Beiträge von gemo

    Hallo Hermine,


    Zitat

    eine sehr nette 10 ... frustriert, weigern sie sich ... Französisch zu sprechen


    Gut, dass Du jetzt endlich zur "Sprache" kommen willst.


    Ist da 3 Jahre fast nicht gesprochen sondern nur Grammatik gepaukt worden, woran sie sich gewöhnt haben ?
    Ich nehme an, dass Du da nicht schon immer die Lehrerin warst.

    Versuch's noch mal wie im Anfangsunterricht:


    Gegenstände benennen - in Inter-/Aktionen benennen - einfache Dialoge und Rollenspiele auswendig lernen und spielen lassen - Chansons mitsingen - Texte laut lesen / laut mitlesen, Videocassetten ablaufen lassen ... damit das französische Klangbild möglichst oft gehört und selbst gesprochen wird.


    Es wird seine Zeit brauchen, das Niveau des 4. Lernjahres zu erreichen.
    Aber Du hast bestimmt recht, die ja an sich mündliche Sprache endlich "herauskitzeln" zu wollen. Das scheint wichtiger.


    Beste Erfahrung: 2 Wochen Schüleraustausch in den Ferien organisieren / anregen. Nicht in franz. Klassenzimmern sitzen und weder verstehen noch sprechen können.


    Viel Erfolg ! gemo

    Hallo Trissi,


    Du hast offensichtlich deutliche Vorbehalte, mit Deinem Ffeund zusammen zu ziehen (Mietvertrag). Dann mach es auch nicht nur aus diesem äußeren Grund - ich fürchte, das geht nicht gut.


    Behalte Deine jetzige Wohnung, sei so oft bei Deinem Freund wie Du willst und melde Dich bei Deinem Freund mit "Hauptwohnsitz" an und benenne Deine Wohnung als "Zweitwohnung" für den Fall, dass Du mal dort "erwischt" wirst. Gib dienstlich überall nur die neue Adresse an. Um die Post musst Du Dich kümmern!
    Nur falls ein Beleg gefordert wird, gib eine Kopie des Meldebelegs ab. Ich könnte mir noch die Notwendigkeit einer schriftlichen Bestätigung Deines Freundes vorstellen. Auf mehr hat niemand Anspruch - schon vom Datenschutz her nicht.
    Einen Grund für bestimmte Zeitdauer schon vorher sehe ich auch nicht ein. Gäbe es bei der Ehe, der Eure Gemeinschaft ähnlich sein soll, ja auch nicht.
    Gruß, gemo

    Hallo philosophus, hallo Acephalopode, hallo nussi und alle,


    für einen philosophus wäre es ganz gut, wenn Du die Quelle angibst, wo Du Dein Zitat hergenommen hast.


    Zum Deinem Zitat-Text selbst:
    In Frankreich ist Papier bekanntlich noch geduldiger als in Deutschland.
    Die Realität sieht ganz anders aus. Und die Realität habe ich mir genau angeschaut während eines Lehreraustausch-Jahres in einem französischen Collège und einem weiteren Jahr als Lektor an einer französischen Universität. Und dann habe ich mich heute nochmals bei drei französischen Kollegen per Mail und telefonisch rückversichert.


    1. Dein Zitat stimmt zunächst nur auf dem Papier für heutige Berufsanfänger wie die ursprüngliche Fragestellerin nussi – viele heute unterrichtende Lehrer haben aber unter anderen Bedingungen angefangen.


    Aber nur scheinbar kann man in Frankreich nur nach erfolgreichem Durchlaufen eines Concours-Wettbewerbs um die eingeschränkt vorgegebene Anzahl der Beamten-Planstellen mit den Voraussetzungen Capes und Aggregation unterrichten – und das gilt dem ersten Anschein nach sogar schon für die Vorschule und die Grundschule. Aber auf diesen ersten Anschein seit Ihr beiden, philosophus und Acephalopade, ganz schön reingefallen.


    2. Manche Schätzungen gehen nämlich davon aus, dass nicht einmal die Hälfte der tatsächlichen Lehrerstellen auch solche Beamten-Planstellen sind – vor allem nicht in sozial schwierigen Randgebieten der Großstädte und auf dem flachen Land, weil die Planstellenbeamten diese meiden. Offizielle Zahlen sind dazu kaum zu bekommen, denn diese "billigen" Lehrerstellen gibt es ja nach Deinem Papier, philosophus, gar nicht. Diese billigen – also schlecht bezahlten Lehrerstellen sind immer wieder erneuerte Zeitverträge ("contractuels") und Aushilfsverträge ("vacateurs") bis maximal 200 Stunden (= max. ca. 12 Wochen) bei längeren Krankheiten, Mutterschaftsurlaub etc.


    3. Es gibt also in Frankreich mindestens drei (!) "Arten" Lehrer, wie Acephalopode es nennt – ich würde sagen drei sozial gestufte Kategorien: die vielen schlecht bezahlten und von Jahr zu Jahr unsicheren Contractuels im befristeten Angestelltenverhältnis (18 Vollzeitstunden + 3 freiwillig, um leben zu können = 21 Vollzeitstunden, was 28 X 45-Minuten-Kursen bei uns entspricht), die gut bezahlten sicheren Capesiens als Beamte mit 18 Vollzeitstunden (= 24 x 45')und die Agrégés als superbezahlte topsichere Beamte mit nur 15 Vollzeitstunden (= 20 x 45'). Zu diesen Gehältern kommen jeweils Zuschläge etwa eines Monatsgehalts pro Jahr je nach Staus für die Teilnahme an den Konferenzen etc.
    Nach Auskunft meiner französischen Kollegen erhält ein Capesien zur Zeit als Anfänger etwa 1.700,00 Euro pro Monat plus etwa 1.000,00 Euro Konferenz-Zuschlag, zusammen etwa 2.700,00 Euro im Monat als Anfänger! Und das bei 6 Wochen mehr Ferien, in denen viele gegen Extra-Geld in Ferienkolonien arbeiten. Außerdem zahlt man in Frankreich wesentlich weniger Einkommensteuer als in Deutschland, dafür höhere indirekte Steuern wie Mehrwertsteuer.


    4. Viele Lehrer mit Zeitverträgen versuchen sich gleichzeitig auf den nächsten Capes-Wettbewerb vorzubereiten und rackern sich dabei ganz schön ab. Du kannst eine prima Prüfung ablegen, aber wenn Du der 31. bei nur 30 Stellen bist, hast du genauso völlig verloren wie der 1000. im Ranking. Und Du darfst im nächsten Jahr – wie Acephalopode es beschreibt – wieder bei Null anfangen. Du kennst einen, der sein Capesziel schon fünfmal nicht erreicht hat, ich kenne einen, der es letztes Jahr beim 10. Anlauf gerade so geschafft hat, weil er noch einen Alters- und 3-Kinder-Bonus bekam.
    Viele Zeitverträgler geben irgendwann auf und bleiben ihr Leben lang in diesem niedrigen Status.


    5. Die Diskussion hier im Forum hat durchlaufend daran gelitten, dass immer wieder mit der falschen Unterstellung geschrieben wurde, man könne mit nur einer Licence alleine nicht in Frankreich unterrichten. Dabei ist fälschlicherweise nur von den Beamtenstellen ausgegangen worden und die vielen Angestelltenverträge wurden unberücksichtigt gelassen. So kann's halt passieren, wenn man sich nur auf einen Text bezieht wie den von philosophus zitierten und die Praxis nicht kennt.


    Dabei unterstelle ich, dass die Angestelltenverträge auch irgendwo rechtlich beschrieben und geregelt sind. Kennst Du nicht Vorschriften wie "Heute ist Mittwoch, wenn nicht...."? Und dieses "Wenn" hast Du nicht zitiert.


    Alle Zeitverträgler im Angestelltenverhältnis unterrichten mit nur einem universitären Abschluss – die meisten nur mit der Licence, die im Niveau dem deutschen ersten Staatsexamen entsprechend angesehen werden kann, aber oft nur in einem Fach.


    Damit der universitäre Abschluss voll dem deutschen ersten Staatsexamen entspricht, muss man in diesem integrierten deutsch-französischen Studienprogramm ja auch zwei Fächer studieren und beide im Examen abschließen.


    6. Wenn man will, kann man die französische Variante mit nur Licence und Zeitvertrag sogar als einen Vorteil auf niedrigem Niveau gegenüber Deutschland ansehen, denn in Deutschland bekommt man mit nur dem ersten Staatsexamen fast überhaupt keinen Vertrag. In Frankreich kann man so mit 21 Jahren bei geringem Verdienst Vollzeit unterrichten - hier erst mit 25.


    Man muss hier in Deutschland das Referendariat durchlaufen und das zweite Staatsexamen bestehen und kann dann in Mangelfächern sogar mit einer schwachen Note eine Beamtenstelle mit ganz ordentlichem Gehalt bekommen - in überlaufenen Fächerkombinationen aber auch mit 25 ohne Stelle da stehen.


    Man hat trotzdem immerhin die zwei Staatsexamina mit Noten und kann sich damit einigermaßen gut anderswo in der freien Wirtschaft bewerben. Ich habe eine Bekannte, die hat gerade in der Fächerkombination Deutsch / Französisch im I. Examen eine "1", im zweiten eine "2", kam dann um 1980 auf Platz 12 der hessenweiten Warteliste und wurde erst nach 10 Jahren abgerufen. Da hatte sie sich schon einen guten Posten in der freien Wirtschaft erarbeitet.
    Aber in nächster Zukunft soll es ja eher Lehrermangel geben.

    In Frankreich kämpft man direkt mit wenig Aussicht um eine konkrete freie Planstelle. Bekommt man sie nicht, hat man auch kein II. Staatsexamen. Man bekommt noch nicht mal eine Bescheinigung, dass man zwar gut war aber nicht gut genug, um unter die ersten 30 zukommen.
    Die Anzahl der Beamtenstellen wird willkürlich klein gehalten, um den anderen Teil Stellen billig mit Angestellten zu besetzen –
    und das habt Ihr nicht genannt und damit Wichtiges ausgelassen.


    In Deutschland richtet sich die Anzahl der Beamtenstellen im Prinzip nach dem Schüler-Lehrer-Zahlenverhältnis.


    6. Die Diskussion hier im Forum hat auch immer wieder daran gelitten, dass etliche "binational" nicht von "bilingual" unterschieden haben.
    In diesem Mainz-Dijon-Programm geht es ganz vorrangig um binationale Anerkennung des Studiums und des universitären Examens als erstes (Staats-) Examen in beiden Ländern.
    Die angesprochenen späteren bilingualen Unterrichtsmöglichkeiten gibt es nur an sehr wenigen bilingualen Schulen.


    Natürlich kann man auch als deutscher Enlischlehrer junge Franzosen in Englisch unterrichten.

    Ich habe deutsche Lehrer in Frankreich kennen gelernt, die sich während eines Auslandsjahres dort verliebt hatten und nicht nur wegen des guten Essens dort geblieben sind. Das ist mit diesem neuen "Doppelabschluss" dann gleich hüben wie drüben möglich.

    Es gibt aber auch seit langem eine zwischenstaatlich vereinbarte Äquivalenzliste, die die Examina/Zeugnisse auf der einen Seite auch im anderen Land gleichwertig anerkennt. Das muss man nur formell beantragen. Es hat bei mir 15 Minuten gedauert. So haben es in der Vergangenheit alle gemacht. Wer in Frankreich im dortigen Normalstudium allerdings nur ein Fach studiert hat, muss für das deutsche Staatexamen ein zweites nachholen.


    7. Was bleibt also für jemand wie nussi an dem neuen Studiengang interessant ?


    Du hast zwei gut subventionierte Studienjahre in Frankreich und kannst in Dijon genau so gut Anglistik neben Romanistik studieren wie in Mainz. Du studierst doch in Anglistik hier wie dort in Englisch geschriebene Literatur.


    Am besten gehst Du gleich zusammen mit einem festen Freund / einer festen Freundin diesen Weg gemeinsam und ihr entscheidet Euch nach dem Examen für ein Land. Ansonsten läufst Du "Gefahr", Dich in den zwei Jahren dort zu verlieben und bist schon fast an Frankreich gebunden – mit den oben beschriebenen Eigenarten in der Lehrerkarriere. Übrigends: auch viele deutschstämmige Kandidaten scheitern im Fach Deutsch im Capes ! Der muttersprachliche Vorteil scheint nur gering zu sein. Schwierig ist der inhaltliche Teil.


    Gruß, gemo


    Nur zur Info:


    Ich war 2 Jahre im Austausch als Lehrer in Frankreich und habe dann auch Französisch als Fach hinzugenommen.


    Ende der 60-er habe ich mit einer Klasse mit 49 Schülern im kombinierten 5./6. Schuljahr angefangen.
    Ich hätte bei den heutigen Klassenstärken vom Paradies geträumt!


    Könnt Ihr das wirlich nicht verstehen, dass meine Fragen an die Kollegin sinnvoll waren, obwohl ich sie von hier aus selbst nicht beantworten kann? Nur sie selbst könnte es.


    gemo

    Jotto-mit-schaf,


    Du blökst nur dumm herum, wenn Du mich zu Antworten zu speziell diesen Fragen aufforderst - wie das Schafe so tun. Ja, jetzt bin auch ich sauer.


    Ich habe in meinen Beiträgen mehrere Male Erfahrungsberichte gegeben - also wie ich meine, wie man es machen könnte.


    Vor ein paar Tagen hat jemand gemeint, die guten Noten einiger Schüler ihrer Klasse könnten doch nur von ihrem Unterricht kommen, die schlechten aber nicht. Da habe ich ein paar Fragen gestellt, die nur jemand vor Ort dort beantworten kann, der sich genau erkundigt. Die Posterin selbst könnte so jemand sein.


    Und noch einige Fragen: Was ist es denn für ein Armutszeugnis für öffentliche Schule - für die Leistung vieler (nicht aller !) Lehrerinnen und Lehrer - wenn inzwischen in Kleinstädten 6 - 7 fest installierte Nachhilfeinstitute vom Schuljahresbeginn voll ausgelastet sind ?
    Kann Schule nur noch bestehen, weil es jetzt schon Schüler-Repetitorien gibt, die die Eltern teuer bezahlen müssen ? Zusätzlich zu ihren Steuern für unsere nicht schlechten Lehrergehälter ?
    Was sagst Du denn dazu, dass ich mit eigenen Ohren hören konnte wie unser Schulleiter bei der Aufnahmefeier der 5.Klassen sagte "Liebe Eltren, nur wenn Sie regelmäßig mit ihren Kindern den Schulstoff durcharbeiten, kann ihr Kind die Schule erfolgreich abschließen!" ?


    Wenn ich hinter diesen Fragen dicke Probleme sehe, sind das dann Heikes "geschlossene feindliche Weltbilder" ?


    Ich stelle Dir Fragen, um Deine eigene Haarwuchsbasis zum Denken zu aktivieren. Das scheint mir viel sinnvoller, als Dir alles vorzukauen.


    Ich schreib's noch mal: denke erst, bevor du hier einfach "bäh, bäh, ..." postest.


    Trotzdem auch Dir ein Gruß, gemo

    Zitat

    Heike schrieb am 14.02.2005 06:48:
    Liebe Mitstreiter,
    geschlossene Weltbilder, wie die von gemo und VanderWolke, haben eine ganz dumme Eigenschaft: sie sind geschlossen. Punkt, Ende, aus, Tür zu.
    Da nützen Argumente, egal wie brilliant, leider wenig: Ein Feindbild ist ein Feindbild ist ein Feindbild ist ein...und so ewig weiter.


    Liebe Heike,


    danke, dass Du schon vor Dienstbeginn das Bedürfnis hattest, mir "gemo" und "VanderWolke" einen Valentinsgruß zu schicken. Wirklich nett von Dir !


    Ich habe eine Lebensmaxime: ich stehe zu meiner Überzeugung - bis jemand mich von einer anderen Variante oder gar vom Gegenteil überzeugt - und dann sage ich jedem, der es wissen will, dass ich von was Neuem überzeugt worden bin und dieses jetzt meine Überzeugung ist.


    Wenn Dir das bei mir trotz vermeintlich brillanter Argumente nicht gelungen ist, waren entweder die Argumente – wie auch in diesem Deinem Beitrag – nicht so brillant oder Du weißt noch nicht, dass es verschiedene Überzeugungen unter uns Menschen gibt – und man das dann manchmal so stehen lassen muss und sogar in gewissem Maße "gut Freund" sein kann.


    Warum bist Du eigentlich auf ein paar Fragen, die nur Anstoß zum Nachdenken sein sollten, gleich so wütend? Fühlst Du Dich sooo be-/getroffen?


    Also, den geschlossenen Kasten, den Du mir da zu dem schönen Valentinstag geschickt hast, den muss ich Dir leider zurückgeben. Ich kann damit wirklich nichts anfangen.


    Ich lege Dir noch ein kleines Spiegelchen bei. Bitte benutze es mal !


    Und sei nicht so ohnmächtig gefrustet, wie Du es heut morgen warst. Vielleicht siehtst Du in dem Spiegelchen ja auch eine schöne und nette Frau !


    Schöne Grüße zum Valentinstag, gemo

    Acepalopode,


    Du desinformierst mit dem Anschein des Alles-Wissens.


    Mit der einfachen Licence darfst Du in Frankreich unterrichten.
    Viele soche Lehrer unterrichten in Frankreich 21 Wochenstunden. Das ist die breite "Unterschicht".


    Wer nur 18 Stunden und ein viel HÖHERES Gehalt anstrebt, nimmt an dem Ausschreibungswettbewerb der zahlenmäßig beschränkten CAPES-Stellen teil - manche 10 Jahre lang und sind dann Irrenhaus-reif.
    Und die Superhirne bestehen die noch limitiertere Auslese der Aggregation - bekommen noch mehr Gehalt, weil sie ja nur 15 Wochenstunden unterrichten !?
    Und alle drei "Lehrer-Kasten" unterrichten in denselben Klassen schon im Collège! Ein uraltes verkrustetes System -vielleicht nach dem Prinzip "teile und herrsche".


    Übrigends, das CAPES-Gehalt plus den in Frankreich üblichen Zulagen für jede Konferenzteilnahme etc. und 6 Wochen mehr Ferien entspricht etwa dem eines Oberstudienrates in Deutschland. Ist das extrem gering ?
    gemo

    Hallo,


    verwechselt Ihr nich "bilingual" mit "binational" ?
    Ich kenne zwar die Regelungstexte nicht, aber da der Studiengang ja nun mal "binationales Lehramt" genannt wird, schließe ich daraus, dass er in beiden Nationen anerkannt wird. Und dann kannst Du auch problemlos Deine Fremdsprachen in beiden Ländern unterrichten.


    gemo

    Wer sich mit "Herr Rau" vorstellt, den darf ich doch wohl mit "Sie" anreden.


    Das wird ja von mir bestritten, dass die Mathe-Note von Arbeits- und Sozialverhalten und Fleißmappe beeinflusst wird, wo doch Arbeits- und Sozialverhalten in "Kopfnoten" gegeben werden oder unter "Bemerkungen" stehen können.


    Kannst Du mal den von Dir vermuteten "aggressiven Grundton" näher beschreiben und Beispiele anführen ?

    Hallo Herr Rau,


    Sie zeigen einen Weg auf, eine sinnvolle Regelung zu umgehen.
    Wollen Sie eine Pflichtverletzung begehen, indem Sie eine Vorschrift nicht einhalten ?
    Was ist Ihnen denn an den vielen Noten so wichtig ?
    Ist "Benoten" für SIE SELBST lebenswichtig ?


    Nehmen wir mal an:
    Ein Schüler macht nie Hausaufgaben, schreibt aber in jeder Klassenarbeit eine glatte "2" - welche Endnote für sein FACHWISSEN würden Sie ihm zugestehen ?


    Ich wünsche Ihnen erfolgreiches Nachdenken, gemo.

    Zitat



    War das nicht egal ob sie die Zeiten für sich sinnvoll mit der Mittagspause kombiniert hat oder nicht? Hat sie dadurch eine Minute mehr gefehlt?


    Ich kann deine Empörung besonders in dem Wort "Exzess" und in Deiner Formulierung "..und keiner konnte was dagegen tun" nicht verstehen.


    Doris, Deine Haltung ist falsch !!


    Die Frau ist zu bewundern: sie tut was Gutes für ihre Kinder und sie tut was Gutes für uns, dass ihre Kinder mal unsere Pension erarbeiten.


    Weißt Du nicht, dass Stillen Kraft kostet?
    Die macht keine gemütlich faule Siesta, während Du arbeitest. Die Mutter braucht diese Zeit.

    sister, ich würde so bald wie möglich mit denen was Außergewöhnliches wie Wandertag durch sehr freies Gelände unternehmen. Ziel angeben, zwei freiwillige, die vorn gehen und niemand ans ich vorbei lassen, ebenfall zwei zuverlässig wirkende "Lumpensammler", die niemanden hinter sich lassen - und die Gruppe sich dann auseinander ziehen lassen und Grüppchen bilden. Du bist irgendwo zwischendrin. Es wird interessant sein, wer Deine Nähe sucht. Wenn Du Dich mit denen locker über Gott und die Welt unterhälst und vor allem ihre Interessen, hast Du für Wochen die halbe Klasse auf Deiner Seite.
    Noch ein ganz wichtiger Tipp: eigene Irrtümer und Fehler sofort zugeben - DAS gib Autorität! Das überrascht oft positiv, weil sie das meistens nicht so kennen.
    Denk nicht nur an Sanktionen, denn dann gehts Du unterbewußt sehr in Konfrontationsstellung.
    Versuch, sie zu gewinnen.
    Die meiste Lehrerenergie geht für die Konfrontationhaltung drauf !

    Ich möchte noch was nachschieben, nachdem ich noch mal die Titelzeile der Kollegin lese:


    "Bin frustriert. Warum alle Schüler durchkommen lassen?"


    Geht es Ihnen gar nicht um diesen Schüler, sondern um Ihren ganz persönlich Frust ?? Geht es demnach um die dramatische Alternative "Lehrerfrust oder Schülerfrust?"
    Was frustet Sie denn? Eine Art "Jägerfrust", dass Sie keinen "zur Strecke bringen" (abschießen) könnten ???


    Wem ist es denn eher zuzumuten, seinen Frust zu ertragen, diesem armen um seine Mutter bangenden Jungen oder Ihnen, der "jungen Jägerin" ohne weitere Belastungen als diesem komischen Selbstverständnis / inneren Jagdtrieb ?


    Ich freue mich, dass in den anderen Lehrerpostings so viel pädagogische Haltung zu erkennen ist. Ich bin immer sehr glücklich, wenn ich es mit gutem Unterricht und individueller Hilfe geschafft habe, KEINEN sitzen zu lassen. DAS ist mein ERFOLGSERLENIS, eine ausnahmslos glückliche Klasse !


    Nochmals Grüße, gemo.

    Hallo, ich bin neu hier und begrüße erst mal alle.


    Bei uns in Hessen steht schon in den Versetzungsbetimmungen, dass die Versetzungsentscheidung "eine pädagogische Entscheidung frei von Schematismus" ist, die insbesondere auch die individuelle Situation des Schülers berücksichtigen soll. Und geanau so halte ich es auch für einzig richtig. Natürlich folgt dann ein Schema für die Versetzungsgrenze "in der Regel". Genau diese Formulierung "Regel" öffnet ausdrücklich die Tür zum Abweichen von der Regel. Leider sehen viele Kollegen nur dieses Regel-Schema und glauben sich sklavisch daran halten zu dürfen und sogar zu müssen. Ein Irrtum!


    Das reine Noten-Leistungbild ist doch bei diesem Jungen rein grenzwertig ! Da wäre es doch leicht, etliche Vornoten 4- und 4-5 nach oben zu heben - bessere Noten. In meiner langjährigen Lehrertätigkeit habe ich es nur so erlebt, dass aus dem Grenzbereich nach oben (kleinere Zahl) gehobene Noten immer "gut getan" und die Motivation und Leistungsbereitschaft danach deutlich erhöht haben ! ganz im Gegenteil zu der alten überwiegenden Lehrerhaltung "ich geb' Dir jetzt die schlechtere Note, damit Du dich in Zuskunft besser anstrengst." Das löst beim Schüler Frust aus und Frust ist keine gute Motivationshilfe.


    Ich verstehe gar nicht die Skrupel, die die junge Kollegin hat. Auch scheinen mir ihre Aussagen, dass sie dem Jungen helfen wolle aber dass sie ihn sitzen lassen wolle, total widersprüchlich, geradezu unakademisch und erst recht unpädagogisch !


    Bis zum Schulabschluss sind es noch mehr als 3 Jahre. Da kann sich noch so viel entwickeln. Lasst den Jungen doch jetzt erst mal diese familiäre schwierige Situation mit Eurem Beistand überstehen.


    Eine Sachfrage aus dem anderen Bundesland: geht es um eine "Querversetzung" auf ein niedrigeres Schulniveau oder warum versetzen Sie mitten im Schuljahr ?


    Mit freundlichem Gruß, gemo.

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