Susannea, ich glaube ich habe dich das schon mal gefragt, weiß aber deine Anwort darauf nicht mehr... Wie sieht bei dir konkret der gemeinsame Unterricht aus? Reicht es bei dir wirklich, einfach nur Arbeitsblätter zu differenzieren und dann läuft's? Kannst du wirklich die Kinder optimal fördern oder mindestens so gut, wie sie in einer Förderschule gfördert werden würden?
Ich arbeite jetzt seit 3 Jahren im gemeinsamen Unterricht und werde definitiv immer unzufriedener, weil ich genau das eben nicht kann! Und ich sehe auch nicht, dass die Kinder sich wohler an der Regelschule fühlen, im Gegenteil, oft haben meine Förderschüler ein so geringes Selbsbewusstsein, dass sie sich überhaupt nichts mehr zutrauen. Freunde haben leider auch die wenigsten, je älter die Kinder werden, desto weniger Freunde und Spielpartner haben sie, was schlicht nicht an der Bösartigkeit der anderen liegt, sondern daran, dass die Interessen immer weiter auseinander gehen und man sich Freunde "auf Augenhöhe" sucht (auch wenn das jetzt böse klingt).
Ich sehe das wie rotherstein, ich denke, dass hier eine qualitativ hochwertige Förderung schlicht weggeschmissen wird, auf Kosten der Kinder und vor allem auf Kosten der Kollegen!
Beiträge von Ilse2
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Insegnante, ich denke, du hast überhaupt keine Vorstellung davon, was da als Aufgabe auf dich zukommen wird! Du wirst da keine Miniaturstudenten vor dir sitzen haben, die alle mit Begeisterung deine inovativen medial wunderbar aufbereiteten Inhalte in sich aufsaugen werden. Du hast da, wenn's gut läuft ca. 25 Jungs und Mädchen vor dir sitzen, die mit völlig unterschiedlichen Begabungen und Interessen (wenn's dick kommt vom Förderschüler bis zum Hochbegabten die ganze Spannbreite) gesegnet sind. Wenn du Pech hast, hast du da Schüler, mit denen du erstmal die grundlegendsten Regeln des Sozialverhalten einüben musst, dazu kommen die selbstverständlich dazugehörenden Elterngespräche, die gerade in der Grundschule sicher einen nich unerheblichen Teil deiner Arbeit ausmachen werden. Ach so, nebenbei müsstest du zusehen, dass auch der Lehrplan eingehalten wird. An meiner Schule findet jeden Donnerstag eine Konferenz statt, die findet nicht in meinen 28 Std. statt. Dazu kommen noch Treffen mit den Jahrgangskollegen, allen in der Klasse tätigen Lehrern, Treffen zum schreiben von Arbeitsplänen etc.pp. Zudem, bei uns ist es erwünscht (und sichert dich in Konfrontation mit Eltern auch ab), dass in Parallelklassen möglichst auch parallel gearbeitet wird.
Zudem, was stellst du dir denn so an Zeitaufwand zum Planen einer inovativen Stunde vor? Im Referendariat habe ich zum Planen einer Unterrichtsstunde für einen Unterrichtsbesuch mehrere Tage benötigt, die sollte auch immer perfekt sein (und war es dann oft genug nicht...)
Wenn du wirklich kein Fake bis, dann tätest du gut daran, alle Hilfe, die du von erfahreneren Kollegen bekommen kannst, auch anzunehmen, ansonsten geb ich dir nen Monat... -
Naja, die Erlaubnis der Schulleitung haben sie ja... Ich bin halt echt überrascht von den vielen Schülern, die sich bereits im Urlaub befinden... Ich kann nicht recht glauben, dass bei allen ein wichtiger Grund vorliegt...
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Ich hatte heute einen Tag mit ausschließlich Vertretungsstunden in verschiedenen Klassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass in wirklich JEDER dieser 6 Klassen mindestens 1-3 Kinder nicht da waren - schon im Urlaub, mit Erlaubnis der Schulleitung...Das scheint hier völlig selbstverständlich zu sein. Ist das nur mein Empfinden, dass das eigentlich nicht in Ordnung ist? Ich meine, mal gelesen zu haben, dass das kurz vor den Sommerferien auch gar nicht mehr in der Hand der Schulleitung liegt, die Schüler zu beurlauben, oder lieg ich da falsch?
ich bin echt erstaunt darüber... -
Vielleicht solltest du versuchen, die Hospitation der Sonderpädagogin als Chance aufzufassen? Ich kann mir vorstellen, dass die situation für dich absolut belastend ist, vor allem, wenn die Schulleitung nicht hinter dir steht. Aber vielleicht hast du ja Glück und kannst die Sonderpädagogin mit ins Boot holen, quasi als Unterstützung für dich? Im Prinzip kann dir doch eigentlich nicht viel passieren, so wie du es beschrieben hast, hast du doch versucht alles dir Mögliche, für das Kind auch zu ermöglichen... wenn das nicht reicht, gut dann muss eben noch ein Experte, in diesem fall eben die Sonderpädagogin hinzugezogen werden. In aller Regel sind die meisten Sonderpädagogen den Umgang mit schwierigen Eltern gewohnt, ich kann mir gut vorstellen, dass die Kollegin dieses Theater der Eltern schnell durchschaut, so dass im besten Fall der Spieß einfach umgedreht wird... Und selbst wenn nicht, der Junge wechselt doch bald! lass dich nicht verrückt machen, dir kann doch eigentlich nichts passieren! (Ich weiß, ist leichter gesagt als getan, aber manchmal kann ein Perspektivenwechsel sehr hilfreich sein!)
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Quelle:
http://www.nordbayern.de/freizeit/tierga…er-da-1.2160202
Sieht wirklich bedrohlich aus, das Tier!
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Dann würd ich den Zoobesuch lieber absagen...
Mal ehrlich, wie hoch mag denn wohl die Wahrscheinlichkeit sein, dass ein 3 Monate (!) alter Gepard, der seit mehreren Tagen verschwunden und vermutlich entsprechend geschwächt ist, wenn er nicht längst einem anderen Tier zum Opfer gefallen ist, einen deiner Schüler oder gar dich angreift?!
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Meinst du das ernst?
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OK, ich hab ja in der Regel nur mit Förderplänen und nicht mit Versetzungen zu tun, darum hab ich das Problem nicht ganz erstanden
. Sorry, wollte hier keinen Mist erzählen!
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Was ist denn genau das Problem des Schülers?
Ich finde Förderempfehlungen auch in der 1 eigentlich schon sehr sinnvoll, weil ich der Meinung bin, je früher man ein Problem angeht, desto höher sind die Chancen, die Defizite überwinden zu können. -
Und über diese Vorstellungen muss man dann eben einfach sprechen, aber ich finde, dass müssen beide Seiten tun, wenn ich also Vorstellungen habe, was der Kollege mit seinen wenigen Stunden machen soll, dann muss ich das mitteilen, denn hellsehen könenn ja die wenigsten von uns.
... hab ich ja geschrieben -
Ich denke, es wäre wirklich gut, wenn du dich mal mit dem Sonderpädagogen zusammensetzt und mit ihm klärst, was so deine Vorstellungen sind, was seine orstellungen sind und was tatsächlich realistisch machbar ist. Ich bin ja auch im GU als Sonderpädagogin und dabei zum Teil an mehreren Schulen und in zig verschiedenen Klassen unterwegs. Dabei hat fast jeder Kollege andere Vorstellungen davon was meine Aufgaben sind und was nicht. Ich bin damit auch schon mehrfach angeeckt, weil die Erwartungen zu sehr auseinandergehen und manche Kollegen sich nicht vorstellen können, wie schwierig es ist, sich immer wieder auf ein neues Kollegium, neue Klassen, neue Erwartungen einstellen zu müssen. Mittlerweile bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es wirklich am besten ist, sich zu Beginn der Zusammenarbeit zusammenzusetzen und abzusprechen, was leistbar ist, was nicht, was erwartet wird usw.
Hospitieren tu ich auch gelegentlich, aber nicht ziellos... Rausholen tue ich nur ungern, wird aber häufig erwartet. In der Regel mache ich das nur, wenn ich nicht nur einen sondern mehrere Schüler mitnehmen kann. Gemeinsaam Unterricht zu planen ist allerdings auch oft schwer, vor allem dann, wenn man an mehreren Schulen gleichzeitig ist und mit nur wenigen Stunden in der Klasse... Selbstverständlich ist für mich allerdings die Organisation von Unterrichtsmaterial für den Schüler,zumindest für Deutsch und Mathe, schwierig dagegen wieder, das Anpassen an den jeweiligen Unterrichtsstoff der ganzen Klasse, eben weil ich oft nur 2-3 Std. pro Klasse habe, und es unrealistisch ist, den gesamten Unterricht für 10 (!!) Klassen mit den Kollegen abzusprechen und zu differenzieren.
Das ist schon alles schwierig, wenn die Rahmenbedingungen eher bescheiden sind... -
Okay... Vielleicht ist das ja in Niedersachsen auch anders als in NRW, aber das entspricht ja nicht wirklich den Richtlinien...
ja, die Eltern von I-Kindern wollen oft Noten- meiner Erfahrung nach sind genau das aber auch die Eltern, die nicht wahrhaben wollen, dass ihr Kind besondere Bedürfnisse hat, die jetzt vielleicht nicht im Schreiben einer Klassenarbeit liegen, gerade bei GB- Kindern. Die brauchen was ganz anderes.
Aber dafür, dass das System krankt kannst du ja nichts. Ich würde dann eine kurze Rückmeldung über die Fähigkeiten, aber auch über vorhandene Defizite als Info an die Eltern geben. Hast du denn Unterstützung durch einen Sonderpädagogen? Das wäre doch eigentlich auch seine Aufgabe, oder sehe ich das falsch? -
An einer GB-Schule?
Als ich noch an einer solchen gearbeitet habe, habe ich NIE Tests und Klassenarbeiten schreiben lassen...Auch keiner meiner Kollegen... Das würde auch nicht wirklich zu den Richtlinien (NRW) passen, diese Schüler haben doch völlig andere Ziele, was soll man denn da für Tests und Klassenarbeiten schreiben?! Die Schüler sollen auf ein möglichst selbständiges, erfülltes leben vorbereitet werden. Was soll denn da ne Klassenarbeit? (Zumal zumindest in meinen damaligen Klassen jedes Kind eine eigene "Klassenarbeit" benötigt hätte.
Natürlich habe ich den Eltern Rückmeldung über die Leistungen und Fortschritte der Kinder gegeben, aber anhand von im Unterricht bearbeiteten Aufgaben und Materialien, Beobachtungen, verschiedener diagnostischer Verfahren etc. -
Ja, das würde ich grundsätzlich eigentlich auch so sehen... In dem Thread, auf den ich mich hier beziehe, geht es darum, dasss ein Schulsozialarbeiter das allerdings anders sieht und mit den Kollegen ausschließlich unter vier Augen spricht. Es gab sowohl die Meinung, er habe Recht, als eben auch, dass das alles unter Dienstgespräch fällt und damit völlig okay ist...
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Diese Frage kam gerade in einem andereen Forum auf, die Antworten sind noch sehr rar und mich würde mal eure Sicht der Dinge interessieren, weil es mir ähnlich geht, wie der TE dort...
Also, ich tausche mich gerne in den Pausen mit den Kollegen über meine Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus, natürlich auch im Lehrerzimmer, so dass auch Kollegen die Gespräche mitbekommen, die vielleicht nichts oder nur am Rande (durch Vertretung oder so) mit dem betroffenen Kind zu tun haben. Gerne spreche ich auch mit erfahreeren Kollegen oder Kollegen, die vielleicht Geschwister unterrichten und so vielleicht noch etwas mehr Einblick in eine Situation (z.B. häusliche Situation) oder einfach einen anderen Blickwinkel haben. Aber, darf ich das eigentlich? Oder darf ich nur mit den Klassenlehrern über die Kinder sprechen? Gibt es da rechtliche Vorgaben (in meinem Fall für NRW)?
Wie seht ihr das? Ich bin immer davon ausgegangen, dass das im Lehrerzimmer okay ist, weil wir ja eigentlich auch irgendwie zum Schweigen verpflichtet sind. Aber gilt diese Schweigepflicht auch innerhalb eines Kollegiums, wegen Datenschutz usw.?
LG Ilse -
aktuelle Fernsehdokumentation: Ich bin nicht kaputt - Josia und die Inklusion
Interessanter Bericht! Allerdings denke ich nicht, dass Kinder wie Josia diejenigen sind, die Probleme bei der Integration/Inklusion haben werden... Josia ist ein cleverer, offener Junge, der Eltern hat, die ihn bei allem unterstütze. Scheinbar wird er ja auch nicht sonderpädagogisch gefördert, sondern erhält "nur" den Nachteilsausgleich und Untersttzung durch eine Integrationskraft. Schön, dass bei ihm alles so gut funktioniert! (das meine ich jetzt keineswegs ironisch!)
Ich sehe die Schwierigkeiten eher bei verhaltensauffälligen Kindern, bei Kindern mit großen emotionalen und sozialen Problemen und bei Kindern die große Defizite im kognitiven Bereich habe. Oder auch bei Kindern, die eine Mehrfachbehinderung haben. Ich hatte auch mal einen Schüler mit einer Körperbehinderung (Hemiparese) im GU, der gleichzeitig eine Lernbehinderung hatte. Zudem hat er sehr stark gespeichelt. Im ersten Jahr fanden die Kinder ihn noch ganz nett, da war er quasi das Klassenmaskottchen (hat die Klassenlehrerin erzählt) und alles war super. Ich habe den Jungen im 3. Schuljahr kennengelernt. Die anderen Kinder haben sich wegen des starken Speichelflusses (Tisch und Hefte waren regelmäßig richtig nass) vor ihm geekelt. In den Pausen waren sie von ihm genervt, weil er einfach ganz andere Spielvorstellungen hatte als sie, ein paar Mädels haben ihn zwischendurch mal "betüdelt" - eine gleichwertige Freundschaft war das nicht. Zu Geburtstagen wurde er nur höchst selten eingeladen und er war totunglücklich und konnte nie verstehen, warum die anderen nicht seine Spiele spielen wollten... -
http://www.km.bayern.de/ministerium/videos.html?play=23
Aha - ab der 7. Klasse sind die Schüler also so gefördert, dass zusätzliche Maßnahmen nicht mehr nötig sind. Ich bin gespannt... :X:
Klar, die kognitiven Vorraussetzungen verändern sich im Regelunterricht. Sie passen sich der Masse an. Deswegen können besonders Schüler mit einer geistigen Behinderung nur davon profitieren, wenn sie immer nur mit hochbegabten Schülern zusammen sind. Früher oder später sind die Kinder dannbei einem IQ um 100 angelangt, spätestens nach der 6.Klasse ist das in aller Regel der Fall! -
wegen der schönen Theorie, dass alle Kinder gerne und freiwillig und selbständig lernen, zusammen in einem Raum, sich da gar nicht miteinander vergleichen, wenn nur der Lehrer genug differenziert hat. Alle haben sich dann lieb und jeder kann sich so am allerbesten entwickeln. Unterschiede sind völlig irrelevant, da ist der hochbegabte Schüler der beste Freund des Schülers mit einer geistigen Behinderung. Natürlich auf Augenhöhe, versteht sich! Vielleicht verlieben sie sich ja auch ineinander, wer weiß! Schöne Welt!
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... in anderen Bundesländern (auf jeden Fall NRW, aber ich bin ziemlich sicher auch noch in anderen..) kann man auch mit einem Schnitt schlechter als 3,5 verbeamtet werden!
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