Beiträge von Elternschreck

    Zitat chrisy :

    Zitat

    von daher: die Schulleitung sollte dringendst das Seminar des
    Referendars über dessen verfassungsfernes Menschenbild und Gehabe in
    Kenntnis setzen.

    Sollte, sollte, sollte ! Würdest Du das auch bei den entsprechenden Fachleitern mit o.g.Menschenbild und Gehabe gegenüber den Referendaren angewendet wissen wollen, geehrte chrisy ? 8)

    In unserem Kollegium würden wir einen Kollegen, außer zu Karneval, in Gothic-Look nicht wünschen wollen, da wir der Meinung sind, dass wir unseren Schülern auch äußerlich als Vorbild dienen sollten und uns von der immer fragwürdigeren Subkultur-Optik bewusst abgrenzen möchten. Außerdem sind wir Lehrer erwachsen und sollten auch so vor unseren Schülern erscheinen !


    Ich persönlich mag auch diese ganze Gothic-Szene nicht. 8)

    Zitat dodo2296 :

    Zitat

    Natürlich war ich als Fachleiter anwesend, geehrter Elternschreck.

    Dann war das jetzt ein Missverständnis, geehrter Dodo !


    Zitat SteffdA :

    Zitat

    Hat er wirklich alles gesagt in einer Art und Weise, die für die Schüler
    bzw.die Klassenstufe angemessen ist? Wenn ja, hat er recht und fordert
    damit letztlich "nur" Eigenleistung der Schüler ein.

    Das sehe ich auch so !


    Zitat waldkauz :

    Zitat

    Solchen Refs kann man doch icht ernsthaft eine langfristige Pädagogengüte bescheinigen!!!

    Etwas sehr schnell und zu rigide abgeurteilt, geehrter Waldkauz !
    Dann müsstes Du ja auch konsequenterweise zunächst etliche Spitzenpolitiker, einschließlich Bundespräsidenten, Bildungspolitiker, Dezernenten , Seminarleiter, Fachleiter, Schulleiter etc. in die Wüste schicken wollen, wenn Du schon per Ferndiagnose ein derartiges gnadenloses Urteil über einen unbedarften Referendaren aussprichst.-Aber der Referendar steht natürlich an unterster Stelle in der Pädagogischen Nahrungskette und kann sich am wenigsten wehren.


    Ich denke, auch so wie Dodo es beschrieben hat, würde ich den Referendaren noch nicht als so hoffnungslos bezeichnen. Es muss uns klar sein, dass auch die heutige Lehrerausbildung einer bestimmten pädagogischen Ideologie folgt. War früher bis in den 60ern eher der strenge, auf effiziente Übermittlung von Bildungsinhalten geprägte Lehrer angesagt, so hat die heutige Lehrerausbildung eher den prozessorientierten, d.h. weniger auf Bildungsinhalten orientierten Schüler- und Elternversteher im Blick, der sich unter bestimmten Umständen zu einem Kuschelpädagogen entwickeln kann.


    Eigentlich zeigt sich schon seit einigen Jahren, dass es mit der Lerneffizienz dank neuer Unterrichtsmethoden und Überbehütung unserer Schüler doch nicht so gut bestellt ist, wie einige Schreibtisch-Pädagogen es glauben machen wollen. D.h., in einigen Jahren, wenn über die Schulmisere offener und ohne Schere im Kopf diskutiert wird, wird man wahrscheinlich wieder über einen anderen Lehrertypus sowie über konservativere Unterrichtsmethoden nachdenken.


    Da kann möglicherweise der o.g. Referendar besser ins pädagogische Bild passen.


    Die kritischen Anmerkungen von Dodo kann ich gut verstehen. Beleidigungen von Schülern etc. sind nicht trag- und tolerierbar. Doch meine ich, dass eine gewisse konsequente Strenge in unserer heutigen chaotischen und orientierungslosen Zeit unseren Schülern mehr als gut tut, unter Beachtung von gegenseitiger Höflichkeit und Respekt.


    Die Fachleiter des o.g. Referendaren sind also gefordert, die pädagogischen Anlagen des Referendaren motivierend und coachend in eine vernünftige Form zu bringen. Das muss (!) Lehrerausbildung leisten ! Nur das Abspulen von Feiertagsdidaktiken und wolkigen pädagogischen Modellen und Idealen in den Seminaren, wie es leider immer noch zu oft geschieht, halte ich schlichtweg für eine Verschwendung von Steuergeldern. -Das Letzte möcht ich unserem geehrten Dodo nicht unterstellen, aber generell macht die Lehrerausbildung in Deutschland keinen besonders guten Eindruck.8)

    Zitat dodo2296 :

    Zitat

    Das Begrüßen und Vorstellen des Unterrichtsbesuches gehört
    bei uns zur allgemeinen Pflicht und Höflichkeit.

    Sehe ich anders ! Klingt sehr teutsch und obrigkeitsanbiedernd !
    Selbst unsere kleinkrämerischen Korinthen-Fachleiter wollten keine Begrüßung, um die Schüler erst gar nicht damit abzulenken.

    D.h., Du warst selbst nicht anwesend und glaubst alles 1:1, was man Dir im Nachhinein so erzählt hat, geehrter Dodo ?! 8)

    Zitat Anni111 :

    Zitat

    Ja, Melosine, ich denke, dass mein Kind sich so eifrig zeigt, weil er mir damit imponieren will und dafür Anerkennung bekommt.

    Und selbst, wenn es nur um das Imponieren und Anerkennung ginge, würde ich es für nachvollziehbar und nicht schlimm halten. Letzendlich geht es beim Lernen/Arbeiten ein Leben lang fast ausschließlich um immaterielle und materielle (Geld) Anerkennung.



    Zitat

    Ich würde das schlichtweg "leistungsorientierte Erziehung" nennen und sehe daran nichts schlechtes. Es wird ihm künftig helfen.

    Ich stimme dem auch zu, geehrte Anni111 ! Aber wie ich oben schon erwähnt habe, gilt der leistungsorientierte und fleißige Mensch schon lange nicht mehr als Leitbild unserer Gesellschaft. Der rote Teppich wird in der heutigen Pädagogik eher den Schülern mit der Hängematten-Mentalität ausgelegt.


    Wenn ich heutzutage Schüler wäre, würde ich rein gar nichts tun, deswegen weil ich es nicht müsste und als cooler Schüler mehr Anerkennung finden würde. Wenn ich für meine genüsslich gelebte Faulheit zunächst Fünfen und Sechsen kassieren würde, würde ich zu meiner Mami gehen und das in etwa so formulieren : "Du, Mami, ich habe leider wieder eine 6, weil unsere Lehrerin überhaupt nicht binnendifferenzieren kann. Sie individualisiert auch nicht genug, so dass meine Stärken gar nicht zur Entfaltung kommen. Mach da mal bei der Schulleitung Druck ! Du weißt ja, die Lehrer und Schulleitungen haben vor den Eltern Angst und geben meistens nach !"


    Auf der anderen Seite sollte die Mutter der TE natürlich nur bis zu dem Punkt mit ihrem Kind vorarbeiten, dass keine Einmischung in den Fachunterricht geschieht und die Fachlehrerin damit diskreditiert wäre. Silicium hat da ja einen guten Vorschlag unterbreitet.



    Zitat Rotschreiber :

    Zitat

    Dass du, Elternschreck, hier nach Moderatoren rufst, das hat schon eine
    besondere Komik. Ich erinnere da mal an Referendar.de ;)

    Nein, nein, das ist gar nicht komisch ! Ordnung muss ja schließlich sein ! Wir sind hier in Lehrerforen.de, nicht Referendar.de ! Lehrerforum.de ! 8)

    Zitat Rotschreiber :

    Zitat

    Ich
    würde das Gespräch mit der Mutter suchen (ja, das kann man,
    Elternschreck) und sie bitten, in einem anderen Lehrwerk zuhause zu
    arbeiten.

    Ich habe doch nichts gegen Gespräche mit Eltern, wenn sie in meinem Sinne verlaufen und im Endeffekt mein (!) Wille erfüllt wird !


    Dass man es der Mutter mitteilen sollte, dass die Arbeit mit einem anderen Lehrwerk sinnvoller wäre, hat übrigens unser geehrter Silicium in diesem Thread vorgeschlagen, über den Du Dich gerade herablassend geäußert hast (Warum greifen die Moderatoren da nicht ein ?).


    Und im übrigen finde ich es langsam nervig, dass auf Silicium dauernd herumgehackt wird. Er ist wenigstens so ehrlich zuzugeben, dass er noch kein ausübender Lehrer ist. Er hätte ja auch in seinem Profil angeben können, dass er kurz vor der Pension stände. Man würde es ihm abnehmen. Seine Beiträge zeigen nämlich Vernunft, Klarsicht, Pragmatismus sowie Effizienzorientierung.


    Ich denke, die Moderatoren, besonders Melosine, sollten hier im Sinne der Forengerechtigkeit und Forenfriedens eingreifen und die betreffenden User rügen, wenn sie sich gegenüber Silicium herablassend und herumhackend äußern. 8)

    Zitat Cambria :

    Zitat

    Wir haben Eltern, die nicht lesen und schreiben können.

    Was aber nicht bedeuten muss, dass die Kinder keine Karriere machen können. Ich kann mich noch deutlich an meine Großeltern mütterlicherseits erinnern, die in der Nachkriegszeit als Hilfskräfte in der Landwirtschaft gearbeitet haben und die Schule in ihrer Kindheit kaum besuchen konnten. Alle 5 Kinder haben trotzdem Karriere gemacht, darunter 1 Staatsanwalt, 2 Rechtsanwälte, 1 Apotheker und 1 Betriebswirtin. Und ich glaube nicht, dass damals die Bildungsmöglichkeiten für Unterschichtskinder besser als heute waren. 8)

    Den betreffenden Schulrat, geehrte Ilse2, kann ich mir sehr gut vorstellen !
    Aber wenn es bei Euch mit den Eltern wirklich so schlimm ist, wäre es für diese Kinder doch besser, wenn sie in engagierten Pflegefamilien untergebracht würden. Oder sehen auch bei Euch die zuständigen Behörden immer so lange zu, bis es zu spät ist ? 8)

    Zitat Silicium :

    Zitat

    Ich sehe die große Gefahr einfach im System. Gerade Referendare, die
    streng sind, Erziehungsfehler der Eltern nicht tolerieren wollen, laufen
    imho Gefahr solch einem Komplott zum Opfer zu fallen.

    Trefflich geahnt, geehrter Silicium ! Seitens der Bildungspolitik ist der künftige Lehrer, der so etwas wie Disziplin und Bildungsanspruch durchsetzen möchte, eigentlich nicht mehr angesagt. Zwar wird von einem Referendaren/Lehrer erwartet, dass die Klassen bei ihm diszipliniert arbeiten, aber so bald er Disziplin durchsetzen möchte, wird er zunehmend von etlichen Schulleitungen und Bezirksregierungen dabei konterkariert. Ob die Klassen diszipliniert arbeiten, wird in Deutschlands Schulstuben immer mehr von günstigen Zufällen, Wohlwollen und guter Gestimmtheit der Schüler und Eltern abhängen.


    Wer Lust hat kann sich diesbezüglich einen Thread aus einem anderen Lehrerforum zur Gemüte führen. Bemerkenswert der Beitrag Das schlägt dem Fass den Boden aus.


    http://www.lehrerforum-nrw.de/…=32&topic_id=11859&page=0
    8)

    Zitat Cambria :

    Zitat

    es
    ist aber dennoch viel eher der Fall, dass die Kinder in ähnlichen
    Verhältnissen leben, wie ihre Eltern.

    Das stimmt so nicht mehr, wenn die Kinder später von sich aus genügend Eigeninitiative (!) entwickeln. Da könnte ich Dir aus meinem Umfeld etliche konkrete Beispiele benennen. Wenn jemand keine Eigeninitiative entwickelt, sehe ich es allerdings nicht ein, dass dann dafür die Gesellschaft verantwortlich und haftbar gemacht werden sollte. 8)

    Zitat Silicium :

    Zitat

    Neid ist generell in Deutschland ein großes Thema. Gute kognitive
    Leistungen sollte man als Kind, aber auch als Erwachsener, möglichst
    verschweigen, weil sofort man sofort das Label "Streber" verpasst
    bekommt und niemand vom Erfolg anderer hören möchte.

    Es ist doch auffällig, dass der Begriff Streber, so wie er bei uns verächtlich gemeint ist, im Sprachvokabular außerhalb von Deutschland nirgendwo existiert, was ja schon Bände spricht.




    Zitat

    Ist übrigens auch im finanziellen Bereich so, wenn in Deutschland sich
    jemand einen Sportwagen kauft, dann "kompensiert er entweder sein
    kleines Gemächt oder hat es sonstwie nötig oder möchte angeben". Dass es
    Spaß macht so ein Auto zu fahren oder, dass ein großes Haus mit schönem
    Garten einfach Lebensqualität ist, wird kaum gesehen.

    Genauso ist es !


    Zitat

    Der Neid und die entsprechenen Kommentare sind einem zumindest gewiss.
    In Amerika (wir haben Verwandte drüben) kommt der Nachbar vorbei,
    beglückwünscht den Käufer zu seinem tollen Wagen und findet es selber
    erstrebenswert und ist eher im positiven Sinne neidisch als im negativen
    Sinne.

    Es ist leider so, dass der strebsame und fleißige Mensch, der sich eben nicht in die soziale Hängematte legt, sich nicht von staatlichen Institutionen bedienen lässt, nicht herumjammert und mit viel Eigeninitiative zu etwas bringt, schon lange nicht mehr zu unserem gesellschaftlichen Leitbild gehört, geehrter Silicium !


    Aufgrund der jahrzehntelangen Indoktrination von Sozialträumern und Sozialphantasten empfinden mittlerweile immer mehr Menschen Sympathien für passiv gewordene Sozialschnorrer vom Stamme Nimm als für den aktiven Menschen mit Eigeninitiative. Dass sich nach meiner Meinung etliche Pädagogen in Deutschlands Schulstuben von den Indoktrinationen der Sozialphantasten haben beeinflussen lassen, brauche ich hier nicht besonders betonen.-Die weinerliche Haltung vieler Lehrerinnen zu
    Pseudo-Sozialproblemen und ihre signifikant zunehmende Anspruchslosigkeit in puncto Unterrichtsinhalte entgeht mir zumindest nicht. Für mich kein Wunder, dass sehr viele Schüler ihre leitungsbereiteren Mitschüler als uncool und Streber stigmatisieren.


    Das ist natürlich in den USA etwas anders. Wenn jemand zu etwas gebracht hat, führen das dort die Mitbürger nicht per se auf rücksichtslosem Strebertum, Betrug, Korruption, Hinterhältigkeit, schlechtem Charakter, übersteigertem Geltungsbedürfnis etc. zurück sondern auf die ehrbare und geachtete Leistung eines Menschen mit Eigeninitiative und gesundem Ehrgeiz.


    Ich wäre der Letzte, der für eine Amerikanisierung unserer Gesellschaft plädieren würde, aber eine etwas höhere Erwartung an die Eigeninitiative des Einzelnen sowie die Hochachtung von Leistung täte vielen unserer mittlerweile eigeninitiativlos gewordenen Menschen und unserer Gesellschaft wieder gut.


    Daher verstehe ich das Lamentieren der TE, um wieder zum Thema zurückzukommen, nicht so recht.

    Zitat AugsburgReal :

    Zitat

    Daraufhin ins Zimmer vom Rektor, was mir einfalle,etc. und ich solle sofort gehen.

    Wahrscheinlich hat der Rektor damit gemeint, dass er sofort wieder zurück in die Schulstube gehen solle. 8)

    Ich frage mich allmählich, was aus unserem Land und Schullandschaft geworden ist, wenn schon Lehrerinnen anfangen, die positive Leistungsbereitschaft und Ehrgeiz von Kindern, die von ihren Eltern lobenswerterweise dabei unterstützt werden, kritisch zu sehen.-Ich mache mir immer mehr Sorgen um den Schul-Standort Deutschland im globalen Wettbewerb !


    Hat nicht vor allzulanger Zeit Thilo Sarrazin geäußert, dass der leistungsbereite und strebsame Mensch in unserer Gesellschaft immer weniger ein Leitbild darstellt ? 8)

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