Beiträge von Marry

    Hallo,


    in Brandenburg soll demnächst das "Gestaltende Erschließen" mit in die Abiturprüfungen aufgenommen werden. Ich weiß, dass es das seit geraumer Zeit schon in anderen Bundesländern gibt, habe aber bisher noch nicht viel über die Handhabbarkeit und die Ansichten von Lehrern darüber gehört.


    Ich habe zwar selbst noch nicht viele solcher Texte korrigieren müssen, doch fiel es mir ehrlich gesagt recht schwer, verhältnismäßig objektiv zu bewerten, was z.B. ein guter und ein weniger gelungener Tagebucheintrag o.ä. ist. Klar hat man da auch einige Kriterien, an die man sich halten kann, doch finde ich die Beurteilung doch etwas schwieriger als bei gängigen Analyse- und Interpretationsaufgaben. Ich wollt mal hören, wie sich das bei euch gestaltet, wie ihr damit umgeht und ob ihr euch dabei auch so schwer tut? Oder ist das nur ein Anfängerproblem, das sich mit der Zeit legt? Generell finde ich diese Art der Verständnisüberprüfung und Prüfung des Interpretationsvermögens echt super, doch stehe dem in einer Abiturprüfung, an der so viel hängt, doch eher kritisch gegenüber. Seh ich das zu eng?


    Ich würde mich sehr über ein paar Meinungen und Erfahrungen diesbezüglich freuen. Vielleicht könnt ihr mir da auch ein bisschen die Angst nehmen!? :)


    Liebe Grüße, Marry

    Danke für eure Antworten. :)


    Ich weiß, ihr habt Recht, ich mach mir immer viel zu früh Gedanken über etwas und will am liebsten schon ewig vorher planen, auch wenn das gar nicht möglich ist. Andererseits denke ich mir auch, dass ich mich bei einer Entscheidung für einen Auslandsaufenthalt auch frühzeitig bewerben müsste, meist schon 1 Jahr vor Start der Reise.
    Die Idee mit den Fortbildungen gefällt mir aber schon ganz gut, muss ich sagen. Ich werd mich mal umgucken, was normalerweise alles verlangt wird.


    Ich versuch, das Ganze jetzt etwas lockerer zu sehen und erstmal den Rest des Studiums erfolgreich hinter mich zu bringen. Dürfen bloß meine Kommilitonen nicht ständig mit Panikattacken über mich herfallen, was sie in dem Zeitraum machen sollen/ wollen. ^^


    Für weitere Tipps und Hinweise bin ich natürlich dankbar, auch über weitere Erfahrungsberichte bezüglich Vertretungsstellen.

    Hallo ihr Lieben,


    ich werde nächstes Jahr im Sommer meinen Masterabschluss machen (je nachdem, wie lang ich mir mit der Masterarbeit Zeit lasse, wird das ca. Juni/ Juli/ August 2012 sein). Leider sind die Bewerbungsfristen für das Referendariat so blöd, dass ich dann erst ab Anfang Februar 2013 in das Referendariat starten werde (sofern ich überhaupt sofort im ersten Anlauf einen Platz bekomme). Ich weiß, das ist alles noch ziemlich lange hin, doch mache ich mir jetzt schon Gedanken, was ich in dem halben Jahr (oder sogar mehr) anfangen soll. Ich bin niemand, der wochenlang einfach nur herumsitzen und nichts tun kann, nach 2 Wochen werd ich schon hibbelig und will wieder etwas tun. ;)


    Optionen, die mir einfallen, gibt es einige: Vertretungslehrer, nochmal ins Ausland gehen (vielleicht noch einmal als Teaching Assistant), einen ganz anderen Job, z.B. Kellner, annehmen... bei all diesen Optionen bin ich mir aber nicht so sicher. Vielleicht könnt ihr mir ein weniger bei der Entscheidungsfindung helfen.
    Über Vertretungslehrerstellen hab ich nun schon einiges Schlechtes gehört, z.B. dass man sich Dinge angewöhnt, die dann vom Studienseminar gar nicht gern gesehen werden oder dass viele in der Zeit schon total kaputt gehen und für das Ref keine Motivation und Kraft mehr haben. Wie würdet ihr die Situation diesbezüglich einschätzen? Sinnvolle Überbrückung oder doch eher keine Option?
    Ausland wär natürlich schon toll, da ich auch Englisch studiere, doch im Moment muss ich sagen, dass es mich nicht schon wieder für einen längeren Zeitraum wegzieht. Ich war nun 2 Mal länger im Ausland, hab dort auch tolle Erfahrungen gesammelt, aber da ich schon einmal Teaching Assistant in Großbritannien war, reizt mich das ehrlich gesagt nicht so sehr. Schließlich "kenn" ich das alles schon.
    Und ein halbes Jahr in einen anderen, eher eintönigen Beruf, wo ich meinen Kopf nicht brauche? Ehrlich gesagt hab ich da keine Lust drauf... 4 Monate am Stück 3-4 Mal die Woche kellnern hat mir gereicht - mir fehlte einfach die Herausforderung. Klar hat es Spaß gemacht, aber auf Dauer war es doch eher langweilig. Was könnte man noch machen, ohne groß Erfahrungen zu haben?
    Und welche Optionen gibt es sonst noch? Könnte man z.B. auch bei Schulbuchverlagen mitwirken, also Lehrmaterialien erstellen usw.? Oder braucht man da spezielle Qualifikationen?


    Ihr seht, ich bin ziemlich ratlos und unsicher und freue mich über jegliche Anregungen und Erfahrungsberichte. :)
    Danke schon mal!
    Marry

    Ich denke, das dürfte dasselbe sein.


    Wo du das nun genau machen darfst, hängt von deiner Uni ab. An meiner Uni war es generell zwar nicht gern gesehen, aber erlaubt, an der eigenen Schule das Praktikum zu machen. Ich würde generell davon abraten, weil das Praktikum ja dazu dienen soll, dass du dich langsam in die Lehrerrolle hineindenkst und nicht mehr als normaler Schüler in die Schule gehst. Dieser Sprung gelingt den meisten an fremden Schulen besser.


    Frag doch mal bei der Studienberatung deiner Uni nach, wie das dort geregelt ist. :)

    Hallo liebe Forummitglieder,


    ich habe am Dienstag meine 3 neuen Nachhilfeschüler kennengelernt. Ich soll sie in Wirtschaftsenglisch etwas fit machen, da sie enorme Probleme aufweisen und alle auf Note 4 im Moment stehen. 8x135 Minuten stehen mir zur Verfügung, einmal ist schon unterrichtet worden, Ziel ist Note 3.


    Problem ist, dass es bei den Schülern schon an der Basis mangelt, also z.B. Datum/ Uhrzeit sagen, einfache Sätze bilden usw. Ich überlege nun schon die ganze Zeit, wie ich ihnen zumindest die Grundgrammatik in der kurzen Zeit näherbringen kann, ihnen Basisvokabeln sowohl des normalen Alltagslebens als auch aus dem wirtschaftsenglischen Bereich als auch die gesamten Höflichkeitsfloskeln, die im Wirtschaftsenglisch so unheimlich wichtig sind, beibringen kann. Natürlich alles schön thematisch verbunden.


    Hat jemand von euch Erfahrung mit so etwas? Oder hilfreiche Hinweise, Tipps, Links o.ä.? Ich bin echt für jede Hilfe dankbar, da mir im Moment noch die richtige Idee fehlt.


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
    Marry

    Ich würde dir sowieso aus eigener Erfahrung raten, länger als 3 Monate im Ausland zu verbringen. Ich mache gerade mein Auslandssemester (gut, nächste Woche geht's wieder nach Deutschland, also eher machte) und arbeitete als Assistenzlehrer an einer Schule hier in der Stadt. Das wurde von der Uni angeboten, sodass ich quasi studiert und nebenbei meine Lehrerfähigkeiten etwas trainiert habe. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, da es dich um viele Erfahrungen reicher macht und vor allem die Sprache sehr davon profitiert. Mindestens 4 Monate würde ich dir raten, damit du richtig in den Fluss der Sprache kommst.
    Verlieren tust du in dem Moment nicht wirklich Zeit, da du ein Urlaubssemester einlegen kannst, was bedeutet, dass deine Fachsemesterzahl nicht weiterzählt und du dadurch trotzdem in der Regelstudienzeit bleibst. Nur die Lebenszeit ist in dem Sinne "verloren", aber davon würde ich mich nie abhalten lassen!
    Wenn du konkretere Fragen hast, dann kannst du dich gern an mich wenden und ich versuche, dir zu helfen. :)

    Ich lese noch mit, keine Sorge. Ich hatte nur gestern leider keine Zeit, noch zu antworten. Ich finde es aber toll, dass hier jetzt doch so langsam eine echte Diskussion entsteht. Ich sauge jeden einzelnen Satz auf wie einen Schwamm, glaubt mir. ;)


    Zitat

    Original von gingergirl
    Die Diskussion ist doch echt "akademisch". Bis zum Abitur habe ich mit meinem Deutschkurs doch bis zum Umfallen beispielsweise die Gedichtinterpretation geübt. Da ist es den Schülern dann im Abi schnurz, ob da als Operator steht "Interpretieren/Analysieren/Erschließen oder Basteln Sie aus dem Text einen Papierflieger :-)", solange sie auf der Prüfungsvorlage irgenwas Gedichtähnliches finden, wird dann halt das im Unterricht besprochene Erschließungsschma abgespult...


    Ich muss zugeben, dass ich am Anfang auch den Eindruck hatte, dass die Diskussion rein akademisch ist und ich mich missverstanden gefühlt habe. Aber da es auch das erste Mal war, dass ich all die Gedanken für jemand anders auf "Papier" gebracht habe, war das eventuell auch zu verwirrend. Außerdem hatte ich vieles auch gar nicht aufgeschrieben, sodass ich mich missverstanden fühlte, aber mittlerweile fühle ich mich hier etwas wohler. Zumindest hoffe ich doch nicht, dass meine Schüler das dann einfach nur "abspulen", da das nicht Sinn und Zweck eines guten Deutschunterrichtes ist. Ich, als naiver Laie, möchte doch mit all den Arbeitsmethoden meinen Schülern ermöglichen, sich auch nach dem Abitur noch kritisch mit Texten auseinanderzusetzen und aus jedem Text etwas für sich selbst und für das eigene Leben zu ziehen. Man lernt doch für das Leben und nicht für das Abitur. ;)


    Zitat

    Original von neleabels
    Die Operatoren sind ja bekannt und müssen Teil des Unterrichts sein. Man muss sie ausführlich durchnehmen, Lösungsstrategien mit den Schülern erarbeiten, Bewußtsein schärfen und sie ausgiebig üben, d.h. auch in den eigenen Klausuren verwenden. Organisatorisch ist das kein wirkliches Problem, da der Umgang mit Operatoren ganz organisch Teil der normalen problemorientierten Unterrichtsarbeit sein kann.


    Und genau an der Stelle möchte ich jetzt gern wissen, WIE genau das in der Praxis aussieht. Ich kann mich zwar noch dunkel an meinen eigenen Unterricht erinnern, doch war der nicht immer vorbildhaft. Welche Methoden eignen sich denn, um die Schüler gut auf das Abitur vorzubereiten? Welche Materialien nutzen Sie dazu? Wie gehen Sie genau vor? Genau das würde ich nämlich gern untersuchen und vielleicht eine Art "Patentrezept" (mir ist klar, dass es das nicht gibt und man immer auf die jeweilige Klasse usw. eingehen muss) erstellen. Zumindest könnte man aber einen Katalog an Methoden erstellen, die vor allem Anfängern bei der großen Aufgabe, die Schüler für das Abitur fit zu machen, helfen könnte.


    Und noch zu NRW: ich habe mich diesbezüglich auch mal quer durch's Netz gelesen, weil es einfach zum Thema passt. Schade, dass es nicht "mein" Bundesland ist. Man hat an den Aufgabenstellungen ganz klar gemerkt, dass es das erste Mal Zentralabitur in NRW gab und sich die Verantwortlichen anscheinend gar nicht damit auseinandergesetzt haben, wie es andere Länder vorgemacht haben. Zum Beispiel war das Zentralabitur in Sachsen-Anhalt, das ich abgelegt habe, einsame Spitze, ich kann mich kaum beschweren! Wieso hat man sich nicht an erfahreneren Bundesländern orientiert? Ich war echt erschrocken, als ich die Aufgaben sah, die größtenteils nur auf die Wiedergabe von zuvor gelerntem Wissen abzielten und kaum Aufgabenbereiche II oder III abdeckten. Das ist doch nicht der Sinn von Abituraufgaben!

    Ja, die habe ich bereits durchforstet. In Berlin/ Brandenburg gibt es leider gar nicht diese schönen Vorgaben wie für NRW, bei denen genau beschrieben wird, was analysieren und interpretieren bedeutet etc. Deswegen bildete sich letztes Semester auch eine Arbeitsgruppe, die u.A. eine Operatorenliste aufgestellt hat (von Studenten für Studenten/ Referendare). Ich habe mich mit den oben genannten Operatoren beschäftigt und bin dann eben genau auf das Problem gestoßen, dass die Begriffe mehr oder weniger synonym benutzt werden und schwer voneinander zu trennen sind. Vielen Dank für den Link, katta, ich finde die Informationen dort sehr hilfreich. Brandenburg sollte sowas auch zugänglich machen!

    Zitat

    Original von Nuffi


    Wir haben schon ein eingeführtes Schulbuch, aber dazu kommen natürlich noch die diversen Lektüren, die alle extra angeschafft werden müssen.


    Ja danke, das ist mir durchaus bewusst. Deswegen werde ich mir ein bis drei Repräsentative heraussuchen, die in Brandenburg/ Berlin genutzt werden (z.B. "Texte, Themen und Strukturen") und diese dann so weit wie möglich vergleichen. Vielleicht werde ich auch noch den ein oder anderen Abiturtrainer (wie z.B. vom Duden-Verlag oder Stark) zu Rate ziehen. Da muss ich mich dann einfach mal durch die Staatsbibliothek in Berlin kämpfen und sehen, was sich machen lässt. SO pauschal kann ich da nichts zu sagen und hier im Ausland habe ich leider keine Deutschbücher zur Verfügung.


    Ich weiß auch, dass die meisten Lehrer gar nicht strikt nach den Aufgabenstellungen im Buch vorgehen. Das habe ich bisher in meinen Stunden auch nie gemacht - aus dem einfachen Grund, dass diese meist schlecht strukturiert und nicht hinreichend für eine gelungene Interpretation sind (jedenfalls meiner Meinung nach). Deswegen wäre es aus meiner Sicht auch gut, das mal zu untersuchen und Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten (im Rahmen meiner spärlichen Unterrichtserfahrungen).


    Und danke an putzmunter für den Link, ich werde mir das Heft gleich mal bestellen und einen Blick hereinwerfen.

    Naja, erstmal, ob das Thema der Interpretation überhaupt direkt angesprochen wird. Und dann würde ich gucken, wie der Begriff Interpretation definiert wird (was sicherlich unterschiedlich ausfallen kann), welche Vorgehensweisen und Methoden vorgeschlagen werden (hier gibt es sicher unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, zumal eine Interpretation unter 4 Aspekten erfolgen kann: Autor, Realität, Text, Leser) und inwiefern den Schülern einfach das Handwerkszeug für eine Interpretation zur Verfügung gestellt wird. Man könnte dann auch auf einige Aufgabenstellungen zu Texten gucken und untersuchen, inwiefern das schritthafte Vorgehen der Beantwortung der Fragen auf eine völlig selbstständige Interpretation hinausläuft und den Schülern bei der Abi-Vorbereitung hilft. Quasi welche Teilaufgaben welchen methodischen Schritt repräsentieren sollen, welche Teilaufgaben hilfreich und welche eher unnütz sind. Natürlich muss das alles begründet werden. Und dann könnte man auch noch schauen, an welcher Stelle im Buch das Thema das erste Mal erklärt wird, ob es einen abgegrenzten Methodenteil gibt etc. Hier könnte man dann jeweils Vor- und Nachteile des Vorgehens aufzeigen.

    Zitat

    Original von Nuffi
    Ob du mit deiner Untersuchung der Schulbücher weiterkommst, wage ich zu bezweifeln. Denn die Schulbuchautoren wissen ja auch nur, welche Themen vorgegeben werden (wird immer 1,5 Jahr im Voraus im I-net veröffentlicht), aber nicht, welche Aufgaben dann im Endeffekt dabei herauskommen werden.


    Schon, aber das allgemeine Vorgehen bei einer Interpretation bleibt doch dasselbe!?

    Hm, ok, danke für Ihre Antworten. Es ist echt interessant zu sehen, dass eine Fachwissenschaft Probleme an Stellen sieht, an denen laut Lehrern keine sind und man dann doch wieder merkt, wie weit das Universitätsleben vom Unterrichtsalltag entfernt sein kann. *seufz* Schade, aber trotzdem vielen lieben Dank für alle, die sich die Mühe gemacht haben. Ich werd nochmal in Ruhe darüber nachdenken und werde am Ende vielleicht Schulbücher untersuchen, also inwiefern sie den Begriff definieren und die Schüler auf das Abitur vorbereiten, wo Unterschiede liegen etc. Eventuell werde ich auch einen kleinen Unterrichtsentwurf einfügen, aber ich muss erstmal alle Gedanken ordnen.

    Zitat

    (Staatliche) Schule hat halt auch den gesellschaftlichen Auftrag zur leistungsbezogenen Differenzierung und "Selektion". Wenn man das nicht akzeptieren kann, sollte man sich ernsthaft fragen, ob man in einer staatlichen Schule arbeiten möchte.


    Ja, genau daran habe ich auch schon gedacht, aber vielleicht denke ich da auch zu "lieb". Mir geht es nicht um die wirklich leistungsschwachen Schüler, sondern eher um diejenigen, die im Grunde genommen wissen, was sie zu tun haben, da im Unterricht und in vorherigen Arbeiten auch genau das schon geübt wurde, aber dann plötzlich vor Aufregung oder was auch immer ein Blackout haben. Das würde mir echt leid tun und deswegen bin ich auch eher dafür, dass Teilaufgaben bzw. Einschränkungen wie Boeing sie nannte, gegeben werden. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass das etwas über ein Blackout hinweghelfen kann. Ansonsten stimme ich vollkommen zu, dass das Abitur nicht von jedem erreicht können werden sollte.



    Zitat

    Fachwissenschaftlich kann man vielleicht darüber diskutieren, was unter einer Interpretation zu verstehen ist. Was eine Prüfungsaufgabe von den Schülern erfordert, ergibt sich aber auch immer aus der vorausgegangenen Unterrichtssituation. Man kann das nicht trennen und losgelöst voneinander betrachten.


    Ich habe schon den Eindruck, dass die Deutschkollegen in meinem Umfeld die Schüler durch ihren Unterricht so weit auf das Abi vorbereiten, dass diese (außer sie gehören im Fach Deutsch eben zu den weniger leistungsfähigen Schülern) sehr genau wissen, was im Rahmen einer Interpretation zu tun ist.


    Bekommt man als Lehrer also auch eine Handreichung, auf welche Aspekte zu achten ist bzw. wird das fach- und schulintern geregelt? Die wenigen Vorgaben in den Bildungsstandards etc. finde ich nämlich nicht konkret genug, um eine objektive Bewertung vorzunehmen und meine Schüler genügend darauf vorzubereiten.
    Haben Sie denn irgendwelche besonderen Methoden oder Tipps, wie man seine Schüler am besten darauf vorbereitet? Oder gibt es gute Materialien im Internet bzw. zu kaufen, auf die ich mal einen Blick werfen könnte? (Ich bin gerade im Ausland und kann deswegen nicht in Schulbücher gucken, werde das aber sofort nach meiner Rückkehr in Angriff nehmen.)


    Vielen Dank schonmal für die Antworten, für weitere Antworten, gern auch kritische Bemerkungen, bin ich dankbar, da ich in dem Bereich wirklich unerfahren bin und nur die Sicht des Schülers genaustens kenne.

    Hallo liebe Deutschlehrer,


    ich studiere im Moment Deutsch und Englisch auf Lehramt für Gymnasien an der Universität Potsdam. Ich bin im 6. Semester und befinde mich gerade mitten in meinen Recherchen für die Bachelorarbeit. Um einige Anregungen und Ideen zu bekommen, wollte ich mir ein paar fachkompetente Meinungen und Einstellungen zum Thema einzuholen.


    Es soll in meiner Arbeit um die typische Abitur-Aufgabenstellung "Analysieren und interpretieren Sie den folgenden Text/ Textauszug/ Dramenausschnitt/ das folgende Gedicht!" gehen. Ich finde diese Art von Aufgabenstellung etwas bedenklich, da sie doch sehr viel von den Schülern auf einmal verlangt und vor allem schwächere Schüler enorme Probleme damit haben (können). Zwar werden manchmal Teilaufgaben angegeben, die die Erarbeitung erleichtern sollen, doch kann ich mich trotzdem nicht damit anfreunden, dass die Aufgabenstellung immer wieder dieselbe ist. Zumal ich während meiner Recherchen herausfand, dass der Begriff "Interpretation" noch nicht mal geklärt ist und eine Abgrenzung von der "Analyse" ebenso unklar ist. Wie soll dann ein Schüler damit zurechtkommen?


    Ich weiß noch nicht genau, in welche Richtung meine Arbeit gehen soll, doch beschäftige ich mich momentan vor allem mit 2 Teilaspekten.


    Einerseits frage ich mich, wie objektiv eine Bewertung von solchen Aufsätzen ausfallen kann. Wie geht ein Lehrer bei der Bewertung vor? Wie entscheidet man, welche Teile wie gewichtet werden? Wo liegen die feinen Unterschiede zwischen z.B. 14 und 15 Punkten und wie kann man diese vor allem den Schülern einsichtig und nachvollziehbar machen? Inwiefern ist die Angabe von Teilaufgaben sinnvoll und hilfreich?


    Andererseits interessiert mich, ob auch Sie, als erfahrene Lehrer, ein Problem in der Aufgabenstellung sehen und wie Sie versuchen, ihre Schüler bestmöglichst darauf vorzubereiten? Haben Sie bestimmte Strategien oder Methoden, mit denen ein Erfolg garantiert ist? Und wie unterstützen Sie ihre Schüler in der Zeiteinteilung und den Arbeitsschritten, die getätigt werden müssen? Helfen Schulbücher bei der Vermittlung dieser komplexen Fähigkeiten? Und wenn ja, welche und wie erreichen Sie das?


    Wie Sie merken, schwirren noch viele Fragen in meinem Kopf herum und ich verlange auch nicht, dass Sie jede einzelne Frage beantworten, doch ein paar Meinungen von erfahrenen und fachkompetenten Lehrern wären doch sehr interessant, um das Thema einzuengen und eigene Ideen entwickeln zu können.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich etwas Zeit für die Beantwortung der Frage(n) nehmen würden.
    Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Mühe!


    Marry

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