Beiträge von Ilse2

    Derf Arbeitsgeber kann sich die Notwendigkeit des Arztbesuchs während der Arbeitszeit durch den Arzt bestätigen lassen.


    Firelilly, ich finde, so wie du es beschreibst, sollte es in der freien Wirtschaft auch sein. Aber die Realität sieht häufig anders aus. Was du in dem Unternehmen "bei den Leistungsträgern" beobachtest, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den Kassierer(inne)n im Supermarkt, bei Handwerkern, auch bei den meisten Verwaltungsangestellten und und und anders. Aber wie gesagt: Ich finde, es sollte ruhig so sein.


    In der Schule hängt dagegen meistens viel mehr am Fehlen eines Lehrers während der Unterrichtszeit als am Fehlen eines Angestellten in der freien Wirtschaft. Wenn man sich bei der Vorbereitung des Unterrichts über die Woche etwas zurücknimmt und drei Stunden weniger macht, kann man trotzdem guten Unterricht halten. Wenn man morgens/mittags drei Stunden am Stück nicht in der Schule ist, fallen bis zu vier Unterrichtsstunden aus, bis zu vier Unterrichtsstunden müssen also vertreten werden, die Gruppe kommt im schlechtesten Fall in deinen Fächern gar nicht weiter und im besten Fall weniger weiter als mit dir, der Fachlehrerin. Unter Umständen musst du in Aufsichten vertreten werden.


    Das liegt aber meines Erachtens nach auch daran, dass die personelle Besetzung in den Schulen viel zu eng gehalten ist, als dass es ein vernünftiges Vertretungskonzept geben könnte...
    (was jetzt kein Plädoyer für Routinearzttermine am Vormittag sein soll, aber das sieht man ja auch dann, wenn ein Lehrer mal wirklich krank ist)

    Hallo,


    zunächst einmal ist ja jetzt rein rechtlich gesehen seit dem 01.08.2014 jede Grundschule in NRW Schule für gemeinsames Lernen bei Lern- und Entwicklungsstörungen (also Lernen, Sprache und Emotionale und soziale Entwicklung), somit eben auch deine Schule, damit hat deine Schulleitung schon recht mit ihrer Einschätzung.
    Dier Entscheidung über den Förderort kannst du ja jetzt gar nicht treffen. ich gehe mal davon aus, dass du jetzt kein AOSF-Gutachten geschrieben hast, sondern einen Bericht zu einem Antrag auf Überprüfung ob sonderpädagogischer Förderbedarf besteht. In einem Elterngespräch zum jetzigen Zeitpunkt muss daher nichts entschieden werden, die Eltern sollten aber darüber informiert werden, dass es eben quasi zwei Möglichkeiten für einen weiteren Schulweg gibt: entweder, das Kind wechselt (auf Wunsch der Eltern) zur Förderschule oder aber es bleibt bei euch und wird zieldifferent nach seinen Möglichkeiten unterrichtet (alles vorausgesetzt, es wird tatsächlich ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt, soooo eindeutig finde ich das bei einem IQ von 83 nicht (ab 85 Normalbereich), denn IQ ist nicht alles, da kommt noch viele andere Dinge hinzu, wie z.B. Lernbereitschaft, Motivation, Fleiß...).
    Ist das Kind denn bereits im dritten Schulbesuchsjahr? Ansonsten sollte es vielleicht zunächst einmal in der Schuleingangsphase verbleiben, denn eine Entscheidung für den Förderschwerpunkt Lernen zieht schon recht deutliche Konsequenzen für die weitere Schullaufbahn und fürs Leben mit sich...
    Mit der Unterstützung durch Sonderpädagogen, ist es tatsächlich so, wie du befürchtest. Ja, so ist die Realität, leider... Aber bei euch scheint die Welt ja insgesamt noch "ziemlich in Ordnung" zu sein, wenn ihr noch gar keine Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf da habt (ich staune darüber tatsächlich ein bisschen, das habe ich in meiner Zeit im GL in den letzten 6 Jahren mit diversen Schulen noch nicht erlebt...)

    Naja, ich schreib schon ein bisschen mehr da rein, aber leider gibt es faktisch nichts, was als echtes Sozialkriterium gilt.
    Familie (also Eltern und Geschwister) lebt dort, ein Großteil meines Freundeskreises und ich bin ehrenamtlich tätig. Aber es muss niemand gepflegt werden, es gibt keine Kinder...
    Und ich bin Sonderpädagogin, die werden hier gerade nicht gehen gelassen, egal wohin, egal warum.

    Im Ernst? na dann steh bei dem Schulamt auf der Matte, das dringend E-Schul-Lehrer sucht und dankbar wäre, jemand käme freiwillig! Geh denen auf die Nerven, ruf an, fahr hin, setz dich in den Flur und sag, dass du erst wieder gehst, wenn du eine Stelle hast. Hast ja nix zu verlieren und 5 Jahre Wartezeit sollten wohl genügen.


    Wie gesagt, mein Problem ist, dass mein derzeitiges Schulamt mich nicht gehen lassen will. Erschwerend kommt dazu, dass ich nicht nur den Schulamtsbezirk sondern auch noch die Bezirksregierung wechseln möchte...
    Dass das Schulamt, wo ich gerne hin möchte, mich auch gerne hätte, das weiß ich, die können aber nach deren Aussage (und Aussage beider Personalräte) nicht wirklich etwas für mich machen, eben weil ich nicht freigegeben werde. Leider habe ich außer "ich möchte das aber gerne" nicht wirklich einen Grund, der anerkannt werden könnte...

    Ja, da hast du wohl Recht. Wir haben demnächst eine von außen moderierte Ganztagskonferenz zu dem Thema, ich bin gespannt, ob das etwas bewegen kann (wir hatten allerdings vor gut einem Jahr schon einmal eine interne Konferenz, da hat sich leider nicht viel verändert). Wir werden sehen...

    So toll Team Teaching immer klingt, habe ich ein echtes Problem damit. Wenn ich als Förderschullehrer (in Niedersachsen) mit einer vollen Stundenzahl an der Grundschule wäre, hätte ich mich um 13 Lerngruppen zu kümmern. (2 Std. pro Klasse) Das bedeutet auch Absprachen mit 13 Klassenlehrern und evtl. den entsprechende Fachlehrern. Wann soll denn das stattfinden? Und scheinbar sind einige Kollegen der Meinung man solle dann bei allen Förderplänen unterstützen, obwohl man die Kinder nur so wenig sieht. Einige Kollegen glauben auch, man könne für die Kinder mit Förderbedarf den ganzen Unterricht für die Woche vorbereiten.
    Ich habe große Angst davor mit voller Stundenzahl in der Inklusion an der Grundschule zu landen, denn ich kenne hier in der Gegend kein funktionierendes Inklusionskonzept. Ich kenne aber auch keine Grundschule, in der die Kinder wirklich individualisiert arbeiten (somit habe ich auch noch keine abschließende Meinung dazu, was ich davon halte...).


    ja, Cyanscott, genau da liegt das Problem. Ich bin als Sonderpädagogin fest an einer Grundschule und auch da sind die Erwartungen einiger Kollegen auf der einen Seite nicht erfüllbar, auf der anderen Seite werde ich als Kollegin oft auch nicht ernst genommen, ich bin da halt manchmal so ein Hiwi (oft auch für die Eltern). Wenn ich dann mal Entscheidungen treffe, dann fühlt sich die eine oder andere Kollegin auch wieder auf den Fuß getreten... es ist mega nervig... abgesehen davon, dass schon logistisch keine Zeit für gemeinsame Besprechungen ist (z.B. hat die eine Kollegin jetzt gerade eine Springstunde und will auch jetzt mit mir reden - ja, Entschuldigung, ich habe jetzt Unterricht in einer der anderen 11 Klassen. Wir können uns aber gerne nach der 6. Std. zusammensetzen -nee, da hat die Kollegin frei und ist nicht mehr im Hause... Tut mir leid, deswegen ärgern mich auch Beiträge wie der von Sunny08...(hab lange überlegt, ob ich darauf antworten soll...)
    Echtes Teamteaching mache ich übrigens gemeinsam mit der anderen Sonderpädagogin unserer Schule, wir haben Fördergruppen aus den verschiedenen Jahrgangsstufen und das läuft super! Wir besprechen aber unseren Unterricht auch vorher und spielen uns im Unterricht die Bälle zu, so dass keiner von uns beiden der gut bezahlte Hiwi ist...


    So macht es ein Großteil, ja.


    Wie gesagt, wenige geben nur Stichpunkte zu den Texten ab und mit Hilfe der vorgegebenen Textbausteine bauen dann die Schreibbüros die Texte oder aber sie geben eben von jedem Fachlehrer einen Satz über das Kind ab und die Schreibbüros setzen die dann zusammen (was ich mir nicht vorstellen kann, wie das funktioniert, aber es wird so gemacht).


    Wie gesagt, ich brauche keine Dienstanweisung, sondern mein Arbeitsvertrag enthält dies als Aufgabe, dass ich die Zeugnisse fertig zu liefern habe, wie ist dann mein Problem!


    Ist das rechtlich in Ordnung? Hab sowas noch nie gehört...

    Mir würde es nicht im Traum einfallen, auch nur einen Cent für ein Zeugnisverwaltungsprogramm der Schule zu blechen. Oder für die Tinte oder fürs Papier der Zeugnisse. Was soll denn das? Das ist Sache des Schulträgers! Soviel Lebenszeit kann ich gar nicht beim Noten-Übertragen/Eintippen verschwenden, als dass ich dazu bereit wäre. Das Zeugniserstellen ist doch quasi der Beweis der Daseinsberechtigung der Schule an sich.
    Meine Noten verwalte ich mit einem Programm meiner Wahl - mein Zugeständnis, in meinem Interesse und daher auf meine Kosten - andere nehmen da ja schließlich noch das gute alte geschenkte Sparkassen-Kalenderchen.
    Wenn meine Schule ein antiquiertes Zeugnisprogramm hat, tippe ich halt die Endnoten und ggf. Zeugniskommentare ein, wenn es nicht per copy und paste geht, aber das sind maximal 20min. pro Schuljahr.
    Ihr habt nicht mal ein paar Computerarbeitsplätze an der Schule, damit die Leute frei entscheiden können, ob sie die Verwaltung zuhause oder in der Schule machen?


    Wir? Nein. Wir haben genau einen Computerarbeitsplatz im Lehrerzimmer (ca 20 Kollegen) und der Computer funktioniert auch nur sehr selten. Gerade momentan (wie praktisch, kurz vor den Zeugnissen) haben wir nen Virus drauf und der von der Kommune zuständige Computermensch, der tatsächlich der EINZIGE mit Administratorpasswort ist, hat nächste Woche vielleicht mal Zeit... (zu seiner Verteidigung sollte man noch kurz erwähnen, dass er alleine für alle Schulen der Stadt zuständig ist, das sind etwa 25 Schulen)


    Wie ist denn das bei euch dann mit den fertigen Zeugnissen (die ja wie gesagt in der Regel hier auch die Klassenlehrer selber drucken müssen, z.T. sogar zu Hause), seid ihr auch für das Abheften usw. in die Schülerakten zuständig?


    Drucken tun das hier auch die Klassenlehrer und sie heften auch Kopien der Zeugnisse in die Akte. Sie drucken aber nicht zu Hause und auch nicht auf eigenem Papier sondern auf dem von der Schule zur Verfügung gestelltem Zeugnispapier. Ich finde das schon heftig, dass das bei euch vollkommen selbstverständlich zu sein scheint, dass ihr privat dafür zuständig seid :ohh: . Das ist ja doch noch schlimmer als bei uns.

    Wenn es doch sachlich gerechtfertigt ist, ein solches Programm zu verwenden, dann soll doh eines angeschafft werden. Aber dazu müsst ihr ja kein Geld einsammeln.


    Wozu dient denn dabei der Stick? Wozu ist denn dieser zusätzliche Datentransport gedacht?


    JaT


    Der Stick ist dazu da, dass auch Fachlehrer ihren Senf zu den Schülern abgeben können und der Klassenlehrer dann mit dem Stick des Klassenlehrers seine Daten aktualisiert. Also, Klassenlehrer schreibt zu hause, Fachlehrer schreibt zu Hause und dann muss nix mehr per Hand oder Copy und Paste übertragen werden, weil alles automatisch passiert. Praktisch ist das schon, aber ich will das nicht bezahlen...


    Das ist ein Programm, das automatisch die Formatierung übernimmt, es gibt Textbausteine, die man nutzen kann, aber nicht muss, man kann als Fachlehrer in dem Programm schreiben und übergibt die Daten dann mittels eines Sticks an den Klassenlehrer und das wird dann automatisch in den Rest des Zeugnisses integriert usw. Sonst kann man sich glaube ich noch diverse Klassenlisten drucken oder so. Mehr nicht.
    Allerdings kann ich hier ohne Zeugnisprogramm das Zeugnis nicht im gewünschten Format drucken. Wir haben aktuell ja auch eines, das ist zwar auch nicht so der Brüller und versagt schon, wenn man an verschiedenen PCs arbeitet (z.B. zu Hause und in der Schule), kostet aber privat nix. Hier geht's in der Grundschule auch vor allem um Text- und nicht um Notenzeugnisse, gilt besonders für mich als Sonderpädagogin.


    Du kannst sie doch sicher per Hand schreiben Ich spare mir dann eben meine Zeit, die mir mehr wert ist und kaufe mir ein Programm, wenn es kein kostenloses gibt, aber sicher, das was ich will und nicht, was andere wollen!


    Ich kann auch einfach in ein Word-Dokument tippen und das dem Schulträger zur Verfügung stellen, auf das der zusehe, es in ein Formular einzufügen, wenn ich anders keine Möglichkeit habe.
    Echt, ich sehe es nicht wirklich ein, das zu bezahlen, auch, wenn ich mir die 20 € schon leisten könnte. Aber allein diese Möglichkeit, Lehrer kaufen sich das Programm privat, finde ich ne absolute Unverschämtheit.

    Ich hab noch nie Zeugnisse schreiben lassen... und würde das auch nicht bezahlen.
    Es sollte doch wohl eine Selbstverständlichkeit sein, dass der Schulträger/ das Land, wer auch immer, sich dafür zuständig fühlt, dass Zeugnisse geschrieben werden können.

    Im Ernst??? :autsch:
    Was gibt es da zu überlegen??? Einfach NEIN sagen!


    Mich macht das auch fassungslos. Aber mein Kollegium ist in dieser Hinsicht sowieso, nun ja. Da wird das Geld für die Klassenfahrt auch auf das stinknormale Privatkonto der Klassenlehrerin eingezahlt und so...
    Ich werde diese 20 € nicht bezahlen. Und wenn ich dann keine Zeugnisse schreiben kann, dann kann ich halt keine Zeugnisse schreiben. Schade. :sterne:

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