Beiträge von Sonnenkönigin

    Linna, wie schafft sie das denn?! ich stelle es mir ja auch schwieirg vor, weil natürlich niemand gern beschwerden hat, aber als sl darf man dann nicht einknicken, sonst ist man auf dem falschen posten ....


    ich denke, die d wird sich ja allgemein mehr beschwert als in anderen ländern, aber wegen was für kinkerlitzen die direkt zur sl rennen, da kann einem wirklich der hut hochgehen. vermutlich, weil auch die eltern wegen g9 mehr unter druck stehen? und der witz ist, dass sich nicht die eltern beschweren, deren kinder probleme haben, sondern die guten, die noch bessere noten rausschlagen wollen ...

    Hallo zusammen,


    ich bekomme im Schulalltag immer mehr das Gefühl, dass sich die SL von den Eltern einschüchtern lassen. Also, wenn die Eltern Einfluss haben, z. B. in der Pflegschaft o. ä. sind und sicherlich auch mal Kohle rüberwandern lassen, knicken die sofort ein, wenn von eben diesen Eltern mal eine Beschwerde kommt.


    Auch finde ich die Kommunikationswege sehr seltsam: die meisten Eltern scheinen inzwischen direkt zur SL zu gehen, wenn ihnen irgendwas nicht passt, statt das z. B. erst mal mit dem entsprechenden Lehrer abzuklären. Eigentlich müssten die SL sie doch dazu erziehen, erst mal einen anderen Weg zu gehen.


    Wie ich nun schon bei mehrern Schulen mitbekommen habe, hat sich die SL in einem Konfliktfall in der überwiegenden Zahl der Fälle auf die Seite der Eltern gestellt - was ich echt zum Kotzen finde. Ich meine, wir sind doch keine Privatschulen und müssen um die Beiträge der Abwandernden fürchten - warum machen die das dann? Und wie fühlt sich eine Lehrerschaft, wenn sie weiß, dass der SL letztlich doch nicht hinter ihnen steht?


    Im übrigen sehen die Eltern ja, dass ihr Druckmachen Erfolg hat und machen dann natürlich weiter damit.

    Hi Step, welche Schulform ist das denn, wenn man fragen darf? Am Gymi sind wir SE ja (noch) in der Minderzahl, außer mir noch ein Kollege mit anderen Fächern, und zum Glück fängt jetzt noch eine am 01.02. an. Ich habe das Gefühl, dass man da mit SE nicht so offen umgeht - aber die SUS bekommen es ja wie du sagst ohnehin mit. Ich werde sie dann noch mal impfen. Der andere SE hat wohl nix gesagt, aber ich sehe ihn auch nur äußerst selten, da kommt ein Erfahrungsaustausch nicht wirklich in Frage.

    ist ja im Lehrerberuf schon optimal im Vergleich zu anderen Berufen!


    Es sind ja wirklich nur einzelne Tage, wo man etwas organisieren muss - dann aber meist sehr kurzfristig und ad-hoc. Und viele Kollegen machen es sich halt nicht klar, was es heißt, ein Kind rund um die Uhr betreuen zu müssen. Ich kann eben nicht mal eben für eine Dienstbesprechung länger bleiben. Weil ich neu bin, traue ich mich aber nix zu sagen und irgendwann geht man dann auf dem letzten Zahnfleisch.
    Aus dem Grund melde ich mich natürlich auch für Nachmittagsunterricht und zusätzl. Geschichten, die eigentlich gut mal die Kollegen ohne Kinder machen könnten, aber die stellen sich bei solchen Sachen gerne hinten an (jung. ledig, Mann).

    Ein ähnliches Problem hatte ich auch letztes Jahr- ich sollte eine Gruppe englischer Schüler und Lehrer einen Tag lang in Köln begleiten - habe ich auch gerne gemacht, und es hat auch Spaß gemacht.
    Nur hätte ich an diesem Tag gar keinen Unterricht gehabt, ich war von 7.00 bis 19 Uhr mit denen unterwegs, meine Tochter war den ganzen Tag allein zu Hause, weil sie krank war. Und es steht einem für den ganzen Tag noch nicht mal ein Drink zu - man muss alles selbst bezahlen, außer Fahrkarten und Eintrittskarten. Ich habe die englischen Lehrer auch zum Essen eingeladen - ging alles auf meine Kappe, wie ich nachher erfahren musste.
    Und ein Dankeschön bekommt man natürlich auch nicht - wird alles als selbstverständlich angesehen.
    In der Wirtschaft ist es ja auch üblich, die Stunden und Mehrverpflegungsaufwand abzurechnen - an Schulen Fehlanzeige.

    CKR: wieso macht der Kollege denn schlechten Unterricht? Ich denke, der Unterricht kann auch nur so gut sein, wie die SUS, die daran beteiligt sind, da ist nicht nur der Lehrer verantwortlich.
    Vielleicht trittst du ihm auch von Anfang an anders gegenüber, weil du weißt, dass er SE ist.

    hi drey, ja genau, deshalb ja meine Frage, ob man es denen gleich stecken soll, dass man SE ist, damit sie sich die UBs erklären können.


    Einerseits würde bei einem "Azubi" die Toleranzgrenze ja größer sein, andererseits sieht es ja in der Praxis so aus, dass die SUS einen weniger ernst nehmen, sprich man dann automatisch mehr Dizsiplinprobleme etc. hat.

    ... eigentlich, dass ein Seiteneinsteiger vor ihnen steht? Ich denke, irgendwie riechen die das :) Und eigentlich ist es ja auch positiv, dass man schon mal andere Berufe ausgeübt hat. Andererseits stempelt einen das im Lehrerberuf dann automatisch als "nicht originär Ausgebildeter" ab.


    Also, ich habe es nicht explizit erwähnt, aber schon darauf verwiesen, dass ich früher auch schon mal andere Sachen gemacht habe.


    Wie handhabt ihr das?

    Du sprichst mir aus der Seele - Behäbigkeit und Trägheit zeichnet Behörden nun mal aus. Ich finde, dass das gar nicht zu einem dynamischen Beruf wie Lehrer passt - deshalb sollte man die Schulen sich selbst verwalten lassen. Aber vielleicht würden sie dann bald wie Wirtschaftsunternehmen geführt und nur der Profit entscheidet? Kann natürlich auch nicht in unserem Sinne sein ...

    Ich denke, irgendwann wird man auch einfach aus Selbstschutz strenger. Du hast keine Lust, dir auf deinen Nerven herumtrampeln zu lassen, also musst du mehr Distanz und Respekt schaffen. Irgendwann fragt man sich nicht mehr, ob man zu streng war, sondern man will einfach Ruhe haben. Die SUS kapieren, wo deine Grenzen sind, die sie besser nicht übertreten sollten.

    Kiefernwald
    Na ja, unterschwellig gibt es halt immer Neid. Und in D ist es halt so, dass die Leute denken, man kann einen Job machen, wenn man das entsprechende Zertifikat o. ä. erworben hat, was nach meiner Erfahrung nicht stimmt. In den angelsächsischen Ländern ist das halt anders. Ich habe früher in der Wirtschaft auch mit Leuten zusamenn gearbeitet, die keinen offiziellen Abschluss für das hatten, was sie da gemacht haben, trotzdem wäre es mir nicht eingefallen, sie als unqualifiziert zu bezeichnen - ich denke, man lernt am meisten durch Erfahrung. Das Handwerkszeug sollte man aber schon mitbringen.
    Es ist wohl aus der Sicht mancher Grundständiger so, dass sie sich "entwertet" fühlen, wenn jeder "Dahergelaufene" auch ihren Job machen kann. Ich habe diese Denkweise nie nachvolllziehen können. Hängt wahrscheinlich mit der starken Reglementierung in D zusammen.


    Mit "wegstecken" meine ich, wenn es kleinere Bemerkungen sind. Wenn es massiv auftritt oder öfter kommt, würde ich schon was sagen, aber so einen Fall hatte ich noch nie. Wogegen hier im Forum ja schon öfter Gifteleien kommen, weil sich bei den Seiteneinsteigern auch etliche rumzutreiben scheinen, die gar keine sind.


    Die verbeamteten Lehrer hatten tw. eher Mitleid mit mir, weil ich den gleichen Job für weniger Geld und ohne ihre Sicherheit im Hintergrund gemacht habe.


    LG


    Sonnenkönigin

    Kiefernwald
    Die Ablehnung gegenüber SE habe ich in der Praxis eigentlich nie richtig erfahren, sondern erst hier im Forum kennengelernt. Als ich noch Vertretungslehrerin war, waren SL und Kollegen eigentlich immer froh, dass ich da war. Natürlich kommen unterschwellig manchmal ein paar blöde Sprüche, aber die kann man wegstecken. Viele fanden es auch toll, dass ich im Ausland studiert habe und noch andere Dinge gemacht habe. Also, die Mehrheit der Kollegen habe ich wirklich als sehr angenehm erlebt.
    Unangenehm war für mich bisher nur der Umgang mit den bürokratischen Hemmnissen, sprich Anerkennung der Fächer, Einstufung etc.
    Ich sprach heute noch mit einem erfahrenen Kollegen, der die ganze Diskussion als "Kinderkacke" abgetan hat - es kommst doch darauf an, dass man seine Arbeit vernünftig macht, egal ob als SE oder originär ausgebildeter Lehrer. Es hängt m. E. mehr von der Persönlichkeit ab, ob man das Zeug zum Lehrer hat oder nicht - dass man seine Fächer aus dem Effeff beherrscht, setze ich jetzt mal voraus.
    Also jetzt mal zu den Gründen:
    - ich arbeite gerne mit Menschen, insbes. mit Kindern und Jugendlichen
    - ich möchte meine Fächer ausschließlich anwenden können, und nicht nur am Rande (wie manchmal in der Wirtschaft)
    - ich liebe Herausforderungen und mag es, mich immer wieder auf neue Situationen einzustellen (mag keine Routine und Verwaltungsarbeiten)
    - im Wechselspiel mit den SUS kann ich mich ständig verändern und verbessern, weil ich im Unterricht ja unmittelbar ein Feedback bekomme
    - ich motiviere gerne Leute und mache ihnen Mut
    - ich sehe schwierige Kandidaten als Herausforderung an, auch aus diesen Schülern etwas herauszuholen
    - ich finde es interessant, die Entwicklung der SUS über mehrere Jahre zu verfolgen
    - es ist faszienierend, so viele verschiedene Persönlichkeiten z. B. in einer Klasse zu haben und sie alle "untern einen Hut zu bringen"
    - ich liebe die "Verbalschlachten" im Klassenzimmer, weil ich so meine rhetorischen Fähigkeiten noch weiter schärfen kann
    - die Arbeitszeiten sind praktikabel, wenn man selbst Kinder hat
    => eigentlich schon ein Traumjob, wenn man die richtige Schule hat


    Schattenseiten
    Verwaltungsarbeiten, Korrekturen etc.
    psychische Belastung, weil man einander widersprechenden Anforderungen genügen muss (SL, SUS, Eltern, man selbst)
    die ELTERN!!!


    LG


    Sonnenkönigin

    @Pieksieben ? auf Krawall gebürstet ist wohl leicht übertrieben - hast du dich nicht selbst hier beschwert? Dass die Organisation zu wünschen übrig lässt, ist doch wohl ein offenes Geheimnis.

    ... ob es bei mir auch so läuft, sissymaus. Das mit der SL war mir bekannt - aber kann die das wirklich nach einem einzigen UB beurteilen? Ich weiß nur, dass sie nach Ende der Probezeit der BR eine Rückmeldung geben muss, und da könnte sie sich ja theoretisch schon jetzt einfach reinsetzen.


    LG


    Sonnenkönigin

    Sissymaus
    Sie wissen ganz genau, dass ich nur die PEF mache und geben trotzdem Freitag noch zusätzl. als Seminartag an? Das bestätigt mal wieder meinen Eindruck, dass die selber keinen Plan haben. Wir sollen dann aber den toll organisierten Unterricht durchführen - lachhaft.


    Vielen Dank für deine Infos. Hattest du eigentlich schon UBs und wie waren die? Kann mir nicht vorstellen, wie die das bei PEFlern bewerten wollen, wenn es keine Noten gibt.

    Wie schaut es eigentlich bei angestellten Lehrern mit der Beurteilung aus? Ich weiß nur, dass ich nach der Probezeit von der SL beurteilt werde. Danach hat es ja nicht so sehr viel Sinn, weil ich ja ohnehin nicht befördert werden kann ... Kennt sich jemand damit aus?
    Wäre für Rückmeldungen dankbar.


    Lg


    Sonnenkönigin

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