Miss Miller Fortgeschrittener

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  • Guten Morgen, Miss Miller!


    Durch deinen Praxis-Besuchsthread habe ich bemerkt, dass wir in demselben Bereich tätig sind. Ich unterrichte ebenfalls in der Erzieher*innenausbildung, allerdings in Hessen. Dass ihr die Besuche bis zum vollständigen Impfschutz ausgesetzt habt, empfinde ich als absolut richtig, in unserem Fachbereich haben wir dieses Jahr nur bei extremen Problemen Vor-Ort-Besuche durchgeführt, ansonsten lief alles telefonisch, beziehungsweise über Videokonferenz. Dies hatte den Vorteil, dass ein Kontakt statt mind. 2 Stunden (inkl. Fahrzeit) nur etwa 20 Minuten dauerte. Wenn man bedenkt, dass die Besuche ohne Erwähnung im Stundenplan immer zusätzlich durchgeführt werden, (eine Klassenleitung kommt dabei schon gut auf 80 Besuche á 2 Stunden pro Jahr), ist das eine ziemliche zeitliche Erleichterung. (Eigentlich ist es eine Zumutung, einen solchen Aufwand von Lehrkräften einfach so zusätzlich, ohne Honorierung, zu fordern). Wie ist das denn eigentlich bei euch geregelt, wenn ich fragen darf?


    Wegen der Pandemie waren zwischen Weihnachten und Ostern unsere Praktika komplett ausgesetzt, war das bei euch nicht so?

    Jetzt haben wir die Situation, dass die (bis jetzt noch ungeimpften) SuS selbst entscheiden dürfen, ob sie ihr Praktikum fortsetzen, oder ob sie sich lieber dem Risiko einer Infektion nicht aussetzen möchten. Diejenigen, welche sich gegen ein Praktikum in Präsenz entscheiden, müssen jetzt von uns als Lehrkräften mit sehr umfangreichen und wertschöpfenden Aufgaben betraut werden, sodass es nicht zum Ungleichgewicht der zeitlichen Belastung von SuS in der Praxis und zu Hause kommt.


    Jetzt habe ich dich mit einer riesigen Nachricht "beglückt". Ich hoffe, das stört dich nicht allzusehr. Wenn doch, bitte ich um Entschuldigung.


    Viele Grüße Mantik

    • Hallo Mantik,


      herzliche Grüße nach Hessen!


      Bei uns war es so, dass die Praktika alle stattgefunden haben, z.T. aber verschoben und auch schon mal um eine Woche verkürzt. Im Moment hat jeder Lehrer immer die Methode, die passt (online, was Schriftliches, vor-Ort-Besuch draußen etc.).

      Und unsere Schüler MÜSSEN - die haben keine Chance, sich zu weigern. Unsere Abteilungsleitung meinte, dass sie beim Träger nachfragen sollen, ob sie geimpft werden, schließlich gehören sie ja - selbst für die 4 Wochen Praktikum - zum Personal.


      Bei uns werden die Besuche genau an die Stundezahl jedes Kollegen angepasst. Ich betreue z.B. 3 Schüler, die jede Woche 2 oder 3 Tage in der Einrichtung arbeiten, da habe ich 3 Stunden in meinem Plan, die dann durch soundsoviele Besuche zum Tragen kommen. Die Besuche in der vollzeitschulischen Form sind ja in den Blockwochen, und da wird genau ausgerechnet, wem wieviele Stunden ausfallen, und die werden dann in Besuchen abgeleistet.


      Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.


      Wie laufen denn bei euch die Besuche zur Zeit?

    • Hallo Miss Miller,


      eigentlich wollte ich dir eine private Nachricht schicken, aber anscheinend habe ich auf der Pinwand geschrieben. Ich weiß gar nicht, was der Unterschied ist.

      Also zu deiner Frage: Vor Weihnachten haben wir die Praxisbetreuung fast ausschließlich telefonisch durchgeführt und bis jetzt waren die Praktika ausgesetzt, sie beginnen erst wieder am Montag, wobei die Betreuung weiterhin aus Infektionsschutzgründen telefonisch abläuft.


      Die Betreuung der Blockpraktika wird bei uns genauso anteilsmäßig aufgeteilt wie bei euch: Also wenn eine Lehrkraft 2 Wochenstunden Unterricht hat, besucht sie in einem vierwöchigen Praktikum 2-3 SuS. Da ein Besuch inkl. Fahrzeit und Protokoll etwas mehr als 2 Stunden dauert, werden hierdurch die 8 entfallenden Unterrichtsstunden kompensiert.


      Anders sieht es aus bei den Jahrespraktika, bei welchen die SuS jede Woche 3 Tage in der Praxis sind. Diese Praktikant*innen werden ausschließlich durch die Klassenleitung besucht, welche (erst seit wenigen Jahren) 2 Wochenstunden dafür im Stundenplan stehen hat. Diese 2 Wochenstunden kompensieren allerdings in keiner Weise die 3 Besuche pro Schüler*in. Bei einer Klassenstärke von rund 25 SuS sind das nämlich 75 Praxisbesuche innerhalb eines Schuljahres.


      Dass ab Montag die Schüler*innen selbst entscheiden können, ob sie ohne (ausreichenden) Impfschutz zurück in die Einrichtungen gehen, finde ich im Hinblick auf die Infektionsgefahr gut. Allerdings müssen wir für diejenigen SuS, welche sich dagegen entscheiden, nun sehr umfangreiche Aufgaben erstellen, die sie als Ersatzleistung für das nicht fortgesetzte Praktikum leisten müssen. Bei der Aufgabenerstellung sollen wir darauf achten, dass die SuS für die Erledigung der Aufgaben etwa 24 Stunden pro Woche aufwenden müssen, damit sie keinen zeitliche Vorteil gegenüber den SuS im Praktikum haben. Die bisher nicht näher definierten Aufgaben sollen wiederum die Klassenlehrer*innen entwickeln und betreuen (natürlich ohne zusätzliche Stundenanrechnung).


      Ihr besucht also die derzeitigen Praktikant*innen erst, wenn ihr den vollständigen Impfschutz habt? Sind dann die Praktika bis dahin nicht schon vorbei?


      Viele Grüße und einen schönen Abend aus Hessen! Mantik

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