Beiträge von Plattenspieler

    Und genau aus diesem Grund hinkt der Vergleich zwischen Primarlehrern und Gymnasiallehrern. Universitäre Ausbildung ist genau so eine andere Stufe zu den pädagogischen Hochschulen. Genau daraus leite ich doch meinen Anspruch ab.


    Erstens gibt es PHen ja nur noch in BW, zweitens sind sie auch hier als wissenschaftliche Hochschulen den Universitäten gleichgestellt mit uneingeschränktem Promotions- und Habilitationsrecht und allem, was dazu gehört. (Dass sie dennoch schlechter finanziert werden, ist natürlich ein Graus, den die neue Regierung hoffentlich auch irgendwann ändern wird.)


    Das ist (zumindest rechtlich und offiziell betrachtet) durchaus die gleiche Stufe.


    Selbst FHen werden ja den Unis immer weiter angenähert; PHen sind schon seit langem die gleiche Stufe (gibt ja öfters auch Vorschläge, sie in "Bildungswissenschaftliche Universitäten" o.s.ä. umzuwandeln, was sicherlich einige Irritationen verhinderte). Ein Studium an der PH ist eine Ausbildung auf universitärem Niveau!


    Wenn du davon ausgehst, dass an Sonderschulen nur "Behinderte" unterrichtet würden, so zeigt das nur einmal mehr, dass du vom deutschen Schulsystem nicht allzu viel zu wissen scheinst.

    Eine Erzieherin spart sich das ABI, eine Grundschullehrerin in BW hat eine Regelstudienzeit von 6 Semestern (Besoldung A12), Realschule 7 Semester, Sonderschule 8 Semester (jeweils A13) und Gymnasium glaube ich 9 Semester (Aufstieg bis A14 möglich).


    Es gibt in BW dann noch Fachlehrer für Kunst, Sprot und Technik, die an allen Schularten genau die genannten Fächer mit A9 Unterrichten dürfen, weil deren Ausbildung nur 1,5 Jahre dauert.


    Nun ja, Fachlehrer an Schulen für Geistigbehinderte unterrichten alle Fächer, genauso wie Sonderschullehrer dort. Außerdem muss man bei Fachlehrern ja theoretisch die grundständige Ausbildung vor der Ausbildung zum FL dazu zählen (bei Fachlehrern an Sonderschulen Erzieher, Ergo- oder Physiotherapeuten). Wenn man dann noch bedenkt, dass Fachlehrer 31 Deputatsstunden (richtig?) für ihr A9 schaffen, kann man ihre häufige Frustration darüber schon auch nachvollziehen.


    Ab dem Wintersemester gibt es in Baden-Württemberg an Regelstudienzeit übrigens für Grundschullehrer 8 Semester, für Haupt- und Realschullehrer (jetzt ein Studiengang) auch 8 Semester und Sonderschullehrer 9 Semester. Gymnasiallehrer haben (inklusive Praxissemester) 10 Semester Regelstudienzeit.

    Primarlehrer sollten so viel verdienen wie Gymnasiallehrer? Nein. Ich finde es schon gerechtfertigt, wenn die höhere Qualifikation sich in höherem Gehalt niederschlägt. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Primarlehrkräfte an einem universitäten Physik / Mathe Studium intellektuell scheitern würde. Dies legitimiert aus meiner Sicht eine bessere Bezahlung.
    Wenn die höhere Qualifikation nicht als Maßstab dienen sollte, dann müssten sich Primarlehrkräfte im Gegenzug die Forderung nach gleichem Gehalt, vorgetragen von Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen, gefallen lassen. Denn genausowenig wie man sagen kann, die Arbeit eines Gymnasiallehrers sei wichtiger als die eines Primarlehrers, kann man sagen, dass die Arbeit einer Kindergärtnerin weniger wichtig sei als die eines Primarlehrers. Wichtig sind alle! Der Unterschied liegt lediglich in der Komplexität der zu vermittelnden Materie ("Schuhe zu binden" im Kindergarten versus "Quantenphysik in Sek. 2"), die sich in unterschiedlichen intellektuellen Anforderungen an die Lehrkraft niederschlägt, unterschiedlich schwierige Ausbildungswege zur Folge hat, und demnach unterschiedlich vergütet werden sollte (und ja auch wird). Ich bitte um moderate Entrüstung.



    Zuerst einmal würden sicherlich auch viele Gymnasiallehrer ein Physik-/Mathematikstudium nicht schaffen. Genauso, wie auch erst der Nachweis erbracht werden müsste, dass Physiklehrer am Gymnasium das Grundschullehramtsstudium schaffen würde. Natürlich gibt es Tendenzen, dass das eine oder andere Studium schwerer oder einfacher sein soll. Schlussendlich ist das aber sehr subjektiv; es sind immerhin Ausbildungen auf dem gleichen Niveau (Universität resp. wissenschaftliche Hochschule) und die Regelstudienzeit gleicht sich auch immer weiter an. Sofern diese gleich ist (wie es in einigen Bundesländern der Fall ist), kann man von der (subjektiven) Schwere des Studiums nicht unterschiedliche Gehälter ableiten. (Wie gesagt, sonst müsste man auch am Gymnasium zwischen verschiedenen Fächern differenzieren, aber ich glaube, sogar das hast du schon einmal vorgeschlagen.)


    Hieran sieht man auch, dass der Vergleich mit den Erziehern deutlich hinkt, weil es sich erstens um eine Ausbildung auf einer anderen Stufe (Fachschule) und zweitens auch eine in der Regel kürzere Ausbildung handelt.


    Die "Komplexität der vermitteltenden Materie" ist natürlich zwischen Grundschule und Sekundarstufe 2 unterschiedlich, aber damit gleichzeitig doch auch die Voraussetzungen bei den Schülern. Mit der Arbeit in der Grundschule sind einfach andere Herausforderungen (fachdidaktikische, psychologische, pädagogische statt fachwissenschaftliche) verbunden, nicht niedrigere. Hieraus eine größere (intellektuelle) Herausforderung an Gymnasiallehrer zu folgern, ist wiederum rein subjektiv und kann sicherlich auch nicht empirisch o.ä. nachgewiesen werden.


    Es ist nur in Deutschland, auch aus historischen Gründen, der Fall, dass Fachwissen bei Lehrern mehr zu zählen scheint als erziehungswissenschaftliches, didaktisches und psychologisches Wissen und Können. Damit stellen wir international aber auch eine Ausnahme dar. Das wäre vielmehr einmal überdenkenswert, wenn wir zum Beispiel nach Gründen für das allenfalls mittelmäßige deutscher Schüler in internationalen Leistungsvergleichsstudien suchen. (Gestützt werden könnte das darauf, dass die deutschen Kinder bei IGLU in der GS z.B. noch im guten Mittelfeld abschneiden, während die Leistungen in der Sekundarstufe abzufallen scheinen. Hängt vielleicht auch mit der unterschiedlichen Ausbildung der Lehrkräfte zusammen?)


    P.s.: Durch dein Modell ("Komplexität der zu vermittelnden Materie") kann zum Beispiel auch nicht erklärt werden, warum wir Sonderschullehrer besser bezahlt werden als Grundschullehrer, denn wir bringen den Kindern i.d.R. ja noch basalere Dinge bei.

    In diesem Rahmen muss ich nach den Herbstferien eine Englischstunde halten und mache mir schon langsam in die Hose. Englisch ist nicht so meine Stärke und mir graut es davor, in dieser Stunde vor fremden Erwachsenen eine Stunde auf englisch halten zu müssen.

    Bitte verstehe das nicht als Angriff, aber glaubst du unter diesen Umständen, dass es sinnvoll ist, wenn du Kindern ihre (vermutlich) ersten Englischerfahrungen vermittelst, wenn du selbst derart große Unsicherheiten zu haben scheinst?

    Förderschulen sind in BW nur die früheren Schulen für Lernbehinderte, die aber als solche immer noch eine Sonderschulform darstellen. Die anderen Sonderschulformen heißen weiterhin (resp. noch) "Schule für Sprachbehinderte", "Schule für Körperbehinderte" etc. Führt regelmäßig zu Konfusionen bei Gesprächen mit Menschen aus anderen Bundesländern.

    Ich finde das prinzipiell schon gut. Hier steht es meines Wissens in fast jedem Bildungsplan für die Sekundarstufe und wird dennoch leider kaum umgesetzt.


    Die IPA-Zeichen dienen einerseits zur Sprachbetrachtung und theoretischen Beschäftigung mit der Sprache - ein Feld, das sonst meist auf "Grammatik" beschränkt bleibt. Andererseits können sie auch zur Ausspracheschulung dienen, da man sich vieler Phänomene (Stimmgebung, "Auslautverhärtung", Elisionen etc.) erst bei einer solch theoretischen Auseinandersetzung bewusst wird und das dann selbst umsetzen kann. Dass gerade der Bereich der Aussprache im deutschen Englischunterricht vernachlässigt wird, ist ja ein oft angesprochener Kritikpunkt daran.

    Wird bei euch an dem Nachmittag, an dem Konfirmandenunterricht ist, nicht automatisch in der entsprechsenden Stufe kein Unterricht angesetzt? Kenne das von hier überall so ...


    Und betrifft das mit dem Konfirmandenunterricht nicht auch weitere SuS (wenn es sich um Religionsunterricht handelt!)?

    Zitat

    Sprich mal beide Wörter aus und achte mal darauf, wie jeweils das "I" am Anfang des Wortes klingt. Das "I" in Igel klingt nicht so wie das "I" in Insel. Das Problem hatte ich vergangene Woche, als ich mit meinen Kindern das E eingeführt habe. E wie Esel oder Erdbeere war kein Problem, aber E wie Ente oder Engel ist für die Kinder nicht so einfach zu erkennen.





    Gerade beim <e> überlagern sich ja auch mehrere Ebenen:


    - Das generelle Problem von gespannten und ungespannten (langen und kurzen) Vokalen (vgl. Insel - Igel), wobei die langen Vokale auch "offener" sind als die kurzen.


    - Die Koartikulation, wonach bestimmte Laute vor, nach und zwischen bestimmten anderen Lauten leicht unterschiedlich gebildet werden.


    - Das kurze /ɛ/ kann im Deutschen entweder durch das <e> oder das <ä> repräsentiert werden, wobei die Auswahl bei Schulanfängern ohne Einsicht in morphologische Strukturen rein willkürlich ist. (Nur wir schriftgeprägten Erwachsenen bilden uns ein, Wörter mit <ä> im Anlaut klängen tatsächlich anders als Wörter mit <e>.)


    - Wenn wir über den Anlaut hinausgehen, was ja nach dem Lesen-durch-Schreiben-Ansatz schnell der Fall ist, stellen wir fest, dass auch noch Schwa-Laute (/ɘ/) durch ein <e> repräsentiert werden.


    - Diphthonge (<ei>, <eu>) und Fremdwörter mit <e>, wo man nach einmal ganz andere Laute hört.


    Dass das ganze ziemlich komplex für Schulanfänger ist, müssen wir, denen uns all dies ziemlich logisch erscheint, erst einmal bewusst machen, um ihre Schwierigkeiten verstehen und sie angemessen unterstützen zu können. Gerade bei der Arbeit mit der Anlauttabelle werden diese Probleme oft vernachlässigt, da man ja scheinbar nur richtig hören muss.



    Um das Beispiel "Erdbeere" noch einmal aufzugreifen: Hier hören wir drei verschiedene "e"-Laute.


    1. Sehr schön, dass du Humor verstehst. Hätte mir jemand einen solchen Beitrag geschrieben, hätte ich nicht so nett geantwortet. : )


    2. Ich habe zum Beispiel einen Text von Ewald Terhart aus dem Friedrich Jahresheft 2010, in dem er auf solche Studien Bezug nimmt und sie zitiert. Soll ich ihn dir per PN (kann man da Dateien anhängen?) schicken? Das ist übrigens etwas, das man im Studium lernt, wenn man mehr Pädagogik hat.


    3. +4. Bei Geisteswissenschaften studiert man ja auch mehrere Fächer, wenn man nicht auf Lehramt studiert. Heute mit Bachelor und Master vielleicht nicht mehr immer, aber auch noch meistens. Früher im geisteswissenschaftlichen Magister hatte man immer entweder ein Hauptfach und zwei Nebenfächer oder zwei Hauptfächer. Bei etwa gleicher Regelstudienzeit ist das also sehr ähnlich dem (gymnasialen) Lehramt. Dass das bei Naturwissenschaften anders aussieht, ist klar.


    Dass man beim Gymnasiallehramt zu wenig Pädagogik und Didaktik hat, ist ein anderes Problem; das wird aber in vielen Bundesländern (ich weiß, BW nicht unbedingt) bereits modifiziert. Dieses Fass müssen wir hier aber, glaube ich, nicht öffnen.


    5. Es geht nicht darum, alles illusioniert (!) und verklärt zu sehen, aber ein halbwegs ausgeglichenes Schülerbild ist schon hilfreich. Wie du vllt. weißt, übernehmen die SuS ja oftmals auf sie projizierte Vorstellungen und Verhaltensweisen, auch wenn du sie nicht explizierst. Du hantierst ja immer mit einem bestimmten Bild vom Kind, das implizit in deinen Handlungen durchscheint. Jetzt überlege dir einmal, wie das Resultat davon sein kann, dass du selbst schon mit der Vorstellung in alle Klassen gehst, dass die meisten SuS Störer sind. Das ist ein Kreislauf.


    Was den Respekt angeht, so hab ich da keine falschen Illusionen. Der Lehrerberuf ist einer der am wenigsten geachteten akademischen Berufe. Man wird nicht angehimmelt werden, wie manch ein Halbgott in weiß, ein gewisser Teil der Leute wird einem immer Faulheit unterstellen, reine Pädagogen werden zurecht denken, man hätte pädagogisch im Vergleich zu ihnen nichts drauf, reine Fachwissenschaftler lachen über unser veraltetes Schmalspurwissen, über das wir in unseren Fächern verfügen.


    Auch gehe ich davon aus, dass ein Großteil der Schüler wenig respektvoll ist. Ist vielleicht auch eine Art Schutz von mir so zu denken. So war ich im Praxissemester dann sehr überrascht, wie viele Schüler doch Respekt hatten und auf mich gehört haben. So wurde ich sehr positiv überrascht im Gegensatz zu anderen, die dachten, es wird alles ganz toll werden.


    1. Gibt es auch richtige Illusionen?!


    2. Studien zeigen, dass Lehrer (insbesondere Grundschullehrer) gesellschaftlich durchaus anerkannter sind, als sie es selbst oft annehmen.


    3. Als Sonderschullehrer habe ich auch nicht weniger pädagogisches Wissen als ein Diplompädagoge.


    4. Als Gymnasiallehrer mit geisteswissenschaftlichen Fächern kann man i. d. R. auch mit Leuten mit Magister/Master auf dem gleichen Gebiet konkurrieren.


    5. Na, das ist ja schon einmal ein tolles Menschen- und Kindheitsbild, das du dir bereits im Studium aneignest ("sind sowieso alle respektlos ..."). So wird das sicher etwas ... :rolleyes:

    (solange ich in Ba-Wü später arbeiten kann, was bei meiner Fächerkombination leicht sein sollte)


    Wie kannst du dir da so sicher sein?


    "Im Lehramt an Gymnasien werden die Einstellungszahlen in den Jahren 2017ff aufgrund sinkender Schülerzahlen und eines sinkenden Ersatzbedarfs voraussichtlich deutlich niedriger liegen als heute. Die trotz entsprechender Hinweise aktuell immer noch sehr hohen Studienanfängerzahlen müssen daher erneut als deutlich zu hoch bewertet werden. Insofern werden die künftigen Einstellungschancen für heutige Studien-anfänger/-innen weniger gut sein als heute. Besonders überbelegt sind derzeit die Fächer Ethik, Deutsch, Geschichte, Englisch, Französisch, Spanisch und Mathematik. Eine leichte Zunahme der Studienanfänger/-innen ist allein in den Fächern Physik, Musik, Bildende Kunst und Sport (weiblich) erwünscht."


    http://www.kultusportal-bw.de/…t_Berufsziel_LehrerIn.pdf

    Zitat

    Du kannst als Mann problemlos Einzelgespräche mit einer Schülerin führen. Ich mach das einfach meistens vor dem Klassenraum während die restlichen Schüler drinnen bei offener Türe selbständig arbeiten. Oder am Lehrerpult vorne und einfach leise sprechen. Die Klasse ist ja doch laut genug, das niemand sonst etwas verstehen kann. Auch wenn eine Schülerin nach dem Unterricht noch eine Frage stellen will - kein Problem - einfach die Türe offen lassen und vorne am Lehrerpult bleiben, so dass man von draussen hineinsieht wenn jemand vorbeiläuft. Ist doch eigentlich ganz natürlich. Falls mal eine Schüler eine Klassenarbeit alleine nachschreiben muss: Einfach die Türe offen lassen.

    In den von mir genannten Situationen geht ja nicht um allgemeine Einzelgespräche, sondern um intensive Einzelförderung (Therapie). Und da möchte man ja eigentlich gerade nicht, dass die Schülerin durch Lärm oder andere Schüler gestört ist (insbesondere Sprachtherapie); gibt ja auch extra Therapieräume etc.

    Wie äußern sich die sprachlichen Schwierigkeiten des Schülers denn im verbalen Bereich? Kann er alle Laute und Lautverbindungen richtig artikulieren und wendet sie auch richtig an? Spricht er "grammatisch" korrekt? Kann er seine Gedanken und Absichten verbalisieren oder hat er Probleme, sich zu verständlich mitzuteilen?


    Und was bitte soll/macht die Erzieherin im Unterricht?!

    In die gleiche Kategorie gehört übrigens auch das Alleinesein mit einer Schülerin im gleichen Raum bei geschlossener Türe - und sei es nur für eine Minute -> egal, was die Umstände sind, dies darf niemals vorkommen, sonst bist Du beliebig erpressbar.


    Ist das echt derart krass?!


    Was ist mit Diagnostik-, Einzelförderungs- und Therapiesituationen, in denen man ja gerade ungestört mit einem Schüler arbeiten möchte? Sollten so etwas bei Schülerinnen nur weibliche Lehrkräfte durchführen?!




    Zitat

    Die Schüler körperlich anzufassen ist so nicht statthaft, es sei denn aus Notwehr.


    Zitat

    Als Mann solltest Du unter gar keinen Umständen eine Schülerin berühren - es ist einfach zu gefährlich. Auch wenn sie plötzlich wegen eines Schwächeanfalls im Unterricht umfällt.


    Gilt das eures Erachtens erst ab der Sekundarstufe (in dem Forum ist dieser Thread ja) oder auch schon für Kinder im Grundschulalter?


    Wie ist das bei Schülerinnen mit Behinderungen, die in manchen Situationen körperliche Unterstützung benötigen oder davor bewahrt werden müssen, sich selbst in Gefahr zu begeben/etwas anzutun?

    Nun ja, in die sonderpädagogische Sprachtherapie wirst du dich ohne entsprechende Ausbildung so schnell wohl nicht einlesen oder einarbeiten können ... Klassiker wären hier z. B. Braun: "Sprachstörungen bei Kindern und Jugendlichen" oder Baumgartner/Füssenich: "Sprachtherapie mit Kindern", die allerdings schon relativ komplex sind.


    Förder- und Therapiematerialien gibt es natürlich viele. Interessant wäre hier zunächst einmal, in welchen Bereichen der Schüler welche konkreten Probleme hat (Phonetik/Phonologie, Grammatik, Wortschatz/Semantik, Sprachverständnis, Redefluss, Schriftsprache, ...); es gibt ja ganz verschiedene Ausprägungen von Sprachstörungen, die verschiedener Förderung bedürfen.


    Das ist m. E. übrigens auch wieder einmal ein typisches Beispiel für schlecht umgesetzte Integration/Inklusion. Trotzdem (oder gerade deshalb) dir viel Erfolg; ich finde es klasse, dass du dich so für den Schüler einsetzt und ihn fördern willst!

    In BW ist gerade in Planung, dass der Englischunterricht künftig erst in Klasse 3 statt - wie momentan - in Klasse 1 beginnen soll. Ich bin mir bezüglich der Sache selbst etwas unsicher: Einerseits kann ich die gängigen Argumente schon nachvollziehen. Andererseits sehe ich, mit welcher Freude und Begeisterung (zukünftige) Erstklässler Englisch lernen wollen. Außerdem kann die "Gewöhnung" an das Englische doch eigentlich nicht zu früh beginnen ...


    Entsetzen bekommt man aber, wenn man sieht, wer hier so Englisch unterrichtet (insbesondere an den Sonderschulen, aber auch an den GS) - oftmals gänzlich ohne Fortbildung, aber auch deren Nutzen möchte ich doch in Frage stellen. Selbst ich, der ich Englisch als Nebenfach studiert habe (6 Lehrveranstaltungen ...), fühle mich dadurch jetzt nicht allzu kompetent, was die Didaktik/Methodik anbelangt. Und eine stark fehlerhafte Aussprache (gerade Auslautverhärtung etc.) kann in den frühen Jahren schon so viel kaputt machen ...


    Hat außer mir eigentlich niemand Zweifel daran, dass Rechner wirklich Lehrer (/Referendar/Student) ist?

    Ich wollte nicht arrogant wirken oder so ... Und nein, erstens habe ich nicht studiert, sondern studiere noch (wie auch angegeben) und zweitens nicht Germanistik, sondern Lehramt.


    In meinem letzten Beitrag habe ich doch eine vernünftige Frage gestellt, oder? Ich habe jetzt keine Erfahrungen bezüglich dieses spezifischen Problems in der Praxis, aber generell habe ich oft gemerkt, dass man mit Wertungen wie immer und nie m. E. sehr vorsichtig sein sollte - insbesondere bei lernschwächeren Schülern und insbesondere, wenn die genannte "Regel" alles andere als systematisch zu sein scheint ...


    P.s.: Und falls du das mit Laut und Buchstabe als Angeberei o.s.ä. interpretiert hast, so ging es mir da mehr um eine klare Sprache. Wie wollen wir denn von den Schülern erwarten, dass sie das unterscheiden, wenn selbst hier unter Lehrern von "Buchstaben hören" gesprochen wird (ja, ich weiß: Internet, Forum, jeder weiß, was gemeint ist, und so weiter).

    Entschuldige bitte, Melosine, falls mein Beitrag etwas konfus war. Ich habe mich stets auf das darüber Zitierte bezogen; auch wenn das Zitate verschiedener Teilnehmer waren, so dachte ich eigentlich, die Bezüge wären verständlich.



    Zu wissen, dass der Laut, den die Kinder hören /ʃp/ und nicht "schp" heißt, ist ja ganz nett, aber hier wenig hilfreich, denn leider hören und schreiben die Kinder sehr wohl "schp" und "schb".


    P.S. Was heißt denn z.B. "gemist" und "wäst"? Meinst du gemischt? Mit dem "sch" hatten meine Klassen noch keine größeren Schwierigkeiten.


    Das bezieht sich hierauf:


    Zitat

    Bei der Einführung (und auch später noch) ist es mir immer sehr wichtig, deutlich werden zu lassen, dass es immer "sp" geschrieben wird, wenn ich "schp" oder "schb" höre. Es heißt nie "aj", "scht" oder "schp" oder anders, sondern immer nur ei (...), sp und st!


    Wenn du den SuS sagst, "scht" (um es so auszudrücken) schriebe man immer als <st> und nie <scht>, dann schreiben die Kinder doch automatisch auch am Wortende <st> -> also "gemist" statt "gemischt", "wäst" statt "wäscht". Du verstehst? Oder liegt hierbei irgendwo ein Denkfehler meinerseits vor?

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