Beiträge von Ilse2

    Bei uns an der Schule gibt es gerade eine Diskussion darüber, ob wir ein neues Zeugnisprogramm anschaffen. Eines wurde uns vorgestellt und sieht so erst mal überzeugend aus. ABER, wir sollen dafür pro Lehrer 20€ pro Schuljahr zahlen. Privat. Ehrlich gesagt, ich finde das ne Frechheit. Ich schreib doch Zeugnisse, weil ich sie schreiben muss und nicht, weil ich da so Lust dran habe.
    Gibt es echt Lehrer, die von ihrem privaten Geld zahlen, um ein Zeugnisprogramm nutzen zu können??

    In den 50er und 60er Jahren gab es das, was heutzutage unter "Gleichberechtigung" verstanden wird, in der Bundesrepublik praktisch auch nicht. Und damals hatten wir auch schon das Grundgesetz. Also eine Verpflichtung zu einem "gleichberechtigten Leben" nach heutigem Verständnis kann ich dem Grundgesetz nicht entnehmen. Wenn eine Frau eine bestimmte Rollenverteilung in Ordnung findet und danach leben möchte, dann darf sie das selbstverständlich tun.


    Die 50er und 60er Jahre sind jetzt allerdings auch mehr als 50 Jahre vergangen und in unserer Gesellschaft hat sich glücklicherweise eine ganze Menge verändert. Ich als Frau möchte definitiv nicht so leben, wie meine Großmutter in den 50er Jahren. Was ist das eigentlich für eine merkwürdige Argumentation?

    Niemand ist durch Zufall katholisch, sondern weil Gott uns durch die Taufe in seine Kirche beruft.




    Warum überflüssig? Gerade in der heutigen Zeit, wo sich mehr und mehr Menschen hierzulande vom Christentum abwenden, ist das doch wichtiger denn je. Ist natürlich die Frage, wie man es macht. Vom hl. Franziskus ist folgendes Zitat überliefert: "Verkünde allezeit das Evangelium; wenn nötig, nimm Worte dazu."


    Ist das dein Ernst? Doch, ich denke schon, dass ich zufällig katholisch bin, weil ich in einem Dorf aufgewachsen bin, in dem alle inklusive meiner Eltern, katholisch sind. Da wächst man halt so rein und es ist irgendwie normal. Ich bin zwar getauft und bin auch zur Erstkommunion und zur Firmung gegangen, aber eben, "weil man das so machte". Kann man jetzt als Gläubiger doof finden, gestehe ich auch jedem zu, ist aber so und ich behaupte mal bei einem sehr großen Teil meiner damaligen Nachbarn und Freunde ist/war das genauso.
    Ich finde, Glaube ist etwas sehr Privates, Persönliches. Missionieren hat in der Schule nichts verloren und den muslimischen Kindern zu erzählen, ihre Eltern kämen in die Hölle, weil sie ungläubig seien, geht gar nicht. Woher nimmt man sich denn das Recht, zu meinen, so genau Bescheid zu wissen?!

    Das sehe ich im Prinzip auch so. Probleme sehe ich da nur, wenn zum Beispiel eine bekenntnisgebundene "Unternehmensgruppe" quasi ein Monopol hätte, so dass Bewerber ohne das entsprechende Bekenntnis de facto überhaupt keine Stelle bekommen können. Im Bereich Schule ist das aber offensichtlich nicht der Fall.



    Mmm, nee, ich sehe schon einen Unterschied zwischen PRIVATEN Schulen katholischen (oder was auch immer für eine Religion) und den in NRW recht häufig vorkommenden städtischen Bekenntnisschulen. Ich arbeite auch an einer solchen und naja, eigentlich ist das für meinen Geschmack zu viel Religion, zu viele Dinge, die meiner Meinung nach eher ins häusliche Umfeld gehören, zumal auch nur ein Drittel unserer Schüler katholisch ist... Trotzdem besuchen die Kinder unsere Schule, weil sie in der Nachbarschaft wohnen und zur nächsten Gemeinschaftsgrundschule mit dem Bus fahren müssten. Das ist schon absurd, dass dort Neueinstellungen katholischen Glaubens sein müssen (ich bin katholisch, das war aber eher Zufall). Zumal uns von den Gemeinschaftsgrundschulen eigentlich auch "nur" unterscheidet, dass wir mehr oder weniger regelmäßig den Gottesdienst besuchen (müssen). Faktisch haben wir weder finanziell noch sonst wie einen Vorteil durch das katholische Bekenntnis, Schulträger ist nicht die Kirche, sondern die Gemeinde (und die ist pleite). Ich habe allerdings ein paar relativ konservative katholische Kollegen, eine davon missioniert auch gerne, besonders die muslimischen Schüler, finde ich furchtbar und eigentlich auch überflüssig in der heutigen Zeit.
    ... und ja, Versetzungsantrag läuft, wurde bisher aber immer wieder abgelehnt...


    Und wenn du dir Gründe ausdenkst bzw. ausschmückst? Bei mir hieß es damals, inoffiziell, gesundheitliche Gründe hätten Vorrang. Migräne und Burnout, wegen schwieriger Schülerschaft oder so.


    Mmm, ich weiß nicht... Burnout wegen schwieriger Schülerschaft kommt nicht wirklich in Frage, weil ich im Moment an einer kath. Grundschule mit so braven Kindern bin, dass mich das fast schon nervt und ich eigentlich lieber wieder an die Förderschule oder einen sozialen Brennpunkt möchte... und außerdem bin ich Angestellte und hoffe noch darauf, vielleicht doch noch verbeamtet zu werden, da kämen gesundheitliche Gründe glaube ich nicht sooo gut. Ich werde mich nochmal an den Personalrat wenden denke ich, und vielleicht klappt ja die magische 5...

    Ich hab das und ich finde es großartig! Die Kinder lieben Lubo und machen sich richtig gute Gedanken zu ihren Gefühlen und zum Umgang miteinander. Du brauchst aber auf jeden Fall die Handpuppe, ohne ist das nur hab so schön...Ich hab bis jetzt allerdings noch nicht das ganze Programm durchgeführt, bin erst in der 7. Stunde, weil ich das leider nur einmal wöchentlich machen kann und es oft ausfällt. Ich finde Lubo aber so gut, dass ich das mit allen kommenden ersten Klassen im nächsten Schuljahr machen möchte (und meine Kollegen konnte ich schon überzeugen...)
    Willst du dir das privat anschaffen oder für die Schule?

    Erstmal herzlichen Glückwunsch dazu, dass du schon seit 2 Jahren clean bist!!


    Ich vermute auch, dass du bei deiner Vorgeschichte eher nicht verbeamtet werden wirst, aber du kannst auch unbefristet als Angestellte arbeiten. (Das tue ich auch, jetzt seit 5 Jahren, wenn auch mit einer etwas anderen Geschichte dahinter, ich habe nach dem Tod meiner Mutter eine Essstörung entwickelt und bin adipös, konnte bisher auch nicht wirklich etwas an meinem Gewicht ändern). Manchmal ist es ungerecht, weil man als Angestellte einfach bei gleicher Arbeit weniger verdient, aber möglich ist das auf jeden Fall!
    Geh deinen Weg, auch als Angestellte arbeite ich gerne als Lehrerin!

    Wäre vielleicht eine Kurzzeitbeschulung für diese Kinder eine Idee? Sowas setzt in der Regel auch Eltern unter Zugzwang, etwas zu unternehmen (I-Kraft, Psychologe, Psychiatrie...) Ansonsten, wenn von Elternseite nichts passiert, Jugendamt oder Kinderschutzbund mit ins Boot holen?

    Danke, Rotherstein!
    Und mir tut's auch für dich leid, Eliatha.
    Ich hab mich einigermaßen von dem Schock erholt, dann eben Versuch Nummer 4. Für die ultimativen Tipps, die z einer erfolgreichen Versetzung geführt haben, obwohl es leider keinen "echten" Grund gibt, bin ich sehr dankbar!! Vielleicht wird's ja zum Februar was...

    Ich würde Inklusion GRUNDSÄTZLICH auch befürworten, aber ich denke, dann bräuchten wir ein völlig neues System. Und das würde alles andere als billig...
    Ich geh mal davon aus, dass in ein paar Jahren völlig überraschend festgestellt wird, dass das System so nicht so richtig gut funktioniert und leider doch nicht alle Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der Regelschule auch einen Regelschulabschluss machen können. Verrückt, dabei sind doch eigentlich die bösen Förderschulen Schuld daran, dass die Jugendlichen das nicht schaffen.

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