Moin,
so langsam geht es ja auf die Halbjahrszeugnisse zu und das Notentheater geht mal wieder los.
Kurzum: Ich habe in einer Klasse im Januar an einem Tag vier Stunden Wirtschaft in Vertretung gegeben. Die Kollegin, die das Fach eigentlich unterrichten sollte, hat im ganzen Halbjahr nur direkt nach den Sommerferien 2 Stunden unterrichtet. Der Rest der Stunden ist ausgefallen. Als ich das im Klassenbuch gesehen habe und der Vertretungsplan vermeldete, daß ich in der Klasse zumindest 3 Wochen (eben bis zum Ende des Halbjahrs) weiter vertrete, habe ich schnell das Thema ganz klein verpackt, um irgendwie noch eine Klassenarbeit schreiben lassen zu können. Zu mehr als zu diesen einmaligen 4 Stunden ist es aber nicht gekommen, weil ich zwischenzeitlich dann schon wieder in andere Klassen geschickt wurde.
So sind also insg. 6 Unterrichtsstunden in dem Fach zusammengekommen und laut Auskunft unserer erweiterten Schulleitung muß im Zeugnis eine Note auftauchen, sobald insg. mindestens 5 Stunden Unterricht erteilt wurden. Entsprechend habe ich dann einen weiteren Kollegen gebeten mich zu vertreten und die Klausur zu beaufsichtigen. Ich konnte es nicht selber, weil ich gleichzeitig "spontan" (mit 24 Stunden Vorlauf) zu einer anderen Schule abgeordnet wurde.
Lange Rede gar kein Sinn: Ich hatte 26 Klassenarbeiten im Fach, habe die alle korrigiert und aufgrund des geringen Unterrichtsumfangs nahe an der Grenze der Nichtbewertbarkeit am Ende sehr wohlwollend bewertet. Konkret gibt es im Halbjahrszeugnis keine 5er und 6er. Jetzt beschweren sich zwei Schülerinnen, daß sie an dem Tag die Klausur nicht mitgeschrieben haben, weil sie da Krank gewesen wären. Ich hatte aber (zugegeben leere) Aufgaben-Zettel mit ihren Namen drauf und die Klausuren entsprechend auch mit der Note 6 bewertet. Ich habe mir da nicht mehr die Mühe gemacht im Klassenbuch zu gucken, ob wer krank war oder nicht. Als ich die Noten eingetragen und dabei festgestellt habe, daß ich für alle Noten habe, war ich froh.
So... und nun? Ich habe mich erstmal darauf zurückgezogen, daß ich die Klausuren gewertet habe, weil ihr Name draufgestanden hat. Beide Mädels haben die Klausuren bei der Rückgabe aus Frust vor meinen Augen vernichtet. Eine hat sie in dutzende Fetzen gerissen, die andere hat sie auf dem Schulhof angezündet. Den Rest sollen sie mit der Schulleitung oder gerne auch der Bezirksregierung klären, ich habe den Kaffee auf.
Und dieser ganze Scheiß für nur 4 Stunden! Sorry, aber ich schiebe einfach nur noch Frust, weil an unserer Schule irgendwie nur noch sozial benachteiligte Kollegen unterrichten, die ja bloß geschont werden müssen, und ich dann den ganzen Mist aufgeladen bekomme; also Abordnung, Abendschule, Vertretungspläne die in 2 Stunden schon nicht mehr gelten, ...
Bin ja männlich und Single, mit mir kann man es ja machen.
Können sie nicht mal Kolleginnen ab 38 Jahren aufwärts einstellen, wenn es schon unbedingt Frauen sein sollen von wegen Quote? Dann hätte sich das Thema Kinder und Erziehungsurlaub wenigstens biologisch erledigt. Ich weiß auch, daß das verboten ist, aber in der freien Wirtschaft läuft es doch auch so. Da war ich auch in einer Firma, in der das genau so in der Personalabteilung angesagt wurde.