Beiträge von Plattenspieler

    Und ich ziehe mich jetzt (hoffentlich) aus diesem Thread zurück. EIn Abschluss-Statement noch, heute Morgen im Radio gehört. Auf WDR2 haben sie Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank interviewt, der sagte:

    Zitat

    „Es ist höchste Zeit, die Gräben des „pro-palästinensischen“ und „pro-israelischen“ Lagerdenkens zu überwinden und stattdessen mit geeinter, starker Stimme für den Frieden und die Koexistenz aller Menschen zwischen Mittelmeer und Jordanfluss einzutreten."

    Das Ding ist halt:

    Es gibt eine Seite, die möchte und praktiziert die friedliche Koexistenz. Es gibt genug Araber, die in Israel leben mit gleichen Rechten, mit politischer Vertretung, teilweise in öffentlichen Ämtern usw.

    Und es gibt die andere Seite, die Israel und alle Juden auslöschen möchte.

    wer linguistik im studium hatte, weiß aber, dass das phonem "ch" im deutschen am wortende oft durch das graphem /g/ realisiert wird.

    Wer wenigstens eine Einführungsvorlesung in Linguistik hatte, weiß eigentlich, dass man Phoneme nicht in Anführungszeichen (sondern Schrägstriche) setzt und Grapheme nicht in Schrägstriche (sondern in Winkelklammerzeichen).

    Er weiß hoffentlich auch, dass man das /ç/, wenn man schon keine IPA-Zeichen verwendet, als /ch1/ schreibt (in Abgrenzung zum /ch2/).

    Und er weiß hoffentlich auch, dass im Süddeutschen "lustig" mit /k/ am Ende realisiert wird (so wie "China" und "Chemie" am Anfang :flieh:).

    Und jetzt stell dir vor diese Leuten hätten richtig Mathe studieren müssen. Da liegt die Durchfallquote nämlich bei 60-80%.

    Und das sind noch Leute, die sich das bewusst ausgesucht haben und es nicht nur belegen, weil sie Grundschullehrer werden wollen und dazu Mathematik oder Deutsch (oder je nach Bundesland beides) wählen müssen.

    An meiner PH war übrigens die Durchfallquote in Deutsch höher als in Mathematik. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass diejenigen, die zu beidem keine besondere Affinität hatten, wohl eher Deutsch gewählt haben.

    Dass beides, was die fachwissenschaftliche Tiefe anbelangt, nicht mit einem reinen Fach- oder auch Sek-II-Studium vergleichbar ist, ist obvious.

    Dafür stehen bei den Lehrämtern Primarstufe, Sek I und Sonderpädagogik andere Inhalte im Vordergrund. Was ja auch sinnvoll ist.

    Generell ist die Frage, warum ein schwierigeres Studium automatisch mit einem höheren Status einhergehen sollte. Es gibt einige sicherlich (soweit objektivierbar) sehr anspruchsvolle Studiengänge, für die es jedoch beruflich kaum einen Markt gibt und für deren Absolventen deshalb auch nicht das höchste gesellschaftliche Ansehen.

    Ich kann es selbst nicht beurteilen, aber teilweise heißt es, dass das Medizinstudium zwar viel Auswendiglernen erfordere, aber nicht unbedingt kognitiv übermäßig anspruchsvoll sei. Vom Anspruch der durchschnittlichen humanmedizinischen Dissertation brauchen wir gar nicht zu sprechen. Trotzdem haben Ärzte einen ungemein hohen sozialen Status. (Zurecht!)

    Wenn ich einen Job zu vergeben habe, möchte ich doch den, dessen Kompetenzen am besten zum Jobprofil passen, und nicht den, der das "schwierigste Studium" absolviert hat.

    Dass Sek-II-Lehrer zumindest aus ihrer eigenen Sicht (es gibt natürlich Ausnahmen) über den anderen Lehrämtern stehen, ist ebenso obvious. Sieht man auch hier im Thread mal wieder. Das hat natürlich historische, teilweise bis heute bestehende Gründe (höherer vs. gehobener Dienst, Amtsbezeichnung, Aufstiegsmöglichkeiten, Deputatsstundenzahl, ...).

    Dass die meisten Lehrerinnen "nach oben" heiraten, ist in meinem Umfeld ähnlich. Nur wenige haben auch nur einen Lehrer geheiratet.

    Die damit oft einhergehende Teilzeit - irgendjemand schrieb mal "Lehrerjob als Hobby"; so weit würde ich nicht gehen, sehe aber bei manchen Tendenzen - führt dann in manchen Fällen dazu, dass man sich wenig für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzt oder sich sogar als "gutverdienend" einschätzt.

    Soweit ich weiß, muss man, um eine Gesundheitsleistung anbieten zu dürfen, die Heilpraktiker-Ausbildung machen, damit man ein Grundverständnis des Körpers und seiner Funktionen hat und lebensgefährliche Erkrankungen erkennt und Patient*innen dann in die Arztpraxis weiterschickt.

    Nein. Es gibt keine vorgeschriebene Ausbildung.

    Lediglich eine "Prüfung", die den größten Schaden verhindern soll, die aber von Gesundheitsamt zu Gesundheitsamt sehr variieren soll, was Inhalte und Schwierigkeit betrifft.

    Es gibt zwar "Institute", die eine "Heilpraktiker-Ausbildung" gegen teures Geld anbieten, aber jeder kann sich jederzeit für diese "Prüfung" anmelden.

    Einzige Voraussetzungen: mindestens 25 Jahre alt, Hauptschulabschluss, Führungszeugnis.

    Das Heilpraktiker-Gesetz ist übrigens aus dem Jahr 1939.

    Zusatzausbildung für Vernünftiges wie Akupunktur haben

    Wer Akupunktur anbieten will, dafür ein Zertifikat hat und die Heilpraktikerausbildung absolviert hat, der soll das gerne tun. Leuten aber ausgedachte Bauchgefühlmethoden anbieten zu lassen sollte jedoch untersagt werden.

    Auch Akupunktur ist eine "Bauchgefühlmethode" (sehr euphemistischer Ausdruck für viele der Verfahren).

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