Beiträge von Plattenspieler

    Hallo, Tesafilm,


    im Rahmen welcher "Konzeption" bekommst du denn 4,25 h pro Schüler?
    Welches Schulamt (oder wer ist für die Stundenbemessung zuständig?) "gibt" euch denn so viele Stunden? (Hierauf kannst auch per PM antworten bzw. musst natürlich auch gar nicht antworten, wenn dir das zu persönlich ist und deine Anonymität zum Teil aufheben würde.)


    Ich frage nur, weil ich hier in BW in Praxis und Theorie nur eine Zumessung von 2 h pro S-Schüler mitbekommen habe und das auch aus anderen Bundesländern so kenne. Sprachbehinderte sind ja die scheinbar am leichtesten zu inkludierenden Schüler, "weil sie ja sowieso nach Grundschullehrplan unterrichtet werden" ... :rolleyes:


    Aber mit 13 h in einer Klasse bei 3 S-Schülern kann man schon etwas erreichen, denke ich. Blöd natürlich mit der Grundschulkollegin, aber vielleicht wird es ja doch noch eine andere oder vielleicht stellt es sich nachher, wenn die Sache angelaufen ist, doch als besser heraus, als es zunächst schien. Man muss schon auch die Regelschullehrer verstehen, für die das auch alles neu ist und die größtenteils gar keine richtige Vorstellung davon haben, um was für Schüler es sich da überhaupt handelt (sehr schön in diesem Thread nachzuvollziehen) und die auch deshalb gleich mal in eine Abwehrhaltung gehen.


    Viel Erfolg auf jeden Fall. Handelt es sich um eine neue erste Klasse? Kennst du denn die Schüler schon oder weißt schon etwas über die?

    Als einführende Überblickswerke kann ich persönlich Werning et al. [Anzeige] sowie Borchert [Anzeige] empfehlen. Aber da gibt es viele ähnlich aufgebaute Bücher und das sind nur meine persönlichen Präferenzen.


    Wenn es mehr didaktisch sein soll, ist vielleicht etwas fachrichtungsspezifisches geeigneter? Welcher Förderschwerpunkt/welche Förderschwerpunkte betreffen dich denn? Im Bereich Lernen ist Heimlich/Wember [Anzeige] ein tolles Unterrichtshandbuch, das theoretische Konzeptionen darlegt, aber auch sehr praktisch orientiert auf alle relevanten Unterrichtsfächer und Lernbereiche eingeht. Hier habe ich das Inhaltsverzeichnis online gefunden (bin mir nicht sicher, ob das die aktuelle Auflage ist, aber viel hat sich auf keinen Fall geändert).

    Warum ist der Thread im Subforum "Primarstufe"?
    Es geht um die Elementarstufe und es schreiben (bislang) nur Lehrkräfte der Sekundarstufe ... Warum gibt es hier eigentlich keinen eigenen Bereich zur Elementarstufe?


    Und, um auch noch was thematisch sagen zu können: Ich bin ja ein Freund vorurteilsbewusster Erziehung (die umfasst aber ja auch deutlich mehr als den "Gender"-Aspekt), aber klar: Das aus dem Artikel ist lächerlich. Mir tun die Kinder leid.
    Einer der wenigen Threads, in denen ich Silicium größtenteils zustimmen kann.


    Edit: Im Grunde ist vorurteilsbewusste Erziehung ja etwas ganz anderes, denn die macht auf Unterschiede aufmerksam. Hier werden Unterschiede "neutralisiert".

    Ich möchte katta zustimmen und ein weiteres Mal auf folgende Studie über das Prestige verschiedener Berufe verweisen: http://www.ifd-allensbach.de/u…reportsndocs/prd_1102.pdf , wo der Lehrer auf Platz 3 vor Berufen wie Ingenieur, Professor, Rechtsanwalt etc. gelandet ist.
    Auch wenn man das Vorgehen methodisch kritisieren kann, so trifft das Argument Siliciums, die Leute würden einem die Missachtung nur nicht direkt ins Gesicht sagen, hier wohl nicht zu.


    Auch ich habe in den wenigen Elterngesprächen (Elternabende und Einzelgespräche), denen ich bislang beigewohnt habe, eher die Erfahrung gemacht, dass es schwierig ist, pädagogisch-didaktische Aspekte sprachlich so vereinfachen, dass sie nachvollzogen werden können - und da waren durchaus auch Akademiker-Eltern dabei, die sich mitunter über die Entwicklungsbeeinträchtigungen ihres Kindes schon merklich eingelesen hatten.


    Auch für Studentenpartys oder Gespräche mit anderen Studenten kann ich Siliciums Erfahrungen nicht bestätigen - das mag in einer PH-Stadt mit vielen Lehrämtlern aber auch prinzipiell anders sein.

    Ihr I-Status spricht ihnen etwa 2 Stunden/ Woche Förderung durch eine Sonderpädagogin zu, die sie im Klassenunterricht unterstützt. Dies aber auch erst ab Klassenstufe 3.


    Warum denn das? Im Anfangsunterricht (und natürlich im Elementarbereich) ist sonderpädagogische Förderung doch umso wichtiger.


    Können sie denn den I-Status erst ab der dritten Klasse haben oder nur die Förderung?

    Ich habe den Eindruck, du unterstellst mir eine ganze Menge Sachen, die ich nicht behauptet habe:
    Wo habe ich gesagt, ich sei "moralisch überlegen"? Oder "sozial begabt"?
    Und vor allem: Wo habe ich je jemanden"sozial inkompetent" genannt?
    Ich lege hier keinerlei Wert auf irgendein Image.
    Ich empfinde übrigens den von dir (euch) so häufig verwendeten Terminus "kuschelig/Kuschler" auch als Beleidigung, wenn du ihn so auf mich beziehst. Den verwendest du ja auch mit einer bestimmten Intention. Würde dir auch nicht gefallen, wenn ich vergleichbares zu dir sagen würde.

    Herrje, gib doch nicht immer mit Deiner einzigen Fähigkeit an.


    Danke für die Beleidigung. Wie schön, dass du mich so gut kennst.



    Kann es sein, dass Dir, wie so oft, keine Argumente einfallen und Du den Standpunkt eines anderen Users dadurch schwächen möchtest, indem Du auf Fehler in der Zeichensetzung hinweist?


    Nö, es ging mir in dem Beitrag ja gar nicht um irgendwelche Argumente, sondern ich habe eine Frage gestellt.



    Ich dachte wir hätten im Forum darüber mal diskutiert und beschlossen, dass diese Methode nicht praktiziert werden soll?


    Ich habe darüber nicht diskutiert und nichts beschlossen.

    Vorwort vom Moderator: Das unnütze Gezank wurde aus dem ursprünglichen Thread (Zu streng oder doch vollkommen ok ? ) entfernt. jotto


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    Und ich denke, auch wir Pädagogen dürfen nicht bemänteln, dass es auch trotz Nicht-Erziehungs-Schuld seitens der Eltern, extrem schwierige Kinder gibt.


    Das hat Silicium in dem Inklusions-Thread aber explizit bestritten. (Hattest du ihm da nicht zugestimmt?)


    Übrigens ist das letzte Komma falsch. 8)

    Ich finde es etwas merkwürdig, sich als Grundschullehrer über fachfremden Unterricht zu beschweren. Als hätte man nicht vorher gewusst, dass das auf einen zukäme ... ?
    Und ehrlich gesagt ist es mir auch lieber, wenn Musik fachfremd unterrichtet wird als Deutsch, Mathematik oder Englisch.

    [von Jotto entfernt, bezieht sich auf nun gelöschte Beiträge]



    Mikael: Vielleicht noch einmal zur Konkretisierung dessen, was auch Susannea angemerkt hat: Die terminologische Frage "Integration" oder "Inklusion" determiniert mitnichten, ob es Team-Teaching und andere pädagogische Hilfskräfte gibt oder nicht. Es ist lediglich bei einer Doppelbesetzung vorgesehen, dass bei "Inklusion" alle Lehrer/Mitarbeiter für alle Schüler verantwortlich sind.
    Dass es in der Praxis und vor allem in der Bildungspolitik aus finanziellen Gründen anders aussieht und interpretiert wird, mag sein und ist sehr bedauerlich und verbesserungsbedürftig, hat aber prinzipiell nichts mit der "Inklusion" zu tun.


    Die von dir gepostete Graphik ist weit verbreitet, steht aber auch in der Kritik, weil sie durch die roten Punkte impliziert, alle Regelschüler seien gleich - und das widerspricht zumindest den Konzept "Inklusion" ja wieder.



    German: Sehr interessant, was du zum Nachteilsausgleich schreibst! Gerade hier in BW habe ich die Erfahrung gemacht, dass so etwas kaum Anwendung findet. Wo ist das denn gesetzlich geregelt?

    Deine Beiträge haben für mich sonst immer den Zungenschlag "Egal, ob Chaos, Hauptsache Inklusion!"



    Ich zitiere mich kurz selbst:


    Zitat

    Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich beide Extrempositionen - sowohl uneingeschränkte Bejahung der Inklusion als auch ihre konsequente Ablehnung - reichlich lächerlich finde.




    Deswegen habe ich da das Beispiel Italien vielleicht ein wenig überinterpretiert.


    Ich glaube eher, dass du mich hier mit Susannea verwechselst, die das Beispiel Italien auch ins Gespräch gebracht hat.


    Der einzige Beitrag meinerseits zu Italien war:


    Zitat

    Italien würde auch ich nie als Vorbild in Sachen Bildung hinstellen.


    Irgendwie witzig, dass z.B unser geehrter Plattenspieler auf das superkorrupte Italien, für die wir als Teutsche Eurozonisten bald kräftig finanziell bluten müssen, hinweist.


    Das ist eine Unterstellung. Ich habe nirgends auf Italien "hingewiesen". Im Gegenteil: Ich habe nur dazu geschrieben, dass ich Italien definitiv nicht als Vorbild betrachte.


    (Und zu dem politischen Stammtischgeschwätz schweige ich lieber auch.)

    Aha, Plattenspieler. Spannend.


    Du brauchst dich hier nicht so herablassend zu äußern. Ich habe in meinem Studium bestimmt mehr Aspekte der internationalen Sonderpädagogik behandelt als du.
    Ich habe auch nirgends behauptet, dass alle anderen Länder 100 % inklusive Schulen haben o.ä.
    Aber dass die Konvention international so verstanden wird, ist unbestreitbar. Und eigentlich alle europäischen Länder haben einen steigenden prozentualen Anteil integrativer/inklusiver Beschulung.
    Natürlich muss man in einem Vergleich auch viele andere sozialen, demographischen und politischen Faktoren berücksichtigen sowie sich Fragen über den Anteil der Schüler, bei denen SPF klassifiziert wird, und über die Definition von "Inklusion" stellen. Deshalb bringt so eine Gegenüberstellung aus dem Kontext gerissener Zitate oder Zahlen verschiedener Länder eigentlich relativ wenig. Trotzdem möchte ich kurz darauf eingehen:



    Schweden: "In Schweden gehört der Gemeinsame Unterricht von Schüler/-innen mit und ohne Behinderungen nicht zur alltäglichen Praxis. „Weder Jugendliche mit besonderem Förderbedarf im Lernen oder in der Motorik noch solche, die besondere Förderung in der emotionalen oder geistigen Entwicklung bedürfen, werden die meiste Zeit gemeinsam mit ihren Altersgenossen in einer Klasse unterrichtet“ (Engelhardt/Ellinger 2006, 5). Stattdessen gibt es häufig noch hochdifferenzierte Sonderschulklassen, die an die schwedische Gesamtschule angegliedert sind."


    Sonderklassen sind etwas anderes als Sonderschulen. Unterricht an der selben Schule ist schon ein weiter Schritt in Richtung Integration/Inklusion. Außerdem beachte man die Formulierung "die meiste Zeit" - es ist also durchaus zeitweise angelegter "gemeinsamer Unterricht" vorhanden. Dessen Dauer und Intensität wird individuell für jeden Schüler festgelegt. Dies ist ein Vorgehen, wie es zum Beispiel auch in den USA weitgehend vorzufinden ist und den meisten Definitionen schulischer Inklusion mitnichten widerspricht.



    Finnland: Unterricht häufig in Sonderklassen, außer bei Förderbedarf L. Außerdem gibts noch 250 Sonderschulen in Finnland, vorrangig für "Sinnesgeschädigte" und schwer geistig Behinderte. Und das sagt die Zeitschrift für Inklusion! http://www.inklusion-online.ne…lusion/article/view/59/63


    Hierzu bedenke man, dass der FSP Lernen bereits über 50 % der deutschen "Sonderschüler" ausmacht (in Finnland vermutlich aufgrund deren Klassifikationskriterien noch mehr). Über die Schwerpunkte Sprache, körperlich-motorische Entwicklung, sozial-emotionale Entwicklung wird in diesem Zitat nichts ausgesagt. Außerdem wieder Sonderklasse, nicht Sonderschulen.



    Italien: Ja, okay, keine Sonderschulen. Aber was ich da von einer Freundin, die ihr FSJ in Italien gemacht hat, gehört habe, was mit den behinderten Kindern in den normalen Klassen passiert (nämlich häufig: überhaupt nichts), lässt mich fragen, ob es nicht doch besser wäre, die Kinder wären auf Sonderschulen und hätten da Unterricht...


    Italien würde auch ich nie als Vorbild in Sachen Bildung hinstellen.



    Gibt übrigens noch paar Länder mehr als die drei, zu denen du jetzt zufällig Zitate gefunden hast. :)


    Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich beide Extrempositionen - sowohl uneingeschränkte Bejahung der Inklusion als auch ihre konsequente Ablehnung - reichlich lächerlich finde.



    Ach so, hatte ich noch vergessen:


    Wenn es also für euch total die Inklusion ist, wenn alle Schüler im selben Gebäude unterrichtet werden, dann ist nichts leichter als das. Gibts in vielen deutschen Städten schon. Nennt man Schulzentrum.


    1. Es ist in dem Kontext ein immenser Unterschied, ob ich ein Schulzentrum mit verschiedenen Schulen habe oder wirklich eine Schule mit verschiedenen Klassen.
    2. Viele dieser Modelle sind auf eine zeitweilige direkte gemeinsame Beschulung hin ausgerichtet (s.o.).
    3. Es ist nach vielen integrationstheoretischen Modellen ein Entwicklungsschritt: Integration in das Schulsystem -> Integration in die Schulen -> Integration in die Lerngruppen (z. B. nach Möckel).

    Es geht aber darum, dass unsere Bundesregierung eben auf die deutsche Übersetzung verweist und damit begründet, dass Inklusion in den Schulen stattfinden muss. In Wahrheit aber hat sie sich ihre eigene (falsche) deutsche Übersetzung zurechtgedeichselt und lässt den Bundesbürger darüber im Unklaren.


    Nö; würde die Bundesregierung auf die deutsche Version verweisen, spräche sie gerade nicht von "Inklusion". Der Terminus wurde nämlich hier konsequent durch "Integration" ersetzt (bzw. übersetzt).


    Damit geht die Originalversion begrifflich deutlich weiter in der Frage von Teilhabe und Partizipation (auch wenn manche das wieder nur für Wortklauberei halten mögen).


    Außerdem herrscht auch in der internationalen Diskussion Übereinstimmung, dass die Konvention schlussendlich auch die Inklusion in die Regelschulen meint, nicht nur ins Allgemeine Schulsystem. Das ist also kein Punkt, der sich durch die Orientierung an der Originalversion ändern würde.

    [Nein, da hast du einen wesentlichen Ansatz übersehen:


    Und Grundschulen sind keine Förderschulen!
    §24, Absatz 2a.


    In der englischsprachigen Originalversion (die einzig verbindlich ist!) steht da "primary education". Also sinngemäß "Bildung im Grundschulalter". Von einer bestimmten Schulform ist dort keine Rede.

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