... wenn ich verzweifelt meine zu korrigierenden Klausuren suche und sie endlich nach 2 Wochen finde.......auf meinem Bügelbrett.
Beiträge von sfrick
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Haben Sie es schon mal mit Erteilen von Nachhilfe versucht, um wenigstens etwas Praxis zu bekommen? Wenn Sie überhaupt keine Lehrerfahrung haben, können Sie es erst mit wenigen Schülern versuchen, die motiviert sind, da ihre Eltern dafür viel Geld bezahlen. Sie werden dann auch mit dem Lehrplan Ihres Bundeslandes konfrontiert werden. Außerdem können Sie im Gespräch mit den Schülern erfahren (denn Schüler wissen alles), an welcher Schule gerade eine Vertretungsstelle benötigt wird und sofort reagieren.
Die meisten offiziellen Fortbildungen kosten Geld und Sie benötigen dafür eine Personalnummer bzw. Schulnummer bei der Anmeldung. Hin und wieder gibt es kleinere Fortbildungen bei Schulbuchverlagen (inklusive dem beworbenen Schulbuch). Die sind meistens kostenlos und man erfährt, was gerade im Unterrichtssektor angesagt ist. Es ist aber nichts in die Tiefe gehendes. Die Teilnehmerscheine kann man aber wunderbar in die Fortbildungsmappe heften und bei einem Vorstellungsgespräch vorzeigen. -
Allerdings gibt es die alte Lohnsteuerkarte (siehe Step)nicht mehr. Es wird statt dessen eine normale Bescheinigung (Din A 4 Blatt) ausgstellt, auf denen die Lohnsteuermerkmale stehen (Steuerklasse, Kinderfreibetrag, Kirchensteuermerkmal, Freibetrag, wenn größer 1000 € usw)
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Bei mir (in Hessen) wurde zwischen regulären Vertretungsstunden und Mehrarbeit unterschieden. Ich hatte als Vertretungslehrer neben meiner "regulären " Vertretungsstelle (mit den 4 (?) Vertretungsstunden im Monat) jede Woche von Mai bis Juni noch 2 Stunden eine Langzeit-erkrankte Kollegin vertreten. Das Geld für die 2 Stunden wurde mir dann im nächsten Halbjahr (allerdings ohne einen Überstundenzuschlag) zu Weihnachten ausgezahlt, das Formular mit den aufgelisteten Vertretungsstunden habe ich nach den Sommerferien erhalten und unterschrieben.
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Hallo Sebef,
um in Hessen Quereinsteiger zu werden, bewirbst Du Dich, indem Du den "Antrag auf Zulassung zum Auswahlverfahren über das besondere berufsbegleitende Verfahren zum Erwerb einer einem Lehramt gleichgestellten Qualifikation" ausfüllst, den Du downloaden kannst. Achte bitte auf den Einsendeschluß, er ist um diese Zeit (ich meine 1. November). Den schickst Du mit allen Studien-Unterlagen an das AfL (Amt für Lehrerbildung). Das AfL entscheidet dann, ob und für welche Fächer und für welche Schulform Du geeignet scheinst (Ich tippe Biologie und Chemie für (je nach Diplomsnote) Haupt-, Real-, Berufsschule und Gymnasium). Du stimmst dann dem Vorschlag zu oder legst einen Widerspruch ein, wenn Du mit der Wahl nicht einverstanden bist.
Dann kommt Dein Profil in eine Datenbank, und du wirst von Schulen aufgefordert, Dich zu bewerben. Vielleicht hast Du Dich schon vorher ein wenig umgeschaut und die Schulen darauf aufmerksam gemacht, dass Du zur Verfügung stehst. Mit Biologie und Chemie bist du gut dabei. Eventuell wird Dir eine Auflage gemacht, in den Ferien noch einen Chemiekurs zu belegen, der extra für Quereinsteiger angeboten wird. Das kannst du event. verhindern, wenn in Deinem Arbeitszeugnis genaue Aufgaben beschrieben sind, ansonsten ist dieser Kurs wohl wirklich hilfreich (lt Zitat eines Kollegen).
Dann ist Warten angesagt. Irgendwann im Januar bekommst Du dann die Briefe von Schulen und Du bewirbst Dich dann. Es kommt dann zum Auswahlgespräch (Schulleitung und Personalrat). Wie lange es dauert, bis Du dann Bescheid bekommst, weiß ich nicht. Ich habe mich bei nur einer Schule beworben, an der ich bereits Vertretungslehrerin war und habe sofort die Zusage bekommen. Du bekommst dann einen unbefristeten Vertrag mit der Bedingung, dass Du nach drei Jahren die Prüfung ablegst und bestehst.
Das weitere Prozedere kannst Du dann in der "Verordnung über das besondere berufsbegleitende Verfahren zum Erwerb einer einem Lehramt gleichgestellten Qualifikation Vom 21. Juli 2009" nachlesen. Das ganze Verfahren ist ziemlich stressig und die Qualität der Ausbildung hängt sehr von Deiner Ausbildungsschule ab. Dir sollte ein erfahrener Mentor zur Seite gestellt werden (eine wichtige Forderung von Dir im Bewerbungsgespräch). Dir fehlen die Module des ersten Jahres Ausbildungsjahres und das Wissen musst du Dir ganz alleine neben einer Vollzeitstelle (Du verdienst dann auch voll) und den Pflichtmodulen aneignen.
Ich hoffe, dass ich Dir helfen konnte.
Gruß,
Sfrick -
Ich greife gerne auf Planet Schule zurück. Dort gibt es für verschiedene Fächer kurze Filme, manche auch in verschiedenen Sprachen. Zu einigen Filmen gibt es auch passende Arbeitsblätter. Alle sind kostenlos herunterladbar und ausdrücklich im Unterricht zu verwenden.
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In meiner ersten Stunde habe ich mich eigentlich nur vorgestellt. Ich habe gefragt, was bisher im Unterricht behandelt wurde, habe mir die Klassenregeln nennen lassen, bin die Namensliste durchgegangen, habe die Schüler Namenskärtchen schreiben lassen, die ich mit dem Klassenbuch verglichen habe, nachdem einige Namen sehr sonderbar waren. Da ich wußte, dass ich die Klasse länger unterrichten durfte, habe ich auch meine Bewertungskriterien offengelegt.
Dann habe ich noch ein paar Fachfragen zu dem letzten Stoff gestellt und mir ein erstes Bild gemacht, wo die Klasse steht. Ein paar Anekdoten aus meiner eigenen Schul- bzw. Unizeit haben zur Auflockerung gedient und ich kannte zufällig noch ein kleines Experiment, daß die Schüler ohne großen Aufwand und Sicherheitsbestimmungen durchführen konnten. Danach war die Zeit auch schon vorbei.Anschließend habe ich den Lehrplan meines Bundeslandes gelesen (jetzt gehört auch noch das Kerncurriculum dazu), das Klassenbuch daraufhin abgeglichen und erst einmal geschaut, was im laufenden Jahr noch alles gemacht werden muss. (Das konnte ich nicht vorher machen, da ich sozusagen aus dem Vorstellungsgespräch in den Unterricht gegangen bin). Den Lehrplan habe ich in kleinere Häppchen zerlegt (Unterrichtsreihen),und dann das Schülerbuch gewälzt. Dann kam mir eine Idee, wie ich diesen Stoff vermitteln konnte. Diese Ideen waren bestimmt nicht perfekt,werden jetzt aber von Jahr zu Jahr verbessert.
Mir haben die Schüler die kleinen und auch größeren Anfängerfehler verziehen. Ich vermute, dass sie bemerkt haben, dass ich sie wertschätze und mein momentan Bestes gebe. -
Liebe Meike,
zu 2 kann ich natürlich nur für/über die Naturwissenschaftler an meinem Studienkolleg (Wiesbaden) reden und auch nur die (95%), mit denen ich gesprochen habe. Dort lagen die Modulnoten zwischen 14 und 9 Punkten. Mir ist aber auch zu Ohren gekommen, dass von den 7 angetretenen Prüfungen nur 2 bestanden haben. Die Kandidaten hatten aber keine Ausbildung vorher gemacht.
Den Hinweis auf die Verbeamtung sehe ich ebenso. Es gibt nur die Möglichkeit, aber keinen Anspruch auf Verbeamtung. Bis vor kurzem war eine Verbeamtung ausgeschlossen. Und eine Möglichkeit bedeutet immer: Sie muss erkämpft werden ( bzw. als Belohnung für überdurchschnittliche Leistungen erfolgen), sonst wäre es ein Rechtsanspruch (und um den muss man auch manchmal kämpfen).
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Meines Wissens läuft das Quereinsteigerprogramm (so wie es jetzt ist) in Hessen das 2. Jahr, die Durchführung wird aber stetig geändert. Die Belastung ist hoch und viele der früheren Seiteneinsteiger, die länger als 2 Jahre an einer Schule sind und somit einen unbefristeten Arbeitsplatz haben, brauchen sich den Stress nicht anzutun. Bis vor kurzem war nicht sicher, ob Quisler überhaupt verbeamtet werden können, das Gesetz ist jetzt aber durch den Landtag gegangen. Es besteht ab sofort die Möglichkeit der Verbeamtung.
Im Studienseminar werden wir Quisler schon komisch angesehen. Plötzlich müssen die Ausbilder ihre Konzepte ändern und sich auf eine ganz neue Art der Lerngruppe einstellen (Was andererseits von allen Lehrern erwartet wird). Zudem hat die Benotung durch den Ausbilder nur eine empfehlende Wirkung, der Schulleiter schreibt die End-Beurteilung für die modulare Ausbildung (das würde ich als Ausbilder wohl auch nicht mögen). Die UBs haben ergeben, dass wir Quisler durch die Bank überdurchschnittlich guten Unterricht machen, aber noch zu sehr aus dem Bauch heraus entscheiden (wie auch anders? Es fehlt uns nach dem 2. Semester immer noch die Theorie .)
Viele Quisler haben anders als die meisten Referendare eine eigene Familie, manche sind auch alleinerziehend und müssen neben den 22-26 Wochenstunden Unterricht, durchschnittlich 4-6 Wochenstunden Modul, eventuell noch durchschnittlich 4 Wochenstunden Zusatzqualifizierung im Zweitfach auch zuhause noch den Mann oder die Frau stehen (und dabei sind noch keine Konferenzen, Ausflüge, Korrekturen, Vorbereitungen für den normalen Unterricht und teilnahmen an sonstige Schulveranstaltungen eingerechnet). Trotzdem haben in unseren Studienseminar nach dem ersten von drei Jahren "erst" 10 % abgebrochen.
Aber die Woche gibt es Ferien, es kann neue Kraft gesammelt werden und das nächste Jahr in Angriff genommen werden -
Das vereinfacht die Sache
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Was macht die Kollegin, wenn die Arbeit mal schlechter ausgefallen ist und diese genemigt werden muss (und das vor dem Austeilen)?
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Für eine normale gut vorbereitete Stunde brauche ich circa die gleiche Zeit zuhause, wenn ich die Stunde noch nie gehalten habe (Dazu kommt noch die Zeit für die Ideenfindung, bei der ich aber auch Haushaltstätigkeiten absolvieren kann). Wenn ich bereits eine gute Stunde parat haben, brauche ich noch eine Viertelstunde, um diese auf die entsprechende Lerngruppe anzupassen, aber nur wenn ich diese Stunde auch archiviert habe (das kommt leider oft zu kurz). Dazu kommen dann noch die typischen Vorbereitungszeiten im Labor, Anfertigen der Fotokopien u.ä. Das wird auch bei Sprach- oder Geisteswissenschaftlern nicht viel anders sein.
Vorbereitung für Projekte, Lernzirkel usw verlege ich meist auf die Ferien. Ebenso die Reihenplanung.
Eine Stunde für einen UB dauert viel länger. da brauche ich als Anfänger 10 Stunden, um die Lerngruppe zu analysieren, 4 Stunden, um die Stunde zu planen, 6 Stunden, um die Feedbacks des Mentors, Klassenlehrers usw. einzuholen und in die Änderungen einzubringen. -
Ich setze bei meinen Schülern gerne Lernzirkel oder aber auch Expertengruppen ein. Das Erstellen der Lernzirkel braucht viel Zeit, die Zirkel können aber leicht wiederverwendet werden. Es gibt dann entsprechend Pflichtaufgaben und Zusatzaufgaben. Ein kleiner Test (Entwickeln eines Experimentes, für das die erarbeiteten Kenntnisse notwendig sind, Laborführerschein etc.) zeigt mir, ob der Stoff verstanden wurde.
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Da lobe ich mir das hessische Quereinsteigerverfahren. Hier wird man von den Schulen aufgefordert, sich zu bewerben. Und wenn ich an einer Schule vorweg gerne unterrichten möchte, dann stelle ich mich mich vor und bitte den SL, mich aufzufordern, daß ich mich bewerbe. Wie die Bewerbung verfasst ist, gibt Rückschlüsse darauf, ob ich pro Forma eingeladen werde, oder ob die Schule mich wirklich braucht. Ich hatte vor einem Jahr 5 Aufforderungen gehabt, bei zweien konnte ich durch die Wortwahl schon entnehmen, dass entweder schon ein anderer Kanditat Nummer eins war oder die Schule kein Zutrauen zu Quislern hatte (was für mich gleich ein Absagegrund war).
Ich habe mich dann bei nur einer Schule beworben, die für mich am Interessantesten war und wurde genommen. Natürlich mit der Prämisse, dass ich eine schnelle positive Entscheidung brauche, da ich sonst die Aufforderungen der anderen Schulen folge. Damit war für beide Seiten der Aufwand ziemlich gering.
Gruß, Sfrick -
Hallo Kata,
ich kann mich step nur anschließen. An der Berufsschule kenne ich mich leider auch nicht aus. In Hessen werden aber Physiker und Chemiker in jeder Schulform gesucht. Am häufigsten an Haupt-, Real- und Berufsschule, aber auch an Gymnasien. Der Markt ist leergefegt, in ein paar Wochen werden mehr Chemielehrer in Ruhestand gehen als ausgebildet werden. Ich bin älter als 40 und hatte keine Schwierigkeiten einen Quereinstieg zu bekommen.Gruß,
Susanne -
Hallo Sandra,
bei mir steht das das nächste halbe Jahr auch noch an. Wir ziehen hoffentlich im Dezember in neue Räume und bis dahin sollte ich auch meine Wünsche und Vorstellungen gemacht haben, damit alles zügig eingeräumt werden kann.
SFrick -
Damit sind auch Sachen wie
Schreiben für Förderpläne, selbständiges erstellen und korrigieren von Klausuren, erstellen von Förderplänen, regelmäßige Zusammenarbeit mit einem Mentor, erstellen und zur Verfügung stellen von Unterrichtsmaterialien für die Materialsammlung, führen von Elterngesprächen, Teilnahme an Wettbewerben, Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen, leiten von AGs, verwalten der Sammlung... um noch ein paar weitere Dinge zu nennen.
Gruß,
SFrick -
Hallo Tino,
ich unterrichte an einer Gesamtschule und habe alle drei Schularten. Gymnasialklassen können, müssen aber nicht ruhiger sein. Dafür hast du doch eine Menge Elterngespräche, auch wenn diese nur mal Hallo sagen wollen oder berichten möchten, dass ihr Kind ein neues Lieblingsfach haben (wenn es danach geht, müsste die Hälfte ein Drittel meier Schüler Chemie studieren wollen ). Fachlich kannst Du da schon sehr gefordert werden, besonders wenn das Thema gerade ein Hobby eines Schülers betrifft.
Wenn du wissen möchtest, ob du für den Beruf geeignet bist, dann gehe zur Realschule. Durchsetzen und konsequent sein mußt du in beiden Schulformen. Meine Realschüler sind aber offener. Wenn ich mal nicht gut bin, bekomme ich das prompt gesagt. Und wenn ich meine (Real)Schüler mitreißen kann, kommt auch mal spontaner Applaus.Gruß,
SFrick -
Ich habe von meiner Tochter vor 3 Jahren eine große Stoff(einkauf)tasche eines finnischen Designers (Marimekko) mit schwarz-weißen Blumen geschenkt bekommen und bin damit total glücklich. Die hält weit über 10 kg aus, ist bei 60 Grad waschbar und ich erkenn sie zwischen den ganzen schwarzen Aktentaschen im Lehrerzimmer immer wieder.
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Sowohl der Einstieg über das Referendariat als auch das Quereinsteiger-Programm in Hessen (Quis) kann nur mit einem Universitätsabschluß absolviert werden.
http://www.hessen.de/irj/HKM_I…c6-1811-f3ef-ef91921321b2
Allerdings werden Physiklehrer gesucht. Entsprechend kannst du dich von Halbjahresvertrag zu Halbjahresvertrag als Vertretungslehrer verpflichten. Und normalerweise kannst Du maximal 2 Jahre an einer Schule bleiben, da sonst die Festeinstellung eingeklagt werden kann. Also ein hoher Preis fürs Lehrersein. Aber es gibt Kollegen, die das schon ein paar Jahre machen.
Als Lehrer arbeitest Du weitgehend selbständig. Du bist an das Rahmenprogramm Deiner Schule, an das Kerncurriculum Deines Faches und an den Lehrplan deines Faches gebunden. Manche Schulen erarbeiten gerade ein paar verbindliche Unterrichtseinheiten aus, die Du aber mit Deiner Persönlichkeit ausfüllen und umsetzen kannst.
Je nach Kollegium kannst Du Dir Hilfe holen. Die mußt Du aber meist aktiv einholen, da normalerweise alle gestresst sind und von einem Unterricht in den nächsten hasten. Erst im Quis/Refrendariat wird dir (normalerweise) ein Mentor zur Seite gestellt.
Gruß,
sfrick
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