Beiträge von Plattenspieler

    Allerdings musste ich zwar mal so ein "Gutachten" schreiben, allerdings ging es da um eine hypothetischen Fall, den jeder Lehramtsstudent mit gesundem Menschenverstand hätte bearbeiten können.


    Freu dich. Ich sitze gerade an meinem Gutachten und schreibe diesen über ein reales Kind, mit dem ich allerlei Aussprache-, Wortschatz- und sonstige Tests durchführen und nachher auswerten darf.



    Was ist denn deines Erachtens der Unterschied, über den du diskutieren möchtest?

    offtopic: Ich hab aus dem Studium noch im Kopf, dass Regelschullehrer nicht alle Diagnostikverfahren einsetzen dürfen. Ist das so? Wenn ja, kann mir da jemand eine Begründung zu nennen?


    Vielleicht weil sie dafür nicht ausgebildet sind ... ?


    Betrifft meines Wissens aber hauptsächlich IQ-Tests u.ä. Bei klassischen Schulleistungstests sehe ich jetzt weniger Probleme; da ist in der Regel im Manual ja auch eine kurze Einführung in die Testtheorie etc. dabei.

    Wenn du diese Aussage meinst:



    dann ist schlicht und ergreifend der Kompetenzerwerb des Erstlesens/Erstschreibens gemeint, welcher während des Anfangsunterrichts stattfindet.



    Auch das würde ich so nicht sehen. Das "Erstlesen" und "Erstschreiben" findet nur dann im Anfangsunterricht statt, wenn man die schriftsprachliche Entwicklung der Kinder im Elementarbereich negiert und als "Vorläuferfertigkeiten" klassifiziert. Auch diese Sicht finde ich sehr bezeichnend.

    Plattenspieler: Es ist hier vom Anfangsunterricht der Regelschule die Rede. Hierfür sind profunde Kenntnisse vonnöten, über welche i. d. R. nur Grundschulllehrer aufgrund ihrer speziellen Ausbildung verfügen.


    Na ja, ich habe in meinem Studium doch auch so einiges über den schriftsprachlichen Anfangsunterricht gehört ... durch meine gewählten Schwerpunkte denke ich sogar mehr als der durchschnittliche Grundschullehrer.


    Aber darum ging es mir auch gar nicht, sondern darum, dass im obigen Beitrag impliziert würde, der SSE beschränke sich auf diesen "Anfangsunterricht" ... das ist aber eine ziemlich enge Sichtweise ... mit weit reichenden Konsequenzen.

    10. Die Eingangsstufe ist überflüssig, da das Überspringen eines Jahrgangs (selten) oder auch das Wiederholen (häufiger) auch ohne sie möglich ist.


    Es macht aber schon einen Unterschied, ob ganz offen das Stigma ausgesprochen wird, dass man eine Klasse wiederholt (oder überspringt), dann in eine gänzlich neue Klassengemeinschaft kommt etc. oder ob es einfach Normalität ist, dass jedes Jahr ein Teil der Schüler bleibt und ein Teil geht und man eben zu unterschiedlichen Zeitpunkten von einer Eingangsklasse in eine dritte wechseln kann.


    Außerdem macht es meines Erachtens auch durchaus Sinn, dass man in dem dritten Jahr Eingangsklasse dann noch einmal denselben Lehrer hat und sich nicht für ein Jahr an eine neue Lehrkraft gewöhnen muss ...

    Woher kommt ihr denn, wenn ihr 1000 Euro Netto für sehr viel Geld haltet?


    Woher kommst du denn, dass du das für so bemitleidenswert wenig hältst, dass du sämtliche Threads, die auch nur halbwegs zu dem Thema passen, damit zuspammen musst?!


    Wohl die meisten mussten im Studium davor von deutlich weniger leben und da auch noch nebenher für arbeiten. Und im direkten Vergleich gesehen macht das das Leben dann doch deutlich komfortabler.


    Und ob es dir passt oder nicht: Das Ref. ist nun einmal noch ein Teil der Ausbildung.
    Frag mal Psychologen o.ä., die ein Psychotherapeut werden wollen, und auch noch wie blöd für ihre Ausbildung selbst zahlen müssen ... Oder Mediziner im praktischen Jahr ... etc.


    Und wenn man sich informiert, dann weiß man vor dem Studiumsbeginn, wie das hier ablaufen wird, und kann sich damit arrangieren.


    Wenn du jetzt etwas anderes gefunden hast und nicht ins Lehramt gehen wirst, ist doch super: für dich, für die Schüler, für uns hier im Forum - oder gibt es dann noch einen Anlass, hier weiter unentwegt provokative Beiträge zu posten?


    Schöne Weihnachten.

    Nun suche ich ein Buch, wo sich zum Beispiel Tiere in einer solchen Situation befinden.


    Warum? Wenn ihr schon relativ offen darüber gesprochen habt ("einen Vertrag geschlossen"), glaubst du dann, dass es Sinn macht, noch einmal auf diese symbolisch-metaphorische Ebene zurückzukehren?


    Wie sieht denn der Vertrag konkret aus? Was wurde darin beschlossen? Waren alle einverstanden? Was passiert bei Nichteinhaltung?


    Und wie sehen die betroffenen Schüler das selbst? Ist es wirklich so ein vehementes Problem für sie? Oder kommt das fast nur von den Eltern?


    Und: Warum unterrichtest du als Gymnasiallehrerin eine erste Klasse?

    Wenn ich Kochrezepte à la "Wenn das Kind dir "Du Schl%&§ zuruft, antwortest du xy" oder "die Lektion 8a wirst du immer mit stummem Impuls anfangen" erwartet hätte, hätte ich eine Erzieherinausbildung gemacht.


    Glaubst du ernstlich, dass das in der Erzieherausbildung so gelehrt wird? :S


    Erzieher haben durchschnittlich deutlich mehr Ahnung von Erziehungswissenschaft (!) als Gymnasiallehrer.

    Dann ist das natürlich schwierig.
    Das, was ihr da angebt, kann ja aber auch nur eine erste Einschätzung/Empfehlung sein, oder? Schlussendlich den Förderschwerpunkt festlegen wird ja der Sonderpädagoge, der das Kind testet und das Gutachten schreibt ... ?
    Wisst ihr denn, wo und wie das Kind im Kiga betreut wurde? Oder um welche Form von Autismus (frühkindlicher Autismus, Asperger-Syndrom, ...) es sich handelt?

    Das kommt wie bei jeder Beeinträchtigung darauf an, wo sich Schwierigkeiten zeigen. Autismus ist ja kein in sich geschlossenes Erscheinungsbild.


    Geht der Autismus mit einer geistigen oder Lernbehinderung einher, wären die FSP Geistige Entwicklung oder Lernen angemessen.
    Bestehen die Probleme hauptsächlich im Bereich des Sozialverhaltens -> FSP emotionale und soziale Entwicklung.
    Sind die Schwierigkeiten primär in der Kommunikation vorhanden -> FSP Sprache.
    usw.usf.
    Du musst dir ja immer überlegen, in welchem Bereich du für das Kind besondere Unterstützung für nötig hältst.


    Viele Kinder mit geringer ausgeprägtem autistischen Verhalten benötigen auch gar keinen SPF, um die Regelschule erfolgreich zu absolvieren.

    Hat der Schüler keinen SPF im Förderschwerpunkt Sprache? Warum nicht?
    Muss ja nicht gleich die Förderschule sein; auch bei euch gibt es ja sicher Formen gemeinsamen/integrativen Unterrichts, in denen du zusätzliche Unterstützung durch eine Lehrkraft der Sprachheilschule erhältst ...


    Ansonsten müsstest du ihn wohl etwas detaillierter darstellen, damit man dir hier konkrete Tipps geben kann. Worin zeigen sich seine Probleme "im Satzbau" mündlich und schriftlich? Auf welcher Stufe des Lese- und Rechtschreiberwerbs steht er und welche konkreten Problemen zeigen sich hier? Wie sieht es mit der Aussprache aus, dem Sprachverständnis, ... ?


    Weißt du denn, was inhaltlich in der Logopädie und der "Sprachförderstunde" (in welchem Rahmen genau findet das statt?) gearbeitet wird?


    Du sagst, freies Schreiben ginge gar nicht, und er würde deshalb mehr oder weniger nur nach Vorlage schreiben? Aber wie soll er denn frei schreiben lernen, wenn du ihn nie frei schreiben lässt? Auch wenn am Anfang vielleicht nur ein paar zusammenhanglose, schwer verständliche Wörter herauskämen, ist das doch ein Anfang. Da kann man dann schauen, wie man das erweitert, und der Schüler hat vielleicht auch eine Aha-Erlebnis, wenn er eigene Ideen verschriften kann.

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