über eine Engelsgeduld, aber ob ich mich wirklich gut genug durchsetzen kann weiß ich nicht.
> - dauerhaft Geräusche aushalten. Selbst wenn die Unterrichtsatmosphäre gut ist, machen Kindergruppen Geräusche, im >Treppenhaus brüllen sie rum etc., gibt dir diese geballte Ladung Leben Energie oder raubt sie sie dir?
Gute Frage...
> - aufs Klo gehen und essen erst, wenn der Stundenplan es zulässt
Ich verfüge über große Tanks. Das sollte also zu machen sein.
>- Mit Eltern auseinandersetzen, die unzufrieden sind und dich für alles Mögliche verantwortlich machen, was ihr Kind tut oder nicht tut
Das kenne ich von meiner Frau. Schön ist das sicher auch nicht immer.
> Und last but not least, in Schule arbeiten vorwiegend Menschen, die sich ihr Leben lang in Schule aufgehalten haben. Das prägt. >Du fängst also nicht nur bei 0 an und fühlst dich wie ein Schüler, sondern wirst bisweilen auch so behandelt. Kannst du das >wegstecken?
Vermutlich kann ich das. Ich selbst lerne gerne und freue mich auf neue Herausforderungen.