Beiträge von Molala

    Hallo ins Rund,


    auch ich bin aus dem Urlaub wieder da :-).


    UND habe interessiert nachgelesen und fühle mich da grad in meiner persönlichen Einschätzung mehr als bestätigt.


    Schüler werden integriert, die Eltern sind hochzufrieden da kein Stigma 'Förderschule' mehr anfällt und die Stadtvorderen und Politiker reiben sich die Hände, weil man Unmengen von Geld einsparen kann.


    Das geht... schätzungsweise 15 Jahre gut, bis klar ist, dass wir all diese Schüler komplett verloren haben.


    HIER hat eine Mutter unserer Förderschule es mit Hartnäckigkeit durchboxen können, dass ihr Kind (Mittelstufe) nun probehalber die HS für ein halbes Jahr besuchen kann. Die vorgesetzte Schulbehörde hat zustimmen müssen.


    Allen Kollegen ist Angst und Bange um das zurückhaltende schwache Kind. Wirkliche Integration findet nicht statt, es gibt keine Förderstunden für diesen Versuch. Das ist doch alles bitter...


    Nun, warten wir also ab und schön auch, dass in diesem bundesweit gelesenen Thread kaum von sinnvoller Inklusion berichtet werden kann *ironieoff*...


    LG


    Molala

    Hallo Dejana,


    ich finde es außerordentlich interessant, was Du aus Gb berichtest. So ungefähr stelle ich mir das ja auch vor und sehe daher den Sinn einer solchen Einverleibung aller Schüler einfach nicht...


    Aber wie kann es dann sein, dass immer (IMMER) behauptet wird, dass Kinder mit Lernproblemen BESSER sind, so sie in den allgemeinen Lernverbünden lernen können.


    Völlig abwegig halte ich die These, dass sich die Schüler aus verschiedenen sozialen Gruppen dann besser mischen und untereinander befreunden würden. Gerade eine Freundin aus NRW (Grundschule) berichtete, dass genau die ZWEI Kandidaten, die jetzt nach Abschaffung aller Fö-Schulen in ihrem Kreis bei ihnen bleiben mussten, sich gefunden hätten. Und gelten nun als das Duo infernale... Toll.


    Das ist doch Sozialromantik, wer da anders denkt.


    Und immer diese paar Einwohner in Finnland oder Norwegen mit UNSEREN Verhältnissen zu vergleichen, nervt auch. KLAR, dass bei so viel Einwohnern wie in Berlin ein Land wie Norwegen Abstand von besonderer Beschulung nimmt. Das ist logistisch schon nicht machbar, in dem weiten Land Förder-Schulen zu füllen.


    Und dass südliche Lände keine Förderschulen haben, liegt schlicht am Geldmangel. UND an der Tatsache, dass Großfamilien die paar schlichten einfachen Gemüter mit durchgeschleppt haben bzw. es dann noch genügend schlichte Jobs gab. UND es war eben auch irgendwie egal, wenn in Klassen gelegentlich mal Kinder saßen, die nichts konnten...


    Tja...


    Ich bin gespannt, wie das hier in Hannover mit dem 'ersten Versuch' laufen wird.


    Molala

    Hallo ins Rund,


    der Beitrag hier hat mich veranlasst mich noch einmal neu anzumelden, da ich vor Jahren schon mal aktiv war.


    Ich bin auch an einer Fö-Schule in Nds. und hadere ebenso mit dieser Sparversion genannt Inklusion.


    Vor den Ferien war ich bei einer Veranstaltung in der Landesschulbehörde, da ging es GENAU um das Thema. WIE funktioniert Inklusion in anderen Ländern...


    Super, dachte ich - da gibt es dann mal Infos aus allererster Hand. Die Dame, die den Vortrag hielt, war von der 'European Agency for Development in Special Needs Education'.


    Ich war mit zwei Kolleginnen dort und wir haben nach 1,5 Stunden den Vortrag vor der abschließenden Diskussion wutentbrannt verlassen. SO viel unnützes Zeug wurde da erläutert... Minutenlang hielt sich die Dame damit auf, Fachleute über den Unterschied mittels Schaubildern zwischen Integration und Inklusion zu erläutern.


    Behinderung wurde mehrfach definiert... Auf die Tränendrüse gedrückt, man wolle doch wohl wirklich keine Kinder mehr AUSSORTIEREN *pfui*... usw.


    Ich habe alles mitgeschrieben, weil ich kaum glauben konnte, da so viel Schrott zu hören.


    Nach genau 40 Minuten kam die Dame dazu, ein bisschen was von anderen Ländern zu berichten.


    Aber auch das war an Obeflächlichkeit kaum zu überbieten.


    So... was blieb hängen...


    ÜBERall in fast allen Ländern gibt es 'buddies' - Schüler, die 'behinderten' Schülern im Schulalltag helfen (müssen).


    Das war durchgängig. Immer ein bisschen variiert, aber im eigentlichen Sinne gleich.


    Mein Sohn - 5. Klasse Gymnasium - merkte übrigens vorher schon stöhnend folgendes an (er wollte wissen, wohin ich den Nachmittag führe und um was es inhaltlich ginge...), 'oh nee - wenn das kommt, muss man wieder ständig HELFEN... neeee eyyy...'.


    Das wird ne ganz billige Nummer werden. ABER wir - als Förderschullehrer - werden das kleinste Problem haben. Wir fliegen ein - für besagte 2 Stunden - geben kluge Ratschläge und was die armen Grundschulen damit machen sollen, steht dann auf einem anderen Blatt.


    Nun, ich bin sehr interessiert, ob andere hier noch mehr dazu sagen können.


    Aktuell startet Hannover ja angebelich mit der Inteklusion in drei Förderschulen, da gab es eine Verlautbarung in einem halboffiziellen SPD-Papier.


    Mal sehen, was man davon hört...


    Gruß


    Momola

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