Beiträge von Ilse2

    Zumindest, wenn ich mir meine Schüler und ihre Familien anschaue, halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass sie sich in freiwillige Quarantäne begeben. Einer meiner Schüler ist aktuell in angeordneter Quarantäne und erzählt digital im Unterricht dazu geschaltet munter davon, mit seiner großen Schwester bei Saturn gewesen zu sein🤪🙄😒. Ich hätte lieber ein verlängertes Karnevalswochenende als kleinen Lichtblick in der Zeit zwischen Januar und Ostern!

    ich glaube, dass ist tatsächlich auch immer eine Frage der Ansprüche und der Gewohnheit. Ich bin nicht verbeamtet und lebe in einem nicht ganz so günstigen Gebiet in NRW. Eingestellt nach TVL 13. Ich finde, ich verdiene trotz Angestelltenstatus echt nicht schlecht. Ich hab mich aber seit Schulende auch selbst finanziert. Mein Partner arbeitet in der freien Wirtschaft in einem Ingenieurbüro, macht technische Planungen für Krankenhäuser, Museen, öffentliche Gebäude etc. (er ist kein Ingenieur, "nur" Techniker) hat deutlich mehr Stress als ich und verdient netto 1000€ weniger als ich🤷‍♀️.

    Meine Schwester ist Sozialarbeiterin (Master), ihr Lebensgefährte ist Koch. Die beiden verdienen zusammen etwas weniger Geld als ich. Sie leben mit 2 Kindern in einem Vorort zur Miete mit guten Anbindungen in die Stadt und haben nicht das Gefühl, auf viel verzichten zu müssen. Ich glaube schon, dass wir uns eigentlich über das Gehalt nicht beschweren können. Aber ich verkehre vermutlich in den falschen Kreisen 😅.

    wir haben bei uns an der Grundschule JEDEN Montag im Wechsel entweder Konferenz oder Dienstbesprechung mit grundsätzlicher Präsenszeit bis 16.30 Uhr. Das empfinde ich auch als ziemlich viel , zumal es nicht immer etwas zu besprechen gibt (oder Pillepalle, was man auch über Email klären könnte) Die Präsenszeit soll dann für Teambesprechungen genutzt werden.

    Ich bin bei solchen Projekten immer hin und her gerissen. Ich finde es super, dass es einige Menschen mit geistiger Behinderung schaffen, sowas tolles zu erreichen. Ich denke aber auch, dass das bei vielen Eltern betroffener Kinder Hoffnungen wecken kann, die nicht realistisch sind.

    Bearbeitung: Der Link funktioniert bei mir leider nicht.

    Tief durchatmen, morgen ist ein neuer Tag! Gerade und besonders an Förderschulen ist das Wichtigste, eine Beziehung zu den Schülern aufzubauen. Die kannst du aber als "Neuer" noch gar nicht haben, es liegt also nicht an dir. Es ist definitiv undankbar, in der 8. Stunde als neuer Lehrer in eine Klasse zu kommen, da hätten auch andere Kollegen gekämpft! Welche Klassenstufe war das denn?

    Lass dich nicht entmutigen, lern die Schüler kennen, steh in engem Austausch mit dem Klassenlehrer. Das wird bestimmt besser! (Und sei stolz auf die Stunden, die gut geklappt haben!)

    Ich fürchte, das funzt erst ab Klasse 7. Grund- und Förderschüler kommen m. M.n. nicht alleine klar. Ich hab überlegt, wie ich meine zu Schuljahresbeginn mit der sächsischen Lernplattform vertraut machen soll, aber wir dürfen vermutlich nicht mal an die Rechner. Außerdem hat nach wie vor keiner einen Drucker zu Hause und nur 2 von 10 Eltern haben eine nutzbare Email-Adresse. Die Kids müssten das alleine hinkriegen und einige schaffen es in 5 Jahren nicht, sich mit ihrem Namen fehlerfrei am Schulrechner einzuloggen. Der Prozess bedarf mindestens ein Schuljahr intensiven Trainings. Oder wir packen halt weiterhin unsere Lernpakete und kopieren uns doof.

    "Gefällt mir" passt eigentlich nicht, aber du hast absolut Recht. Ich fürchte, meine Schüler und die meisten Eltern meiner Schüler brauchen da deutlich mehr Unterstützung.

    Das kann ich nicht. Ich arbeite seit mehr als 10 Jahren in "inklusiven" Grundschulen (verschiedene, wegen dauernder Abprdnungen) als Sonderpädagogin und sehe einfach, dass es nicht läuft. Damit sage ich gar nicht, dass das die Schuld der Lehrer ist, völlig egal ob es die Regelschullehrer oder die Sonderpädagogen sind. Wir haben alle Inklusion nicht gelernt und die Rahmenbedingungen sind mehr als bescheiden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Öffnung von Unterricht am besten funktioniert, in Kombination mit sehr viel Wert auf soziale Interaktion. Aber ich weiß, dass Inklusion bisher nichts als Utopie ist und unter den gegebenen Umständen nicht gut funktioniert. Nur, die Kinder sind jetzt da und haben eigentlich auch ein Recht darauf, entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse unterrichtet zu werden. Ich habe Kollegen, denen das vollkommen egal ist, die nach dem Motto arbeiten "Friss oder stirb". Das geht in meinen Augen nicht. Aber ich habe wie schon gesagt, keine Lösung für das Problem. Ich verstehe ja such, dass man als Lehrer auf sich und seine Gesundheit schauen muss und fühle mich oft in dem System Geundschule zerrieben. Wie das an weiterführenden Schulen aussehen kann, kann ich mir erst Techt nicht vorstellen.

    Grundsätzlich ist Inklusion schon das richtige Ziel, aber noch sehr, sehr weit entfernt, weil nichts stimmt und niemand darauf richtig gut vorbereitet ist.

    Gerade dieser Thread zeigt wieder, dass wir noch meilenweit weg sind vom inklusiven Denken (und das soll jetzt kein Vorwurf sein!). Schule kann nicht einfach ganz normal weiter laufen, wenn Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf da sind, die zum Teil komplett andere Bedürfnisse haben, als viele Regelkinder. Dafür ist aber niemand ausgebildet, auch nicht die Sonderpädagogen. Das klappt auch nur, wenn man mit der Haltung ran geht, alle Kinder in ihren jeweiligen Besonderheiten anzunehmen und zu fördern. Dafür muss Unterricht zwangsläufig anders gestaltet werden als gewohnt und auch anders, als man das in der Ausbildung gelernt hat. Das ist nicht einfach, vor allem nicht, sich vom Gewohnten und scheinbar Bewährtem zu verabschieden. Schlimm ist, das Inklusion von Kollegen getragen werden muss, die dazu bisher nicht bereit sind (auch aus nachvollziehbaren Gründen) . Das kann und wird nicht funktionieren.

    Doch, ansich ist Inklusion der Königsweg! Aber man kann nicht "Inklusion machen" aber alles bleibt wie es immer war. Gelebte Inklusion bedeutet Veränderung. Und da stimme ich zu, soweit sind die meisten Schulen und vor allem Menschen in den Schulen noch nicht. Aber trotzdem muss der Weg gegangen werden, damit sich etwas verändert! Von wirklich gelebter Inklusion profitieren alle, auch die "Regelkinder"!

    Ich gestehe, in meiner Funktion als Sonderpädagogin an einer Regelschule, eingesetzt in mehreren Klassen, würde mir tatsächlich mehr Teamsitzungen wünschen, die ernst genommen werden und in denen man gemeinsam verbindlich plant. Auch, wenn ich damit vermutlich allein auf weiter Flur bin.

    wenn man sich vor Augen führt, WIE entscheidend vor allem die ersten 3 Lebensjahre für die Entwicklung sind, müsste tatsächlich direkt nach der Geburt eingegriffen werden. Und selbst dann. Genetik, Unfälle, Mutationen usw. nein. Eine Chancengleichheit kann es nicht geben, das ist völlig utopisch.

    Und auch nicht die Schuld der Schule. Oder des Systems. Oder der Gesellschaft. Obwohl unsere Gesellschaft wie gesagt schon noch Potential hätte, mehr zu machen, um Lebenschancen zu erhöhen.

    Und dann kommt auch noch dazu, dass wir als Lehrer, vielleicht auch eine ganz andere Vorstellung davon haben, was zu einem erfolgreichen Leben gehört. Ein Sozialarbeiter an einer meiner letzten Schulen hat immer gesagt, "ihr müsst mal eure Mittelschichtsbrille abnehmen".

    Ich glaube er hatte Recht. Eltern wollen meistens das Beste für ihr Kind. Das ist aber nicht zwangsläufig das, was wir als Lehrer als das Beste für das Kind ansehen.

    Ich denke, nein, das geht nicht!Die Kinder bekommen die Startbedingungen durch ihre Familien, sowohl durch Genetik als auch durch Umweltfaktoren. Die kann man nicht wirklich "gleich" machen, auch, wenn man sich schon mehr bemühen könnte, die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass Kindet, die durch nicht so gute Genetik und/ oder Umweltfaktoren schlechtere Karten haben, diese zumindest ein Stück weit ausgleichen können.

    das mit dem Gehalt bei Angestellten funktioniert aber auch nur dann, wenn es jedes mal eine neue, andere Diagnose gibt! Ansonsten gibt es Krankengeld. Erhöht in meinen Augen die Wahrscheinlichkeit, dass de Kollege wirklich ernstlich erkrankt ist!

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