"Schon mal daran gedacht, dass das Kind auch hochbegabt sein könnte? "
Ja, habe auch schon wegen Hochbegabung überlegt. Das ist auch nicht abwegig, findest sich auch im Asperger Syndrom wieder. Noch ein Punkt, der überein stimmt.
Aber nur Hochbegabung ist es nicht, denn wie gesagt im Punkto Freiarbeit ist er absolut unselbstständig und nicht fähig, irgendwas zu tun. Er arbeitet nur nach totaler Ansage und immer wieder Ermahnungen, summt zwischendurch und singt und verschwindet in seiner eigenen Welt. Dazu klopft er monoton mit dem Bleistift vor sich hin.
Ausdrucksweise ist überdurchschnittlich, aber man versteht ihn schlecht: monotones Nuscheln.
Verweigert sich auch oft bei der Arbeit, traut sich nichts zu: brubbelt dann immer monoton: das kann ich nicht, das kann ich nicht ....
Ein Kind, welches "nur" hochbegabt wäre, blüht auf, wenn es "Hirnfutter" gibt - zumindest in der Schulanfangszeit, wenn noch nichts mangels Nichterkennens "versaut" ist.
Alles was ich bis jetzt zum Asperger Syndrom gefunden habe, kann ich 200%ig unterstreichen. Für mich ist es eineindeutig. Aber da ich ja natürlich "nur" Lehrerin bin und Mutter eines ADHS-Kindes mit Hochbegabung(!) darf ich die Diagnose nicht stellen, sondern würde lediglich einen Verdacht äußern und der Mutter empfehlen, diesbezüglich einen Psychologen aufzusuchen.
Na ich muss mal mit meiner Chefin reden, wie weit ich in ihren Augen gehen darf, ob ich Verdacht äußern darf oder nicht. Da ich in meiner Klasse schon zwei ADHS-Kinder erkannt habe und hier den Eltern helfen konnte, habe ich einen ziemlichen Vertrauenbonus bei Eltern und Schulleitung.
Meine Befürchtung ist eher der Vater. Ihn habe ich noch nicht gesprochen, kenne ihn und seine Einstellung eben nicht.
grittigirasol