Beiträge von Ilse2

    So ganz klar ist mir das immer noch nicht...
    Betrifft mich jetzt zwar auch nicht, interessiert mich aber trotzdem. Ist es (auch wenn es wahrscheinlich schwer wird) theoretisch möglich, mit einem Schnitt von 3,7 eine feste Stelle an einer öffentlichen Schule zu bekommen (egal ob als Beamter oder Angestellter)? Oder wäre das völlig ausgeschlossen und man müsste von einer Vertretungsstelle zur nächsten bangen?

    Hallo Gluehwurm und vielen Dank für deine Antwort!
    Eigentlich, so habe ich zumindest das Gefühl, sind wir ja gar nicht soweit auseinander mit unserer Einstellung... Für mich persönlich ist es auch immer sehr wichtig, dass meine GU-Schüler lernen, möglichst selbständig klarzukommen... Ich lege viel Wert darauf, den Kindern Aufgabenstellungen, Methoden und Arbeitsweisen nahe zu bringen, mit denen sie eben möglichst ohne Unterstützung zurechtkommen. Kompetenzorientierung ist auch in der sonderpädagogischen Förderung ein Kernpunkt. Und Unterstützen und helfen ist zwar ab und an auch von Nöten, aber ja eigentlich keine sonderpädagogische Förderung und im Prinzip doch eher die Aufgabe einer Integrationskraft als die Aufgabe der Förderschullehrer.
    Frontalunterricht mit einer Kleingruppe ist auch für mich keine Gruppenarbeit...

    Naja, einfach drinsitzen und als zusätzliches Kind fungieren war jetzt auch nicht unbedingt das, was ich vorhabe... Da kann ich schon verstehen, dass man gefrustet ist als Klassen- oder Fachlehrerin. Und natürlich ist mir klar, dass ein Großteil der integrativen Arbeit an euch hängen bleibt, da ist das System hier einfach nicht ausgereift und mehr schlecht als recht.
    Trotzdem denke ich, dass es absolut wichtig ist, das Kind auch im Klassenunterricht zu erleben und zu fördern (auch durch die Förderschulkräfte), vor allem deshalb, weil wir ausbildungsbedingt einen anderen Blick auf das Kind und seine Fähigkeiten und Schwächen haben. Und dann vielleicht auch Dinge sehen können, die den Umgang/Unterricht mit den Förderkindern auch für euch erleichtern. Und Nachholbedarf... mmm, ich weiß nicht, natürlich gibt es viele Bereiche in denen gerade die zieldifferenten Kinder nicht das Gleiche leisten können, wie die anderen Kinder. Trotzdem kann es nicht Aufgabe der Förderschullehrer sei, diese Defizite auszugleichen. Das kann und wird nicht funktionieren. Da muss man sich bewusst machen, dass die Kinder die Ziele in der für die anderen Kinder vorgegebenen Zeit nicht erreichen müssen, da gelten eben andere Lehrpläne und Richtlinien und eben individuelle Ziele. Und diese Ziele werden idealerweise zumidest mit allen Lehrern, die "am Kind beteiligt sind" besprochen. Das ist schwierig bis unmöglich, wenn eigentlich nur erwartet wird, dass man kommt und das Kind abnimmt und geht... und möglichst keinen Kotakt mit den anderen Kindern der Klasse hat...Und, so betont es das hiesige Schulamt auch gerne: Wir sind keine Nachhilfelehrer! Zudem ist es eben in den beiden Stunden, die ich gerne mit in die Klasse gehen würde so, dass die Kinder da Kunst haben. Stundenplantechnisch lässt sich das leider nicht ändern. Und gerade in Kunst finde ich es nicht gut, die Kinder regelmäßig rauszuholen. Das ist doch gerade eines der wenigen Fächer, in dem sie "normal" mitmachen können und in dem es zusätzlich noch viele kleine Möglichkeite gibt, sonderpädagogisch zu fördern. Und wie gesagt, gerne erkläre ich mich bereit, den Unterricht für die ganze Klasse zu planen oder für eine Teilgruppe oder, oder, oder...
    Ich bin außer an dieser Schule noch an zwei anderen Schule, an denen ich viel mehr das Gefühl habe, man steht hinter dem Gemeinsame Unterricht. Da ist es kein Problem, auch mal den Unterricht mit der ganzen Klasse zu machen, während sich vielleicht mal die Klassenlehrerin Zeit für das GU-Kind nimmt. Ich will ja gar nicht mit drin sitzen und als zusätzlicher Schüler teilnehmen...Und nerven will ich auch nicht und niemandem seine Kompetenz absprechen...Fachleiter bin ich auch nicht und die meisten Kollegen haben das Referendariat längst hinter sich, brauchen sich vor mir also nicht zu fürchten...
    Eigentlich müsste es doch mal ne Fortbildung für alle Beteiligten geben, damit man nicht immer so aneinander vorbeiredet...
    Merkt man eigentlich, dass ich ein wenig gefrustet bin? :rolleyes:

    Hallo ihr Lieben!
    Ich bin jetzt seit einem Jahr im Gemeinsamen Unterricht an Grundschulen, habe aber jetzt nach den Sommerferien eine Abordnung an eine Schule bekommen, an der ich mich absolut nicht wohl fühle. Ich habe das Gefühl, ich bin total unerwünscht und eigentlich soll ich immer nur die GU- Kinder holen und dann zusehen, dass ich mich in irgendeinen freien Raum verziehe um dort alleine mit dem Kind zu arbeiten. Das ist allerdings generell unerwünscht und eigentlich auch nicht Sinn und Zweck des GUs... Ist zumindest meine Meinung... Dass Einzelförderung gelegentlich auch gut und sinnvoll ist bestreite ich gar nicht, aber immer... Ich habe zwei Kinder an der Schule, eines mit Förderschwerpunkt Lernen, eines mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. ich bin insgesamt 6 Stunden an der Schule, sprich 3 Stunden pro Kind. Jetzt ist es so, dass ich gerne 2 Std pro Kind einzeln fördern würde, 1 Stunde aber im Klassenverband. Das ist ganz offenbar völlig unerwünscht. Heute hat mich eine Kollegin quasi aus der Klasse geworfen, das würde stören... und die Kinder hatten Kunst...
    Ich verstehe das nicht so wirklich, ich will doch den Kollegen nichts, aber meine Aufgabe ist doch vor allem, die Kinder zu integrieren und nicht, sie immer rauszuziehen... und das in Kunst, da können beide Kinder gut mitmachen und gleichzeitig gefördert werden (es hadelt sich um 2 verschiedene Klassen, aber die gleiche Kunstlehrerin, die Klassenlehrerin einer der Klassen ist)... Ich würde auch mit mehreren Kindern arbeiten, kein Problem. Aber ich bin ganz offensichtlich unerwünscht... Das hab ich so noch nicht erlebt und ich bin ratlos. Wie seht ihr als Grundschulkollegen die Sache? Habt ihr eine Idee, wie ich da die Wogen wieder glätten könnte und trotzdem meine Arbeit uch so machen kann, dass ich zufriede bin? Übersehe ich irgendetwas? ich freue mich über Anregungen und Tipps!
    Liebe Grüße,
    Ilse

    Hallo zusammen!
    Heute ist ja nun die Beerdigung gewesen und ich wollte euch nur kurz erzählen, dass ich ohne Probleme gehen durfte! Meine Schulleitung und meine Kollegen haben toll reagiert und mir keine Steine in den Weg gelegt!
    Eusebia, es tut mir leid, dass das bei dir so völlig anders gelaufen ist! Schlimm, wenn man in einer Führungsposition ,noch dazu in einem pädagogischen Bereich, so mit Menschen umgeht...
    Liebe Grüße,
    Ilse2

    Hallo zusammen!
    Ich habe gerade eben erfahren, dass heute morgen eine Freundin von mir verstorben ist. Sie hatte vor 3 Jahren einen Herzanfall und lag seitdem im Wachkoma.
    Die Beerdigung soll nächste Woche Dienstag um 10 Uhr sein.
    Ich bin nicht mehr in der Schule und meine Schulleitung war heute wegen anderer Termine den ganzen Tag nicht da, daher kann ich dort jetzt auch keine Informationen mehr bekommen.
    Wisst ihr, ob es möglich ist, in so einem Fall Sonderurlaub zu bekommen? Ich würde bei der Beerdigung sehr gerne dabei sein, da das alles nicht wirklich leicht zu verarbeiten war und ist...
    Viele Grüße,
    Ilse2

    Hallo Hamilkar!
    Danke für deine Antwort!
    Ich denke, du hast schon recht, mit dem was du schreibst... Die IGS ist meiner Meinung nach schon eine tolle Schulform, die wenn sie vernünftig umgestzt und auch entsprechend personell und finanziell ausgestattet ist, ideal für alle Schüler wäre.
    Ich denke, die Gesamtschuen haben oft den "schlechteren" Ruf, weil es eben meistens doch so ist, dass die Schüler mit einer Gym-Empfehlung doch eher zum Gym geschickt werden. Dabei spielen vermutlich auch die eigenen Erfahrungen der Eltern eine Rolle.
    Das Gym-Schüler generell weniger sozial sind als Gesamtschulkinder glaub i ch eigentlich auch nicht...
    Aber so eine Reform ist eben auch schwer gegen altbewährtes durchzusetzen, schade eigentlich. Ich glaube generell schon, dass man über das Schulsystem nachdenken und es verändern muss. Und ich glaube auch, dass es nicht reicht, Hauptschulen aufzulösen und ihnen einen neuen Namen zu geben...

    Ja, ist ja gut, in Bayern ist alles prima!
    Ich komme halt nur aus NRW, da kann man nicht richtig lesen, das hat PISA ja schon gezeigt!
    Was erklärt denn deiner Meinung nach das gute Abschneiden der Bayern?
    Das dreigliedrige Schulsystem? Mir ist schon klar, dass man mit Migraten und Brennpunkten nicht alle Probleme erklären kann, aber was genau ist denn das Erfolgskonzept, dass die Preussen noch nicht verstanden und umgesetzt haben?

    Ach so... ja dann schauen alle anderen Bundesländer, die sonst alles falsch machen, mal ins gelobte Land der Bayern und machen es genauso 8) Obwohl ich tatsächlich überzeugt bin, eine Schule in einem idllischen bayrischem Dörfchen kann sich nicht mit einer Brennpunktschule in Hamburg, Berlin, Duisburg oder sonstwo vergleichen... wobei mir natürlich klar ist, dass es auch in Bayern soziale Brennpunkte gibt... Aber ich gebe zu, ich hege das Vorurteil, dass das weniger sind als in Hamburg, Berlin oder im Ruhrpott...


    Insgesamt finde ich es bei solchen Diskussionen immer interessant zu beobachten, dass fast immer die Gym-Lehrer, Eltern und Schüler diejenigen sind, die gegen eine längere gemeinsame Schulzeit sind. Warum ist das eigentlich so? Sind die Erfahrungen an den Grundschulen so schlecht? (Das meine ich als völlig ernste Frage, nicht als Provokation!)

    Ich finde es ist schon irgendwie eine Frechheit, wie da mit schönen Worten vor allem den Eltern betroffener Kinder Sand in die Augen gestreut wird...
    Integration ist schön und gut. Aber eben nur dann, wenn das materiell, pesonell und finanziell entsprechend gefördert wird!
    Inklusion dagegen halte ich für eine absolute Utopie. So schön sich das theoretisch anhört, praktisch funktioniert es nicht!

    Mit "meinen" Kindern im Förderschwerpunkt Lernen arbeite ich gerne mit der "Klick"-Reihe aus dem Cornelsenverlag. Da gibt es sowohl für Deutsch als auch für Mathe Arbeitsbücher und Arbeitshefte, in denen die Kinder auch mal selbständig arbeiten können. "Einstern" und Einsterns Schwester" sind auch zu empfehlen!
    Super find ich auch immer Logico und LÜK, sowie das Nikitin-Material (alles auch gut für die Konzentration und Feinmotorik).
    LG

    Dejana, sind das bei euch denn dann integrative Klassen? Oder einzelne Klassen für Kinder mit Förderbedarf, die einfach im selben Schulgebäude untergebracht sind wie die anderen Klassen? Wird trotzdem nach Förderbedarf "sortiert" oder sitzt das Kind mit Down-Syndrom in der gleichen Klasse, wie die blinde Schülerin?
    Du siehst, ich bin völlig ahnungslos 8o

    Das finde ich ein ausgesprochen interessantes Thema! Bin sehr gespannt, ob schon jemand positive Erfahrungen gemacht hat, und wenn ja, mit welchem Konzept und was für Rahmenbedingungen! Vor allem, weil meine Erfahrung im Rahmen der Integration doch eher ein Notfall-Wackel-Spar- Modell ist, das nicht einmal halbwegs durchdacht ist...

    Ich kenne einige Schulen, die mit "Momel" arbeiten. Da hab ich aber nur mal kurz reingeschaut und kann nicht so viel dazu sagen. Die Kollegen scheinen ganz zufrieden zu sein.
    Ich persönlich arbeite am liebsten mit "Lesen lernen mit Hand und Fuß", wobei das ja nicht wirklich eine Fibel ist...

    Aber es ist ja eigentlich unter normalen Umständen schaffbar, wenn auch zugegeben etwas anstrengend. Von Unterricht, der eventuell vertreten werden muss ist doch hier gar nicht die Rede, es geht doch um die erste Lehrerkonferenz im neuen Schuljahr, oder hbe ich das jetzt falsch verstanden?

    Auch wenn ich hier schon das ein oder andere zu beanstanden habe, ich würde es auf jeden Fall auch wieder machen! Die Arbeit mit den Kindern macht mir Spaß, an den Rahmenbedingungen muss halt noch gearbeitet werden ;)
    Und ich bin mir sicher, dass die Zukunftsaussichten für Sonderpädagogen nicht wesentlich schlechter werden, eher im Gegenteil...

    Es gibt in NRW verschiedene Integrationsmodelle: Schwerpunktschulen mit integrativen Klassen (d.h. Integration einer kleinen Gruppe von Schülern mit sopäd. Förderbedarf) und Einzelintegration.
    ich bin in der Einzelintegration gelandet. Und ganz ehrlich, ich habe mir das so nicht vorgestellt, als ich mich beworben habe. Meine Situatio ist so, dass ich eigentlich eine Stammschule habe (Grundschule), aber mit einigen Stunden noch a zwei weitere Grundschulen abgeordnet bin. Ich habe Schüler mit Förderschwepunkt geistige Entwicklung, körperlich-motorische Entwicklung, Lernen, emotional-soziale Entwicklung und Sprache. Ausgebildet bin ich im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, mein zweites studiertes Fach ist körperlich- motorische Entwicklung. Ich fühle mich für die Schüler mit den anderen Schwerpunkten teilweise auch überhaupt nicht ausgebildet ud ja, mir fällt es schwer, eine 60 jährige, gestandene Kollegin dahingehend zu beraten, wie sie ihren Unterricht auf ein ES-Kind oder ein Kind mit Förderschwerpunkt Sprache einzustellen hat. Vor allem fällt mir das schwer, weil ich insgesamt 11 Schüler in 11 Klassen an 3 verschiedenen Schulen habe. Meine eigentliche Aufgabe wäre unter anderem die Beratug und Unterstützung der KLs. Aber, man kann sich ja ausrechnen, wie viele Stunden für die Schüler/eizelnen Klassen tatsächlich bleiben, wenn man von einem 28-Stunden-Debutat ausgeht... Und ich hab es noch gut, ich hab Kollegen mit 18 Kindern an 4 Schulen...
    Ich arbeite gerne in der Integration, aber die Rahmenbedingungen sind ziemlich besch*****! Und die meiste Arbeit bleibt an den GS-Kollegen hängen!
    Mal ganz abgesehen davon, dass viele der Förderschüler, besonders die zieldifferenten, ihre Zeit in der Schule oft genug sinnlos verstreichen lassen.... Und viele Eltern finden es super, ihr Kind geht zur Grundschule, alles andere ist uninteressant. Viele verstehen im Grunde nicht, dass das System pure Augenwischerei und Sparmaßnahme ist...
    Sorry, ich bin grad ein wenig frustriert...

    Mia: Sonderpädagogen und Förderschullehrer sind in NRW quasi Synonyme. Eigentlich weiß ich grad gar nicht, wie ich meinen Beruf nennen soll ;) Ich bin Sonderpädagogin, Förderschullehrerin, GU-Lehrerin, Integrationslehrerin...Keine Ahnung....Je nachdem wen man fragt ist die Berufsbezeichnung anders. Ganz offiziell bin ich Lehrerin für Sonderpädagogik.
    Ich denke auch, dass Förderschullehrer, wie auch immer sie heißen mögen, nach wie vor gebraucht werden, auch wenn zunehmend die Förderschulen durch Förderzentren ersetzt werden und Integration die Leitidee ist. Auch wenn man fairerweise (je nach umgesetzten Konzept der Integration) sagen muss, dass mit der Auflösung der Förderschulen die Belastung für die Regelschulkollegen zunehmend höher wird...

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