Beiträge von Plattenspieler

    Wie äußern sich die sprachlichen Schwierigkeiten des Schülers denn im verbalen Bereich? Kann er alle Laute und Lautverbindungen richtig artikulieren und wendet sie auch richtig an? Spricht er "grammatisch" korrekt? Kann er seine Gedanken und Absichten verbalisieren oder hat er Probleme, sich zu verständlich mitzuteilen?


    Und was bitte soll/macht die Erzieherin im Unterricht?!

    In die gleiche Kategorie gehört übrigens auch das Alleinesein mit einer Schülerin im gleichen Raum bei geschlossener Türe - und sei es nur für eine Minute -> egal, was die Umstände sind, dies darf niemals vorkommen, sonst bist Du beliebig erpressbar.


    Ist das echt derart krass?!


    Was ist mit Diagnostik-, Einzelförderungs- und Therapiesituationen, in denen man ja gerade ungestört mit einem Schüler arbeiten möchte? Sollten so etwas bei Schülerinnen nur weibliche Lehrkräfte durchführen?!




    Zitat

    Die Schüler körperlich anzufassen ist so nicht statthaft, es sei denn aus Notwehr.


    Zitat

    Als Mann solltest Du unter gar keinen Umständen eine Schülerin berühren - es ist einfach zu gefährlich. Auch wenn sie plötzlich wegen eines Schwächeanfalls im Unterricht umfällt.


    Gilt das eures Erachtens erst ab der Sekundarstufe (in dem Forum ist dieser Thread ja) oder auch schon für Kinder im Grundschulalter?


    Wie ist das bei Schülerinnen mit Behinderungen, die in manchen Situationen körperliche Unterstützung benötigen oder davor bewahrt werden müssen, sich selbst in Gefahr zu begeben/etwas anzutun?

    Nun ja, in die sonderpädagogische Sprachtherapie wirst du dich ohne entsprechende Ausbildung so schnell wohl nicht einlesen oder einarbeiten können ... Klassiker wären hier z. B. Braun: "Sprachstörungen bei Kindern und Jugendlichen" oder Baumgartner/Füssenich: "Sprachtherapie mit Kindern", die allerdings schon relativ komplex sind.


    Förder- und Therapiematerialien gibt es natürlich viele. Interessant wäre hier zunächst einmal, in welchen Bereichen der Schüler welche konkreten Probleme hat (Phonetik/Phonologie, Grammatik, Wortschatz/Semantik, Sprachverständnis, Redefluss, Schriftsprache, ...); es gibt ja ganz verschiedene Ausprägungen von Sprachstörungen, die verschiedener Förderung bedürfen.


    Das ist m. E. übrigens auch wieder einmal ein typisches Beispiel für schlecht umgesetzte Integration/Inklusion. Trotzdem (oder gerade deshalb) dir viel Erfolg; ich finde es klasse, dass du dich so für den Schüler einsetzt und ihn fördern willst!

    In BW ist gerade in Planung, dass der Englischunterricht künftig erst in Klasse 3 statt - wie momentan - in Klasse 1 beginnen soll. Ich bin mir bezüglich der Sache selbst etwas unsicher: Einerseits kann ich die gängigen Argumente schon nachvollziehen. Andererseits sehe ich, mit welcher Freude und Begeisterung (zukünftige) Erstklässler Englisch lernen wollen. Außerdem kann die "Gewöhnung" an das Englische doch eigentlich nicht zu früh beginnen ...


    Entsetzen bekommt man aber, wenn man sieht, wer hier so Englisch unterrichtet (insbesondere an den Sonderschulen, aber auch an den GS) - oftmals gänzlich ohne Fortbildung, aber auch deren Nutzen möchte ich doch in Frage stellen. Selbst ich, der ich Englisch als Nebenfach studiert habe (6 Lehrveranstaltungen ...), fühle mich dadurch jetzt nicht allzu kompetent, was die Didaktik/Methodik anbelangt. Und eine stark fehlerhafte Aussprache (gerade Auslautverhärtung etc.) kann in den frühen Jahren schon so viel kaputt machen ...


    Hat außer mir eigentlich niemand Zweifel daran, dass Rechner wirklich Lehrer (/Referendar/Student) ist?

    Ich wollte nicht arrogant wirken oder so ... Und nein, erstens habe ich nicht studiert, sondern studiere noch (wie auch angegeben) und zweitens nicht Germanistik, sondern Lehramt.


    In meinem letzten Beitrag habe ich doch eine vernünftige Frage gestellt, oder? Ich habe jetzt keine Erfahrungen bezüglich dieses spezifischen Problems in der Praxis, aber generell habe ich oft gemerkt, dass man mit Wertungen wie immer und nie m. E. sehr vorsichtig sein sollte - insbesondere bei lernschwächeren Schülern und insbesondere, wenn die genannte "Regel" alles andere als systematisch zu sein scheint ...


    P.s.: Und falls du das mit Laut und Buchstabe als Angeberei o.s.ä. interpretiert hast, so ging es mir da mehr um eine klare Sprache. Wie wollen wir denn von den Schülern erwarten, dass sie das unterscheiden, wenn selbst hier unter Lehrern von "Buchstaben hören" gesprochen wird (ja, ich weiß: Internet, Forum, jeder weiß, was gemeint ist, und so weiter).

    Entschuldige bitte, Melosine, falls mein Beitrag etwas konfus war. Ich habe mich stets auf das darüber Zitierte bezogen; auch wenn das Zitate verschiedener Teilnehmer waren, so dachte ich eigentlich, die Bezüge wären verständlich.



    Zu wissen, dass der Laut, den die Kinder hören /ʃp/ und nicht "schp" heißt, ist ja ganz nett, aber hier wenig hilfreich, denn leider hören und schreiben die Kinder sehr wohl "schp" und "schb".


    P.S. Was heißt denn z.B. "gemist" und "wäst"? Meinst du gemischt? Mit dem "sch" hatten meine Klassen noch keine größeren Schwierigkeiten.


    Das bezieht sich hierauf:


    Zitat

    Bei der Einführung (und auch später noch) ist es mir immer sehr wichtig, deutlich werden zu lassen, dass es immer "sp" geschrieben wird, wenn ich "schp" oder "schb" höre. Es heißt nie "aj", "scht" oder "schp" oder anders, sondern immer nur ei (...), sp und st!


    Wenn du den SuS sagst, "scht" (um es so auszudrücken) schriebe man immer als <st> und nie <scht>, dann schreiben die Kinder doch automatisch auch am Wortende <st> -> also "gemist" statt "gemischt", "wäst" statt "wäscht". Du verstehst? Oder liegt hierbei irgendwo ein Denkfehler meinerseits vor?

    Zitat

    An der neuen Schule wird mit Lesen durch Schreiben gearbeitet...


    In Reinform (also direkt nach Reichen)?!




    Zitat

    Ansonsten sind natürlich die Buchstaben anfangs sinnvoll, die man gut hört


    Man kann keine Buchstaben hören.




    Zitat

    Hm, was willst du noch wissen?


    Wie schafft man bei Lesen durch Schreiben / Anlauttabelle (hoffentlich auch mit Endlauten!? -> <ng> etc.) sinnvoll den Übergang zu den orthographischen Prinzipien und Regeln?




    Zitat

    Mit Buchstabenverbindungen wie sp und st würde ich aber noch ein bisschen warten. Die dann auch nicht zusammen einführen, denn dann kann es zu Verwechslungen kommen (da gibt es einen Fachausdruck für, der mir gerade nicht einfällt ;) ).


    Ranschburgsche (Ähnlickeits-)Hemmung. Gilt ebenso für <b> und <d> etc., aber mit den Plosiven sollte man ja sowieso nicht anfangen. Begonnen wird meist (m. E. sinnvoll) mit <m>, <l> und natürlich den Vokalen, wobei das <i> ja schon wieder problematisch ist, und das <e> in gewisser Hinsicht auch.




    Zitat

    Bei der Einführung (und auch später noch) ist es mir immer sehr wichtig, deutlich werden zu lassen, dass es immer "sp" geschrieben wird, wenn ich "schp" oder "schb" höre. Es heißt nie "aj", "scht" oder "schp" oder anders, sondern immer nur ei (ok, es gibt auch ai, aber das ist selten und wird hier nicht thematisiert - die wenigen Wörter, in denen es vorkommt, müssen dann eben so gelernt werden), sp und st!


    Erstens: Man hört nicht "schp" oder "schb", sondern /ʃp/ ...


    Zweitens und ganz wichtig: Das ist nur beim Initiallaut so! Sonst schreiben die Kinder irgendwann "gemist", "wäst", "taust", ...

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    - Das Elternwahlrecht über die Schulform im Sekundarstufen-Bereich soll gesetzlich verankert werden


    Gibt es in vielen Bundesländern ja schon lange, ohne dass dadurch größere Probleme enstanden wären.



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    Keine Doppelbesetzungen mit einem Sonderschullehrer( es gibt jetzt schon keine auf dem Markt)


    Deutschlandweit gibt es mehr als genug Sonderschullehrer und vor allem viel zu viele Studierende. Das sollte also in der Zukunft kein Problem darstellen, zumindest vom Angebot her. Was die Einstellungspolitik daraus macht, ist natürlich eine andere Frage, und ich gebe dir durchaus Recht, dass eine weitgehende durchgängige Doppelbesetzung die sinnvollste Variante eines integrativen Unterrichts darstellt.



    Zitat

    Die wenigen Sonderschullehrer werden als "Handelsreisende mit Tipps und Tricks für Jedermann" in Sachen Beratung unterwegs sein.


    Nö. In dem Gutachten steht doch, dass Sonderschullehrer für die Fachrichtungen L, S und E dauerhaft und fest an Regelschulen eingestellt werden sollen. Lediglich die Lehrer für die selteneren Richtungen werden mehr oder minder "umherreisen".




    Zitat

    Die Regelschullehrer werden in den großen Klassen an allen Schulformen mit allen Problemen alleine gelassen.


    S.o. Ich denke, wenn wirklich Sonderpädagogen an den Regelschulen fest eingebunden sind, ist es für die Regelschullehrer auch leichter, sich wirklich Hilfe zu holen und sich sinnvoll auszutauschen. Müsste man an der jeweiligen Schule auch flexibel handhaben können.

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    Meiner Meinung nach ist es vollkommen sinnlos, dass lernbehinderte Schüler (...) überhaupt eine Fremdsprache lernen.


    Warum das?! Tun sie mittlerweile glücklicherweise ja auch an Sonderschulen. Warum möchtest du ihnen die Fremdsprache vorenthalten? Damit sie gesellschaftlich noch weniger Chancen haben?


    Bedenke, dass das Konstrukt „Lernbehinderung“ eine rein schulische Definition aufweist.




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    wir nur noch als besserwissende Handelsreisende in Sachen sonderpädagogische Förderung unterwegs sein müssen, werde ich die Wege in den Ruhestand suchen. Die Erfolge unserer Arbeit sind größtenteils Beziehungs- und Erziehungsarbeit. Wass soll ich ausrichten, wenn ich gar nicht mehr unterrichte?


    Nun ja, mittlerweile spielen Beratung und Beratungsfähigkeiten im Studium und in der gesamten Ausbildung eine große Rolle. Das als „Besserwisserei“ zu verunglimpfen, zeugt meines schlichten Erachtens doch von einer gewissen Ignoranz.




    Zitat

    Realitätsfernen Idealisten, die meinen Normalität würde sich schon automatisch einstellen, wenn man ein behindertes Kind in eine normale Umgebung steckt.


    Nicht Normalität in dem Sinne, dass die auffälligen Schüler dann weniger auffällig wären. Aber doch vllt. Normalität in dem Sinne, dass Heterogenität und Behinderung als normal akzeptiert und alle Mitmenschen wertgeschätzt werden.

    Hallo,


    hängt - wie vermutlich überall - in BW von den gewählten Fachrichtungen ab. Tendenziell sind L und vor allem E (V) gesucht, wohingegen G, K und S überlaufen sind. Blinden- und Sehbehindertenpäd. und Hörgeschädigtenpäd. dürften auch relativ gut laufen, denke ich. Vgl. hierzu, auch wenn es nicht mehr ganz aktuell ist (+ Regierungswechsel): http://www.bw-cct.de/brcms/pdf/82.pdf


    Prinzipiell sieht es aber bei den Sonderschullehrern auf jeden Fall besser aus als bei den GHSlern, zudem bekommen sie ja auch eine Gehaltsstufe höher bei einer Deputatsstunde weniger. Ich würde also sagen, es lohnt sich, ganz abgesehen vom interessanten Studium und Arbeitsfeld.


    In Bayern sieht es wohl auch für Sonderpädagogen nicht optimal aus, vgl. http://www.sopaed.net/


    Grüße

    In BW. Hier heißt nur die frühere Sonderschule für Lernbehinderte jetzt Förderschule (ist als solche aber immer noch eine Sonderschulform!). Führt regelmäßig zu Missverständnissen bei Gesprächen mit Menschen aus anderen Ländern.

    Zitat

    Original von Dejana
    Also, bei uns geht das schon. Ich kenne niemanden, der seine Klasse im Primarbereich einfach unbeaufsichtigt auf den naechsten Lehrer warten laesst.


    Na ja, sollte man Viertklässler nicht ein paar Minuten allein lassen können? Es kann ja auch nicht das Ziel sein, dass sie sich nur ordentlich verhalten, wenn ein Lehrer dabei ist ... ?

    Aber „SoS“ heißt „Sonderschule“ oder dann „Sonderschüler“ ...

    Ich schreibe im Singular einfach „S“. Für die Lehrperson schreibt man ja auch „L“ und nicht „LoL“. =)

    Hallo, lovelysonnenschein,



    natürlich kann dir niemand garantieren, dass du nachher eingestellt wirst, aber


    - bei den Sonderschullehrern sehen die momentanen Einstellungschancen doch besser aus als bei vielen anderen Lehrämtern in BW (vgl. http://www.kultusportal-bw.de/…stellungschancen_2007.pdf - ist von 2010, auch wenn "2007" in der URL steht).


    - auch die geplante "Auflösung" der Sonderschulen wird nicht dazu führen, dass es keiner qualifizierten Sonderpädagogen mehr bedarf - Schüler mit Förderbedarf gibt es ja nach wie vor. Was - je nach Regierung - zu befürchten ist, ist natürlich schon, dass der eigentlich gute Ansatz der Inklusion dazu missbraucht wird, Stellen (und somit Geld) auf dem Rücken der Kinder einzusparen.


    - du wirst ja wahrscheinlich eher in den Gb/Kb-Bereich gehen wollen mit der Erfahrung aus dem FSJ?
    Dort ist es einerseits so, dass die integrative Beschulung noch lange nicht "so weit" ist wie bei den anderen Schultypen und sicherlich auch nie gänzlich zu vollziehen ist. Andererseits studieren natürlich sehr viele diese Fachrichtungen, weshalb du damit rechnen solltest, eventuell trotzdem an Förder- (Lernbehinderten-) oder Erziehungshilfe-Schulen unterrichten zu müssen (siehe auch obiger Link).


    - dir stehen gerade mit Sonderpädagogik durchaus auch einige außerschulische Optionen offen.


    Was ich dir allerdings auch empfehlen würde, ist, schulische Erfahrung - vllt. durch ein kurzes Praktikum - zu sammeln. Denn auch in der Sonderpädagogik ist schulische und Freizeit-Arbeit doch etwas anderes.
    Warum möchtest du denn gerade Lehrer werden?


    Außerdem finde ich persönlich es immer kritisch, etwas zu nur wegen des Berufes zu studieren. Was erwartest du dir denn vom Studium?



    Grüße

    Bei Wörtern wie "Wasser" etc. hört man standardsprachlich am Ende den Schwa-Laut, der bei den IPA-Zeichen durch ein gespiegeltes /a/ repräsentiert wird, das ich hier im Forum nicht zu schreiben vermag.
    Man hört also weder ein /a/ (wie bei "Paprika") noch ein wie auch immer geartetes /er/ oder /Yr/.
    Das hat nichts mit einer undeutlichen Aussprache oder dergleichen zu tun (schon krass, was manche Lehrer ihren Schülern beibringen)!
    Und für diesen Laut fielen mir spontan auch keinerlei Ausnahmen ein, bei denen man ein "a" schriebe. Welche gibt es denn?

    Prinzipiell ist Integration/Inklusion meines Erachtens ja sinnvoll (sofern gut umgesetzt), aber trotzdem ist es ein bisschen schade um die Sprachheilschule, die ja einen sehr guten Ruf hat und die einzige Sonderschulform ist, die das Ziel der raschen Rückschulung der SuS tatsächlich erreicht.


    Bei einem Praktikum sagte man mir, dass hier die Sprachheilschule nicht so schnell verschwinden werde (wie andere Schulformen), da sie ja eine Angebotsschule ist: Die Eltern entscheiden sich bewusst für diese Beschulungsform und es gibt jedes Jahr mehr Anmeldungen als Plätze.


    Mal schauen, was kommen wird ... Wie Janneken schrieb, Sprachheillehrer und die Sprachbehindertenpädagogik als Disziplin werden sicherlich weiterhin gebraucht werden. Vielleicht findet ja eine noch stärkere Betonung des Elementarbereichs statt, aber auch in der schulischen Förderung werden sie nicht "abgeschafft" werden können.


    Darf ich dich, cyanscott, bei dieser Gelegenheit fragen, was die Abkürzung "SR" bedeutet?

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