Beiträge von Marry

    Hallo,


    ich bin ganz frisch im Referendariat und soll (eigentlich ab morgen) den Förderunterricht Deutsch übernehmen. Da letzte Woche fast alle Lehrkräfte der Klasse 6 auf Klassenfahrt waren und wir montags Seminar haben und nicht in der Schule sind, weiß ich gar nicht, ob morgen Schüler kommen, wie viele Schüler kommen, welche Defizite sie haben etc.
    Ich kenne die Schüler alle nicht, da ich keine sechste Klasse in Deutsch habe (ich habe einige lediglich mal beim Hospitieren in Deutsch oder Englisch beobachtet bzw. in Englisch unterrichtet, bin aber erst seit 4 Wochen dabei und konnte mir noch kein richtiges Urteil bilden).


    Aus diesem Grund stellt sich mir wirklich die Frage, wie ich die Schüler gezielt fördern soll, wenn ich bisher gar keine Informationen habe. Für morgen habe ich, falls überhaupt Förderunterricht wegen der kurzen Organisationszeit stattfindet und sich Schüler gefunden haben, eine Grammatikübung vorbereitet, an der man viele Dinge besprechen kann. Nun stellt sich mir aber die Frage, wie ich weiter vorgehen kann. Die Schüler fragen, was sie üben wollen? Die Lehrer jede Woche fragen, was notwendig wäre? Ich will ja auch eine Entlastung und keine Belastung sein... Oder gibt es hierfür auch Vorgaben von oben?
    Und kennt ihr schöne Materialien/ Arbeitsblattsammlungen, die ich nutzen könnte?


    Ich freue mich über jeden Hinweis,


    Marry

    Danke Meike für den Link, das sieht auf den ersten Blick ganz brauchbar aus. Das werde ich mir mal genauer ansehen. :)


    Und auch danke an Katta.
    Ich kann es natürlich nicht beurteilen, aber ich habe hier im Forum schon gelesen, dass die Qualität der Ausbildung durch die vielen Referendare abnehmen soll. Teilweise sind an den Schulen wohl 12 oder mehr Referendare. Ich weiß nicht, inwieweit dann noch eine gute, individuelle Betreuung eines jeden möglich ist. Das hängt aber natürlich von der gesamten Schulorganisation und anderen Faktoren ab, die ich wirklich aus der Ferne nicht bewerten kann und werde. Aus meiner Sicht ist es aber diskussionswürdig, ob man wirklich alle Bewerber aufnehmen sollte oder ob nicht lieber doch einige ablehnt und die Qualität konstant oben gehalten werden sollte.

    Hallo,


    da ich finde, dass es sehr schwierig ist, an Erfahrungswerte der Referendare zu kommen bzw. gesammelte Tipps zu Unterrichtsvorbereitungen, hilfreichen Links, Einbindung moderner Medien (gerade in Zeiten der aufstrebenden Smartphones und Tablet-PCs) usw. nachzulesen, habe ich einen Blog eröffnet, auf dem ich von meinen Erfahrungen als Referendar berichten, Tipps jeglicher Art geben und bildungsrelevante Themen diskutieren möchte. Ich würde mich freuen, wenn ihr den Blog (regelmäßig) lesen oder weiterempfehlen würdet bzw. sogar daran mitarbeitet. :)


    http://ueberlebenimreferendariat.wordpress.com/


    Liebe Grüße


    Marry


    LIest der NAchhilfeschüler? Da habe ich nciht rausgelesen, ob er dabei auch Probleme hat. Für mich klingt das eher nach einer sehr wortkargen, bücherfernen Familie, so dass evtl. eifnach nur die Anregungen zu Sätzen usw. fehlen.
    Vielleicht kannst du ja dafür sorgen, dass er regelmäßig liest und mal gucken, wie das dann aussieht.

    Er liest gern die "Lustigen Taschenbücher", ansonsten verabscheut er es aber geradezu.

    Danke Melosine und Angestellte für die produktiven Antworten. (Nichts gegen die Dikussion davor, aber die half mir leider nicht weiter.)


    Also einen Migrationshintergrund hat er nicht. Zu der spracharmen Familie kann ich nicht so viel sagen. Mir ist bisher aber schon aufgefallen, dass nicht sehr viel in der Familie geredet wird, wenn ich da bin. Die kleine Schwester sitzt immer vor dem Fernseher, wenn ich Nachhilfe gebe und die Mutter redet mit mir auch nicht sehr viel bzw. nur, wenn ich explizit Fragen stelle und sie dadurch dazu "zwinge". Ansonsten käme wohl nicht mehr als ein "hallo" und "tschüss" von ihr. Den Vater kenne ich leider nicht. Ich weiß auch nicht, ob die Eltern mit ihren Kindern mehr reden als mit mir, aber bisher kommt es mir doch eher wortkarg vor.


    Danke auch dir Melosine für die vielen Links. Ich nehm es dir überhaupt nicht übel, dass du meinst, ich solle mich einlesen - das merke ich selbst. Und ich bin ja auch hier, weil ich damit noch keine Erfahrungen und dazu auch kaum theoretische Kenntnisse habe. Das sagte ich schon im Eingangsposting (und wurde deswegen sofort angegriffen). Ich gebe meine Schwächen gern zu und möchte daran arbeiten, deswegen helfen mir Hinweise jeder Art. Dass ich dann selbst noch Zeit investieren muss, ist klar. Ich werde mir die Seiten auf jeden Fall mal angucken.


    Ich habe heute mit dem Schüler noch einmal ein paar Schreibübungen gemacht, wobei mir auffiel, dass er mit der Rechtschreibung an sich nicht so viele Probleme hat. Das waren eigentlich nur "normale" Fehler, z.B. viel mit "f". Auch die Aufgabenstellungen verstand er immer super, was vor allem in Mathe bei den Textaufgaben deutlich wurde. Beim lauten Lesen hatte er schon mehr Probleme. Ich muss mir wirklich für das nächste Mal gezielt Materialien heraussuchen, um herauszufinden, wo genau sein Problem ist. So richtig klar ist mir das nämlich noch immer nicht geworden. Wenn ihr für diese Analyse noch Hinweise habt, bin ich echt dankbar!

    Vielen Dank schon einmal für die zahlreichen Antworten.


    Wie Bear schon richtig erkannt hat, besucht der Schüler eine Grundschule, da diese in Brandenburg bis zur 6. Klasse geht. Ich bin gerade erst mit meinem Studium fertig geworden, habe noch kein Referendariat absolviert und dementsprechend wenig Unterrichtserfahrung, v.a. in dieser Altersstufe. Zwar hatte ich in meinem Praxissemester bereits eine 6. Klasse im Fach Deutsch, doch traten dort solche Probleme nicht auf. Auch in meinem Studium wurde uns nie etwas über LRS, Dyskalkulie o.ä. erzählt (was schon schlimm genug ist).


    Den Tipp mit den Aufgabenstellungen und dem Einüben von Methoden finde ich sehr gut, das werde ich mal versuchen. Ich hatte bisher immer den Eindruck, als hätte er die Aufgabe zwar verstanden, aber könne sie nicht entsprechend umsetzen, aber vielleicht täuscht das auch. Ich werde mal mehr mit Farben, Unterstreichungen etc. in den Aufgabenstellungen arbeiten und mit ihm die Aufgabenstellung vorher genau klären, also auch ein Beispiel geben. Ich hoffe, dass es dann besser klappt.


    Mir ist auch klar, dass Grammatikaufgaben solcher Art, die völlig vom Kontext losgerissen und ohne jeglichen Lebensweltbezug sind, nicht zur Ausbildung von Sprachkompetenz geeignet sind. Ich muss diese Aufgaben aber leider mit ihm machen, da sie Hausaufgabe sind oder von den Eltern vorgegeben wurden. Trotzdem möchte ich das Beste daraus machen, weswegen ich hier schrieb.
    Ich werde auch versuchen, mich mal mit der Deutschlehrerin in Verbindung zu setzen, da sie den Schüler bereits länger kennt und hoffentlich auch mehr Erfahrungen hat. Ich hoffe auch, dass ich dann gemeinsam mit ihr gezielter an den Problemen arbeiten kann. Ich find's nur etwas schwierig, weil ich nicht weiß, wo ich ansetzen soll. Dass es keine typische LRS ist, habe ich mir schon gedacht, doch habe ich bisher auch den Ursprung des Problems nicht erkennen können. In Mathe läuft es bei ihm z.B. auch sehr gut, die Aufgabenstellungen versteht er prima und das Vorgehen kann er auch gut umsetzen und die Aufgaben richtig lösen. Hier treten auch weniger Konzentrationsprobleme auf - in Deutsch oder Englisch ist er immer schnell müde und erfüllt die Aufgaben nicht mehr konzentriert und gründlich.


    Und Plattenspieler: Es geht nicht darum, ihm einen Stempel aufzusetzen, um ihn dann mit seiner Schwäche untergehen zu lassen, sondern um gezielte Förderung. Dafür muss man aber erst einmal wissen, wo seine Probleme liegen. Ich hoffe, dass ich die Eltern noch von entsprechenden Tests überzeugen kann. Mein Freund hat selbst früher eine starke LRS gehabt, wurde jahrelang entsprechend in seiner Freizeit von ausgebildeten Fachkräften gefördert und kann nun sehr viel besser lesen und schreiben. Er hat zwar gerade bei Fachtexten noch immer Probleme, aber im Alltag, also bei Sms oder E-Mails, merkt man ihm gar nichts an. Es bringt also durchaus etwas. Und ich denke auch, dass ihr eure Schüler im sonderpädagogischen Bereich auch nur fördern könnt, wenn ihr die Schwächen analysiert und die "Störung" herausgefunden habt. Es redete nie jemand von einer "Etikettierung" und anschließendem Fallenlassen.

    Hallo ihr Lieben,


    ich wende mich an euch, weil ich mich nicht ausreichend auf einen solchen Fall ausgebildet fühle und Hilfe/ Tipps von erfahrenen Kollegen brauche.


    Ich erteile seit einigen Wochen Nachhilfeunterricht für einen Fünftkässler im Fach Deutsch. Schon recht früh hatte ich den Eindruck, dass der Junge evt. eine Lese-Rechtschreib-Schwäche haben könnte, bin mir jedoch nicht sicher. Als ich die Mutter darauf ansprach, erzählte sie mir, dass die Lehrer bereits seit der ersten Klasse den Verdacht äußerten, sie es aber nie testen lassen haben. Der Grund dafür liegt in der Angst der Eltern, dass der Junge eine Sonderstellung einnehmen könnte, nicht nur durch andere, sondern dass er sich auch selbst als minderwertig wahrnehmen könnte. Auf meine Bitte, das trotz allem überprüfen zu lassen, da es das Beste für das Kind sei, wurde bisher noch nicht reagiert. Nun frage ich mich, wie ich dem Kind die entsprechende Förderung geben könnte. Leider wurde ich in meinem Studium überhaupt nicht auf einen solchen Fall vorbereitet und weiß nicht, wie ich mit einer LRS umgehen kann - wenn es überhaupt eine ist.


    Die Probleme zeigen sich vor allem bei Grammatikübungen. In einfachen Gesprächen mit mir ist er durchaus in der Lage sich auszudrücken und grammatikalisch korrekte Sätze zu bilden. Auch in der Rechtscrhreibung sehe ich an sich nicht sooooo viele Probleme, weswegen ich nicht sicher bin, ob es überhaupt eine LRS ist. Problematisch ist es eher, wenn z.B. Verben konjugiert werden sollen. Abgesehen davon, dass er die Personalpronomen nicht kennt (außer ich, er/ sie/ es, wir) und im Englischen (hier gebe ich auch Nachhilfe bei ihm) teilweise auch das Wort "are" als Personalpronomen nennt, kann er auch die entsprechenden Endungen für die unbekannten Personalpronomen nicht nennen. Bitte ich ihn also darum, einen Satz mit "du" und "einen Brief schreiben" zu bilden, kann er das nicht korrekt ausführen. Noch schlimmer wird es, wenn es um die Vergangenheitsform geht. Wie kann ich dem Jungen hier helfen? Es bringt ja nichts, wenn er das jetzt stur auswendig lernt, oder?


    Problematisch war letztes Mal auch die Wortbildung. In der Aufgabe ging es darum, dass viersilbige Wörter gebildet werden sollten - pro Zeile waren verschiedene Silben gegeben und es sollten sinnvolle Wörter gebildet werden. Wir saßen eine gefühlte Ewigkeit an der Aufgabe, weil er zwar Wörter bildete, diese aber keinen Sinn ergaben. Beispielsweise bildete er das Wort "Untersteine" (statt Unterhose). Oft bildete er aber auch "Wörter" (Silbenzusammenfügungen), die gar nicht existieren - er merkte das auch gar nicht, zumindest war das mein Gefühl. Leider fühlte ich mich in der Situation auch total überfordert und wusste nicht, wie ich ihm helfen kann. Ich gab zwar semantische Hinweise (z.B. dass es um ein Kleidungsstück geht), doch das half gar nicht.


    Im Englischen fiel mir auch noch etwas auf, das ich sehr seltsam fand. Wir lasen einen Text über Piraten, den er an sich wirklich gut verstanden hatte. Am Ende löste sich dann auf, dass die ganze Geschichte nur ein Traum war - wortwörtlich war das nicht formuliert, doch war es gut verständlich aus meiner Sicht. Nachdem wir diesen letzten Absatz übersetzt hatten (weil er ihn inhaltlich auch grob gar nicht erfasst hatte), verstand er die Pointe noch immer nicht. Erst nachdem ich ihn darauf aufmerksam machte, dass er alles träumte, verstand er die Semantik des Absatzes.


    Und nun die Frage: Wie kann ich dem Schüler helfen? Wo ist sein genaues Problem? Wie kann ich ihn gezielt fördern; gibt es spezielle Förderaufgaben für solche Fälle? Und was kann man den Eltern raten?
    Ich würde mich wirklich freuen, wenn jemand von euch schon Erfahrungen in diesem Bereich hätte, da ich langsam wirklich ratlos bin.

    Das ist schon klar, aber ich hab ja meine Masterarbeit noch nicht mal fertig gestellt geschweige denn abgegeben... und das Prüfungsamt braucht dann nochmal 6 Wochen, um das Zeugnis auszustellen, war also zeitlich leider echt nicht zu machen. :| Bewerben werd ich mich hier auf jeden Fall, da kann kommen, was will!

    Ich hab ja oben im allerersten Beitrag schon geschrieben, dass ich noch nicht fertig bin, sondern erst in einem Monat mein Studium beende. Somit konnte ich mich leider noch nicht bewerben, sondern dann erst im September wieder... das mit dem Überbrücken in Norwegen ist natürlich auch ne Option, dann verkürzt sich das Ganze wieder und ich kann trotz allem meiner Abenteuerlust etwas nachgehen. Danke für die Anregung, da hab ich noch gar nicht dran gedacht. :)

    Noch einmal vielen lieben Dank für die Antworten.


    Es wurde heute noch keine Entscheidung getroffen, wir müssen also bis Montag oder sogar länger warten. Ich habe auch gerade noch einmal lang und breit mit ihm über alles geredet, das war schon lange überfällig... wir haben uns in den letzten Tagen gegenseitig etwas angemuffelt wegen der Situation, aber nie richtig drüber geredet. Er glaubt, dass er die Stelle eh nicht bekommt, plötzlich hat er auch gegen ne Fernbeziehung nicht mehr unbedingt was einzuwenden, auch wenn es nicht die schönste Lösung wäre und er hat auch ganz deutlich gemacht, dass ihm mein beruflicher Werdegang auch am Herzen liegt. Entschieden ist nichts, aber es wirkt nicht mehr ganz so kompromisslos, dass ich mich entweder seinen "Wünschen" beuge oder wir es eben beenden müssen. Aber wir möchten uns eben auch erst entscheiden, wenn die Entscheidung wirklich nötig ist, im Moment ist das ja "nur Spielerei".


    Ich habe mich natürlich über Norwegen, das Land und auch das Schulsystem schon informiert, auch mit der Sprache schon etwas auseinandergesetzt. Dass es nicht einfach ist/ wird, ist klar. Fakt ist aber, dass ich für die Norweger ein fertig ausgebildeter Lehrer bin, hier noch nicht.
    Ich habe von der Uni aus auch schon ein Praxissemester absolviert, dass ich mir aufs Ref anrechnen lassen kann (und ja, ich hab Bachelor und Master studiert). Aber selbst wenn ich in Berlin oder Brandenburg mein Ref mache (was dann nur 12-18 Monate wären), würden wir schon von 2 Jahren Fernbeziehung reden müssen, da die nächsten Einstellungen erst Februar 2013 sind... aber früher hab ich mein Studium auch nicht beenden können. ;)


    Klar ist alles möglich, auch ne Fernbeziehung über die Distanz (kann ja auch sein, dass wir in unterschiedlichen Ecken in Dtl. landen und uns dann dasselbe Problem stellt bezüglich Fernbeziehung). Und klar ist auch, dass es immer noch am vernünftigsten ist, wenn ich hier meine Ausbildung beende. Ich bin aber auch ehrlich, dass mich Norwegen sehr reizt - nicht nur seinetwegen, sondern auch wegen meiner Abenteuer- und Reiselust. Ich würd es gern einfach mal probieren, meine Grenzen austesten und gucken, was man alles so schaffen kann (oder auch nicht). Das klingt grad total unvernünftig und kindisch, aber irgendwie kenn ich mich auch gut genug, um zu wissen, dass ich es auch bereuen würde, wenn ich es nicht wagen würde. Aber vielleicht sollte ich es eben auch erst später wagen...


    Naja, es ist noch viel Redebedarf notwendig, das steht fest. Und ich muss echt alle Optionen genau abwägen und mich nicht nur von meinen Gefühlen und meinem Fernweh leiten lassen... vielleicht stellt sich die Frage am Ende auch gar nicht mehr - er ist wie gesagt nicht sehr zuversichtlich, was die Stelle angeht. Ich fühl mich aber immerhin insofern besser, als dass wir endlich mal in Ruhe über alles geredet und vieles geklärt haben, was so zwischen uns stand. Wenn wir das beibehalten, dann können wir ja eigentlich alles schaffen, in welche Richtung es am Ende auch immer gehen mag.


    (Und jetzt nehmt mich gern auseinander, weil ich immer noch so viele unvernünftige und teils naive Vorstellungen und Gedanken habe. ;) )

    Vielen Dank für eure Antworten!


    Tja, natürlich ist es vernünftiger, in Deutschland das Referendariat zu machen, in der Zeit fleißig norwegisch zu lernen (zumal das ja nicht ganz einfach sein soll) und dann vielleicht hinterherzuziehen. Aber 2 Jahre Fernbeziehung? Oder zumindest 1,5 Jahre? Das ist schon echt hart, vor allem bei der Distanz. Klar wäre es sicher möglich, aber das wollen wir beide eigentlich nicht. Wir haben so lange aufeinander "gewartet", waren beide im Ausland und konnten es deswegen nicht früher miteinander versuchen, nun läuft es einfach nur traumhaft, sodass wir uns eigentlich nicht "schon wieder" trennen wollen. Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich so einen Schritt mal wegen einem Mann in Erwägung ziehe und meine Karriere evt. hinten an stelle, dann hätt ich demjenigen wohl einen Vogel gezeigt... denn eigentlich ist mir meine Karriere superwichtig! Und wenn ich irgendwann mal in Deutschland arbeiten möchte, brauch ich hier das Referendariat, Erfahrung im Ausland hin oder her.


    Und klar stellt er mich irgendwie vor vollendete Tatsachen... entweder ich geh mit oder ich verfolg meine Karriere und beende somit die Beziehung (denn es klang nie so, dass Fernbeziehung eine wirkliche Option für ihn darstellt). Obwohl er auch gesagt hat, dass er nicht weiß, ob er sich für den Job entscheidet, wenn ich definitiv nicht mitkomme. Aber er wird alles daran setzen, dass er diese beiden "Träume" miteinander verbinden kann... und damit hängt es wieder an mir fest. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Vernunft und Herz (bzw. mein Herz hängt auch an meiner beruflichen Zukunft in Deutschland). Er weiß ja auch, dass es besser wäre, wenn ich erst mein Ref hier mache und wir dann gemeinsam auch im Ausland gucken, aber die Stelle ist nunmal jetzt ausgeschrieben. Ich muss mir einfach alles ganz genau durch den Kopf gehen lassen... viel zu verlieren hätte ich ja in dem Sinne auch nicht. Wenn es nicht klappen sollte, kann ich in einem Jahr immer noch nach Dtl zurückkehren und mein Ref nachholen, dann hätt ich "nur" ein Jahr verloren. Andererseits hast du natürlich Recht, gingergirl: Wenn er dann nach Südafrika oder sonstwohin will, muss ich ja wieder gucken, wo ich dabei bleibe... Ach mensch, ich weiß es einfach nicht.


    Ich danke euch aber sehr für die Antworten - so eine außenstehende, rationelle Sicht auf die Dinge ist immer gewinnbringend!

    Hallo,


    ich habe mal eine etwas ungewöhnliche Frage und hoffe, dass sich jemand von euch vielleicht auskennt oder jemanden kennt, der jemanden kennt.


    Mein Freund hat am Freitag ein Vorstellungsgespräch in Norwegen, Nähe Oslo. Wenn er den Job bekommt, wird er wohl nach Norwegen auswandern. Ich beende in einem Monat mein Studium, Deutsch und Englisch Lehramt Gymnasium in Brandenburg. Ein Referendariat wäre jetzt also der eigentliche Weg für mich, doch möchte ich natürlich mit meinem Freund zusammen bleiben. Deswegen kam der Gedanke auf, mit auszuwandern und dort als Lehrer zu arbeiten. Informiert haben wir uns natürlich schon. Klar ist, dass es besser für mich wäre, wenn ich hier erstmal mein Referendariat machen würde, da ich dann bei meinem Vorhaben auch mehr von Vater Staat unterstützt werden würde. Ohne Referendariat bin ich für die unvermittelbar und kann auch nicht an die Deutschen Schulen - so weit zumindest meine Information. Klar ist auch, dass ich mein Referendariat nach Rückkehr nach Deutschland nachholen müsste und mir höchstens 6 Monate anrechnen lassen kann. Das 1. Staatsexamen bzw. der Masterabschluss verfällt in dem Sinne auch nicht, oder?


    Da es in Norwegen kein Referendariat gibt, käme ich somit mit einem vollen Berufsabschluss dorthin. Allerdings ohne Norwegisch-Kenntnisse... mein Freund meinte, dass es wohl für mich mit meiner Kombination total einfach wäre, einen Job zu bekommen und auch das mit dem Norwegisch kein Problem darstellt. Er hat wohl mal mit jemandem aus Norwegen gesprochen, der ihm das so erzählt hat. Auch an der Uni hätte ich als Dozent wohl super Chancen, die Germanistikleute aus Deutschland können wohl alle kein Norwegisch, oder kaum.
    Ich steh dem Ganzen jedoch etwas kritischer gegenüber, ich seh mich schon scheitern, zumindest beruflich. Hat jemand von euch Erfahrungen mit Lehrerjobs in Norwegen oder kennt jemanden, der ausgewandert ist udn Erfolg hatte bzw. gescheitert ist? Weiß jemand etwas über die Chancen, dort etwas zu finden, zur Not auch erstmal Aushilfsjobs zum Überbrücken der Zeit bis ich was als Lehrer gefunden und meine Norwegischkenntnisse ausgebildet habe?
    Ich bin einfach grad total ratlos, was ich machen soll, wenn Fall X eintritt. Natürlich möchte ich mit meinem Freund zusammen bleiben. Auch das Land reizt mich total. Dennoch bin ich auch irgendwo ein "Karrieremensch", werd mein Studium mit ca. 1,3 abschließen und möchte das nicht alles aufgeben. Ich weiß natürlich auch, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann, aber vielleicht habt ihr noch neue Denkanstöße oder Erfahrungsberichte? Leider sind die Aussagen im Internet nämlich genauso zuverlässig wie die Zukunftsprognosen für Lehrer in Deutschland...


    Ich würde mich sehr über Antworten freuen, egal in welche Richtung sie gehen.


    Liebe Grüße

    Außer 6. kann ich alles mit "ja" beantworten. Ich studiere in Potsdam, deswegen wird das an unserer Uni irgendwie fast mit allen mindestens einmal durchgeführt. Mein Kollegium waren allerdings Mitstudenten, wenn das zählt.
    Und ich denke auch, dass viele eher Mischtypen sind, wobei das in der Studie auch berücksichtigt wird. Ich für mich kann nur sagen, dass ich mich innerhalb von 3 Jahren von einem sehr ungesunden in einen gesünderen Typen weiterentwickelt hab und das auch an mir selbst bzw. meinem Befinden und Umgang mit Stress merke. Definitiv weiterzuempfehlen, allerdings nur mit fachkompetenter Anleitung! :)

    Hallo,


    leider kann ich nicht so viel dazu sagen, aber meines Wissens nach ist es so, dass das Berliner Referendariat durch die Umstellung auf 12 Monate so gut wie in gar keinem anderen Bundesland anerkannt wird. Für mich wäre das nichts, weil ich nicht an Berlin gebunden sein möchte. Außerdem kommen mir 12 Monate auch extrem kurz vor, dann lieber 18! Letztlich musst du für dich selbst entscheiden, aber ich würde mich an deiner Stelle für Hamburg entscheiden. Das Argument mit der Verbeamtung ist natürlich auch nicht zu verachten - Berlin verbeamtet im Moment nicht, das ist Fakt!


    Liebe Grüße und alles Gute bei der Entscheidung!

    Vielen Dank für die lieben Rückmeldungen und Links!


    Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch etwas "Angst" habe, dass es nicht abschreckend wirkt, sondern eher zur Nachahmung animieren könnte. Trotzdem möchte ich auf das Thema nicht gänlich verzichten. Es geht darum, dass das KlarSicht-Projekt durchgeführt, jedoch danach nicht im Raum stehen gelassen werden soll. Ich möchte gern noch weiter an dem Thema mit den Schülern arbeiten, damit das Projekt nicht so unkommentiert im Raum steht. Schließlich sind es nur 1-2 Tage.


    Ich werd mir die Sachen mal genau angucken ud mir genau überlegen, was sich damit anstellen lässt.

    Hallo ihr Lieben,


    ich plane gerade eine Unterrichtssequenz in der Sekundarstufe I zum Thema Sucht bzw. deren Prävention. Vor allem geht es um Alkohol und Zigaretten, also legale Drogen. Kennt ihr vielleicht gute Bücher oder Filme, die man behandeln könnte? Wichtig wäre mir die Abschreckungs- bzw. Vorbildfunktion - wie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", doch auf legale Drogen bezogen. Kennt ihr da etwas?


    Ich bin für jeden Hinweis dankbar!


    Liebe Grüße
    Marry

    Danke für die Rückmeldungen!


    Lolle, das find ich wirklich sehr interessant. Ich kann mir vorstellen, dass das in Brandenburg nach kurzer Zeit auch wieder abgeschafft wird. Aber in Deutschland ändert man ja eh gern mal etwas viel zu schnell, ohne über die Konsequenzen nachzudenken... so zumindest mein Eindruck. Was soll das dann für ein Essay sein, das da eingeführt wird?


    @unteruns: Ich finde die Art gut, solange ich es nicht mit Noten bewerten muss. Ich denke schon, dass es einen guten Ansatz darstellt, damit die Schüler zu einem tieferen Verständnis eines Textes kommen können. Dennoch finde ich erstens, dass gezielt ausgewählt werden muss, was ich zu welchem Text mit welchem Ziel und welchem Anspruch schreiben lasse, und zweitens, dass so etwas einfach nicht benotet werden sollte, da mit wie gesagt die nötige Objektivität fehlt. Deswegen bin ich der Meinung, dass es eine schöne ergänzende Unterrichtsmethode darstellt, die den Deutschunterricht abwechslungsreich gestalten lässt, aber nicht als Prüfungsmethode verwendet werden sollte. Schließlich soll es ja auch nichts sein, wodurch sonst eher schwache Schüler ihre Leistungen etwas "aufpushen" können und sich dadurch durchs Abitur "schleichen", sondern eine gleichwertige, anspruchsvolle Aufgabe. Und genau an dem Punkt sehe ich persönlich Probleme. Wie gesagt, ich habe damit leider noch keinerlei Erfahrungen und kann das nur aus einer rein theoretischen Sicht beurteilen. Ich finde aber deinen Kommentar sehr interessant. Wenn man schon solche Aufgaben stellt, muss man den Schülern aber auch vorher ganz deutlich sagen, was mit der jeweiligen Aufgabenstellung von ihnen verlangt wird, damit sie "unseren Ansprüchen genügen" können. Aber das kann doch auch nicht der Sinn davon sein, oder?

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