Beiträge von Legata

    eris:
    Danke, ich wollte ja auch nur mal das wiedergeben, was ich zu dem Kongress erfahren habe.
    Ohne schon wieder irgendwelchen Streit aufzufrischen. Na und wer nach Gemeinsamkeiten sucht wird welche finden. Fällt mir ein tritt alles fast immer das erste mal im Kindesalter auf, aber nun die Windpocken auch. Nicht böse sein, wollte nicht provozieren, aber wenn ich ehrlich bin, nutzen mir die Zusammenhänge auch weniger, viel wichtiger ist es für mich, wie ich vernünftig mit AD(H)S, Legasthenie und Co leben kann.


    LG Legata

    Hermine:


    Eine liebe Freundin, die ich schon eine Weile aus den Augen verloren habe, hat hier mit gelesen und mit dann eine Mail geschrieben:


    Hallo Birgit,

    ich habe gerade deine Beiträge im Lehrerforum gelesen und Hermines Nachfrage, ob es Zusammenhänge zwischen ADs und Autismus gibt. Im Jahr 2003 gab es ein Symposium zum Thema "Hochbegabung, ADS, Asperger-Syndrom: Unterschiede und Gemeinsamkeiten" langer link

    Und einen interessanten Vortrag zum Thema von Ingo Spitczok von Brisinski http://www.bkjpp.de/hochbegabung/hochbegabung-as-ads.htm

    Ich bin nicht im Lehrerforum angemeldet, deswegen kann ich es nicht selbst reinsetzen.



    Ich habe noch keine Zeit gehabt die Seiten durchzuschauen, wollte euch das aber nicht vorenthalten.


    LG Legata

    Hermine:


    Nein ich habe noch nichts davon gehört, dass Jemand ADHS und Autismus zusammen betrachtet hat. Aber es liegen manchmal viel Dinge in enger Nachbarschaft, die nichts miteinander zu tun haben.


    So wurde bei dem Kongress auch über die enge Verbindung von ADHS, Legasthenie und Dyskalkulie geredet. Und es ist rein von der Forschung kein gemeinsamer Ursachenherd gefunden worden.


    LG Legata

    Schulische Diagnostik und Förderung bei Rechenschwäche


    Herr Prof. Dr. Lorenz, Jens Holger; Pädagogische Hochschule für Mathematik Heidelberg


    - Früherkennung sollte bereits im Kindergarten erfolgen
    - Förderung muss schon im ersten Schuljahr einsetzten
    - Zahlenraumvorstellungen entstehen im Kopf über geometrische Eigenschaften
    - Analoge Größenrepräsentationen ( über Zahlenvorstellungen)
    - Auditive – verbale, über das nennen der Zahlen
    - Visuell arabische, über das sehen der geschrieben Zahl
    - Während es noch vor kurzer Zeit hieß, diese Kinder sollten sehr lange mit Anschauungsmaterial arbeiten, so weiß man heute, dass sich die mathematischen Strukturen im Gehirn erst dann entwickeln, wenn das Kind von dem Material weg kommt und versucht die Rechnungen in der Vorstellung zu erfassen.
    Das Kind sollte also erst mit Material arbeiten und sich dann langsam davon lösen, indem es sagt, was es jetzt macht, es aufschreibt, oder auch mit dem Material unter einem Tuch hantiert, so dass es nicht hinschauen kann.


    Diagnostik


    - durch Fehlerfeflexion: Worauf beruhen die Fehler?
    o Auf falscher Strategie
    o Auf ungenügenden kognitiven Fähigkeiten
    o Auf mangelnde Beherrschung des Rechenweges
    o Auf mangelndem Sprach- oder/und Textverständnis


    Kognitive Bereiche für das Rechnen


    - Größenvergleiche ( Welches der Bilder ist das Größte?)
    - Ein mal Eins Zuordnungen ( Eine Reihe Teller und eine Reihe Tassen darüber, auf welchen Bild sind genau so viele Tassen wie Teller?)
    - Suchbilder
    - Gegenstände in Vorstellung drehen ( 75 % der Kinder hat damit Schwierigkeiten)
    - Rechts Links Schwäche ( die Kinder sollten aus dem normalen Unterricht raus genommen werden und erst mal an Hand er Rechts, Links Schwäche gearbeitet werden)
    - Puzzle
    - Mosaik ( nicht mit Steinen sondern nur mit Abbildungen um die Vorstellung wo liegt was im Raum zu fördern)
    - Mathematisches Sprachverständnis ( Anforderungen auf diesem Gebiet sehr hoch, weil viele präpositionale Begriffe: vor, hinter, unter….)
    extreme Fähigkeit sprachliche Nuancen zu differenzieren, werden gestellt
    - Bilder sortieren ( Handlungsabläufe erkennen)
    - Vergleichen von Mengen ( erfassen, nicht abzählen)
    - Größere Zahl umkreisen



    - diese Kinder werden auch beim Aufsatzschreiben auffällig, da sie die Handlungen nicht in die richtige Reihenfolge bringen können
    - oft sind es auch die Kinder, die keine Geschichten hören wollten, weil sie auch dort die Handlungen der gesprochenen Sprache nicht in ihre Vorstellungskraft übertragen konnten


    Was tun?


    - Entwicklungsunterschiede der Kinder, die in die erste Klasse kommen sind extrem
    - Würfelbilder (Wie viele Würfel sind auf dem Bild? Erst nur in Vorstellung, wenn es gar nicht klappt, dann nachbauen um Vorstellung zu fördern.)
    - Würfelnetz (Welches Netz ergibt einen Würfel?)
    - Operationen finden: 25 5=5
    - Zahlenstrahlarbeiten
    - Arbeiten im Hunderterquadrat
    - Was ist die Mitte der Strecke
    - Halbieren einer Strecke
    - Was liegt in der Mitte von 80 und 120



    - den Kindern beim Problemlösen zusehen
    - ungeahnte Denkprozesse wahrnehmen
    - wie kamen die Fehler zustande
    - eigenständiges richtiges Denken anregen
    - lange im Bereich bis 20 bleiben, bzw. immer wieder darauf zurück gehen

    In meinem Buch beschreibe ich die Phänomene AD(H)S, Legasthenie und Dyskalkulie , welche oft miteinander in Verbindung stehen und eine enorme Belastung für die betroffenen Familien bedeuten.


    Das Buch ist in drei Teile gegliedert, das theoretische Wissen, die praktischen Erfahrungen mit ihren Besonderheiten in unserer Familie und Fragen, welche ich dazu in meiner Praxis als diplomierte Legsthenietrainerin bekam.


    Es ist also ein Werk zur theoretischen Wissenserweiterung, gekoppelt mit einer Art „Erfahrungsroman“, wie ich es in Buchläden bis jetzt vergeblich gesucht habe.



    Im Ersten Teil geht es also um die Fakten, bevor wir übe r diese Phänomene sprechen müssen wir erst einmal wissen, was sie genau bedeuten. Es geht um die Begriffserklärungen bei AD(H)S, Legasthenie und Dyskalkulie um ihre Merkmale und vor allem um die Tatsache, dass es Hilfen gibt um das Leben trotz allem lebenswert zu gestalten.
    Gemeinsamkeiten dieser drei Fachgebiete werden herausgearbeitet.



    Der Zweite Teil, ist in der Art eines Erfahrungsromans geschrieben. Wie haben wir als Familie diese ganzen Dinge erlebt, wie sind wir damit ungegangen. Oft habe ich erlebt, wie viele Menschen schon alleine dadurch geholfen ist, dass sie sehen, sie stehen mit den Problemen nicht alleine da. Es ist wichtig zu erfahren, wie Andere diese kleinen und großen Katastrophen in den Griff bekommen haben.


    Deshalb beschreibe ich im zweiten Teil die Situationen bei uns zu Hause, von dem Bemerken der Sachlage, über die Medikamentengabe, die Schulsituation, bis zum Tag der Fertigstellung des Schreibens.


    Aus den Zeilen geht hervor, dass es zwar Schwierigkeiten bereitet, mit diesen besonderen Kindern zu leben, aber noch lange nicht den „Weltuntergang“ bedeutet.



    Den Abschluss bildet der Dritte Teil, welcher sich mit Fragestellungen beschäftigt, die mir bei meiner Arbeit mit Legsthenie- und Dyskalkuliekindern begegnet sind. Oft fühlen sich die Betroffenen mit ihren Fragen und Problemen alleine gelassen, finden nicht den richtigen Ansprechpartner und stehen kurz vor dem Verzweifeln. Mit diesem Kapitel möchte ich einen kleinen Beitrag leisten, diesen Menschen zu helfen.



    Was befähigt, nun gerade mich, so ein Manuskript zu schreiben?


    Als Mutter von zwei betroffenen Kindern, wovon eines die Schulzeit schon hinter sich gelassen hat, kenne ich viele Facetten, die diese Besonderheiten unserer Kinder mit sich bringen. Ich musste lernen mit der Diagnose um zu gehen, meine Kinder in der Schule zu schützen und mich selber vor meinen Kindern zu schützen, wenn ihre Art mal wieder, über das erträgliche Maß, zu fordernd wurde.


    Aus der Arbeit mit den betroffenen Eltern, Kindern und auch Schulen, kenne ich die Problematik von allen drei Seiten. Die Kinder, die wollen aber in diesem Moment nicht können. Die Eltern, die ihre Kinder lieben, aber einen guten Schulabschluss in der heutigen Zeit als höchstes Ziel ansetzen, ansetzen müssen. Letztlich die Schulen, die ganz unterschiedlich mit diesen Themen umgehen. Es gibt sehr interessierte Schulen und damit auch Lehrer, die in einer Weiterbildung feststellen mussten: von der Seite haben wir das noch nie gesehen. Dann gibt es auch Schulen, die sagen wir wissen schon alles, und leider gibt es auch immer noch Lehrer die denken es ist nicht ihr Problem. Sie stehen vorne und vermitteln ihren Stoff, zumindest denken sie dies.



    Ich habe dieses Manuskript nicht geschrieben um damit reich zu werden, oder zu Weltruhm zu gelangen. Ich brauche keinen Oskar oder eine Verfilmung. Ich kann auch gut damit leben, dass kein Verlag mein Buch drucken wollte, jetzt binde ich es selber und bringe es den Interessenten näher.


    Mein Anliegen ist es etwas mehr Licht in diese Lernleistungsstörungen zu bringen. Ich möchte den vielen Betroffenen Hilfe bieten, Lösungswege zeigen und dadurch etwas mehr Lebensqualität in die Leben der Kinder bringen, für die das Wort Schule, von Tag zu Tag einen schlechteren Klang bringt. Es ist mir egal was eine PISA –Studie aussagt, solange wir nicht dahinter schauen, was die schlechten Leistungen mit unseren Kindern anrichten.


    Ich kann mir gut vorstellen, als Weiterentwicklung, dann Übungsblätter zu den Gebieten der Legasthenie und Dyskalkulie heraus zu bringen. Auch eine neue Sammlung von Fragen zu diesen Gebieten wäre sehr interessant.

    Das Buch hat ca. 100 Seiten


    Das Buch kostet 8,95 Euro +1,50 Versand,
    oder als CD Rom 5,50 Euro +2,00 Versand.


    Bei Interesse stellt eure Fragen hier oder direkt über die Mailadresse.


    LG Legata

    Timm
    Die meisten AD(H)Sler können sich in einer Eins zu eins Situation einigermaßen konzentrieren. Wenn ein gut ausgebildeter Spezialist den Test macht, dann wir er dem Kind zwischen den Einzeltests auch die Möglichkeit geben, mal abzuschweifen um dann beim Test wieder bei der Sache zu sein.


    LG Legata

    Hermine:


    Wie es kommt, dass diese Schüler die Klasse wiederholen, oder Schlimmeres passiert hat Mia ja schon beantwortet. Danke Mia!


    Ja diese Kinder sollten möglichst nicht so viel Süßes bekommen. Aber das AHDS ist schon vor dem Zucker da, es verstärkt die Auswirkungen nur etwas. Ich denke dass es Früher ja auch Süßes gab. Falls du jetzt in die Richtung denkst, deshalb gab es das Früher nicht so oft. Ist übrigens ein Trugschluss, jeder kennt die Geschichte vom Zappelphillip, oder. Ebenso gibt es wie gesagt auch in Afrika..., diese ADHS also es wäre zu schön einfach den Zucker weg zu lassen und die Kinder haben kein ADHS mehr. Ich würde mir das auch sehr wünschen. Aber es sollte eben spärlich damit umgegangen werden, was nicht so einfach ist, da die meisten dieser Kinder richtigen Heißhunger darauf haben.


    LG Legata

    Hallo,
    das Thema ADHS ist ja oft auch hier ein Bestandteil.
    Ich war am Wochenende in Berlin zu einem Legasthenie- und Dyskalkuliekongress, auch da wurde über ADHS geredet. Ich habe fleißig mitgeschrieben und stelle das Geschriebene jetzt einfach mal hier ein.
    Ihr könnt es einfach nur lesen, oder wir können auch gerne darüber reden, vielleicht geht es ja im Sinne der Kinder mal ohne die Steitereien "böse Eltern - böse Lehrer"


    Ich wünsche euch einen schönen Tag Legata



    ADHS, Diagnostik, Ursachen und Förderung


    Herr Dr. Huss, Michael – Humboldt-Universität, Klinik für Psychiatrie, Neurologie und Psycho-
    therapie des Kindes- und Jugendalters
    Herr Prof. Dr. Czerwenka, Kurt – Universität Lüneburg, Fachbereich Pädagogik



    - 3,9 % der Kinder in Deutschland haben ADHS
    - ADHSler haben ein 6fach erhöhtes Suchtrisiko gegenüber anderen Menschen, sie werden zu fast 100 % Raucher
    - Ritalin und Co machen nicht süchtig, im Gegenteil die behandelten ADHSler werden wesentlich weniger Drogenabhängig als unbehandelte ADHSler
    - Es gibt ADHS auch in anderen Kulturkreisen, aber der stärkere Grad der Verhaltens-anforderungen an die Kinder, lässt auch ADHS stärker zum Problem werden
    - ADHSler kann bestimmte Reize nicht ausschalten. Wenn ich sie jetzt daran erinnere, dass sie auf einem Stuhl sitzen, dann merken sie diesen wieder an ihrem Po, wenn ich ihnen nun auch noch sage, dass ihre Füße auf dem Fußboden stehen, bemerken sie auch den Boden unter diesen, und nun teile ich ihnen auch noch mit, dass sie Kleidung anhaben, bemerken sie diese? Ein ADHSler hat diese Reize auch ohne daran erinnert zu werden und er hat noch viel mehr solcher Wahrnehmungen, welche wir im Allgemeinen ausschalten können.
    - Mit seiner Unruhe, seinem Bewegungsdrang versucht ein ADHSler sich selber zu stimulieren um besser aufmerksam sein zu können
    - Kein Lehrer sollte solchen Handlungen persönlich nehmen und auf sich beziehen
    - ADHS ist es dann, wenn es vor dem 6. Lebensjahr aufgetreten ist, es hält ein Leben lang an, und es tritt in Schule, Familie und Kliniksituation auf.
    - Aufmerksamkeitsstörung und Impulsivität bleiben im Alter, Hyperaktivität wird weniger
    - 1/3 der ADHSler sind gleichzeitig Legastheniker
    - Sie ergreifen später oft Berufe wie: Helfer, Polizisten, Ermittler, Fernfahrer, Schauspieler, Psychologen, Piloten
    - Es ist für sie sehr schwierig einem Geschehen gleich bleibende Aufmerksamkeit zu widmen, wenn nichts neues geschieht


    Ursachen
    - 80% sind genetisch bedingt, aber psychosoziale Ursachen überlagern natürlich
    - Etwa 30 bis 40 Genarten sind bei ADHS leicht verändert
    - Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn. Bei ADHS hat der Mensch zu viele Transporter für diesen Botenstoff, so dass er nicht dazu kommt zu wirken, weil er gleich wieder aus dem System raus transportiert wird.
    - Zucker sorgt für ganz viele dieser Dopaminträger, deshalb werden die Kinder darauf meist besonders unruhig
    - Nikotingenuss der Mutter während der Schwangerschaft, spiel eine große Rolle



    - ADHS gibt es bei allen Intelligenzen
    - 80 % der Kinder wiederholen die Klassen
    - 30 % kommen auf eine Schule für Lernbehinderung
    - 35 % auf eine Sonderschule
    - 23 % weisen soziale Störungen auf
    - Weniger Freunde
    - Depressionen
    - Schlechten, nicht ihrem Wissen und Wollen angeglichenen Beruf
    - Geschlechtskrankheiten, Frühschwangerschaften…




    - Kinder lernen oft schnell, aber zusammenhangslos
    - 1/5 mit ADHS ist sehr aggressiv und respektlos gegenüber anderen
    - Flimmersequenz des PC oder Fernseher empfindet unser Gehirn als sehr angenehm, deshalb sitzen gerade ADHSler gerne davor, was kommt, spielt dabei für das Wohlbefinden gar keine Rolle


    Ritalin und Co machen nicht süchtig


    - ist bewiesen
    - durch diese Medikamente haben die Kinder bessere Sozialkontakte
    - durch Medikamente sind weniger Dopamintransporter da, und brauchen nicht mittels Drogen beseitigt werden
    - Medikamente lösen nicht wie Drogen eine Euphorie aus


    ADHS und Schule


    - Verhaltensbeobachtung: Schwächen, Stärken, bestimmte Fächer, Lehrer, Freunde, Familie
    - Wenn man mit dem Kind arbeitet, sollte es zunehmend in der Lage sein selbst zu agieren, z.B. sucht es sich die Reihenfolge der Aufgaben auf dem Blatt selber aus
    - Wobei gibt es in der Schule Probleme: mit der Selbstkontrolle, Deutsch, Mathe, oder sind die Grundlagen für das Lernen nicht geschaffen
    - Wer sich nicht angenommen fühlt, ist nicht in der Lage zu lernen
    - Bewegte Schule, die Kinder brauchen immer wieder die Möglichkeit sich zu bewegen
    - Erwünschte Ansätze bestärken: Lob, Beachtung
    - Es ist weder zu offener, noch Frontalunterricht sehr geeignet, es sollte eine Mischung aus Freiheit und Kontrolle sein
    - Kinder sind bei Wochenplanarbeiten maßlos überfordert
    - Lehrer: - sollte Verhalten vom Kind nicht persönlich nehmen
    -keine Notfallreaktion, kein Angriff, kein Weglaufen, erst mal bis 10 oder 100 zählen
    -aufstellen von Regeln, oft nonverbal also: Zeichen, Blicke, Berührungen
    -Selbstkontrolle durch das Kind einführen, vor der Stunde eine Aufgabe schriftlich vor das Kind legen, z.B. „Du redest heute nicht ohne dich zu melden.“
    -Klarheit und Transparenz der Stunde
    -Individualisierung entsprechend der Interessen
    -Umgebungsreize minimieren
    -Ziele klar nennen

    Hallo Carla,


    hier einige Tipps von mir. Klar man kann nicht alles einhalten, manches ist vielleicht auch bei den entsprechenden Kindern überflüssig, aber ich will es mal geschrieben haben.


    - Schüler muss sich emotional angenommen fühlen, man sollte einen guten Draht zu ihm aufbauen


    - Selbstwertgefühl muss aufgebessert werden (Stärkeanalyse)


    - Schüler muss über seine Probleme aufgeklärt werden


    o Dafür kannst du nichts
    o Es lässt sich beheben, jedenfalls so weit, dass du damit leben kannst
    o Es ist kein Freifahrtschein für dich


    - Der Unterricht muss feste Strukturen haben, diese Kinder kommen mit Veränderungen nur schlecht zurecht


    - Die Kinder sind in ihren Arbeiten: widersprüchlich, unberechenbar und unstet. Sie können heute etwas nicht, was sie noch gestern konnten, z.B. gute Schrift


    - Die Schüler ermüden schneller, weil sie sich mehr konzentrieren müssen als die übrigen Schüler.


    - Die Kinder können unter Umständen einen Text korekt lesen, aber verstehen kein Wort davon „Ich höre mir doch beim Lesen nicht selber zu.“


    - Machen sie sich keine Sorgen, dass das Kind durch die spezielle Behandlung eine Sonderstellung in der Klasse erhält und sich die anderen Kinder benachteiligt fühlen. Das Problem wird nicht auftreten, wenn sie es offen mit der Klasse besprechen. Da das Kind bei seinen Mitschülern bereits als „Problemkind“ bekannt ist, können sie durch Aufklärung großes Verständnis und Anteilnahme erreichen, oft mehr als sie vermuten. Wenn sie entsprechend einfühlsam vorgehen, wird sich das Kind auch nicht durch die Thematisierung des Problems stigmatisiert fühlen. Für das Gespräch mit der Klasse sollten sie vorher das Einverständnis der Eltern und es Kindes einholen.


    - Sie sollten für körperlichen Ausgleich sorgen, wann immer es möglich ist. Diese Kinder brauchen viel körperliche Bewegung.


    Benotung


    - im Rahmen des Nachteilausgleichs
    - pädagogischen Spielraum beachten
    - an den Fortschritten des Kindes benoten
    - öfter einmal mündlich benoten
    - HA benoten, die am PC angefertigt wurden


    Sitzplatz


    - visuelle und akustische Reize möglichst gering halten
    - möglichst vorne sitzen lassen
    - geringere Ablenkung
    - bessere Möglichkeit zuzuhören
    - schaut ein Kind beim Lesen oder Abschreiben vom Text weg, so hat es große Probleme den richtigen Punkt wieder zu finden


    Tafelanschriften / Folien


    - Annäherung an die Normschrift
    - Abschreiben ein Problem, eventuell Kopien austeilen
    - Heftordnung oft chaotisch, das ist einfach so


    Kopien / Arbeitsblätter / Bücher


    - nicht zu klein, die Vergrößerung auf 120 % wirkt oft Wunder
    - einfache Schrift
    - klare Struktur des Blattes
    - in Zeilen schreiben nicht in Spalten (behindert den Lesefluss)


    Zur Schau stellen vermeiden


    - wenn möglich nicht vor der Klasse lesen lassen, oder an die Tafel schreiben
    - Andeutungen dem Kind gegenüber vermeiden, dass es faul oder dumm ist


    Aufgaben Formulierung


    - einfacher Satzbau
    - in Teilaufgaben untergliedern
    - visuelle Hilfen z.B. Skizzen
    - eventuell Aufgaben vorlesen
    - Überprüfung ob die Aufgaben verstanden worden sind
    - sind die Aufgaben richtig abgeschrieben worden
    - Kind muss so viel Vertrauen zum Lehrer haben um immer wieder nachfragen zu können


    Lehrerkommentare


    - auf gute Leserlichkeit achten
    - eindeutig sein
    - Ermutigung
    - nicht mit anderen vergleichen, nur mit den eigenen Leistungen
    - in Facharbeiten z.B. Biologie nicht alle Fehler anstreichen
    - „Beim nächsten mal klappt es besser.“
    - Auf keinen Fall „Du kannst es besser.“


    Feinmotorik


    - Anfertigen von HA auf PC
    - Diagramme, Tabellen, Körperabwicklungen werden sehr oft ungenau sein
    - keine gute Mitschrift, da das gleichzeitige Hören und Schreiben den Schüler überfordert


    Lerntechniken


    - Lernkanäle (Sehen, Hören, Schreiben, Sprechen)
    - geeignetes Schreibwerkzeug ( Füller sind das oft nicht)
    - Lernplakate
    - Gedankenschwarm
    - viele Übungen bis sich das Gelernte eingeschliffen hat ca. 100
    - Hilfswerkzeuge ( Taschenrechner, PC, Recorder, Nachschlagewerke)
    - wie finde ich das Wichtigste aus einem Text, was sind Kernsätze, was Ausschweifungen


    Hausaufgaben


    - werden oft nicht eingeschrieben
    - brauchen oft viel mehr Zeit als bei anderen Kids
    - zeichnen sie die HA ab und schreiben sie das fehlen ins HA Heft, aber nicht nur fehlt, sondern auch was fehlt, mit Seite und Nummer, es ist Eltern bei geteilten Klassen, verschiedenen Fremdsprachen, verschiedenen Kursen fast unmöglich alles bei Mitschülern zu hinterfragen, das ist mir als Hausfrau kaum gelungen, wenn sie 17.00 Uhr von Arbeit kommen ist es unmöglich


    Linkshänder


    - muss auf dem linken Platz einer Zweierbank sitzen
    - Lichtquelle möglichst von rechts
    - Heft schräg nach rechts liegend




    LG Legata

    Hallo,


    ich fahre am Donnerstag bis Sonnabend zum :
    Legasthenie & Dyskalkulie in Wissenschaft, Schule und Gesellschaft


    15. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie & Dyskalkulie e. V.


    vom 22. - 25. September 2005
    In der Humbold-Universität zu Berlin


    wenn ich dort die Gelegenheit habe, werde ich die Ursprungsfrage so oft wie möglich stellen. Wenn es dazu neue Meinungen gibt, dann werde ich sie euch spätestens am Montag erzählen.


    LG Legata

    Hallo Hermine,


    wie das kommt, dass Land und Stadt so weit auseinander fallen, kann ich dir auch nicht beantworten, aber bestimmt sind viele Ursachen dafür verantwortlich.
    Wir leben auf dem Land, bis zur 4. Klasse gibt es die Grundschule bei uns im Ort. Und wir haben folgende Erfahrungen gemacht. Muss dazu noch erwähnen, ich habe zwei legasthene Kinder, der Große mittlerweile 19 Jahre und die Kleine 4. Klasse.


    Bei beiden Kindern wurde die Lega von unseren Dorflehrern nicht erkannt. Ich war auch bei der Kleinen die, die außerschulisch hat testen lassen. Die Schule sah dazu keine Veranlassung. Also könnte es bei uns viel mehr Legasthenie Kinder geben, nur dass die Lehrer sie nicht erkennen, alle Eltern können es auch nicht. Dann ist unsere Schule sehr schnell dabei Kinder an die Förderschulen abzugeben, auch da könnten einige Legastheniker bei sein.


    Meine Tochter ist übrigens den ganzen Tag in Bewegung und das schon immer, also hat dies wohl zu mindest bei ihr nichts mit Bewegungsmangel und Legasthenie zu tun.


    Ich bin übrigens zu Hause, deswegen hat mein Tochter aber trotzdem eine Lega, warum sollten also Kinder von den Müttern die arbeiten gehen, dieses öfters haben?


    Ich kann alles in allem keine Kriterien finden, warum es auf dem Lande weniger solche Kinder gibt. Aber wenn dem so ist, dann schön.


    LG Legata

    Hallo,


    auf dem PC kann ich nicht damit dienen.
    Habe aber zwei solcher Spiele, jeweils mit den Mal Folgen 2,3,3,5 oder 6,7,8,9. Das Ganze ist 30 cm hoch wie breit. Besteht aus zwei Teilen, die in der Mitte zusammengeklebt sind und laminiert.


    Bin gerade dabei einen Katalog für solches, na nennen wir es mal pädagogisches Spielzeug zu erstellen. Maile mich doch an, bei Interesse.


    LG Legata

    Hallo Enja,


    wie alles was in diesem Forum über Lehrer und Eltern gesagt wird, solltest auch du nicht verallgemeinern, dass die Eltern sich nicht gegen eine Förderschule wehrern sollten.


    Meine Tochter war Ende der zweiten Klasse, hatte in Mathe und Deutsch große Probleme. Ich ließ sie testen, Dyskalkulie und Legasthenie und sowieso ADS. Eine tolle Ausgangslage. Die Direktorin sagte, bei Problemen in Mathe und Deutsch sollten wir über eine Sonderschule nachdenken.
    Ich habe ihr gesagt, dass ich dies bestimmt nicht mache, es ist auch unrealistisch mit einem IQ von 120.


    Hilfe von der Schule bekamen wir nicht wirklich, außer, dass wir bestimmen durften welche und wie viel HA wir machen.


    So habe ich mein Kind gefördert. Nun gibt es in knapp zwei Wochen die Endjahreszeugnisse der 3. Klasse. Meine Tochter steht in Mathe auf einer guten 3 und in Deutsch auf einer guten 2.
    Was wäre wohl aus meinem Kind in einer Sonderschule geworden? Ich denke nicht darüber nach, bin einfach nur dankbar, dass uns der Weg über einen Anwalt usw. erspart blieb.


    LG Legata

    Lea:
    auch ich möchte keine neue Debatte über die Konzentration. Aber unnötige Fehler könnte jeder vermeiden meine ich mal. Aber Kinder mit Konzentrationsproblemen, woher auch immer diese kommen, können diese Fehler auf keinen Fall "leicht" vermeiden. Für so ein Kind ist die Konzentration große Anstrengung. Ich ärgere mich fürchterlich darüber wenn die Lehrer dann schreiben und denken, die Kinder könnten leicht etwas daran ändern.
    War nur meine Meinung, ich finde man tut den Kindern damit Unrecht.


    LG Legata

    @women123:


    Ja es ist von Übelkeit und Bauchschmerzen die Rede. Mehr ist es auch jetzt nicht, ein mal brechen am Tag, den Rest quitschvergnügt. Auch ohne großartige medizinische Kenntnisse kann ich sagen, meinem Kind geht es so, dass es dem Unterricht gut folgen könnte.
    Aber sie langweilt sich zu Hause, weil es könnte sich ja ein Infekt ausbrüten. Wer denkt an das was sie in der Schule verpasst. Ich schicke mein Kind übrigens nicht dort hin um andere Kinder anzustecken.


    LG Legata

    oh-ein-papa:
    ob du es glaubst oder nicht, ein Gespräch, bei dem man anderer Meinung ist als diese Frau, ist nicht klug.
    Und glaube mir, ich muss meinen Mann da nicht fragen, ich bin 20 Jahre verheiratet und kenne ihn und seine Meinung. Und ich habe Prioritäten, am Wochenende Familie.
    Nordlicht, du hast mich verstanden. Bin übrigens telefonisch erreichbar gewesen.


    LG Legata

    Enja:


    Du hast ja Recht, es gibt für alles ein Für und Wieder. Ich wehre mich einfach dagegen, dass der Elternsprecher über mein Leben bestimmt. Außerdem freiwillig ist gut, aber so war unser Sportfest Pflicht, in der Einladung stand dann auch "Sie sind herzlich aufgefordert..."
    Und gemütlich durch den Wald laufen ist auch ok. Aber bei uns soll es ein Museumsbesuch sein, bei dem dann alle ihre kleinen Kinder mit bringen. Auch wenn es jetzt danach klingt, als ob ich einen ganz besonderen Herren nicht leiden kann, aber gerade er pflegt einen antiautoritären Erziehungsstil, sprich die Kinder würden dann machen was sie wollen. Das haben die Kinder dieser Klasse einfach nicht als Wandertag verdient.


    LG Legata

    oh-ein-papa:
    Es handelt sich wieder um die Direktorin: " Hier bin ich Lehrerin und wie ich Unterricht führe müssen sie schon mir überlassen."
    Du erinnerst dich?!
    Wer auch immer sich bis jetzt stark gewehrt hat, dessen Kinder hatten enorme Probleme. Das ist es nicht Wert für uns, wir sind ja schon in der 3. Klasse. Ist zwar feige, aber ich bin auch nur Mutter.


    Unser Klassenvertreter kam jetzt auf die dolle Idee aus einem Wandertag einen Elternwandertag am Wochenende zu machen. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, hatten doch vor zwei Wochen erst das Sportfest der Grundschule am Sonnaben. Jedenfalls meinte er "Na mein Gott, das kann doch kein Problem sein, es wird so viel mit den Kindern am Wochenende rumgefahren." Ich habe da meine Stimme schon etwas erhoben und gesagt: "Da hast du recht, aber wohin ich mit meinem Kind fahre, entscheide ich, nicht du!" Ruhe war.
    Nur mal falls mich wieder keiner versteht. Mein Mann kommt nur am Wochenende heim und wir würden dann schon lieber selber planen als uns vom Klassenvertreter vereinnahmen zu lassen.


    LG Legata, die heute etwas frustriert ist von so viel Kleinigkeiten die manchmal das Leben schwer machen.

    Hallo,


    erst einmal vielen Dank euch allen.


    Ja ihr habt es schon richtig verstanden, es geht um den Spagat zwischen ach bleib doch zu Hause und wie bringe ich meinem Kind bei, dass nicht bei jeder Kleinigkeit zu Haus geblieben wird.


    oh-ein-papa: sollte es bei dir so angekommen sein, als ob es mir hierbei um das Anschreien ging, dann ist dem nicht so. Das bin ich leider schon gewohnt, und da rege ich mich nur noch still auf. An der Eingangstür unserer Schule steht eine Tafel mit dem Text: "Warten sie bitte hier auf den Lehrer." der ist in der Hoffnung geschrieben, dass Eltern dann weniger hören, aber bei manchem müsste man schon taub sein. Aber das ist wieder mal ne andere Baustelle.
    Das Kind früh persönlich bringen, mit dem Lehrer reden, ist gut gemeint, die schaffen es so schon gerade zum Klingeln die Klassen zu erreichen. Und die Meinung von "venti" etwas abgewandelt dann haben die den Ärger auch noch mit einer besorgten Mutter zu sprechen.


    Morgen geht mein Kind jedenfalls wieder in die Schule bevor ich und sie hier zu Hause verrückt werden, eben weil das Kind gerne in die Schule geht.


    LG Legata

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