Beiträge von Plattenspieler

    für wirkliche Lernbehinderungen fehlt und auch die Ausbildung


    Was sind denn "wirkliche Lernbehinderungen" (und was sind "unwirkliche")?



    Das scheint hier definitv nicht so zu sein, genau darüber haben sich die Sonderpädagogen gerade beklagt, dass sie sich auf einen Förderschwerpunkt auch noch festlegen müssen und das sie eben die Grundlagen, wie z.B. den Schriftspracherwerb nicht im Studium drin haben.


    Na ja, zumindest für mein Bundesland/meine Hochschule muss ich sagen, dass gerade die Förderschwerpunkte ein Garant für eine fundierte didaktische Ausbildung sind. Hätte man nur die fachrichtungsübergreifenden Sonderpädagogik-Anteile, dann ginge es tatsächlich überwiegend um Wissenschaftstheorie, Geschichte, Ethik u.ä.
    Neben der (aus meiner bisherigen Perspektive) wirklich fundierten didaktischen Ausbildung in den Fachrichtungen studiert man hier selbstverständlich auch ein Hauptfach fachlich und didaktisch wie Grundschullehrer sowie die gleichen Grundlagen in Deutsch und Mathematik.


    Aber klar, das mag von Uni zu Uni anders sein, und schlussendlich liegt es auch an jedem einzelnen, was man aus dem Studium macht.


    Worauf ich eigentlich hinauswollte: Ich kenne kaum KommilitionInnen, die die Festlegung auf die Förderschwerpunkte als "Muss" verstehen. Sie werden vielmehr als identitsstifend und als Hauptbestandteil der Studiums aufgenommen, über den man sich professionell definiert. Ganz abgesehen davon, dass mit einer Abschaffung der Fachrichtungen und einer "breiteren" Qualifikation (wie sie ja oftmals gefordert wird) der Beruf des Sonderschullehrers meines Erachtens tatsächlich schrittweise überflüssig würde ...

    Den Sonderpädagogen fehlt sämtliche Grund-/Fachwissen für die Grundschule hier.


    Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass den Grundschullehrern sämtliches Grund-/Fachwissen für die Förderung der behinderten und benachteiligten Kinder fehlt ...



    Sie haben so wie ich Biologie habe z.B: auch Biologie, aber sonst "nur" Sonderpädagogik, sollen ja aber trotzdem "normal" den Mathe- Deutsch,...Unterricht unterstützen.


    Ich weiß zwar nicht, wie genau das Studium in Berlin aufgebaut ist, aber woraus besteht denn "'nur' Sonderpädagogik"?! Dabei sollten die Studenten (je nach Fachrichtung natürlich) ja gerade lernen, Kindern mit Lernschwierigkeiten im Aufbau der Alltagskompetenzen und Erwerb der Kulturtechniken zu helfen ... ?


    I.d.R. dürften Sonderschullehrer von Schriftspracherwerb und elementarer Mathematik mehr Ahnung (v.a. auch diagnostisch-therapeutische Kompetenzen) haben als Grundschullehrer.

    Nun ja, Unterricht "machen" klingt doch sehr nach vergangenen Zeiten: Einer hockt vorne und doziert. Unterricht sollte sich heutzutage konstruktivistisch entwickeln, nicht "gemacht" werden.
    Davon abgesehen ist Unterricht (je nachdem wie weit man diesen Begriff fasst) ja auch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Aufgabenfeld der Lehrers.
    Und zuletzt, und darauf zielt meine Kritik primär, ist es meines Erachtens absurd, durch die Reduktion der eigenen Tätigkeit auf den Unterricht zu begründen, dass man sich über persönliche Probleme und Schwierigkeiten der Schüler nicht zu kümmern brauche, wie es in diesem Fall geschehen ist.

    Mitreden ist ja nun etwas anderes als in jedem Thread des Bereichs, gleich welches Thema er behandelt, dieselben ideologischen, abstrusen und fern jeder Schulwirklichkeit stehenden Thesen mit einer Absolutheit den entsprechenden Lehrkräften um die Ohren zu hauen und als unumstößliche Wahrheit zu deklarieren.

    Die SuS erstellen Steckbriefe zu Tieren. Diese sollen sie dann vorlesen, während die anderen Kinder herausfinden sollen, welches Tier da gerade beschrieben wird. Eine Schülerin liest bei dem Stichpunkt "Nahrung" vor: "Milch und Katzenfutter." Andere Schülerin: "Kaninchen."

    Doch, Spitzer sagt mir schon was. Ich habe ein Büchlein von ihm und einiges über ihn gelesen.
    Ich habe auch überhaupt nichts gegen ihn persönlich, wüsste aber auch nicht, inwieweit die von dir zitierte Beschreibung über ihn mich in meiner Meinung verunsichern sollte ... ? Er ist und bleibt Mediziner, und deren Hauptgeschäft ist und bleibt nun einmal Pathologie und die Behandlung von Krankheiten. Dass es zahlreiche Grenzfelder und Überschneidungen gibt, ist klar, aber trotzdem ist die Herangehensweise eine andere, die uns in der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen nur begrenzt weiterhilft, uns vor allem nicht sagen kann, welche didaktisch-methodischen Konzepte sinnvoll sind.

    Ich denke jeder, der naturwissenschaftlich gebildet ist wird das genauso sehen.


    Vllt. jeder, der naturwissenschaftlich gebildet ist und überhaupt nicht über seinen Tellerrand herausschauen möchte, wie es bei dir öfter den Eindruck macht ...



    Das schlimme ist, dass sich so viele hier so pädagogikhörig sind und sich dadurch eine Kompetenz einbilden, wenn sie viel davon im Studium hatten


    Ich finde es eher schlimm, dass viele, die keine/wenig Pädagogik im Studium hatten, sich derart über sie erheben und sie für nichtig erklären, ohne überhaupt Ahnung zu haben, was Pädagogik eigentlich ist.


    Es gibt übrigens auch einen ausgeprägten empirisch und evidenzbasiert arbeitenden Zweig in der Erziehungswissenschaft.


    Was nicht heißt, dass dieser wichtiger oder wahrhaftiger wäre als hermeneutische Zugänge. Die Welt, insbesondere zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikation, lässt sich eben nicht rein mathematisch erklären. Vielleicht hast du auch schon einmal etwas vom Technologiedefizit im sozialen Handeln gehört?!


    Das heißt nicht, dass ich alles, was die Pädagogik macht, für richtig halte, und dass ich die Medizin als wichtige Bezugsdisziplin der (Sonder-)Pädagogik ablehne - im Gegenteil! Aber die Expertise für Lehr- und Lernprozesse liegt eben schon immer - berechtigterweise - in der Pädagogik und der Psychologie.


    Fehlerhaftes methodisches und ideologisches Vorgehen gibt es übrigens in allen Wissenschaftsdisziplinen ...

    Was ist denn aber, wenn die Kinder keine oder nicht die richtigen Fragen stellen?


    Kinder stellen immer Fragen (außer sie trauen sich nicht). Und gibt es "falsche" Fragen? Kinder fragen das, was sie interessiert, und genau die Antwort darauf bringt sie in ihrem Lernprozess weiter.



    wenn es einfach nicht in den Unterricht passt


    Warum sollte etwas, was die SuS freiwillig lernen wollen, "nicht in den Unterricht passen"?



    Und was ist mit denen, die gar keine Lust haben zu lernen?


    Früher oder später wollen alle Kinder lernen (außer sie haben schon extrem negative Erfahrungen im Bildungssystem gemacht).



    Ich weiß nicht, ob wir vielleicht aneinander vorbeireden.


    Schau dir einfach einmal Robischons Homepage an; dann weißt du, wovon er redet.



    Zu einer adäquaten Lernumgebung gehört für mich auch ein entsprechendes, von den Schülern abverlangtes und im Zweifel mit Maßnahmen durchgesetztes Verhalten. Kein Schüler kann ordentlich lernen, wenn Leute laut durch die Gegend rufen, Schabernack treiben oder herumhüpfen. Bei einer Gruppenarbeit zum Beispiel muss Ruhe herrschen.


    Glaubst du nicht, dass die SuS mit der Zeit selbst merken werden, wie sie am besten arbeiten können und sich gewisse Verhaltensweisen ohne Anordnung von selbst einstellen?



    Es kann jeder zu Wort kommen, man muss sich nur melden. Einer muss eben moderieren, wer gerade dran ist. Diese Rolle erfüllt der Lehrer.


    Sonst begründest du doch schulische Regularitäten oft mit den Parallelitäten im nach- und außerschulischen Leben, nicht? Muss man sich dort melden und aufgerufen werden, um etwas sagen zu dürfen? Und warum muss die Moderation immer vom Lehrer übernommen werden? Sollen SuS sich in dieser Rolle nicht selbst auch erproben?

    Ich weiß nicht, ob es das bei euch gibt, aber hier ist es möglich, dass Sonderschullehrer vom MSD einmal (oder auch mehrmals) in die Grundschule kommen, um sich ein Kind in der Gruppen- und Einzelsituation anschauen, um ihre Einschätzung (Schuljahr wiederholen, Umschulung, besondere Fördermaßnahmen etc. pp.) abzugeben, ohne dass sie gleich ein sonderpädagogisches Gutachten schreiben müssen.
    So etwas wäre vielleicht auch eine Möglichkeit (am besten der MSD einer Sprachheilschule?) ...


    Ansonsten hört sich die Beschreibung für mich gar nicht so katastrophal an. Diktate (klassische?) in der zweiten Klasse halte ich sowieso für absurd. Zu diesem Zeitpunkt gibt es meiner Erfahrung nach auch genug Kinder, die noch keine Rechtschreibregeln anwenden können. Kann er denn - weitgehend - phonetisch richtig verschriften? Lesen scheint ja einigermaßen zu funktionieren (3er-Bereich)? Hat er mit den sprachlichen Strukturen des Deutschen (Morphologie, Syntax, Phonologie) im mündlichen Sprachgebrauch größere Probleme?


    Eine Wiederholung der ersten Klasse ohne besondere Fördermaßnahmen könnte, denke ich, eher seine Motivation nehmen, und an seinen Leistungen änderte sich vermutlich auch nicht viel. Nur "mitziehen" halte ich allerdings auch nicht für besondere sinnvoll, wenngleich vielleicht nur der Terminus nicht ganz glücklich gewählt ist.
    Ich bekomme bei deinem Beitrag generell so etwas den Eindruck, ihr seid eine Grundschule in einem recht gut situierten Viertel und habt mit Kindern mit Migrationshintergrund nicht allzu viel Erfahrung ...?
    Aber klar, Ferndiagnostik funktioniert nicht, deshalb schau, wie du an fundierte Hilfe kommst!

    Ich habe auch den "alten", englischen Kindle mit Tastatur. Ich nutze ihn hauptsächlich für kostenlos oder billig angebotene Bücher/Texte und auch eigene PDF-Dateien - die meisten Bücher, für die ich Geld ausgebe, möchte ich dann doch "richtig" haben.
    Aber ist ne tolle Sache; nur zu empfehlen.

    Zitat

    Wenn jemand ... eher unsicher in der Sprache ist,


    sollte derjenige lieber gar kein Englisch unterrichten, denn sonst sind


    Zitat

    eine falsch eingeübte Aussprache (und) falsch trainierte Satzstrukturen


    leider unvermeidlich, egal ob er mit oder ohne Buch arbeitet.

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