Ich finde es ja immer noch seltsam, wenn man hier aus NRW oder Niedersachsen immer wieder liest, dass Regelschullehrer mittesten und am Gutachten mitschreiben.
Und dann noch am Gutachten über den eigenen Schüler?
Erstens wüsste ich nicht, was Grundschullehrer speziell an Kompetenz in sonderpädagogischer Diagnostik mitbringen (soll nicht despektierlich sein, Grundschullehrer können anderes).
Zweitens ist man da doch biased? Ich meine, du wirst den Antrag auf Überprüfung gestellt haben? Dann ist doch klar, dass das entsprechende Ergebnis herauskommt, wenn du selbst das Gutachten erstellst.
Zur Frage kann ich dir entsprechend natürlich auch keine Antwort geben.
Aber so wie ich es verstehe und mir denke: Es ist ein Schüler deiner Klasse, wo du sowieso mit den Eltern in Kontakt bist. Das Gespräch wird vermutlich an deiner Schule stattfinden, wohingegen der Sonderpädagoge extra kommen muss? Da wäre meine Vermutung, dass es natürlich ein Entgegenkommen deiner Schulleitung geben könnte, wenn sich ein Termin nur während deiner Unterrichtszeit finden lässt, dass es aber durchaus auch zumutbar wäre, das vor oder nach deinem Unterricht oder in einer deiner Freistunden zu machen.
So ist es hier. Also bei Gutachtengesprächen, wenn es nicht Kinder vor der Einschulung sind, sind deren Lehrkräfte bei mir schon auch mit dabei (ohne dass sie an der Testung und Gutachtenerstellung direkt beteiligt waren; natürlich geben sie mir auch Informationen über den Schüler und wir tauschen uns aus). Meistens finden diese Gespräche an Nachmittagen statt, wo es für alle passt; in Einzelfällen werden die Regelschullehrer aber auch von ihrer Schulleitung für das Gespräch vom Unterricht ausgeplant.
Es meldet sich aber sicher auch noch jemand aus NRW hier, der dir eine verbindliche Antwort geben kann.