Beiträge von Ilse2

    Ich arbeite als Sonderpädagogin an einer Grundschule in einer Kommune in NRW, in der nicht alle Grundschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens sind. Ich würde ehrlich gesagt nicht davon ausgehen, dass ihr durch den Wechsel Entlastung bekommt. Im Gegenteil, die Förderkinder kommen on top, Sonderpädagogen sind Mangelware, Grundschullehrer auch... wir haben bei uns zwar auf dem Papier eine relativ gute Besetzung, Doppelsteckungen sind tatsächlich häufig möglich, aber... An meiner Schule arbeiten derzeit von über 30 Kollefen noch 9 (!) ausgebildete Grundschullehrer plus 1,5 Sonderpädagogen. Wir haben irre viele Quer- und Seiteneinsteiger und ich bin jetzt ehrlich 🙈😟. Viele von denen kann man einfach gar nicht gebrauchen. Da wäre es ohne einfacher... Auch wenn es böse klingt, überlegt gut, was ihr macht. Wir mussten auch eine ausgebildete Kollegin abordnen, weil wir ja soooo gut besetzt sind.

    An einer Förderschule Lernen wird die Schülerin nach den gleichen Richtlinien oder Lehrplänen unterrichtet wie die anderen SuS auch.

    An einer Förderschule Lernen wird die Schülerin nach den gleichen Richtlinien oder Lehrplänen unterrichtet wie die anderen SuS auch.

    Warum? Bzw. warum speziell für diese Schülerin, von der wir nicht viel wissen? An einer Förderschule Lernen wird sie nach den gleichen Richtlinien oder Lehrplänen unterrichtet wie die anderen SuS auch.

    Zumindest in NRW ist der Förderplan sowohl an der Förderschule als auch im gemeinsamen Lernen das Dokument, indem die individuellen Ziele der Schülerinnen und Schüler festgeschrieben werden. Individuelle Förderung ist meiner Meinung nach im Bereich der sonderpädagogischen Förderung essentiell, egal wo. SuS mit dem Förderschwerpunkt Lernen sind dich auch extrem unterschiedlich in ihren Fähigkeiten (Grenze zur geistigen Behinderung bis hin zum Ziel Hauptschulabschluss).

    Naja, das kommt ja schon stark auf den Grund an, weshalb das Kind im Rollstuhl sitzt bzw. am Rollator gehen muss. Es gibt fortschreitende Erkrankungen ( z.B. Formen von Muskeldystrophie) die durch Bewegungen verstärkt fortschreiten. Darum würde ich zunächst in die Akte schauen und das Gespräch mit den Eltern und der Schülerin suchen. Und mit dem Sportlehrer aus dem letzten Schuljahr.

    Das hätte ich auch. Du bildest dich für deine Arbeit fort, dann gehört das zu deiner Arbeitszeit. Wenn du deinen OGS-Tag tauschst, machst du Mehrarbeit. Wird die dann extra bezahlt? Frag mal nach. 8)

    Das ist eine gute Idee, das werde ich machen! Danke!

    Ich hab noch einmal eine Frage. Ich bin schon seit Juni für eine Fortbildung angemeldet, die während einer meiner OGS-Tage nachmittags stattfindet. Ich soll jetzt mit einem Kollegen den Tag tauschen, damit ich eben an einem anderen Tag in die OGS gehe und an meinem eigentlichen Tag an der Fortbildung teilnehmen kann. Ist das richtig so? Ich habe ein dezentes Störungsgefühl...

    Da man mindestens einen passenden Bachelor, am besten Master benötigt, um überhaupt den Quereinstieg antreten zu können ( welchen man dann auch durchlaufen und bestehen muss) verstehe ich es wirklich nicht, wie bei euch Leute ohne solche Qualifikationen eingestellt werden?

    Bei Vertretungsstellen habe ich öfter gehört, dass dafür Leute ohne Studium oder ähnlichem eingestellt werden - das ist ja aber auch was anderes als eine unbefristete Stelle.

    Ich habe ka schon geschrieben, dass das VERENA-kräfte sind.

    aber nur Vertretung für sehr kurzen Zeitraum und als Hilfslehrkraft, oder?

    Als Vertretungslehrerin. Mit Klassenleitung. Dabei teilen sich zwei ausgebildete Kollegen in Vollzeit die Klassenleitung der Parallelklasse. Vieles, was gerade bei uns läuft kann eigentlich nur zu einem mehr oder weniger langfristigem Totalzusammenbruch führen. Leider haben wir bei uns kaum Eltern, die sich über so etwas beschweren würden, weil sie das alles nicht durchblicken....

    Irgendwann kommt unsere Landesregierung in ihrer Not auch auf die Idee:

    Drei Kinder durch die ersten vier Schuljahre zu begleiten reicht als Qualifikation für eine "Grundschullehrkraft" aus... Bestimmte Studieninhalte und Fächer werden - ach was - ein Studium wird nicht vorausgesetzt. Ist dann 'ne billige Ausbildung. :flieh:

    An meiner Schule arbeiten inzwischen mehr Seiten- und Quereinsteiger als ausgebildete Grundschullehrer😑. Weil wir ja genügend sind, wurde noch eine ausgebildete Grundschullehrerin abgeordnet. Eine der neuen Kolleginnen hat weder Abitur noch Studium, eine hat vorher Häuser verkauft. Schön ist das nicht. Ich glaube leider auch, unsere Schulleitung hat da völlig den Bezug für das Wesentliche verloren und ist froh, Menschen um sich zu scharren, die ihr aus Unkenntnis nicht widersprechen.

    @ Ilse2: Ergänzend zu DFUs Vorschlag:

    Du schreibst oben, dass du in 20 deiner 28 Stunden in den Klassen 1 und 2 eingesetzt bist. Vielleicht kannst du ja, natürlich in Absprache mit den Kolleginnen der dritten Klassen, die 8 Stunden in der OGS für die Förderung einiger Kinder dieser Stufe nutzen.

    Das hängt natürlich von der Organisation der OGS-Zeiten ab, wie DFU schon anmerkte.

    Das darf ich nicht. Habe ich schon vorgeschlagen.


    Ich bin zusätzlich zum sonstigen Betreuungspersonal da. Ca. 100 Kinder, 3 Lehrer, 8 Erzieher oder sonstiges pädagogisches Personal.

    Das klingt grässlich planlos einerseits und andererseits auch wirklich unprofessionell, wie vor allem deine SL das - warum dann letztlich auch immer- organisiert. Schön, dass du ansonsten ein tolles Kollegium hast. Das ist sehr viel wert. Vielleicht kannst du dir ja aus der vermeintlichen „Strafe“ am Ende eine schöne kleine Oase schaffen, in der du mit überraschend viel Freiraum, sehr viel und frei gestalten kannst für dich und eine SuS. Lass dir dann nur nicht anmerken, wie gut es dir damit geht' damit die Oase als „Strafe“ bleiben darf, sollte sie dir zusagen. ;)

    Plamlos und unprofessionell trifft es. Ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen! Vielen Dank für den positiven Blickwinkel!

    Natürlich. Nur dass das eben kein gebundener sondern offener Ganztag ist und somit komplett anders organisiert.

    Ich bin an einer gebundenen Ganztagsschule.

    Aus der Perspektive finde ich es völlig normal, dass auch im Ganztag sonderpädagogische Förderung erfolgt, wenn Inklusionskinder an ihm teilnehmen. Das ist schließlich keine Betreuung, sondern ein Bildungsangebot, da sogar gesetzlich verankert ist, dass dort Förderung stattfindet.

    Dass du angesichts des immensen Mangels an Förderschulkräften lediglich als Aufsichtskraft eingesetzt werden sollst laut OGS ist zwar nett besoldet, nachdem das vom Deputat abgeht, aber liest sich nach einer deutlichen Verschwendung deiner Zeit- vor allem, nachdem du selbst lieber anders arbeiten wollen würdest. Siehst du denn eine Möglichkeit mit der Schule über diesen Einsatz zu sprechen, sprich das ggf. auch noch zu ändern?


    Wäre es alternativ vielleicht sogar eine spannende Chance (und überhaupt möglich), um - sobald du weißt, wer alles mit anerkanntem Förderbedarf in die OGS gehen wird- ein kleines, feines Förderprogramm auf die Beine zu stellen, dass dann zwar die OGS- Leitung doof findet, weil du nicht nur beaufsichtigst, aber dass deine Fähigkeiten sinnvoller nutzt und Eltern, wie auch SuS möglicherweise anspricht?


    Wer entscheidet an der Stelle, was du dann in der OGS machen wirst? Macht das die Schulleitung, die OGS- Leitung oder doch du als Förderschulkraft, die in unklarer Weise fördern soll?

    Ich denke, ich werde das genau so angehen und ein Förderprogramm auf die Beine stellen und mich so ausprobieren! Die Schulleitung und die OGS-Leitung sind, entschuldigt, dass ich das so sage, beide nicht hilfreich und eher nicht konstruktiv . Da brauche ich gar nicht mit irgendwelchen Bitten und Fragen kommen, leider😒. Es gab im letzten Schuljahr so viele Diskussionen, die alle furchtlos verlaufen sind, dass ich meinen jetzt geplanten Einsatz nicht anders als als "Strafe" aufgrund persönlicher Kränkumg empfinden kann. Wenn ich nicht so tolle Kolleg*innen hätte, würde ich mich versetzen lassen. Ich versuche, es als Herausforderung zu sehen!

    Da soll noch mal einmal sagen, dass qualifizierte Sonderpädagogen zur Umsetzung der Inklusion im Regelschulsystem fehlen, wenn man sie dann für Aufsichten einsetzt, die auch von pädagogischen Mitarbeitern gemacht werden können.

    Ist die Grundschule deine Dienststelle oder bist du an einer Förderschule beschäftigt und an die Grundschule abgeordnet?

    Ansonsten könnte man auch zynisch sein und zu dem Ergebnis kommen, dass du in diesem Schuljahr endlich mal Zeit hast, richtig viele Bücher zu lesen.

    Ja, ich bin tatsächlich auch fassungslos darüber, zumal Jahrgangsstufe 3 aktuell gar nicht durch einen Sonderpädagogen unterstützt wird. Ich verdrehe tatsächlich seit Beginn der Präsenzwoche bei uns nur noch die Augen. Mein inneres Mantra sagt mir, es ist egal, ich bekomme mein Geld so oder so. Aber zufrieden macht es mich nicht.

    Die Grundschule ist meine Dienststelle.

    Danke, CDL. Die 8 Stunden werden vom Deputat abgezogen. Bisher waren Förderschulkräfte nicht in der OGS, einen wirklichen Plan scheint es nicht zu geben. Die OGS-Leitung hätte am liebsten, dass ich "beaufsichtige". Daran habe ich tatsächlich gar kein Interesse, ich will mich schon sinnvoll betätigen und nicht die Zeit absitzen :daumenrunter: . Leider gibt es bisher kein wirklich gutes Konzept und ich weiß tatsächlich nichtmal, welche Kinder mit sonderpäd. Förderbedarf überhaupt dort betreut werden. Ich gebe zu, ich bin genervt....

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