Beiträge von Plattenspieler

    Tatsächlich wird diese Regelung bei uns an der Schule aber auch noch in Klasse 7 zur Anwendung gebracht. Müssze ich glatt mal klären, wie das möglich ist.

    "Ab Klasse 7 gilt dies nur in besonders begründeten Ausnahmefällen, wenn davon auszugehen ist, dass die Lese- oder Rechtschreibschwäche nicht auf eine mangelnde allgemeine Begabung oder auf mangelnde Übung zurückzuführen ist, sondern ein komplexes Feld an Ursachen für einen gestörten oder verzögerten Schriftspracherwerb vorliegt oder die Lese- oder Rechtschreibschwäche eine auf medizinischen Gründen beruhende Teilleistungsstörung ist."

    Quelle: Verwaltungsvorschrift

    "Das bedeutet, dass ab Klasse 7 der Beschluss zur zurückhaltenden Gewichtung nur noch 'in begründeten Einzelfällen' möglich ist. Hintergrund dieser Aussage ist, dass die VwV davon ausgeht, dass die meisten der vor allem auf mangelnder Übung beruhenden Fälle, bis zum
    Ende der Klasse 6 gelöst sind. In den verbleibenden Fällen gewinnt dann die Frage nach den Ursachen eine besondere Bedeutung.
    Zu Beginn von Klasse 7 ist damit immer ein erneuter Beschluss der Klassenkonferenz auf der Basis einer Diagnostik notwendig.
    Nur wenn im Einzelfall von LRS auszugehen ist, stellt die Klassenkonferenz auch noch nach Klasse sechs durch förmlichen Beschluss die Förderbedürftigkeit fest:
    Der 'begründete Einzelfall' ist dann gegeben, wenn Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer allgemeinen Begabung den Abschluss erreichen können, aber (immer noch) Schwierigkeiten im Lesen oder Rechtschreiben vorliegen. Es sollte abzusehen sein, dass die Entwicklung verzögert ist, aber nächste Schritte möglich sind. Daher sollte der Lernweg mit Hilfe von Lernstandsdiagnosen beobachtet und in Relation zur Förderung und zur allgemeinen Kognition gesetzt werden.
    Außerschulische Experten wie Sonderschullehrkräfte oder die schulpsychologischen Beratungsstellen können in diesen Fällen bei der Diagnostik hilfreich werden."

    Quelle: Modul C

    In der Praxis sieht das oft so aus, dass die Schulen ab Klasse 7 eine medizinische Diagnose verlangen. Aus rechtlicher Sicht ist das aber nicht unbedingt notwendig. Im obig zitierten und verlinkten Modul C der Reihe "Förderung gestalten" ist ja am Ende die Rede von ergänzender Diagnostik durch Sonderpädagogen oder Schulpsychologen, aber selbst das ist nicht verpflichtend.

    Frage: Lernt man so etwas als Regelschullehrer nicht im Referendariat?

    Wer sich über diese Studie mokiert, sollte mal daran denken, wie Sportunterricht für die unsportlichen, unbeliebten Schüler ist. Eine riesige Horrorshow voller Demütigungen, an denen man garantiert nicht wächst.

    Aber das trifft doch auf alle Fächer zu.

    Wie ist Deutschunterricht für die sprachlich schwachen (und unbeliebten) Schüler? Wie Mathematikunterricht für die mathematisch schwachen?

    Ich erinnere mich mit Grauen an den Kunstunterricht, den ich als Schüler erhielt, weil ich da schwach war. Das war für mich eine "Horrorshow voller Demütigungen" - sollte man deshalb in der Schule nicht mehr malen?

    Ist es für euch ein Grund, eine freiwillige Wiederholung anzuraten, wenn ein Kind im ZR 10 noch mit Fingern rechnet (bzw eigentlich zählt)?


    Dann gäbe es viele Wiederholer.

    Im Ernst: Ich habe noch keine Klasse, auch keine 5., 6. oder 7. Klasse kennengelernt, in der kein Schüler zählend rechnet.

    Klar kann man seinen Unterricht sinnvoll vorbereiten, Grundlagen und Zerlegungen trainieren, Rechenstrategien thematisieren, viel üben, Eltern beraten, in der Einzelförderung daran arbeiten usw. und dabei sicherlich auch etwas bewirken, aber eine komplette Klassen vom zählenden Rechnen wegzubekommen halte ich für aussichtslos.

    Insofern wäre das allein für mich kein Grund, eine freiwillige Wiederholung zu empfehlen. Wenn darüber hinaus Probleme mit dem mathematischen Verständnis und insbesondere auch in Deutsch bestehen, kann das zählende Rechnen aber durchaus ein (weiteres) Argument dafür sein.

    Warum sollte es sie denn nicht dürfen? Wenn sie die Befähigung zum eigenständigen Unterricht ausgesprochen bekommen hat (ich nehme an, ähnlich läuft das auch in RLP?), dann ist dieser eigenständige Unterricht formal gleichwertig dem eines fertig ausgebildeten Lehrers. Und was sollte Deutsch von anderen Fächern oder eine erste Klasse von anderen Klassenstufen unterscheiden?

    Nein. Es gibt in dieser Gesellschaft nur den Respekt vor der Freiheit, Meinungen zu haben und auszusprechen. Es gibt keinerlei Grund, dumme, fehlerhafte, schädliche Meinungen zu respektieren. Ich würde ja auch keinen Rassismus respektieren.
    Aber der Denkfehler, Widerspruch mit Intoleranz zu verwechseln, ist dir schon derart oft von verschiedenster Seite erklärt worden, das müsstest du eigentlich bei kleinem mal verstanden haben. Ich glaube, wir sind uns darüber einig, dass das nicht eine intellektuelle Insuffizienz deinerseits sein kann, dass du trotz allem schon wieder um die Ecke damit kommst.

    Inwiefern ist die Meinung, keinen Sex vor der Ehe haben zu wollen, dumm, fehlerhaft und schädlich?

    Das ist doch eine Meinung, die niemand anderen etwas angeht, weil sie auch niemand anderen betrifft als den, der diese Meinung für sich hat.

    ot: Ich wäre für einen Beitrag mit einer solchen Wortwahl wahrscheinlich wieder im Forum gesperrt worden.

    @jotto-mit-schaf Ja, Realität mag sein, dass die meisten Sex vor der Ehe haben. Dass die gleiche Anzahl an Leuten, die das haben, es auch für die beste Variante halten, ist damit aber noch nicht ausgesagt. Oder hast du noch nie eine Entscheidung getroffen, die du später bereut hast? Warum sind wohl Hochzeitskleider nach wie vor überwiegend weiß?

    @Meerschwein Nele "Fundamentalistisch" würde ich die Seite nicht nennen, da gibt es ganz andere. "Konservativ", ja.

    Sex vor der Ehe ist kein „falsches Verhalten“. Kein Sex vor der Ehe ist lediglich ein bei einer winzigen Minderheit von Personen in Deutschland präferiertes Verhalten.

    Das kann ich da so nicht herauslesen.

    Erstens: Die Frage wurde nur Verheirateten gestellt. Insofern kann man daraus keine Aussage über alle "Personen in Deutschland" treffen.

    Zweitens: Die Teilnehmer wurden gefragt, ob sie vor der Ehe bereits Sex hatten, und nicht, ob sie das für gutes, schlechtes, richtiges, "falsches" oder "präferiertes Verhalten" halten. Es geht nur um eine Einschätzung des Ist-Zustandes.

    Ich habe kein Problem. Ich würde es gerne selbst nachlesen, weil es mich interessiert. Wenn die Experimental- oder Kontrollgruppe eine "sehr, sehr christliche Gesellschaft" (was auch immer du darunter verstehst) ist, halte ich die Aussagekraft für eher fragwürdig, aber ich will jetzt nicht vorschnell urteilen, ohne es gelesen zu haben. Wenn du mir allerdings nicht sagen willst, auf welche Studie/Daten du dich beziehst, ist es aber auch egal. So wichtig ist es mir auch nicht, da jetzt Zeit und Energie zu investieren, um gezielt zu suchen.

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