Hallo!
Ich möchte mich kurz bewußt etwas provokativ zu den Antworten äußern. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, es ist wirklich nicht böse gegen Euch gemeint (eher gegen unsere schulpolitische Entwicklung!):
Janneken:
Ich frage mal ganz konkret, wozu werden an einer inklusiven Schule Sprachheilpädagogen gebraucht. Der Unterricht wie er an einer Sprachheilschule durchgeführt wird ist meines Erachtens so in inklusiven Modellen nicht möglich. Ich beziehe das mal beispielhaft auf eine besondere Gruppe von Schülern an unserer Schulform. Ein nicht unerheblicher Teil der Schüler einer Förderschule Sprache hat massive Einschränkungen in der auditiven Wahrnehmung, dazu gehört häufig eine mangelhafte auditive Figur-Grund-Wahrnehmung. Diese Schüler haben insbesondere bei starken Nebengeräuschen Probleme Eindrücke auditiv zu verarbeiten. Der Vorteil der FöSch Sprache sind dabei die kleinen Lerngruppen, in denen es in der Regel weniger Störgeräusche gibt als in einer Klasse mit 28 Schülern. Eine Doppelbesetzung mit zwei Lehrern bringt diesen Kindern keinen nennenswerten Vorteil, schon garnicht, wenn sie nur in zwei Unterrichtsstunden besteht.
Das Herausnehmen sprachauffälliger Kinder zur individuellen Sprachförderung kann auch keine Lösung sein, da wird sehr schnell jemand drauf kommen, dass das durch ausgebildete Logopäden besser und billiger erledigt werden kann.
In der Inklusion werden ja auch nicht jeder Schule automatisch Lehrer mit verschiedenen Behinderungsschwerpunkten zugeteilt. Es ist eher so,dass eine Förderschullehrkraft gleichermaßen für alle Schwerpunkte beraten soll.
Also nochmal meine Frage, wozu brauchen wir konkret Sprachheillehrer? Meine persönliche Meinung ist ja, dass die Schüler, die bisher Sprachheilschulen besucht haben und später erfolgreich (!!!!!) an die Regelschule zurückgeschult wurden in Zukunft in der Menge der Schüler mit Lernschwierigkeiten aufgehen werden und als Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen inklusiv beschult werden. Ich find die Schüler der Sprachheilschulen sind die größten Verlierer der Inklusion.
@ Plattenspieler
Leider bin ich mir sicher, dass die Sprachheilschulen als erstes verschwinden, da die Schüler auf dem Papier ja quasi Grundschüler sind, die leicht zu reintegrieren sind. Die Angebotsschule wird es nicht geben, die Politik (in Niedersachsen) spricht sich zum jetzigen Zeitpunkt ausdrücklich gegen Parallelsysteme aus, da diese auf Dauer zu teuer sind.
( Ach ja SR ist die Abkürzung für die Fachrichtung SpRachbehindertenpädagogik weil SE Sehbehindertenpädagogik und SP Sport ist)
Gruß Cyan