Dalyna, ist das wirklich dein Ernst? Der "Trotzkopf" ist Erbauungsliteratur. Aus dem wilden Mädchen wird brave Internatsschülerin und später eine fügsame Ehefrau, die gelernt hat, dass man seinem Mann nicht widerspricht. Und das sollen die Heldinnen unserer Töchter werden? Nein danke.
Niemand hindert einen daran, sich Bücher zu besorgen und diese zu lesen. Auch Kinder können sich in der Bibliothek holen, was immer sie möchten. Aber was ihnen in der Schule angeboten wird, sollte doch schon etwas kritischer betrachtet werden.
Und noch einmal, es steht doch oben: Dem Verlag geht es nicht um politisch korrektes Ersetzen, sondern um behutsame Modernisierung für ein besseres Verständnis.
Dieses entsetzte "Man wird doch wohl noch Neger sagen dürfen" ist einfach furchtbar. Ist es nicht schön, dass es mehr Sensibilität für Diskriminierung gibt? Und dass das auch sprachlich sichtbar wird? Ich finde das selbstverständlich.
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Doch, das meine ich ernst, weil ich mit keinem Wort geschrieben habe, dass es in der Schule gelesen werden sollte, sondern lediglich angemerkt habe, dass Kinder das auch nur lesen werden, wenn sie überhaupt die Wahl haben. Und diese hätten sie bei Dir durch das Ausleihen in der Bibliothek auch!
Und ja, ich sehe das so, wie einige, die nach mir noch geschrieben haben, dass vor lauter Ehrfurcht darüber, dass bestimmte Worte heute anders verwendet werden man dennoch diese nicht überall komplett tauschen muss, um die armen Kinder zu schützen. Für eine breite Bildung gehört für mich dazu, dass Sprachwandel auch angesprochen wird. Das muss ich nicht im Kleinstkindalter machen, aber das sollte doch möglich sein, ohne in die Betroffenheitsfalle zu tappen, dass alle Mädchen die den Trotzkopf lesen zu männerhörigen Wesen verfallen! Schließlich möchte ich auch, dass meine Schüler lernen, kritisch mit den Dingen umzugehen und diese zu hinterfragen. Wenn ich sie immer nur in Schutzfolie packe werden sie das aber bis zum Ende der Schulzeit nie gelernt haben.