Beiträge von Ilse2

    Ilse2: aber sie sind (noch?) befristet, oder? (nicht, dass ich Menschen gönne, befristet und angestellt zu sein, während andere entfristet verbeamtet werden, aber ich naive habe immer die Hoffnung, dass befristete Arbeitsverhältnisse dazu führen, dass Menschen sich im Hinblick auf ihre Entfristung weiterqualifizieren / fortbilden.

    Nein, beide sind entfristet, aber angestellt und nicht verbeamtet.

    aber Sissy, du ziehst schon einen Unterschied zwischen BK und Grundschulen, oder? Die didaktische Basis wird da gelegt, die Freude am Lernen zu erhalten, usw.. Wieviel "Mathe ist doof, ich kann's eh nicht" kann erspart bleiben, wenn ein gutes Verständnis durch gute didaktische Grundlagen geschaffen werden kann? (Nein, Seiteneinsteiger*innen sind nicht per se schlechter, aber das selbe Land kann doch nicht die Fächerwahlfreiheit einschränken (Deutsch UND Mathe Pflicht, plus Drittfach) und jetzt Leute zulassen, die gegebenenfalls "nur" ein beliebiges Fach der Grundschule nachweisen können. Das ist soviel Aufwand, das nachzuholen, daran wird doch das System (und unsere Kinder) scheitern.
    Es gibt Tage, an denen ich doch froh bin, keine Kinder zu haben. Ich würde von diesem Wissen durchdrehen.

    Das ist zumindest an meiner Schule schon länger Realität. Wir haben einen studierten Musiker und eine Künstlerin als Quereinsteiger. Beide haben nicht Mal eine pädagogische Einführung und sind jetzt Klassenlehrer. Beiden gemein ist, dass sie sich sehr gut verkaufen können und überzeugt davon sind, alles zu können. Ich habe beide im Unterricht erlebt und denke, ein paar Fortbildungen könnten nicht schaden. Aber unsere SL ist von den Fähigkeiten überzeugt und die Eltern unserer Schüler sind in weiten Teilen so bildungsfern, dass ihnen nicht auffällt, das bestimmte Bereiche suboptimal laufen. Solange die Noten stimmen, beschwert sich niemand.

    Das erklärt nicht, warum der Weg dann stressig ist. Offensichtlich können die Schüler unbeaufsichtigt gelassen werden, wenn ihr Wechselzeiten habt, in denen sie es sind.

    Stressig ist, dass man in allen Klassen die Aufsicht gewährleisten muss. In einer 5-Minuten -Pause ist halt ein Wechseln mit Fußweg von 5-7 Minuten nur schwer zu schaffen, so dass es überall zu Verspätungen kommt.

    Cool, wenn das für dich völlig stressfrei wäre.

    Ich glaube, darum geht es gar nicht. So wie ich den TE verstehe, geht es darum, dass die KuK' rotierend mal an dem einen, mal an dem anderen Standort unterrichten - ohne dabei im Laufe des Tages den Standort zu wechseln. Das geht dann gegen die Gewohnheiten der jeweiligen Stammbesetzung.

    Das stimmt, da ging es um meine Schule, nicht um die des TE

    Ich kann leider nicht helfen, bin aber gespannt auf Antworten! Wir haben auch zwei Standorte und quasi ein rollierendes System. Am einen Standort Klasse 1+2, am anderen Klasse 3+4. Zudem unterrichten viel Kollegen an beiden Standorten und müssen während des Schultages zum Teil auch mehrfach wechseln (ca. 5-7 Minuten Fußweg, fahren ist wegen fehlender Parkplätze keine Option). Das ist für alle höchst anstrengend und ich glaube, die meisten Kollegen würden es eher bevorzugen, nicht ständig wechseln zu müssen.

    Haubsi1975, wenn du mit einigen grundständig ausgebildeten Lehrern aneinandergeraten bist, dann liegt das meiner Vermutung nach nicht daran, dass du Quereinsteigerin bist, sondern daran, dass du scheinbar der Meinung bist, alle grundständig ausgebildeten Lehrern sind weltfremde Idioten. Zumindest wirkst du so auf mich.


    Was ich aber tatsächlich nicht verstehe, ist deine Beschwerde. Du sagst, du hast 80 Std/ Woche für das halbe Geld gearbeitet und bist ins Lehramt gewechselt, damit du mehr Freizeit hast. Du schreibst, dass das auch so ist und der Job als Lehrer nicht so stressig. Und trotzdem beschwerst du dich über außerunterrichtliche Termine? Jo. Die gehören halt dazu. Du arbeitest ja weder in Teil- noch in Vollzeit nur zu den Unterrichtsstunden.

    Und ehrlich gesagt, 2 Wochen Vorlauf zu einer Konferenz sollte reichen, sich zu organisieren.

    Für mich auch immer wieder Thema... Ich suche noch nach dem idealen Konzept, einer vernünftigen Umsetzungsmöglichkeit, die auch für uns Sinderpädagogen irgendwie zufriedenstellend sein kann. Für gut funktionierende Ideen wäre ich höchst dankbar!

    Ich habe an meiner Schule (Grundschule) eine Kollegin, die das 2. Staatsexamen für Lehramt Sek Ii endgültig nicht bestanden hat. Sie arbeitet als Angestellte bei uns und würde kürzlich sogar entfristet. Auch NRW.

    Ist denn in NRW die SL der allgemeinbildend Schule den FöS-LuL weisungsbefugt oder kann in der gemeinsamen Zusammenarbeit Sachen einfordern?

    In NDS ist es offiziell so geregelt, dass die SL der aufnehmenden Schule die Stunden der FöS-LuL verteilt.

    Ich bin als Förderschullehrerin fest an der Grundschule und an keiner Förderschule. Darum ist die SL mir gegenüber weisungsbefugt. Allerdings stricke ich mir den Stundenplan selbst indem ich mich an den Klassenplänen orientiere und Versuche, in möglichst sinnvollen Stunden zu kommen. Klappt aber leider nicht immer, weil eben mehrere Klassen und auch noch zwei Schulen (und eine Schule mit zwei Standorten) dranhängen. Manchmal komme ich tatsächlich auch nicht in die Stunde- weil in einer anderen Klasse gerade ein Kind akut Unterstützung braucht (austastet, wegläuft etc.) Ja, das ist doof. Aber ich kann mich nicht zerreißen 😒

    Ist die aufnehmende Schule in NDS die Regel- oder Förderschule?

    Ich kann leider eher das bestätigen, was Quittengelee schreibt. Bei mir sind es tatsächlich eher die Regelschullehrer, die keine Zeit für Gespräche haben und auch kein wirkliches Interesse an einer gemeinsamen Arbeit (an meiner jetzigen Schule gibt es aber auch tolle Regelkollegen, mit denen es wunderbar läuft!). Mit wie vielen Stunden ist der Kollege denn bei dir bzw. bei euch an der Schule?

    Ich muss sagen, ich resigniere gerade Mal wieder ein bisschen an der "Inklusionsarbeit" - weil ich in viel zu vielen Klassen, Teams und inzwischen auch noch an einer weiteren Schule bin. Auf dem Papier stimmt die Zahl der Förderstunden, aber ganz ehrlich, was bitte soll das denn bringen? Ich hüpfe jede Stunde in eine andere Klasse mit anderen Kindern und Kollegen, die jeweils unterschiedliche Erwartungen an mich haben, die zum Teil gar nicht leistbar sind. Was soll das bringen? Alles, was ich anfange ist ne Woche später schon wieder weg, alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Hauptaufgabe ist Administration, dafür bin ich aber nicht Lehrerin (!!) geworden. Inklusion, so wie sie aktuell vielerorts umgesetzt wird ist für alle Beteiligten Mist.

    Bei uns haben die 2.Klässler im Rahmen des Sportunterrichts einmal wöchentlich Eislaufen, Eishalle fußläufig erreichbar. Es ist aber noch nicht klar, ob sie aus energiegründen tatsächlich wie sonst Ende Oktober öffnet.

    Wir (NRW)haben letzte Woche von der Kommune die Anordnung bekommen, dass die Temperatur in den Fluren bei 12 Grad C liegen darf, in den Klassenräumen und im Lehrerzimmer bei 17 Grad C. Hinzu kommt, kein einziger Heizkörper ist eigenständig regelbar, alle werden zentral geschaltet. Zugiger Altbau. Ich werde mir glaube ich noch ein paar wirklich warme Kleidungsstücke zulegen.

    Muß dann der Religionslehrer, der quer durch die ganze Schule geschickt wird, jeweils nur mit einer Stunde pro Klasse, wöchentlich an 25 solcher Konferenzen teilnehmen?

    wir sind eine dreizügige Grundschule. Da ist das sicherlich einfacher, als an größeren Schulen. Religion ist bei uns überschaubar, da gibt es einmal evangelischen Unterricht für Klasse 1/2, einmal katholischen Unterricht für 1/2 und das gleiche für 3/4.

    Ich bin als Sonderpädagogin in den Jahrgängen 1, 2 und 4. Mir den 2ern treffe ich mich jede Woche, bei den 1etn und 4ern wechsle ich ab, werde in der Planung aber immer auf dem Laufenden gehalten, wir haben Planungs-Taskcards, auf denen alles Material abgelegt wird, aber auch Ideen gesammelt werden. Wie gesagt, das ist etwas was bei uns wirklich gut funktioniert und für alle eine Arbeitserleichterung.

    Fürchterlich

    Ich lasse mir nicht von anderen Leuten reinreden, wie ich meine Unterrichtswoche durchzuführen habe. Und soviel verschwendete Zeit jede Woche.

    Für uns funktioniert das super. Es ist auf keinen Fall verschwendete Zeit, sondern total gewinnbringend.

    An meiner Schule wird der Unterricht im Jahrgangsteam gemeinsam geplant. Einmal wöchentlich, eine Woche im Vorraus. Entsprechend wissen die Kollegen der Parallelklassen darüber Bescheid, was anliegt.

    In Köln

    Ist so pauschal imho auch schwierig. SuS mit Förderschwerpunkt Sprache z. B. werden i. d. R. auch 'zielgleich' unterrichtet. Dennoch sind sie in ihrer Bildung in vielerlei Hinsicht eingeschränkt, da schulische Inhalte überwiegend sprachlich vermittelt werden und sie deshalb eigentlich in allen Fächern eine spezielle didaktisch-methodische Herangehensweise und intensive Förderung benötigen, die in der Inklusion unter den aktuellen Bedingungen kaum umgesetzt werden können. Ähnliches gilt für die anderen 'zielgleichen' Förderschwerpunkte. Selbstverständlich gibt es auch SuS mit diesen Schwerpunkten, die das nicht benötigen und für die auch die aktuellen Bedingungen der Inklusion sinnvoll sind.

    Es gibt K-Schulen, die bis zum Abitur gehen. Bekanntes Beispiel: SRH Stephen-Hawking-Schule | SBBZ Baden-Württemberg (stephenhawkingschule.de)

    das gilt generell ja für alle Förderschwerpunkte, sonst wären sie ja überflüssig. Trotzdem denke ich, dass eine zielgleiche Förderung eben doch meistens einfacher in der Inklusion umzusetzen ist als zieldifferente Förderung. Wenn es vernünftig gemacht werden soll, reichen hier wie dort die Ressourcen nicht aus.

    Es geht gar nicht um die Frage, ob Menschen, die zielgleich (!) unterrichtet werden können in der Inklusion sinnvoll gefördert werden können. Können sie. Vor allem Menschen mit körperlichen Einschränkungen (Hören, Sehen, körperlich-motorische Entwicklung). Schwieriger wird es schon im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung, aber auch da geht einiges. Unter den aktuell gegebenen Rahmenbedingungen glaube ich allerdings, dass zieldifferentes Lernen, vor allem dann, wenn es kein förderndes Elternhaus gibt, in der Inklusion fast immer schlechter abschneidet als an der Förderschule. Es ist traurig, aber das ist meine Erfahrung nach jetzt 13 Jahren in der Inklusion, die ich ansich für eine gute Idee halte, die aber leider sehr schlecht umgesetzt wird.

    Was genau ist dabei das Lernziel? Und inwiefern ist dieses für Zehntklässler mit geistiger Behinderung relevant?

    Findet man das im Lehrplan bzw. den Rahmenvorgaben für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung?

    So viel zum Recht auf Bildung. :_o_(

    EBen. Das Problem ist schlicht, dass das Kind mit Förderbedarf GG halt dabei ist, aber was bitte soll es denn lernen? Was steht im Förderplan? Das lässt mich an der Grundschule schon öfter Mal verzweifeln, wird wohl mit zunehmendem Alter der Schüler eher nicht besser. Klar kann man Mal ne Stunde am gleichen Thema arbeiten, aber damit GG oder LE Schüler das Thema so durchdringen, dass sie was davon hätten, bräuchte man Wochen. Da ist bei den Regelschülern längst ein neues Thema dran. Ich fürchte, diese Art der Förderung ist reine Augenwischerei😥

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