Beiträge von Elternschreck

    Zitat jotto-mit-schaf :

    Zitat

    Ähm, vielleicht sollte vorsichtshalber darauf hingewiesen werden, dass Elternschreck und Klardenker eine Person sind...

    Und ich dachte, ich wäre die Sockenpuppe unserer geehrten Melosine !


    Mal im Ernst : Der TE und Vater (oh-ein-papa) möchte irgendwo immer einen Vergleich mit der Freien Wirtschaft herstellen. Kauzigerweise erwartet er von uns eine Verfügungsbereitschaft wie er es beispielsweise von einem Versicherungsmakler gewohnt ist.


    Dass Eltern nun rein gar keine Ahnung vom (wirklichen) System Schule, Pädagogik oder Lehrerberuf haben, ist für uns natürlich keine neue Erkenntnis.


    Dennoch finde ich den Vergleich des o.g. TE`s aus seiner Perspektive gar nicht so abwegig. Er hat irgendwo was. Bloß, wenn man die Strukturen und Mechanismen der Freien Wirtschaft in die Schulen übernehmen wollte, dann bitte nicht halbherzig und nicht nur zum Nachteil der Lehrer !


    Ich könnte mir durchaus vorstellen, rein effizienzorientiert zu arbeiten wie in der Freien Wirschaft. Dazu müssten wir den Rahmen unserer Handlungsvollmachten natürlich wesentlich erweitern, um bei den Schülern die größte Lerneffizienz zu erzielen.


    Die Schüler wären so wie Trainiees zu betrachten. Das Thema Disziplin würde gar nicht auftauchen. In der Funktion von Quasie-Filialleitern würden wir in Fällen von Disziplinlosigkeiten eine Abmahnung schicken, dann bei Wiederholung den betreffenden Trainiee (Schüler) mit aalglatter Manager-Manier fristlos entlassen. Auch mangelnde Leistungsbereitschaft und Ergebniseffizienz würden eine baldige Kündigung zur Folge haben.


    Gemäß dem Dresscode würden schon Fünftkläsler mit Labtop unter dem Arm gepflegt erscheinen. Die Jungen gestriegelt mit Seitenscheitel und Nadelstreifen, die Mädchen mit Kostümchen gekleidet. Durch die Ankündigung, dass am Ende des Schuljahres ein Drittel der Trainiees die Schule verlassen muss und nur die Besten übrigbleiben sollen die Kinder zu dem Sozialen Lernen motiviert werden, das sie später im Berufsleben brauchen, um Karriere zu machen. Das Vorenthalten und Fälschen von Informationen gegenüber Mitschülern, Bestechung, Korruption, das Spinnen von Intrigen etc. wären alles Teilbereiche, die unter dem Oberbegriff Sozialkompetenz fallen würden.


    Soviel zu den Ideen, dass man das System Schule wie ein Betrieb/Konzern der Freien Wirtschaft führen solle, bzw. etliche Eltern die Erwartung äußern, dass die Lehrer so wie Mitarbeiter der Freien Wirtschaft im Laufschritt zu funktionieren hätten.


    Da finde ich Klardenkers Position, die ausdrückt, dass man als Eltern die Lehrer lieber in Ruhe und sie nach anderen Kriterien/Strukuren arbeiten lassen sollte doch wesentlich sympathischer. 8)

    Guten Tag !
    Bedingt durch jahrzehntelangem Nervenkrieg in Deutschlands Schulstuben sowie durch das Wahrnehmen von permanent andauernden Psycho-Scharmützeln mit egoistischen und schwierigen Eltern gewinnt man als Schulstubenmeister den Eindruck, dass es keine vernünftigen Eltern mehr gibt, die unsere Arbeit wirklich unterstützen. Irgendwie werden Schule und Lehrer als Gesellschafts-Reparatur-Betrieb mit einer Daueröffnungszeit betrachtet. Wie es den Eltern gerade in den Kopf kommt, solle man für sie immer erreichbar sein.


    Zufälligerweise bin ich in einem schulthemenorientierten Forum gelandet, in dem sich auch Eltern äußern dürfen. Anlässlich eines hiesigen Threads,Schlagfertige Antwort am Telefon, hat ein Vater daraufhin, sozusagen als Reaktion, einen Thread eröffnet, der mal wieder Unmögliches von uns Lehrern fordert. Alle anderen Eltern klatschen dazu natürlich Beifall. -Fast alle !


    Da gibt es noch in dem o.g. Forum sehr zu meinem Erstaunen einen Vater mit dem Nick-Namen Klardenker, der vernünftige und gut durchdachte Beiträge schreibt und wahrscheinlich zu den sehr wenigen Eltern gehört, die an einer echten (!) Mitarbeit zwischen Elternhaus und Schule interessiert sind. Ich hatte mal vor längerer Zeit etwas von ihm gelesen. Da wurde er von den Miteltern ordentlich angeblafft.


    http://www.schulthemen.de/viewtopic.php?f=3&t=1511&start=20 8)

    Zitat Melosine :

    Zitat

    Ich kenne Kollegen, denen so was passiert ist. Zu deren Glück hab ich das nicht gesehen, denn ich würde sie nicht decken.

    Lügen sollst Du ja auch nicht ! Aber würdest auch etwas zu den Umständen aussagen, was den körperlichen Einsatz provoziert hat.


    Zitat

    Geht gar nicht. Ist unprofessionell und unnötig.

    Du beziehst das doch nicht auf die o.g. Notwehrsituationen ?
    Mit Smarties und Gummibärchen wirst Du wohl kaum etwas ausrichten können, wenn Dich ein Schüler mit dem Messer bedroht. 8)

    Dass sich hier niemand outen möchte, kann ich sehr wohl nachvollziehen, auf der anderen Seite finde ich es sehr schade, dass man über so ein (Tabu-) Thema nicht in der offenen Weise sprechen kann, wie es in einer freien und offenen Gesellschaft eigentlich selbstverständlich sein müsste.


    Zitat neleabels :

    Zitat

    Wer aus der Situation heraus unwillkürlich zur Gewalt greift, hat meiner
    Meinung nach ganz klar ein Problem mit der Selbstkontrolle.

    Ich stelle mir gerade folgende Situation und Hintergründe vor, die mit dazu beitragen können, dass z.B. einer Lehrerin die Hand ausrutscht : Eine Lehrerin seit ca. 30 Jahren an einer Brennpunktschule. Immer engagiert gewesen und sämtliche Kräfte für ihre Schüler gelassen. Als Dank seitens der Schüler und Eltern jahrzehnterlanger Nervenkrieg und persönliche Angriffe. Mit der Zeit immer weiter schwindende mentale Kräfte, die niemandem in der Schulmaschinerie interessieren. Dafür auf der anderen Seite selbstverständlich Mehrbelastung und immer schwierigere Schüler. Am Tag X (Kollegin fühlt sich ausgelaugt und unausgeglichen) extreme Provokation durch einen Schüler, der auf Anweisungen der Lehrerin nicht reagiert und die Provokationen verstärkt. Zum ersten mal nach vielen Dienstjahren der Kollegin, Backpfeife !


    Mit der Selbstkontrolle, geehrter neleabels, ist es so eine Sache ! Ich behaupte mal, dass es keine gibt. Was Du meinst, ist eine gezielte Umlenkung der seelischen Affekte, die die Backpfeife verhindert. Die Affekte (Gefühle) selbst lassen sich nicht kontrollieren oder gar ausschalten (Sonst hätte der Mensch ja auch keine Seele)! Ob die jahrzehntelange Selbstkontrolle bei Lehrern zum berüchtigten Burn-Out führen muss, möge bitte jeder nochmal selbst, ohne Schere im Kopf, darüber noch mal aus der Distanz nachdenken. Ich habe den Verdacht, dass der Lehrer-Burnout fast ausschließlich darauf zurückzuführen ist, dass man sich im Schulalltag zu wenig über psychische Entlastungsfunktionen/Lehrergesundheit Gedanken macht.


    Daher, finde ich Deine o.g. Formulierungen zu selbstkontrolliert und etwas abgehoben, geehrter neleabels !
    Dass auch eine "nur" Backpfeife juristisch den Straftatbestand einer Körperverletzung darstellt und im Unterricht per se nichts zu suchen hat, stimme ich mit Dir als rechtsstaatlich empfindener Mensch überein. Aber ich würde mich hüten, den Stab über die o.g. fiktive Kollegin zu brechen und den Moralhammer zu schwingen, wenn es in der Realität doch mal passiert.


    Ich behaupte mal, dass so eine o.g. Backpfeife in der Schulstube, wenn mir auch persönlich kein Fall bekannt ist, durchaus schon mal passieren wird.
    Statt über nur über die mangelnde Selbstkontrolle des betreffenden Lehrers zu beklagen, würde ich mir dann auch eine kritische Diskussion in die andere Richtung wünschen, welche Zustände/Umstände das Handeln des Lehrers erklären. Und über das Verändern von unhaltbaren Zuständen an vielen Schulen müsste dann doch bei den bildungspolitisch Verantwortlichen offensiver und fordernder gesprochen werden.


    Aber zurück zu meiner Ausgangsfrage : Was passiert mit einem Lehrer, wenn ihm doch mal die Hand ausrutscht ? 8)

    Einen wunderschönen guten Abend !
    Man hat''s ja schon immer gewusst, der Elternschreck ist ein dermaßen altmodischer und autoritärer Knochen, der jetzt die Prügelstrafe in den Schulen wieder einführen will.
    -Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Kuschelpädagogen jetzt so in diese Richtung denken und entsetzt aufkreischen. Aber so bin ich ja nicht ! Bin zwar ein großer Freund der Ordnung und Disziplin, aber auf der anderen Seite absolut kein Befürworter der Prügelstrafe, weder für die Disziplinierung in der Schule, noch für die private Erziehung.


    Meine Frage soll in eine andere Richtung gehen. Ich denke, wir brauchen nicht allzuviel Phantasie dafür entwickeln, dass es schon mal Grenzsituationen geben kann, in denen es einem noch so besonnenen Lehrer wider die Natur überkommen kann, dass ihm die Hand ausrutscht und einem Schüler eine schallert, wenn die Umstände äußerst ungünstig liegen und vieles zusammenkommt.


    Jetzt werden natürlich einige Kuschelpädagogen darüber sehr ungehalten sein und so etwas ähnliches äußern, dass es sehr unprofessionell sein würde. Solche Menschen, denen so etwas passiert, niemals hätten Lehrer werden dürfen, sich immer im Griff haben muss und, und, und....


    Ich bin vor kurzem ins Grübeln gekommen, als mir ein sehr liberaler und besonnener Kollege neulich erzählt hat, dass er ganz kurz davor war, einem Schüler ganz feste ein paar hinter den Löffeln zu verabreichen.
    An einem Wandertag unternahm er mit seiner Klasse eine Radtour. Ein Schüler hat in bewusster Weise und provozierend kackfrecher Art einen älteren Herren vom Radfahrweg abgedrängt. Der alte Herr hatte ein paar bedenkliche Blessuren davongetragen. Ein paar Tage später gab es eine Klassenkonferenz.


    Ich frage mich, welches Nachspiel es für meinen Kollegen gehabt hätte, wenn ihm wirklich die Hand ausgerutscht wäre.


    Nun möchte ich Euch fragen : Gab es bei Euch oder bei einem Eurer Kollegen oder Bekannten schon mal eine extreme Situation, in der die Hand ausgerutscht ist ? Wenn ja, was ist danach erfolgt ? 8)

    Zitat Sanne 1983 :

    Zitat

    Elternschreck, ich finde es wichtig zu wissen, da Kinder in der GS doch
    extremer reagieren als Kinder in der Sek. Man kann dann schließlich das
    Ganze auch im Unterricht thematisieren. Aber das gehört wohl zu dem, was
    du als Kuschelpädagogik bezeichnest.

    Ich hätte es als Schüler grässlich empfunden, wenn die Lehrerin im Zusammenhang mit meiner Trauer das Ganze im Unterricht thematisiert hätte. Ich denke, man hilft den Schülern oft mehr, wenn man sie ab und zu in Frieden lässt und sie auch nicht mit omnipräsenter Kuschelpädagogik belästigt. 8)

    Der betreffende Schüler kann wahrscheinlich gar nicht Kafka gefühlsmäßig von den Israelis, die sich mit den Palästinensern scharmützeln, unterscheiden. Würde man das Nah-Ost-Problem endlich politisch vernünftig lösen und beide Seiten friedvoll zusammen leben, würde der o.g. Schüler irgendwann auch bald seinen Hass gegenüber den Juden einstellen.-Vielleicht !


    Der Antisemitismus der Rechtsextremen basiert dagegen auf einer anderen geistigen Schiene. Da ist es völlig unabängig, ob das Nahost-Problem bald gelöst sein wird oder nicht.


    Ich denke, Du wirst da als Schulmeister kaum Einfluss nehmen können. Und wir Lehrer in Deutschland sind auch gar nicht dafür verantwortlich, ob es auf der anderen Seite des Globus, hier Arabische Welt, knallt oder nicht.


    Du wirst auch keinen Einfluss darauf nehmen können, wenn z.B. türkische und kurdische Schüler untereinander Hasskundgebungen äußern und untereinander gewalttätig werden, ebenso gibt es Schulen, wie z.B. in unserer benachbarten Hauptschule, in den sich Russen- und Türkengangs äußerst heftige Schlägereien liefern. Über das Verhältnis von tschetschenischen Schülern gegenüber den Russlanddeutschen möchte ich mich jetzt auch nicht weiter auslassen.


    Letztendlich sind es ungelöste politische Probleme, die sich in unserem Land zu einem vielschichtigen gesellschaftlichen Problem entwickeln und in unsere Schulstuben hineintransportiert werden, mit dem wir Schulmeister allein gelassen werden und nicht lösen können. Trotz gebetsmühlenartiger Proklamation einer Willkommenskultur seitens der politischen Spitze (Einer davon hat sich jetzt in sein mit äußerst zinsgünstigem Darlehen gebauten Haus zurückgezogen) habe ich noch nicht gehört und wahrgenommen, dass sich irgendein Integretionsbeauftragter in den Brennpunktschulen verirrt hätte und mit den betroffenen Schülern gearbeitet, geschweige denn etwas zum Positiven verändert hätte.


    Du musst als Schulmeister natürlich dafür sorgen, dass auf Eurem Schulgelände und in Deinem Unterricht Frieden und Unterrichtsdisziplin herrscht. Greif da bitte knallhart durch, geehrter Stephen ! Denk an das Prinzip einer wehrhaften Demokratie !
    Die Schüler sollen ja nicht ihre ethnischen Konflikte austragen, sondern fachlich kompetent werden, damit sie später einen ordentlichen Beruf erlernen, sich in die Wirtschafts-Gesellschaft integrieren können und sich so auf diese Weise zu friedvollerern und toleranteren Menschen entwickeln. Ich würde versuchen, sie auf die Denke hin zu bewegen, dass sie sich in Deutschland befinden und ungeachtet ihrer politischen und kulturellen Herkunft eine menschenwürdige Existenz aufbauen können, aber wir Deutschen auf der anderen Seite eine Intergrationsleistung ihrerseits erwarten. Dazu gehört u.a., dass die o.g. Hass-Äußerungen und Agitationen unterbleiben.


    PS : Ich wundere mich natürlich, dass Du in solchen Klassen Kafka behandelst. Selbst als Halbintellektueller finde ich ihn sehr schwierig. Und können die Hauptschüler wirklich etwas mit Kafka anfangen ? Ich frage ja nur deshalb, weil die meisten Hauptschüler (mittlerweile sogar unsere Gymnasiasten) große Probleme mit dem Lesen und dem Textverständnis haben. Ich habe auch noch nicht gehört, dass ein Hauptschul-Deutsch-Kollege Thoman Mann im Unterricht behandelt. 8)

    Zitat Sanne83 :

    Zitat

    Elternschreck, es geht mich insofern was an, dass ich weiß warum das
    Kind sich eventuell anders verhält als sonst.

    Na und ? Da kannst Du doch eh nichts dran ändern. Wenn die Oma gestorben ist , ist sie halt gestorben (wäre nicht die erste Oma, die stirbt) und das Kind ist traurig. Und weiter ?

    Zitat

    In der GS bzw. der
    Unterstufe finde ich das wichtig zu wissen

    Was ist daran für Dich als Lehrerin wichtig ? Die Erkenntnis, dass die Oma eines Schülers gestorben und das Kind evt. ein paar Tage traurig ist ?

    Zitat

    Ansonsten sollte ich das
    Kind ja auch zur Beerdigung befreien können.

    Das reicht doch, wenn die Eltern bei der Sekretärin anrufen und Du den Schüler daraufhin befreist. 8)

    Zitat Sanne1983 :

    Zitat

    Bisher wurde ich auch nur angerufen, wenn eine Oma gestorben war o.ä

    Und was geht einem als Lehrer die verstorbene Oma an ?


    Unser geehrter Silicium hat schon vieles vorweggenommen, was ich sonst geäußert hätte. Die Eltern halten sich an Sprechzeiten, die im Bedarfsfall eine Woche vorher vereinbart werden. Klare Sache, damit Hopp !
    Und im Zeitalter des Handys lasse ich mir nicht weismachen, dass die Eltern von ihrer Arbeit aus keine Möglichkeit hätten in der Schule anzurufen.


    Diejenigen Kollegen/Kolleginnen, die gegenüber den Eltern diesbezüglich ein weiches Herz entwickeln, sollten mal versuchen mit ihren Dienststellen/Bezirksregierungen telefonisch zu kontaktieren, wenn sie selbst ein (wirklich) wichtiges und dringendes Anliegen haben. Trotz angegebener Büro-/Sprechzeiten begibt man sich da auf wahre Telefon-Odysseen (oft mit dem Ergebnis, dass der zuständige Sachbearbeiter ein paar Wochen nicht da ist und auch nicht vertreten wird), von denen noch selbst die Telekom lernen könnte. 8)

    Also erstmal, geehrter Saint Cy, musst Du dich durchsetzen und darfst keinerlei Undiszipliniertheiten dulden. So, wie die Schüler sich verhalten, geht es absolut nicht. Positioniere Dich und zeige den Schülern, wer Chef im Unterricht ist !

    Zitat

    Schüler H. rechtfertigte sich, er dürfe das sagen, schließlich sei er
    Palästinenser und (Zitat) "die Juden" bringen Palästinenser ja um.

    Sind das wirklich spezifisch antisemitische Äußerungen oder geäußerte Hasstiraden auf die Israelis ?
    Ich denke, man muss da schon diferenzieren. Hasstiraden, die womöglich noch auf eine selbst erfahrene Realität gründen, müssen nicht per se antisemitisch gemeint sein. Die Israelis und Palästinenser befinden sich in einem Dauerkriegszustand. Wären nicht die Israelis Feinde, würde der o.g. Schüler seine Hasstiraden gegen eine anderes Land/Bevölkerung richten. Die Äußerungen des Schülers sind nicht zu entschuldigen, sie sind aber nicht dasselbe wie das antisemitische Gedankengut rechtsextremer Gruppierungen.


    Vielleicht erfährt ja der Schüler, dass der ein oder andere Verwandte von israelischen Soldaten getötet wird. Das würde seinen Hass erklären.


    Ich denke, mit sachlich-politischen Informationen, die das meistens sowieso aus der US-amerikanischen und israelischen Brille betrachten, wird man den Jungen nicht überzeugen und beruhigen können. Ich meine auch, dass wir Deutschen uns keinerlei Urteil über das erlauben können, was in Nah-Ost wirklich passiert. Und wir sollten uns da auch nicht einmischen.


    Man könnte natürlich als Lehrer versuchen, das Ganze von einer universalen humanen Perspektive zu beleuchten, so dass beim Schüler als Ergebnis herauskommt, dass die meisten Menschen für die verfehlte Politik ihrer Machthaber keine Schuld haben und deswegen, auch wenn sie einem feindlichen Land angehören, nicht hassenswert sind.


    Zitat

    Über derartige Äußerungen bin ich dermaßen
    schockiert.

    Solche Äußerungen zeigen eine Realität unserer multikulturellen Gesellschaft. Wenn aus etlichen Ländern Menschen zu uns kommen, die sich untereinander im Kriegszustand befinden, wundern mich solche Äußerungen nicht.-Aber natürlich darf man solche Äußerungen in unserem Lande und in unseren Schulen nicht zulassen und muss sie unter Strafe stellen. 8)

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