Beiträge von Elternschreck

    Zumindest scheint der Kerl aber nicht aggressiv zu reagieren, wenn Menschen zu Besuch kommen. Die Aufgedrehtheit kann ein Ausdruck der Freude, aber auch Unausgelastetheit sein. Auch einen aufgedrehten Hund kann man (immer noch) so weit erziehen, dass er sich trotz des Temperaments noch einigermaßen benehmen kann. Meine beiden Pudel sind auch (vor Freude) aufgedreht wenn jemand zu Besuch kommt. Jedoch kann ich sie noch (einigermaßen) abrufen und sie auf Ihr Kissen schicken. Man muss es halt intensiv trainieren.


    Der o.g. Bursche ist einfach halt nicht erzogen, aber auf der anderen Seite auch nicht zum Kampfhund sozialisiert worden, weil die Besitzer rein gar nichts mit ihm unternommen haben. Vielleicht spürt auch der Hund, dass sein Besitzer ihn nicht mehr will und ist dann nicht mehr ganz bei sich.


    Alles in allem sehe ich den Hund und seine Unerzogenheit, wie er so beschrieben wurde, nicht so skeptisch. Da Bullterrier intelligent und menschenbezogen sind, könnte ich mir vorstellen, dass man den Kerl im intensiven Einzelunterricht mit einer (wirklich) kompetenten Hundetrainerin zumindest noch soweit hinkriegen könnte, dass er vernünftig an der Leine geht und noch ein paar Grundkommandos anstandslos ausführen kann. Es gibt Rassen, die weitaus schwieriger zu erziehen sind.
    Und meist ist es auch so, dass Hunde, die vorher vernachlässigt wurden, meistens sehr treu und folgsam sind, wenn sie merken, dass man sie mag und sich mit ihnen intensiv und liebevoll beschäftigt.


    Kurzum : Ich würde, auch wenn er noch an der Leine zieht, mit ihm ruhig noch einmal probespazierengehen und beobachten, wie er reagiert, wenn andere Hunde auftauchen.



    Zitat Raket-O-Katz :

    Zitat

    Das waren nicht meine Hunde. Ich habe Katzen.

    Du sollst doch auch nicht mit fremden Hunden herumraufen ! 8)

    Zitat RaketenKatz :

    Zitat

    Als jemand, den Narben von Dackel-, Mittelschnauzer-, Riesenschnauzer- und Rottweiler-Bissen zieren

    Warum hattest Du Dir Rassen ausgesucht, bei denen man als Herrchen ständig den Proppen draufhalten muss ? Diese Hunde würde ich mir persönlich nie zutrauen.


    Mit der hohen Reizschwelle bei den Kampfhunden wäre ich ich mir da nicht immer so ganz sicher. Diesen Rassen liegen ursprünglich Bulldoggen und Terrier zugrunde. Während von der Bulldogge Kraft und Besonnenheit eingeflossen sind hat man auf der anderen Seite nervöses Terrierblut einfließen lassen, damit die Hunde beim Kampf aktionsmäßig überhaupt in Quark kamen. Man hatte vorher auch reinrassige Bulldoggen kämpfen lassen, die man aber zu langweilig fand. Die haben sich kurzerhand festgebissen und dann gar nichts mehr getan. Für die Zuschauer war da zu wenig Aktion. Es kommt auf den Terrieranteil an, wie hoch oder niedrig die Reizschwelle ausfällt.


    Dann kommt es noch auf die spezifische Zuchtlinie an. Man kann als Faustregel sagen, dass die Kampfhunderassen zur Gutmütigkeit gegenüber Menschen aber auf der anderen Seite zur Unduldsamkeit gegenüber anderen Hunden gezüchtet worden sind (Für Hundekämpfe!). Inwieweit so ein Hund gegenüber anderen Hunden sozialverträglich und nicht zu dominant ist, müsste man konkret nachprüfen, sonst steht man bei Spaziergängen unter Dauerstress.


    Wenn ich mir persönlich keine Kampfhunderasse ins Haus holen würde, dann deswegen, weil die Leute bei Spaziergängen schon spontan die Straßenseite wechseln (Angst und Antipahie) wenn man auftaucht. Darüberhinaus ist man ständigen Pöbeleien und abwertenden Bemerkungen ausgesetzt. Wenn dann noch der Hund von der Leine los und (zwar schwanzwedelnd und freudig) auf jemanden zuläuft...


    Meine EX-Lebensabschnitts-Partnerin besitzt bis heute noch eine Französiche Bulldogge. Obwohl die nicht das Mindeste mit den Kampfhunderassen zu tun hat und der friedliebenste Hund der Welt ist, wird sie trotzdem manchmal dumm angemacht.-Schlimm ist natürlich, dass die Französische Bulldogge heutzutage in Russland für Hundekämpfe abgerichtet wird. Scheint dort irgendwie in Mode gekommen zu sein. Deswegen machen auch manchmal unsere russlanddeutschen Nachbarn einen großen Bogen, wenn bei uns jemand mit einer Französichen Bulldogge auftaucht. 8)

    Zitat unter uns :

    Zitat

    Weil Rüden - jetzt mal ganz grob gesprochen und ohne jedem Einzelfall
    gerecht zu werden - deutlich schwieriger zu erziehen und zu halten sind.
    Weniger sozial, dominanter gegenüber Menschen und anderen Hunden.

    Sehe ich nicht ganz so ! Was bei Rüden deutlich länger dauert als bei Hündinnen ist die Erziehung zur Stubenreinheit. Vom Wesen her sind die Rüden meistens etwas eigenständiger und nutzen bei Spaziergängen, wenn man sie von der Leine lässt, einen größeren Radius aus als die Hündinnen. Einen Unterschied im Gehorsam konnte ich bisher nicht feststellen.


    Dominanz hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Da kenne ich einige unausstehliche dominante Hündinnen, die ganze Spazierwege tyrannisieren, während mein Großpudelrüde dagegen die Gutmütigkeit in Person ist. Und ich muss auch sagen, dass ich Beißattacken eher bei Hündinnen erlebt habe. Während sich begegnende Rüden sich schlimmstenfalls mal etwas raufen um anzugeben, so kann die Begegnung zwischen zwei Hündinnen mit unerbittlicher Härte und Aggression erfolgen.


    Deswegen würde ich die Hündinnen nicht per se als die einfacheren und besseren Hunde bezeichnen, sondern eher klären, ob es sich um einen dominanten oder nichtdominanten Hund handelt. Und es gibt natürlich auch noch rassenspezifische Eigenschaften. 8)

    Gut, dass ich als Amateurkynologe hier noch mal reingeschaut habe !


    Ich halte von der ganzen Kampfhunden-Stigmatisierung rein gar nichts.
    Historisch gesehen wurden die sogenannten Kampfhunde, auch der Bullterrier zählt darunter, ausschließlich für Tierkämpfe entwickelt. Zum einen gab es das das bull-baiting (Hund gegen Bulle) sowie die Hundekämpfe. Dementsprechend wurden die Hunde vorher sozialisiert.


    Gegenüber Menschen waren sie sehr friedliebend und familienbezogen. Hunde, die gegenüber Menschen übergriffig wurden, was aber nicht rassespezifisch war, wurden kurzerhand ausgemerzt.


    Die heutigen übriggebliebenen Kampfhundehunderassen zeichnen sich ebenfalls durch gutmütiges und in sich ruhendes Verhalten gegenüber den Menschen aus. Nun ist es leider so, dass in finsteren sozialen Kreisen einige Hunde dieser Rassen zu angriffslustigen Kampfmaschinen abgerichtet werden. Das geschieht mit rohesten Misshandlungen und Gewalt durch Menschen.


    Aus jedem Hund kann eine Kampfmaschine entwickelt werden. Die besagten Kampfhunderassen haben jedoch den Vorteil, dass sie athletisch gebaut sind und über eine hohe Beißkraft verfügen. Die Kampfeffizienz ist einfach größer als bei anderen Hunderassen, wenn man sie dafür missbrauchen will.


    Wesentlich agiler und von Natur aus draufgängerischer und weniger gutmütig sind von Natur aus z.B. der Dobermann sowie der Malanois, die im Schutzdienst herangezogen werden. Sie besitzen eine niedrige Reizschwelle, großen Beschützerinstinkt und brauchen daher einen kompetenten Hundeführer, wenn sie Menschen gegenüber nicht übergriffig werden sollen.-Dagegen sind die Bullterrier von Haus aus viel gutmütiger und leichter zu handhaben.


    Bei der Welpenauswahl würde ich darauf achten, dass der Hund keine große Dominanz, aber auch keine Ängstlichkeit aufweist. Im Prinzip wäre man am besten mit einem in sich ruhenden und verfressenen Dummbratz bedient. Dazu noch eine kompetente Hundeschule, in der der Hund zusammen mit anderen hunden gut sozialisiert wird und sich auch künftig mit anderen Hunden verträgt.


    Bei einem gebrauchten Bullterrier-Rüden wäre ich etwas skeptisch. Die Gründe der Abgabe müssen freilich nichts mit dem Hund selbst zu tun haben. 8)

    Zitat Blau :

    Zitat

    aber ist es nicht ein sehr bedenkliches "Zeitzeichen", dass die Eltern des Kindes da Dich um Rat fragen??

    Viel mehr als bedenklich, aber im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Entwicklung, dass man Schule als Reparaturbetrieb für alles betrachtet, nicht
    weiter verwunderlich !


    Doch zurück zum betreffenden Mädchen : Ich denke mal, dass es ein Hund ist, um das das Mädchen trauert. Ich finde die Trauer des Mädchens nachvollziehbar und auch irgendwo tragisch. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass einer von meinen Hunden wegsterben würde, dann wäre ich selbst als Erwachsener nicht in der Lage die nächsten Wochen Unterricht zu halten und würde mich wahrscheinlich krankmelden.Die Bindung zwischen Mensch und Hund ist etwas ganz Besonderes.


    Als Lehrerin würde ich den Eltern vorschlagen, einen Welpen anzuschaffen, damit das Kind erstmal abgelenkt und gefühlsmäßig etwas Neues aufbauen kann.


    Falls das verstorbene Tier eine Katze war, würde ich an Stelle der Eltern trotzdem als nächstes Tier einen Hund anschaffen, da ein Welpe eine viel nähere Bindung zu dem Mädchen aufbauen wird als eine Katze, und das Mädchen würde weiterhin lernen für ein Lebewesen Verantwortung zu übernehmen. 8)

    Zitat caliope :

    Zitat

    aber ich erwarte und verlange, dass er es wenigstens versucht und nicht aufgibt, bis er mir ein Ergebnis vorweisen kann.

    Finde ich gut ! Und das meine ich ja auch mit Druck. Aber für die Kuschelpädagogen grenzt das ja schon wieder an Psychoterror. 8)

    Zitat Friesin :

    Zitat

    Vielleicht nimmt er das Fach Kunst nicht ernst?

    Und dann muss man sich fragen, wie es dazu kommt, dass Schüler, auch und gerade in weiterführenden Schulen das Fach Kunst als ein Fach sehen, in dem es nicht so darauf ankommt und nicht ganz ernst zu nehmen ist.-Das Fach Musik ist in ähnlicher Weise davon betroffen.


    Kunst und Musik sind die anspruchsvollsten Fächer, die es an der Schule gibt ! Desto weniger ist für mich nachvollziehbar, wenn die Kunst- und Musikkollegen von vornherein weniger leistungsbezogen und fordernd auftreten wie z.B. der Mathelehrer, der seinen Druck damit legitimiert, dass sein Fach das angeblich Wichtigste im Schul-Kosmos sei.


    Gerade Kunst und Musik sind Fächer, in denen Schüler die größte Disziplin und Anstrengungsbereitschaft zeigen müssen, um tragfähige Ergebnisse zu erzielen. Das Klischee des begnadeten Künstlers, dem alles (!) zufliegt, stimmt so nicht, wenn man die Biographien von Malern und Musikern verfolgt. Äußerste Strenge gegen sich selbst, Entsagung, stetiges Arbeiten, der hohe Anspruch an das eigene Werk sowie ein Stück künstlerische Begabung haben erst die großen Meister der Kunst und Musik hervorgebracht.


    Nun dürfen wir Lehrer nicht von uns erwarten, dass wir in der Schulstube ständig großartige Künstler heranziehen können, aber mit gebieterischem Ernst eines Meisters der Kunst/Musik sollten wir von den Schülern das fordern, was in ihnen steckt, und warum nicht manchmal mit Druck, wenn die Persönlichkeitsstruktur eines Schülers es manchmal erfordert. Wenn dann der (höchst unbegabte) Schüler sein Letztes gegeben hat und der Schweiß ihm von der Stirn fließt, kann man ihm noch eine 4 gewähren, auch wenn die geforderten Bilder sehr anspruchslos gehalten sind.-Der Schüler hat, was wichtiger als die Note ist, gelernt seine Anstrengungsbereitschaft zu trainieren, und in ihm ist eine Hochachtung vor den Künsten erwachsen, weil sie halt anspruchsvoll ist.


    Ein Beispiel aus der Musik : Ein mir bekannter Musiklehrer eines Orchesters an einem Gymnasiums leitet mit Toscanini-Attitüden sein Orchester. Unsere hiesigen Kuschelpädagogen wären über das für sie autoritäre Auftreten des Gymnasial-Schulstuben-Maestros sicherlich ensetzt. Auf der anderen Seiten kann er sich vor Anfragen der mitspielenwollenden Schüler nicht retten. Der Erfolg seines Könnens und (!)seiner Methode geben ihm Recht. 8)

    Ich denke sowieso, dass die Chinesen bald auf unsere Konzerne und dann auf unser Schulsystem immer größeren Einfluss nehmen werden. Dann ist es (endlich) vorbei mit der Kuschelpädagogik, Disziplinlosigkeit und Leistungsherunternivellierung ! Von daher ist es natürlich angebracht, dass man schon etwas chinesisch kann. 8)

    Wir haben das Lehrerraumprinzip. Die Schüler sind in den Pausen draußen. Auch in etlichen Lehrerräumen hängen mittlerweile Beamer. Da wir in unseren Klassen regierbare Verhältnisse geschaffen haben, können wir Lehrer uns es erlauben, während des Unterrichts zum Kopieren oder zum Kaffetrinken ins Lehrerzimmer zu gehen. In den Lehrerräumen ist den letzten Jahren eigentlich noch nie etwas durch Schüler zerstört worden. In den kleinen Pausen würde ich die Anwesenheit von Schülern im Backfischalter in meinem Raum natürlich nicht so recht wünschen wollen, wenn ich nicht zugegen bin. 8)

    Guten Tag !
    Als Alternativformulierung würde ich dann, "Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen !", vorschlagen. Hat auch eine seelisch befreiende Wirkung, und man kann sogar auf die Umgangssprache im Bundestag verweisen. 8)

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