Neue Studie: Sekundärtugenden sind Basiskompetenzen !

  • Eine neue Studie hat es gezeigt: Die sogenannten Sekundärtugenden sind Basiskompetenzen für den Lernerfolg.


    Die Effekte der in der zugrunde liegenden Erhebung ebenso gemessenen Persönlichkeitsmerkmale wie etwa Gewissenhaftigkeit rechneten die Wissenschaftler ebenso in ihre Studie ein, wie die kognitiven Fähigkeiten sowie das Einkommen der Eltern und demographischen Merkmale wie Geschlecht oder Ethnie. Umso beeindruckter gibt sich Marion Spengler von der Universität Tübingen: Es habe sich gezeigt, „dass unser Verhalten einen Einfluss darauf hat, was aus uns wird und nicht nur, wie wir von der Natur oder unseren Eltern ausgestattet wurden“. Das bedeute noch nicht, dass adäquates Verhalten in der Schule zwangsläufig zu beruflichem Erfolg führte, wie Spengler betont. „Die Ergebnisse zeigen jedoch einen robusten Zusammenhang.“


    https://www.news4teachers.de/2…en-achten/#comment-259065


    Ich befürworte das (und denke dabei an unsere verschiedenen "Schüler-Verhaltensdiskussionen" der letzten Zeit).


    Was sagt ihr dazu?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich halte viel davon und finde, dass die fachlichen Kompetenzen (Fachnoten) neben den sozialen Kompetenzen (Verhaltensnoten)
    gleichberechtigt aufs Zeugnis gehören. Da, wo es sie heute noch gibt, führen Letztere ja eher ein Schattendasein. Mir gefällt die
    NRW-Variante (leider wieder abgeschafft) ganz gut.



    ... Noten für Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit auf den Zeugnissen ausgewiesen werden sollten.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Zitat

    Es habe sich gezeigt, „dass unser Verhalten einen Einfluss darauf hat, was aus uns wird und nicht nur, wie wir von der Natur oder unseren Eltern ausgestattet wurden“.

    Interessanter ist doch der Schlechtfall. Wenn es nicht gut läuft fällt man wesentlich weicher, wenn man von den Eltern gut ausgestattet wird/wurde.


    Ich halte viel davon und finde, dass die fachlichen Kompetenzen (Fachnoten) neben den sozialen Kompetenzen (Verhaltensnoten)
    gleichberechtigt aufs Zeugnis gehören.

    Ja, die klassischen Kopfnoten gehören aufs Zeugnis.
    Nein, nicht gleichberechtigt. Nur "nett sein" reicht eben nicht in einem Industriestaat.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ich glaube, dass für viele Ausbildungsbetriebe mittlerweile die sozialen Kompetenzen deutlich wichtiger sind als teilweise die Noten in den Fächern.
    Ist jedenfalls meine Erfahrung, wenn ich die Schüler besuche.
    Natürlich reicht 'nur nett' nicht, ist aber teilweise schon mal ein Anfang...

  • wundert mich nicht wirklich.
    Wenn ich schaue, was meine Hauptschüler von den Realschülern unterscheidet (bzw. denjenigen, die in der HS ihren Realschulabschluss machen), dann sind es exakt diese Dinge.
    Wer zuverlässig mitschreibt und HA macht, wer seine Mappe gut führt und allgemein sein Zeug in Ordnung hat, hat am Ende hakt häufig die bessere Note (woraus soll man ohne Mappe auch lernen).

  • Der Sohn einer Bekannten hat den Realschulabschluss nicht geschafft, aber einige Monate vor der Abschlussprüfung ein Praktikum in einem Betrieb gemacht und eine Lehrstelle angeboten bekommen. Der Betrieb hat ihn dann sogar ohne Abschluss zur Ausbildung genommen ...

  • Das gibt's bei uns auch häufig. In den Praktika zeigen die Schüler oft, was sie wirklich drauf haben. Also was sie können, wenn sie sich anstrengen. Aber diese Anstrengungsbereitschaft fehlt ihnen in der Schule oft völlig. Das finde ich auch oft so schade: sie sind nicht dumm oder faul oder unorganisiert - das ist nur die Seite, die sie in der Schule zeigen. Leider bewirkt das dann manchmal schlechte Noten oder negative Bemerkungen zum Arbeitsverhalten.

  • In den Praktika zeigen die Schüler oft, was sie wirklich drauf haben. Also was sie können, wenn sie sich anstrengen.

    Also ich kenne das aus der Praktikantenbetreuung genau umgekehrt. Hatte schon häufig genug Diskussionen mit den Betrieben, weil die Praktikanten da gar nicht aufgelaufen sind. Sekundärtugenden = null.

  • Ja, die klassischen Kopfnoten gehören aufs Zeugnis.Nein, nicht gleichberechtigt. Nur "nett sein" reicht eben nicht in einem Industriestaat.


    Nun, Kompetenzen sind doch eh gerade in Mode. Zu den methodischen Kompetenzen können auch die sozialen Kompetenzen kommen. Darin drückt sich dann auch aus, wie jemand seine fachlichen Leistungen erreichte. Das gehört auch alles auf das Zeugnis der Zukunft. Wer es schlechtreden will, spricht natürlich vom Disziplinieren und von guten Noten fürs Liebsein, aber es können sich hier auch Kinder gute Noten holen, die es einfach im fachlichen Bereich nie erreichen würden. Wer sich darüber lustig machen will, dass sich jemand dann laut Zeugnisnote zwar sehr anstrengt, aber doch schlecht (in Mathe z.B.) ist, der denke doch daran, dass wir nicht alle Super-Mathematiker sein müssen; Anstrengungsbereitschaft hingegen wohl in jedem Beruf wichtig und gern gesehen ist.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Nicht jeder möchte später einen Beruf ausüben, welcher gute Schulnoten in naturwissenschaftlichen Fächern voraussetzt. Lediglich die Benotung wäre demnach schwierig, da die Interaktion mit Schülern oder Menschen im Allgemeinen, manchmal nicht den Erwartungen entspricht. Nicht jeder Lehrer ist gleich und somit würde ins besonders die Benotung ein wahrhaftiges Bewältigungsproblem darstellen.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Nicht jeder möchte später einen Beruf ausüben, welcher gute Schulnoten in naturwissenschaftlichen Fächern voraussetzt. Lediglich die Benotung wäre demnach schwierig, da die Interaktion mit Schülern oder Menschen im Allgemeinen, manchmal nicht den Erwartungen entspricht. Nicht jeder Lehrer ist gleich und somit würde ins besonders die Benotung ein wahrhaftiges Bewältigungsproblem darstellen.


    Das sehe ich gar nicht sooo problematisch, @Jubi87.


    Wie ich weiß, machen sich Kollegen bzgl. der Mitarbeit der Kinder auch so ihre Notizen. Damit begründen sie dann ihre Noten. Diese Mitarbeitsnoten entsprechen doch durchaus der Verhaltensnote Mitarbeit.


    Der Heftführung, die auch bewertet werden darf, entspricht doch die Verhaltensnote Fleiß und/oder Ordnung. Ich fände die Heftführung als Verhaltensnote besser und gerechter als die Heftführung mit den Fachnoten zu vermischen. Wer sein Matheheft sauber und ordentlich führt, kann nicht zwangsläufig besser rechnen (was seine Mathenote ja ggf. aussagt) und nicht schlechter, wenn er/sie es mit der Ordnung nicht so hat (Das Genie beherrscht das Chaos). ;) Das sollte man wieder trennen.


    Kreuzchen fürs Arbeits- und Sozialverhalten muss man doch auch begründen können, wenn Eltern nachfragen, oder!?! Also auch jetzt sollte man sich da schon so seine Notizchen machen.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Soweit ich weiß akzeptierten Gerichte bisher bei der Notengebung den Ermessensspielraum des Lehrers. Er muss seine Note natürlich begründen können. Ihr dürfen keine sachfremden Aspekte zugrunde liegen.


    Man kann also im Normalfall nicht dagegen klagen.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Soweit ich weiß akzeptierten Gerichte bisher bei der Notengebung den Ermessensspielraum des Lehrers. Er muss seine Note natürlich begründen können. Ihr dürfen keine sachfremden Aspekte zugrunde liegen.


    Man kann also im Normalfall nicht dagegen klagen.

    Praktisch, wenn man nicht immer alles neu tippen muss, sondern seine Beiträge an verschiedenen Stellen einfügen kann.

  • Praktisch, wenn man nicht immer alles neu tippen muss, sondern seine Beiträge an verschiedenen Stellen einfügen kann.

    ...das geht noch viel schneller.
    Kopiere ein Stück aus dem Kölner Stadtplan.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • ...

    Unser Verhalten resultiert ja maßgeblich aus unseren Genen und der Erziehung unserer Eltern.



    ...Diese Mitarbeitsnoten entsprechen doch durchaus der Verhaltensnote Mitarbeit.



    ...

    Was ist eigentlich eine "Verhaltensnote Mitarbeit"? Sagen Lehrer in Sachsen-Anhalt so dazu?

  • Zu den methodischen Kompetenzen können auch die sozialen Kompetenzen kommen.

    Bitte, bitte.... nicht immer die Fachkompetenz vergessen, wenn es um Kompetenzen geht.


    ...aber es können sich hier auch Kinder gute Noten holen, die es einfach im fachlichen Bereich nie erreichen würden.

    Und die sind dann mit dem Schulabschluss für genau was qualifiziert? Bzw. anderherum... das Zeugniss sagt dann aus, das jemand besonders lieb und fleißig ist, aber ansonsten nichts kann?


    ...dass sich jemand dann laut Zeugnisnote zwar sehr anstrengt, aber doch schlecht (in Mathe z.B.) ist, der denke doch daran, dass wir nicht alle Super-Mathematiker sein müssen;

    Wenn es nicht möglich ist, dass ein durchschnitliher Schüler die Normen des Lehrplans erfüllt, dann ist der Lehrplan Murks.


    Nicht jeder möchte später einen Beruf ausüben, welcher gute Schulnoten in naturwissenschaftlichen Fächern voraussetzt.

    Es werden aber noch andere Fächer als die naturwissenschaftlichen unterrichtet.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Es werden aber noch andere Fächer als die naturwissenschaftlichen unterrichtet.

    Klar, jedoch werden doch genau auf diese Noten geschaut. Ich denke nicht, dass ein Handwerker genau die selben mathematischen Aufgaben zu bewältigen hat, wie in der Schule. Es wird weniger auf die praktischen Kenntnisse und Eignungen geachtet, als auf die Noten, die nicht im Zusammenhang mit dem eigentlichen Berufsfeld stehen.

  • Klar, jedoch werden doch genau auf diese Noten geschaut. Ich denke nicht, dass ein Handwerker genau die selben mathematischen Aufgaben zu bewältigen hat, wie in der Schule. Es wird weniger auf die praktischen Kenntnisse und Eignungen geachtet, als auf die Noten, die nicht im Zusammenhang mit dem eigentlichen Berufsfeld stehen.


    In dem Betrieb in dem ich länger gearbeitet habe, wurde durchaus auch auf andere Fächer geschaut. Gerade die "Lernfächer", da kann man schon erkennen, welcher Schüler z.B. faul ist.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Klar, jedoch werden doch genau auf diese Noten geschaut. Ich denke nicht, dass ein Handwerker genau die selben mathematischen Aufgaben zu bewältigen hat, wie in der Schule. Es wird weniger auf die praktischen Kenntnisse und Eignungen geachtet, als auf die Noten, die nicht im Zusammenhang mit dem eigentlichen Berufsfeld stehen.

    Na ja, mittlerweile sind Handwerker froh, wenn sie überhaupt Auszubildende finden. Großartig Ansprüche stellen die kaum noch, besonders was teilweise das Schulische angeht.
    Da geht es mehr um die sozialen Fertigkeiten: zuallererst mal pünktlich und zuverlässig, freundlich, will und kann anpacken, motzt nicht nach 8 Stunden rum...
    Da sind die Noten oftmals zweitrangig, denn viele Handwerksmeister sind der Meinung, dass sie das schulische 'irgendwie hinbekommen'. Oftmals funktioniert das auch, wenn die Arbeit die Schüler zufriedenstellt und sie ihr erstes Geld verdienen.

  • Klar, jedoch werden doch genau auf diese Noten geschaut. Ich denke nicht, dass ein Handwerker genau die selben mathematischen Aufgaben zu bewältigen hat, wie in der Schule. Es wird weniger auf die praktischen Kenntnisse und Eignungen geachtet, als auf die Noten, die nicht im Zusammenhang mit dem eigentlichen Berufsfeld stehen.

    Ja logisch, darauf schaue ich auch.
    Wenn bei mir jemand die Steckdosen repariert, dann habe ich ein ganz starkes Eigeninteresse daran, dass dauerhaft zu überleben. Und da ist es mir reichlich egal, ob der Handwerker seinen Namen tanzen oder sonstigen Zirkus vollführen kann oder besonders nett ist. Da gibt es ganz klare Prioritäten.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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