Beiträge von Plattenspieler


    Gibt es eigentlich irgendeinen Sachgrund, dass man dergleichen gefährlichen Unfug im Sportunterricht unbedingt machen muss? Wer privat Akrobatik betreiben will, kann das ja im Sportverein tun - aber im Schulsport werden Leute gezwungen, die ansonsten niemals auf eine so bizarre Idee kämen. Fiele das weg, verschwände auch der Grund für eine Hilfestellung durch den Lehrer.


    Ist es nicht das Prinzip eines jeglichen Unterrichts, dass "Leute" gezwungen werden, etwas zu tun, das sie sonst nicht täten?

    Zudem ist er ziemlich irreführend: Ich dachte beim Lesen des Titels erst, es ginge um einen Schüler mit Mutismus (wobei auch die über Sprache verfügen).


    Aber dass die Schüler die Sprache "quasi von selbst" lernen, ist auch eine sehr optimistische Hoffnung; natürlich gibt es theoretische Entwicklungsverläufe für eine optimale (sukzessive) Bilingualität und auch einzelne Kinder, die diese bestätigen, aber nicht umsonst gibt es auch genug Schüler mit Deutsch als Muttersprache (ohne Zweitsprache!), die sprachtherapeutischer/sprachheilpädagogischer Unterstützung bedürfen. Bei Kindern mit Migrationshintergrund kommt oftmals eine nicht allzu förderliche sozioökonomische Familiensituation zur Schwierigkeit der Zweitsprache hinzu, wobei sie ja nicht nur diese Zweitsprache erwerben, sondern gleichzeitig dem Schulunterricht in derselben folgen und genügen müssen ...

    Das Problem an diesen schönen Nebeneffekten ist, dass sie sehr sehr variabel sind und eben auch mal derbe umschlagen können (eine Klasse, die einen total nervt)


    Nun ja, aber wenn man auch nur ein bisschen etwas für Kinder übrig hat, wird man sich bei einer Klasse, "die einen nervt", fragen, woran das liegt und wie man das Lehrer-Schüler-Verhältnis hier verbessern kann, damit die Situation nicht nur für sich selbst, sondern auch für die SuS und ihren Lernforschritt erträglicher wird.
    Du hingegen würdest das alles mit großem Zynismus nehmen und der Klasse gegenüber noch abweisender werden (auch wenn du es hier als "professionelle Distanz" oder sonstwas bezeichnest).


    Aber hm ... Bei den pädagogischen Vorstellungen aus vorhergehenden Jahrhunderten, die in diesem Thread hier noch kursieren ("Menschen zu formen", "Wissen zu vermitteln", ...), muss man sich wohl über nichts wundern.

    Irgendwie fühle ich mich gar nicht akademisch, zumal ich nicht mal an der Uni war, sondern "nur" an der PH. Oder bin ich dann trotzdem akademisch? Keine Ahnung......


    Warum "nur" und "trotzdem"? Die PH ist eine der Universität gleichstellte Hochschule mit uneingeschränktem Promotions- und Habilitationsrecht.


    Und da man sogar mit FH- oder BA-Abschluss Akademiker ist ...

    Alternativ, vielleicht doch besser: Ganz klar mit Eltern und Schulleitung abstimmen: Alle Kinder fahren mit, jeder hat genau EINE Chance, sich an die Regeln zu halten usw... Wenns bei manchen nicht klappt müssen sie sofort von den Eltern abgeholt werden und das wars dann.


    Finde ich ja prinzipiell eine gute Idee, aber was machst du, wenn die Eltern trotz Absprache und meinetwegen auch Unterschrift einfach nicht kommen? Du kannst ja Grundschüler nicht allein in den Zug setzen oder so.


    Deshalb würde ich dann doch die Alternative bevorzugen, diejenigen, von denen ungepasstes Verhalten zu erwarten ist, gleich von vorneherein auszuschließen. Bei Viertklässlern hätte ich da auch keine moralischen Bedenken mehr.
    Und es gibt meines Wissens ja mittlerweile auch mehrere Urteile, die bestätigen, dass ein solcher Ausschluss durchaus rechtlich möglich ist.


    Oder man fährt einfach gar nicht; würde ich mir auch keine Selbstvorwürfe wegen machen ...

    Die Beweggründe liegen seltenst (ausschließlich) im religiösen Bereich, sondern religiöse Begründungen wurden und werden für politische oder sonstige Überzeugungen vorgeschoben!


    Wohingegen viele Menschen im Laufe der Geschichte aus religiöser Überzeugung heraus sehr viel Gutes getan haben.


    Dass Religion missbraucht wird, kann nicht als Argument gegen Religion per se vorgebracht werden, sonst müssten wir die gesamte Wissenschaft etc. pp., eigentlich alles, verbieten/abschaffen.


    Nunja, es ist nun einmal eine Tatsache, dass Religionen die ganze Geschichte über für großes Unheil gesorgt haben und immer noch für großes Unheil sorgen! Davor darf man eben nicht seine Augen verschließen - diesen gefährlichen Ideologien muss Einhalt geboten werden;


    Die Religion hat sicherlich nicht für mehr "Unheil" gesorgt als die atheistischen Strömungen ...

    Ach neleabels,


    als Philologe solltest du doch von der Problematik, Sätze und Bezeichnungen aus ihrem Kontext herauszulösen, gehört haben?


    Übrigens wurde mir in keinem meiner 13 Schuljahre Religion (sowohl evangelisch als auch katholisch) erzählt, es gäbe keine Hölle oder keinen Satan ... Dass man je nach Alter der SuS nicht die gesamte systematische und biblische Theologie vermitteln kann, ist wohl klar. Nennt sich didaktische Reduktion oder Elementarisierung - hast du sicher auch schon einmal gehört?


    6-jährige Kinder, denen noch die grundlegendsten Fähigkeiten zur kritischen Reflexion fehlen, schon im ersten Schuljahr aus der Position schulischer Autorität heraus den Traumgedanken vom unsichtbaren Freund im Himmel, der nicht antwortet, der nichts tut, der nichts hilft aber dem man gehorchen muss zu vermitteln, ist Indoktrination.


    Ein Religionslehrer, der meint, Gott sei "unsichtbar", antworte nicht, hülfe nicht und täte nichts, hat natürlich seinen Auftrag verfehlt.

    Nun ja, Studenten mit lateinischen Vorkenntnissen haben meist schon etwas ausgeprägtere Grundkenntnisse, was Morphologie, Syntax, historische Semantik und Phonologie anbelangt - "Schulgrammatik" eben. Dass das a) auch im Deutsch- und modernen Fremdsprachenunterricht vermittelt werden sollte und b) allenfalls die elementaren Grundlagen für die Beschäftigung mit der wissenschaftlichen Linguistik darstellt, ist klar, aber trotzdem habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass sich Studenten mit Lateinkenntnissen anfänglich leichter tun. Sie haben einfach in der Schule schon ein wenig gelernt, sich mit formalen Aspekten von Sprache zu befassen.
    Siehst du das anders?

    Gut, ich korrigiere: aller allgemeinbildenden Schularten. Aber in meiner Darstellung haben ca. 5% aller Schüler gefehlt, in Annis Darstellung in manchen Bundesländern bis zu 90%. Is n Unterschied...


    Seit wann sind Sonderschulen denn keine allgemeinbildenden Schulen mehr?!
    (Bis auf den verschwindend geringen Anteil der Berufssonderschulen, aber im PISA-Alter spielt der ja auch noch keine Rolle.)

    In BW kann man einzelne Fachrichtungen (und dann wirklich nur die Veranstaltungen/Inhalte der enstsprechenden Fachrichtung) nachstudieren. Da Blinden-/Sehbehindertenpädagogik in Bayern eh nicht angeboten wird, wäre hier vielleicht Heidelberg eine Wahl? Da gibt es, glaube ich, sogar eine Art "Abkommen" zwischen BW und Bayern, dass Sonderschullehrer für diesen Förderschwerpunkt aus Bayern in BW ein Aufbaustudium aufnehmen können ...
    (Ansonsten könntest du "Pädagogik der Erziehungshilfe", wie es hier heißt, in Ludwigsburg/Reutlingen nachholen.


    Wie es in Bayern aussieht, weiß ich nicht, könnte mir aber gut vorstellen, dass da ähnliches möglich ist. Warum hast du denn nicht schon im Studium mit einer zweiten Fachrichtung erweitert, wie es wohl viele tun? Hättest du dort noch V dazu genommen, hättest du dort direkt in der zweiten Fachrichtung ins Ref gehen können.
    Ansonsten einfach mal bei den Unis nachfragen. Daran, dass mehr Leute Verhaltensgestörtenpäd. studieren, müsste das Land doch auch Interesse haben ...

    Für BaWü: 1. Staatsexamen GHS oder Sopäd und entsprechendes Referendariat.


    Na ja, Grund- u. Hauptschullehrer werden hier an Sonderschulen eigentlich nur noch für Vertretungsstellen eingestellt - oder eben, wenn sich absolut keine Sonderschullehrkraft finden lässt. Die ganzen alten GHS-Stellen an Sonderschulen werden ja, wenn die Lehrkraft pensioniert wird, auch in Sonderschullehrerstellen umgewandelt.


    Allerdings besteht beim nach dem ersten oder zweiten GHS-Examen die Möglichkeit zum SoP-Aufbaustudium.

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