Beiträge von Plattenspieler

    Es gibt mindestens 6 (!!!) verschiedene Förderschwerpunkte. Von denen werden (hier spreche ich nur für NRW) 2 studiert. Mittlerweile sind die Studienanteile gleich gewichtet, nach der alten LPO waren sie es nicht. Da kann kein Sonderpädagoge ausreichend für Inklusion ausgebildet sein. Woher denn auch? Ich hätte nicht den kleinsten Einfall, was mit sinnesgeschädigten SuS im Unterricht anzustellen wäre.


    Wobei es natürlich
    a) deutliche Überschneidungen zwischen den Förderschwerpunkten (nicht umsonst ist die Kategorisierung der Kinder bisweilen sehr schwierig) und
    b) mittlerweile fast überall in Deutschland auch fachrichtungsübergreifende Studienanteile (bei euch nicht?) gibt.


    Natürlich hat man eine gewisse Spezialisierung, die meines Erachtens auch sinnvoll ist (wenngleich sie mittlerweile oft in Frage gestellt wird).
    Aber zu behaupten, für die anderen Kinder sei man nicht ausgebildet und habe keine Ahnung, was man mit ihnen tun solle, ist doch ein bisschen zu einfach.


    P.s.: Hier habe ich darüber hinaus erfahren, dass es nicht einmal von Nachteil ist, wenn man gar keine pädagogischen Studienanteile hatte ...

    SQ = sprachliche Qualifikation - also Kinder, die in irgendeiner Form "sprachbehindert" sind (stottern, bestimmte Laute nicht richtig sprechen, undeutlich sprechen) etc.


    Was eine Sprachbehinderung ist, weiß ich schon; das studiere ich ja und mache bald mein Examen darin. :)
    Mir war nur das Q aus der Abkürzung SQ nicht bekannt - danke für die Aufklärung diesbezüglich. Sind bei euch die anderen Förderschwerpunkte auch alle mit "Qualifikation" im Namen oder woher kommt das?

    Wo schicke ich nun die Eltern am besten hin, um das austesten zu lassen?


    Das kommt darauf an, was genau du austesten lassen willst.
    Meine Meinung: Ihr macht eine umfassende förderdiagnostische Arbeit in der Schule; davon profitiert das Kind sicherlich mehr, als wenn es von einem Psychologen oder gar Mediziner oder wem auch immer pathologisiert wird. Oder was genau erhoffst du dir von der "Austestung"?



    Wenn ihr so ein Kind in der Klasse habt, welche Konsequenzen zieht ihr dann? Wie geht ihr mit dem Kind um? Bekommt es IMMER Extraaufgaben?


    Mit "so einem" Kind in der Klasse gehe ich um wie mit jedem anderen: Es bekommt dort spezielle Aufgaben, Differenzierungen und Anregungen, wo es sie benötigt, und wird entsprechend seinem Entwicklungsstand gefördert.



    Davon abgesehen finde es noch nicht so dramatisch, wenn ein Kind nach 1,5 Jahren Schule noch nicht perfekt lauttreu schreibt - oder wie darf ich mir seine Schreibungen vorstellen?
    Welchen Lesetest habt ihr denn gemacht und was ist dabei rausgekommen?

    Ja ja, die Lehrer sind schuld. Wer sonst?


    Hier im Forum werden regelmäßig die Grundschullehrlkräfte kritisiert, wie sie Schülern, die so wenig könnten, so gute Noten am Ende von Klasse 4 geben könnten.


    Warum sollte man - dieser Logik folgend - hier also nicht die Gymnasiallehrkräfte kritisieren, wenn ein 1,1-Abiturient so wenig weiß/kann?

    Vllt. muss man auch die Perspektive ein bisschen ändern: Anstatt nur zu fragen, was die SuS an theoretischem und begrifflich abrufbarem Vorwissen haben, kann man auch an ihre konkret-handlungsbezogenen Erfahrungen mit den Unterrichtsthemen anknüpfen und diese beobachten; denn Sachunterrichtsthemen sind ja in der Regel so ausgewählt, dass sie relativ nahen Lebensbezug haben.

    Vielleicht komme nur ich kognitiv nicht mit, aber mir scheint, du wirfst einiges durcheinander und solltest dich erst einmal mit grundlegenden Begrifflichkeiten auseinandersetzen:


    - Was ist Inklusion? Welche (länderspezifischen) Konzepte zur schulischen Umsetzung werden momentan diskutiert?
    - Was ist sonderpädagogischer Förderbedarf? Wann kann er diagnostiziert werden und welche Konsequenzen hat die Zuerkennung?
    - Von welcher Form der Diagnostik sprichst du? Medizinische Diagnostik muss natürlich von Ärzten vorgenommen werden, schulische (Verhaltens-)Diagnostik ist selbstverständliche auch Aufgabe der Lehrkräfte.


    Generell erscheint mir manches etwas schwarz-weiß gedacht. Es gibt auch Schüler mit AD(H)S, die - auch ohne medikamentöse Behandlung - keine besonderen Schwierigkeiten im Unterricht haben/bereiten; andererseits gibt es auch viele Schüler, die ohne die offizielle Diagnose ADHS (die ja auch nicht unumstritten ist!) ähnliche Verhaltensweisen an den Tag legen.

    Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber in der Regel vereinfacht man Bücher und andere literarische Texte doch sowieso für den Einsatz in Unterricht/Therapie syntaktisch, aber auch lexikalisch, wenn etwas zu schwierig oder missverständlich erscheint. Deshalb hätte ich auch bei solchen Ersetzungen keinerlei Bedenken, wenn manche Ausdrücke heute anders gebraucht werden. Priorität hat meines Erachtens hier die Perspektive auf die Kinder und nicht auf den Originaltext.


    Das mit China und Mandala verstehe ich allerdings auch nicht so ganz.


    Ich finde es ziemlich bezeichnend für einen Gesetzgeber, dass er unter dem Begriff "Fachleute" eine Berufsgruppe aufführt, von der ein großer Teil aus beruflichen Gründen auf diesem Fachgebiet nicht kompetent sein darf.


    Es sind mitnichten berufliche Gründe, warum Priester keinen Geschlechtsverkehr haben dürfen.

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