cahovi Anfänger

  • aus NRW
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  • Ich kann es sehr gut verstehen, was du schreibst. Ich selber bin Primarstufenlehrerin - schon recht lange. Und es sind auch immer meine Kinder - ich möchte auch die Kinder so begleiten, dass sie im Leben klar kommen und ich habe oft Situationen erlebt, in denen ich schlimme Dinge aufgedeckt habe. Mittlerweile frage ich mich - warum landen diese Kinder immer in meiner Klasse? Ich denke, weil ich diese Untertöne wahrnehme, die andere überhören. Oftmals kämpfe ich gegen die Schulleitung, die meine Sichtweise nicht teilen möchte, weil es unbequem ist - es ist bequemer, Kinder abzusägen, wegzuschauen, als aktiv Hilfe zu holen und Stellen einzuschalten, die helfen (denn ich habe mittlerweile auch eingesehen, dass ich systematische Sachen nicht lösen kann und es meine Aufgabe nicht ist, die Eheberatung, die Erziehungsberatung zu übernehmen. Das können andere besser, aber meine Aufgabe ist es, den Finger in die Wunde zu legen, zu ermutigen, dass es keine Schande ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich habe selber drei große Jungen, so dass ich durch das Nähkästchenplaudern viel erreichen kann.


    Meine Grundschule liegt in einem sehr guten Stadtteil, in dem 90 Prozent auf das Gymnasium wechseln, so dass ich (auch aus den eigenen Erfahrungen mit meinen Kindern) meine, dass es so Lehrer wie dich, kaum an Gymnasien gibt und dass es (noch ) nicht gewünscht zu sein scheint. Man kann ja Problemkinder immer noch nach der 6. Klasse zum Wechsel auf eine andere Schulform bringen - dann hat man das Problem los...... Das geht in der Grundschule und in der Gesamtschule nicht.


    Ich glaube, dass du dir wirklich überlegen solltest, ob das Gymnasium die richtige Stelle ist oder ob du versuchen möchtest an eine Gesamtschule als SEK 2 Lehrer zu wechseln, wenn eine solche Stelle zur Disposition steht. Dort muss man die Probleme beackern - und es stehen oftmals professionelle Teams zur Verfügung.


    Ansonsten versuch es nicht als Niederlage zu sehen, wenn du aus der Klasse genommen wirst- auch in der Oberstufe braucht es engagierte KollegInnen, die den Jugendlichen durch die Pubertät und das Abitur helfen. Auch dort haben die Kids (andere) Probleme und ich war selbst um jeden Lehrer froh, der versuchte, meinen mittleren Sohn mit massiven Pubertätsproblemen anzusprechen, da ich selbst kaum an ihn heran kam.


    Vielleicht kannst du dir ja auch einen anderen Weg am Gymnasium suchen, indem du dich als VertrauenslehrerIn zur Wahl stellst - dann ist es dein Job, dich um die Belange der SchülerInnen zu kümmern - aber auch dabei musst du evt. mit der SL in Kontakt treten.....


    Ich wünsche dir alles Gute!

    flippi

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