Hallo,
scheinbar scheint es in NRW etwas unterschiedlich zu laufen als in Nds. Bei uns sitzen grundsätzlich alle drei "Generationen" von Reffis zusammen in den Seminaren und das ist auch gut so, denn man kann sich wunderbar untereinander austauschen und Tipps geben.
Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass a) Referendare unterbezahlt werden und b) die 19 Stunden natürlich weitaus mehr Arbeit in der Realität bedeuten.
Allerdings muss ich sagen, dass ich im Referendariat trotz sehr guten Examens nicht so wenig Freizeit hatte, wie einige beschrieben. Ich hatte eigentlich jeden Abend Zeit für meine Beziehung und an den Wochenenden um abends auch mal mit Freunden wegzugehen. In den Sommerferien habe ich zu Anfang meine Examensarbeit zu Ende geschrieben und ca. 1,5 Wochen vor Ende habe ich angefangen mich auf meine Prüfung vorzubereiten... naja gut. War aber auch nicht gerade hektisch. Ich denke, das hat viel mit Zeitmanagement zu tun. Allerdings habe ich größten Respekt vor allen Müttern bzw. Eltern, die das auf die Reihe bekommen! Das ist definitiv nochmal eine Sondersituation.
Ich finde es wichtig, dass das Privatleben nicht zu kurz kommt. Dass da ab und zu mal ne stressige Zeit ist, wo es dann eben so läuft na gut. Aber dauerhaft bis 23 Uhr meinen Unterricht vorbereiten und das bei nur 12 Stunden kommt mir unrealisitisch vor. Da macht ihr euch doch kaputt mit! Ich habe wesentlich weniger getan, trotzdem guten Unterricht gemacht und ein prima Examen. Keine Ahnung, ob das am Bundeslad liegt oder an der Grundeinstellung.
Ich habe mein Referendariat im Oktober bestanden und bin nun ab 1.11. arbeitslos. Bis 1. Februar, denn vorher habe ich keine Einstellungschancen, weil nun mal nur zum Halbjahr und zum Schuljahr Lehrer eingestellt werden.
Während meines Referendariats war der Lohn sogar so niedrig, dass ich zusätzlich Hartz 4 beantragt habe. (Hatte noch Anrecht auf ca. 70¤ mehr zum Leben...) Also weiß ich durchaus, dass wir gerade mal auf dem Niveau eines Hartz 4 Empfängers leben mit dem Gehalt und dass man damit im Prinzip nicht über die Runden kommt.
Dass der Job, den ich hoffentlich für ein paar Wochen bekomme, nicht schlecht bezahlt ist, ist mir klar, genau aus dem Grund möchte ich ihn ja machen
Was die fehlende Ausbildung in den Seminaren angeht... naja, ich denke, das meiste lässt sich auch in Büchern nachlesen. Aber das ist meine Meinung...
Kann ja verstehen, dass ihr ärgerlich seid, weil Fehlstunden so verringert werden sollen. Aber letztendlich wäre es mir trotzdem lieber noch 3 Monate weiter an meiner Schule zu bleiben als in dieser Zeit auf der Straße zu stehen und diesen ganzen Formular Quatsch und Krankenkassen Wechsel und Hartz 4 und Nebenjob suchen Krams am Hals zu haben! Das ist meine Grundaussage und dabei bleibe ich. Wer tauschen will: Ich stelle mich gerne zur Verfügung und arbeite die 3 Monate 19 Stunden inner Schule und du kommst dafür mit Hartz 4 aus und suchst mir als Arbeitslose mit ungewisser Zukunft ne neue Wohnung!
Gruß,
Seytania