Beiträge von Plattenspieler

    Ist es energie-und motivationsraubend ca. alle 2 Jahre den gleichen Stoff mit neuen, unwissenden Schülern durchzuarbeiten?


    Ich bin zwar mitnichten ein "alter Hase", aber diese Frage von dir finde ich schon sehr bedenklich.


    Erstens musst du doch nicht alle 2 Jahre "den gleichen Stoff durcharbeiten". Es gibt so viel, was man in der Schule behandeln kann. Die Bildungspläne heutzutage sind kompetenzorientiert, das heißt, sie lassen dir in der Regel genügend Freiraum, dein ganzes Berufsleben lang immer "neuen Stoff" durchzunehmen.


    Zweitens ist die Vorstellung von Schülern als per se "unwissend" doch schon sehr defizitorientiert und klingt wenig wertschätzend.

    Das hat jetzt mit der juristischen Situation nix zu tun aber argumentativ hilft bei meiner Klasse (Jgst. 7, fast nur Jungs) super, wenn ich sage, dass Ihre großen Vorbilder auf dem Fußballplatz es doch sehr regelmäßig 2x 45 Minuten aushalten ohne auf Toilette zu gehen. Dagegen fällt ihnen sehr oft nix ein, sie wollen ja alle kleine Gomez oder Podolskis sein.


    ... womit sie sich gerade die beiden Schwachstellen in der aktuellen Nationalmannschaft ausgesucht haben. :thumbdown:


    Übrigens würde ich als Schüler hiermit kontern: http://www.youtube.com/watch?v=CfMDNLh7AU0


    (Ganz abgesehen davon, dass ich als aktiver Fußballspieler in jeder Halbzeitpause urinieren war.)

    Ich kann schon zwischen Grundlagenwahl- und -pflichtfach unterscheiden. Ersteres ist in unserer PO nämlich nicht vorgesehen; für das zweitere (2 SWS) ist Theologie/Religionspädagogik vorgesehen, was aber durch Philosophie ersetzt werden darf.
    Mag früher/an anderen PHen anders (gewesen) sein.

    Wer sich wirklich für Fußball interessiert, schaut auch nicht nur die Spiele "seiner" Mannschaft.


    Ihr wisst ja gar nicht, welchen emotionalen Schaden es an meiner kindlichen Seele hinterlassen hat, viele wichtige Spiele 1994, 1996 und 1998 nicht live sehen zu dürfen. :(

    Erstens betrifft das Grundlagenpflichtfach nicht nur die GHS-Studenten.
    Zweitens kann man es, zumindest seit der Zeit meines Studienbeginns, ganz legal durch ein Seminar in Philosophie ersetzen (ganz abgesehen davon, dass die tatsächliche Teilnahme kein Mensch kontrolliert).

    So können nur Frauen reden, die den Stellenwert des Fußballs nicht richtig einordnen ... :(


    M.E. sollte die gesamte EM-Zeit klausuren- und hausaufgabenfrei sein. Kann die Haltung der SuS gut nachvollziehen, weil ich grad selbst genug zu tun hab ...

    Eltern und Schüler sind in Bezug auf pädagogische Entscheidungen nun mal nicht mündig und können es auch gar nicht sein Sehe ich anders: Wenn Eltern in pädagogischen Belange NICHT mündig wären, könnten sie ihre Elternrolle nicht erfüllen und sie bräuchten Beistand vom Amt.


    Nur weil man kochen kann, hat man nicht automatisch Ahnung von Ernährungswissenschaft.
    Nur weil man Sport treibt, hat man nicht automatisch Ahnung von Sportwissenschaft.
    Nur weil man seine Kinder erziehen kann, ...


    Hast du dazu belastbare Quellen?


    Nun ja, dazu gibt es einige religionspädagogische Untersuchungen (z. B. Bernhard Grom), die aber vermutlich von euch nicht als "belastbar" oder objektiv betrachtet werden?


    Aber man kann sich auch ganz einfach selbst fragen, ob man wirklich in einer sogenannten säkularen Gesellschaft leben möchte ... Mit all den Konsequenzen, die sich daraus ergeben: Verfall moralischer Werte, Materialismus und Konsumismus, Egoismus, Aufkommen von ideologischen "Ersatzreligionen" etc. Und ob man möchte, dass die Kinder schon im Geiste einer solchen aufwachsen.


    Also geht es doch um Indoktrination! Oder warum sonst sollten Jugendliche sich mit 14 Jahren (ich glaube das ist die Altersgrenze) nicht frei entscheiden können ob und welcher Religion sie angehören wollen?


    "Indoktrination" ist kein schönes Wort. Aber natürlich geht es darum, die eigene Religion weiter zu tradieren und die Kinder im Glauben zu erziehen.
    Das macht jede Kultur. Und das tut den Kindern und der Gemeinschaft nachgewiesenermaßen gut.
    Und nur weil es in unserer westlichen Gesellschaft die bedauerliche Entwicklung gibt, dass sich ein nicht geringer Teil der Menschen (allerdings noch lange nicht die Mehrheit!) vom Christentum lossagt (mit all den negativen Folgen des Atheismus), sollten wir plötzlich darauf verzichten?

    Nicht nur in Bayern. Ich erinnere an Klinsmann ("Mir sen die, wo gwinne wellet.")


    Zitat

    Ich verbessere (im 1:1-Gespräch, weniger, wenn jemand was aus dem Klassenverband heraus sagt) "Größer wie du", "Heb das mal" (statt halten).


    Du "verbesserst" das im alltäglichen Gespräch?!


    Ich mein, natürlich modelliere ich in der Sprachtherapie oder gebe korrektives Feedback. Aber in einem normalen Alltagsgespräch die Schüler verbessern, zumal, wenn es noch nicht einmal wirkliche "Fehler" sind ... Fördert die Kommunikationsfreude sicher ungemein. :rolleyes:

    Lieber Silicium,


    da ja auch du vielleicht einmal in BW unterrichten wollen wirst, erlaube mir, wieder einmal kurz einen Ausschnitt des Paragraphen 1 (!) des Schulgesetzes zu zitieren:


    Zitat

    (2) Die Schule hat den in der Landesverfassung verankerten Erziehungs- und Bildungsauftrag zu verwirklichen. Über die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten hinaus ist die Schule insbesondere gehalten, die Schüler

    in Verantwortung vor Gott, im Geiste christlicher Nächstenliebe, zur Menschlichkeit und Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat, zur Achtung der Würde und der Überzeugung anderer, zu Leistungswillen und Eigenverantwortung sowie zu sozialer Bewährung zu erziehen und in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Begabung zu fördern,



    Quelle: http://www.landesrecht-bw.de/j…=S&toc.poskey=#focuspoint ; Hervorhebung von mir



    Die christliche Religion ist nicht nur ein Aspekt, sondern die Grundlage unserer Kultur, Demokratie und Gesellschaft.


    Wisst ihr, die ihr euch so gut mit kindlicher Entwicklung etc. auskennt, nicht, wie wichtig es für eine tragfähige religiöse Basis und gelungene Gottesbeziehung die religiöse Erziehung während Kindheit und Jugend ist? Oder wollt ihr diese den Schülern bewusst vorenthalten oder erschweren? Als (angehende) Lehrer ... ? :( Oh je. Ich verweise noch einmal auf obiges Schulgesetz.


    Darüber hinaus würde ich allen Lehrkräften (primär der Sekundarstufe), die meinen, naturwissenschaftliche Inhalte kämen in der Grundschule zu kurz, empfehlen, einmal einen Blick in die entsprechenden Bildungspläne sowie die schulische Praxis zu werfen.


    Zuletzt möchte ich erwähnen, dass ich es amüsant finde, dass hier über die Primarstufe als frühkindliche Bildungsphase oder als prägendste Zeit der Kindheit gesprochen wird.

    Sie ist seit 20 Jahren Förderschullehrer und möchte nun als GVU-Lehrer eingesetzt werden, da es die Förderschule so an sich bald nicht mehr geben wird.
    Trotz ihrer 20 Jahre Lehrzeit hat sie kein Studium und weis nicht ob ihr das jetzt angerechnet werden kann, und oder ob es überhaupt geht das sie als GVU eingesetzt wird.


    Sonderschullehrer (Förderschullehrer) ohne Studium? Wie geht das?


    Ist sie vielleicht "nur" (keine Abwertung!) Fachlehrerin an einer Sonderschule o.s.ä.?

    Melosine hat doch geschrieben, dass es ihr nicht um eine "Bestrafung" geht, sondern um eine realistische Einschätzung der Schülerleistung ... Und da macht es auch keinen Unterschied, ob die Nachschreibeklausur "etwas leichter" ist; das kann man als Lehrer trotzdem beurteilen.

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