Beiträge von Asfaloth

    Zitat

    Ich wäre z.B. dafür, einmal im Halbjahr eine einheitliche Klausur pro Fach schreiben zu lassen. Dann hat man Vergleichmöglichkeiten der Leistungsfähigkeit von verschiedenen Klassen und Kursen, die von bestimmten Lehrern unterrichtet werden.


    Nicht unbedingt, denn auch scheinbar einheitliche KAs weisen Fehlerquellen auf, die das Leistungsniveau beeinträchtigen (z.B. die Formulierung einer Aufgabenstellung).


    Ich sehe an meiner derzeitigen Schule das Problem (Sek I), dass die Auffassungsgabe und das Allgemeinwissen der SuS und deren Methodenkompetenz stetig abnimmt. Einfachste Instruktionen in den Arbeitsbüchern werden nicht verstanden (auch auf Deutsch oft nicht!). Ich muss in jeder Englischarbeit deutsche (!) Rechtschreibfehler korrigieren und deutsche Wörter (z.B. Ausgangssituation) werden ebenso nicht verstanden wie fremdsprachliche. Habe neulich die Prakikumsmappen unserer SuS korrigiert... man hätte meinen können, meine DaZ-SuS hätten die verfasst.


    Wir geben übrigens auch drei Arbeiten ab zur Durchsicht.

    Ja, cih will damit nur sagen: die Amis ticken anders. Die "deutsche Wahrheit" sind die nicht gewohnt, das kommt für die einem abschreckenden Beispiel gleich. Aber gut, wenn ihr Englischkenntnisse so sind, dann verstehe ich nicht, wieso sie privat nicht daran arbeitet... man kann so viel tun: Englische Bücher lesen, Filme nur auf Englisch, Brieffreunde etc-

    Asfaloth: Das ist natürlich völlig richtig. Aber auch (oder gerade?) verbeamtete Lehrer scheinen sich diese "Angst" (den "vorauseilenden Gehorsam") zu eigen gemacht zu haben.


    Ja, da stimme ich dir zu, aber das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Es gibt einige Dinge, bei denen ich gerne den Mund aufmachen würde, aber meine ungeschützte Position läst das nicht zu. Ich erlebe aber auch Kollegen, die den Mund aufmachen.


    Trotzdem habe ich den Eindruck, dass der Lehrberuf dazu präsdestiniert ist alles "still" zu ertragen. Sieht man ja schon allein daran, dass das die einzige mir bekannte Berufsgruppe ist, wo es normal ist mit seinem eigenen Geld Anschaffungen für den Beruf zu tätigen.


    PS: Gerade bei der Inklusionsdebatte zeigt die Regierung wie inkompetent sie ist bzgl Vorbereitung, Planung, Umsetzung derselben durch die allseits bekannten Maulkörbe, die ja schon von einigen Medien thematisiert worden sind. Denn wenn alles sooo toll funktioniert, wieso haut man dann jemandem auf die Finger, wenn er Kritik äußert?

    Wenn du die Klasse noch nicht so gut kennst, würde ich einen Kollegen fragen, der einen Parallelkurs unterrichtet und mich an diese Vorgaben halten. Sobald du die Klasse näher kennst, erledigt sich das Problem weitgehends (ging zumindest mir so), weil man doch recht schnell lernt das einzuschätzen. Du kannst auch mal experimentieren.

    Friesin: Danke dir, habe dir eine PN geschickt!!


    Marie: gute Idee, aber leider führt das auch nicht dazu, dass die SuS dann unterschreiben lassen. Viele zeigen ihre Tests nicht und die Eltern schauen auch nicht alle ins Hausaufgabenheft, wo das ja drinnen steht.


    Anna Lisa: ja, auch weil ich grad in der Sek I unterrichte, da is die Informatiosnpflicht ja umso wichtiger; vor allem bei Hauptfächern. Und manche Eltern sind auch ganz überrascht, wenn ich ihnen am Elternsprechtag die Noten der einzelnen Tests etc sage.

    Jap, mir geht es so wie Jule. Ich habe z.B. eine Schülerin, die türkischer Herkunft ist und der von klein auf eingebläut wurde, dass sie still zu sein hat. Sie ist in Englisch bemüht und hat fachlich viel drauf, aber diese Eigenschaft stört meines Erachtens für eine faire Benotung. Ich habe sie zum Halbjahr hin mal rausgenommen und mit ihr ein Gespräch über ein Thema ihrer Wahl auf Englisch gemacht (quasi, eien kleine mündl. Prüfung). So hatte ich einen objektiven Maßstab an der Hand (Vokabeltests macht man ja auch in Fremdsprachen, das kommt ja nocn hinzu).


    Aber so benoten wie Scooby tut keiner bei uns. So haben wir das auch nicht gelernt. Wenn sich ein Schüler bemüht, dann wird er auch dementsprechend gewürdigt von mir und meinen Kollegen. Wir sidn auch nicht bei Olympia. Sowieso hinkt der Vergleich, weil es nicht um drei Leute geht, sondern darum eine Masse an Schülern schulisch zu bilden. Da muss ich also ganz anders rangehen als bei einer Oylmpiade, sonst geht das Land vor die Hunde irgendwann.

    Laut Schulgesetz sind reine "Straf"-arbeiten in NRW verboten (gab es zu meiner Schulzeit aber auch noch und keinem hats geschadet). Ich habe mal eine päd. Zusatzarbeit schreiben lassen in meinem Fach Englisch - eine Seite dazu wie man Unterrichtsstörungen vermeiden kann.


    Grundsätzlich versuche ich immer folgende Grundregeln zu beachten:
    -Zeitangabe für die Aufgaben
    -Aufgaben/Instruktionen so kurz und präzise wie möglich
    -Einfaches Sprachniveau
    -Pausen einbauen (gerade bei Doppelstunden)
    -Wenn es gut läuft, dann mal die Zügel locker lassen (also was passendes erzählen zum Thema, einen Witz mit den SuS machen etc.)
    - SuS, die sonst stören, loben, wenn sie in einer Stunde besonders still waren bzw. mitgearbeitet haben

    Ich lasse meine Vokabeltests und die Klassenarbeiten immer unterschreiben von den Eltern, jedenfalls theoretisch. Denn ich (auch andere Kollegen) will ja sicher stellen, dass die Eltern die Noten kennen (Sek I). So, hat jemand einen Tipp wie man die Unterschriften kriegt, ohne EWIG hinterher zu rennen? Gibt es irgendeine Erziehungsmaßnahme, die anwenden kann bei Nichtunterschreiben??

    Sprachförderkinder sind bei euch was genau?


    Ich unterrichte seit einigen Jahren DaZ, da habe ich es auch mit untersch. Niveaus zu tun. Am besten fahre ich damit, wenn ich z.B. Wortschatz alle gleichermaßen erarbeiten lasse und bei den Arbeitsaufträgen untersch. erteile je nachdem wie stark die SuS sind. Anfangs würde ich es locker angehen ud erst mal die Kids kennen lernen, damit du siehst wie untersch. stark sie sind. Du kannst auch versch- Sprachspiele einbauen.

    Ich habe die Vertretungsstelle mit einer Initiativbewerbung bekommen, weil ich eine Ausbildung in DaZ habe. Also gehen tut es auch mit "nur" 1.Stex.


    marlen: viel verdiene ich nicht trotz des Unistudiums..

    Piksieben: wenn du schon von Küchenpsychologie sprichst, dann wende sie doch selber nicht an! Ich habe niemals geschrieben, dass ich mich darüber lustig mache, oder die Problematik nicht ernst nehme! Und ich finde es sehr hochmütig irgendeine Attitüde meinerseits gegenüber der Schülerin rauszulesen. Also halte du bitte mal den Ball flach. Die Wortwahl war nicht abwertend, sondern von der Klassenlehrerin übernommen (die es auch nicht auf die leichte Schulter nimmt!).


    Ich nehme es ernst was das Mädchen hat und finde es schlimm, dass sie Probleme hat. Bei uns gibt es viele SuS mit psychischen Problemen an der Schule (bis hin zu Missbrauchserfahrungen). Aber die fachliche Leistung ist eine andere Geschichte. Ich kann keine Gefälligkeitsnoten vergeben und das ist auch nicht meine Aufgabe. Ein anderer Schüler der Klasse hat genauso krasse psych. Probleme, bei ihm wird aber völlig anders reagiert im Kollegium.

    nele: sie war bis Ende Dezember/Anfang Januar fast immer da. Seit ca. der 2.Januarwoche fehlt sie sehr viel. Die letzten drei Wochen war sie gar nicht da in meinem Unterricht. An anderen Tagen war hatte ich sie in der Schule gesehen. Und ich muss halt im Vorraus denken, da ich nur bis ende April die Stelle ausfülle.. also muss ich ja dann Noten stehen haben irgendwie.


    Pausenbrot: ja, das denke ich auch. Grade eben sind ihre mündlichen Leistungen im Bereich 4-.. die Konrektorin erwartet von mir, dass ich ihr eine 4 gebe, damit sie eben nicht "ganz der Schule fern bleibt". Und wahrscheinlich auch, damit die Mutter zufrieden ist... denn sagen darf sie mir nicht was die S hat, aber es wäre wohl irgendwas schlimmes mit grundlosem Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit...


    Ich war auch letztens angesäuert, da sie mir am 6.2. (nachdem sie endlich wieder mal da war), die HA vom 31.1. nicht zeigen konnte (alle anderen HA ab 31.1. waren auch nicht gemacht). Ich bekam eine schriftl. Entschuldigung der Eltern, dass sie ihre Schulsachen in der Schule gelassen hätte und es erst so spät erfahren hätte was auf war... da sagte ich ihr, das würde ich nicht so akzeptieren und bin dann zur Klassenlehrerin (=Konrektorin). Daraufhin hieß es ich müsse das akzeptieren eben wegen der psych. Probleme.... und, dass in einer Klasse wo die Hausaufgabenmoral sowieso ganz unten ist. Da kann ich ja die Tage abzählen bis die anderen SuS die Sonderbehandlung mitbekommen und rebellieren.

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