Beiträge von Elternschreck

    Guten Tag !
    Ich habe mir über dieses Thema noch nie Gedanken gemacht, weil ich das Leben und den Dienst ausschließlich aus der Junggesellen-Perspektive betrachte. In der letzten Woche habe ich bei uns im Kollegium zumindest wahrgenommen, dass sich einige ältere Kolleginnen über einige jüngere Kolleginnen, die oft fehlen, wenn das Kind krank ist, heftig erbost haben. Sie (die älteren Kolleginnen) hätten das früher nicht so ausgenutzt und zugunsten des Kollegiums andere Lösungen gefunden.


    Aber ich persönlich bin eh kaum für Vertretungsstunden verfügbar und davon betroffen, da ich eh schon Mehrarbeit leiste. Daher habe ich nicht den Blick dafür, welche jüngere Kollegin aus welchem Grund zu Hause bleibt.


    Wollte eigentlich damit nur sagen, dass das Fehlen wegen eines kranken Kindes bei uns im Kollegium, wenn es häufiger passiert, auch nicht so besonders gut ankommt. 8)

    Zitat derPrinz :

    Zitat

    es sind noch dazu erschwerte Bedingungen, Alkohol zu kaufen als früher...

    Naja, ich beobachte in unserem Lidl und Aldi unsere Schüler (ab 7. Klasse), die sich diverse Schnäpse dann halt von älteren Jugendlichen kaufen lassen. Besonders schlimm ist es am Vatertag. Da ziehen selbst Siebt- und Achtklässler mit ihrem Bollerwagen voller Bier und Schnäpse durch Wald und Heide. Schon von weitem wird man als Lehrer von diesen Schülern lautstark zugeprostet. Abends treffen sich diese besagten (zu jungen) Schüler dann auf einem bestimmten Sportplatz des Ortes, um zu grillen und weiter Bier und Schnaps zu trinken.-Und die Erwachsenen/Eltern sind dabei und gröhlen mit !


    Also, kein Grund zur Entwarnung ! Ich meine sogar, dass die Altersgrenze sich im Laufe der Zeit nach unten verschoben hat. 8)

    Zitat Plattenspieler :

    Zitat

    Gerade dann müssen sie das doch in der Schule lernen und üben!

    Aber nicht, wenn es altersmäßig zu früh ist ! Das ist es nämlich im Grundschulalter sowie zu Beginn der Sek1. Kinder brauchen ständig ihren festen Bezugspunkt und Leitlinie, vielleicht auch gerade heutzutage deshalb, weil sie ihn in den Elternhäusern immer weniger vorfinden. Und die Eltern, die um ihre Kinder besorgt sind, erziehen sie partnerschaftlich auf Augenhöhe, was die Kinder hoffnungslos überfordert und sehr unruhig (!) werden lässt, das man jeden Tag in der Schulstube beobachten kann.
    Also, lasst die Kinder Kinder sein (Lehrerzentriertheit vermittelt Geborgenheit und Orientierung) und behandelt sie nicht wie Miniaturerwachsene !


    Die ach so selbstbeweihräucherten modernen Unterrichtsmethoden setzen schon im Vorfeld eine ganze Menge psychische Fertigkeiten und Selbstdisziplin voraus, die die meisten Kinder einfach nicht mitbringen und deshalb dann scheitern.

    Zitat

    Oder meinst du, sich selbst organisieren zu können ist nichts, was im späteren Leben unverzichtbar wäre?

    Das kommt später automatisch. Unsere (ältere) Generation, die Großartiges geleistet hat und immer noch leistet, ist auch lehrerzentriert aufgewachsen, wurde aber eher selbsständig und lebensfähig als die Kinder und Jugendlichen heute.-Ich denke, dass Schule sowieso keinen allzugroßen Einfluss darauf hat, ob ein Mensch später über die psychischen Fertigkeiten verfügt, die er im Leben braucht. Es liegt am Ehrgeiz und Selbstinitiative des Einzelnen, was er aus sich machen will. Ausreden für ein gescheitertes Leben gibt es später immer, und dafür muss auch immer natürlich die Schule herhalten.


    Aber natürlich bin ich nicht gegen Unterrichtsformen, die eine gewisse Selbstständigkeit erfordern. So ab Klasse 7/8 könnte man damit langsam und behutsam beginnen. In der gymnasialen Oberstufe sollten sie im Mittelpunkt stehen. Immer alles eine Frage des richtigen Zeitpunkts.


    Aber es muss uns auch klar sein, dass es auch immer Menschen geben wird, die nie selbstständig handeln können (Ich meine jetzt nicht die Behinderten) oder sich zu einem verantwortungsvollen und mündigen Bürger entwickeln werden.-Wir Lehrer müssen uns aber dafür nicht die Schuld geben.

    Zitat

    Na ja, wenn man Klassenstärken von 5 - 10 Schülern noch reduziert, sehe
    ich eher die von Fairlight befürchtete Gefahr für das Gefühl für die
    Klassengemeinschaft und außerdem für die Gruppendynamik.

    Naja, wir haben Klassenstärken bis zu ca. 34 Schülern pro Klasse ! Und dazu sollen wir jetzt noch individualisieren bis der Arzt kommt. Noch Fragen? 8)

    Ein guter Beitrag, geehrter Fairlight1976 ! Sehe ich auch so !


    Ich denke, dieser hochindividualisierte und papierzentrierte Unterricht wird sich in ein paar Jahren selbst vor die Wand fahren, weil man erkennen wird, dass der Ertrag eines solchen Unterrichts sowieso sehr mager bleiben wird. Er wird deshalb mager ausfallen, weil die Kinder schon von Haus aus psychisch nicht in der Lage sind, sich selbst effizient zu organisieren.


    Ich stimme deshalb dem Psychiater Dr. Winterhoff zu, dass die (aufgedrückten) modernen, nicht lehrerzentrierten Unterrichtsmethoden, völlig konträr zu dem stehen, was die Kinder für ihre psychische Entwicklung brauchen. Im Mittlepunkt brauchen sie den ständig anleitenden Erwachsenen/Lehrer.


    Von daher betrachte ich die merkwürdigen modernen Unterrichtsmethoden nicht als eine effektive Verbesserung der Lernsituation für die Schüler, sondern als eine Laune der Bildungspolitiker, die die Eltern als Wählerpotential erkannt haben.-Es geht immer nur um das Machterheischen für die nächste Legislaturperiode. Spürt man beispielsweise in der Bevölkerung eine positive Stimmung für die Gemeinschaftsschule, werden halt eben Gemeinschaftsschulen installiert. Da knickt selbst die CDU ein.


    Ich bin deshalb nicht dafür, die Schule ständig neu erfinden zu müssen, nur weil es gewissen Bildungspolitikern eben gerade so in den Kopf kommt. Ich setze eher auf eine gezielte Modellpflege des lehrerzentirerten Unterrichts und bewährten konservativen Unterrichtsformen, z.B. durch konsequente Verkleinerung der Klassenstärken.


    Zitat Trantor :

    Zitat

    Tja, Du lebst mit der Schule in einer Demokratie und erfreust dich der
    Vorteile, dann musst Du auch mit den Nachteilen leben.

    Das entspricht nicht meinem Demokratieverständnis, dass nach Lust und Laune der neugewählten Politker auf Kosten der Schüler/Eltern und Lehrer ständig Unruhe und Rabatz in die Schullandschaft getragen wird. Gerade unsere Schüler brauchen Ruhe und Kontinuität.


    Da würde ich mal gerne die Reaktion der Wirtschaftsbosse und Banken wahrnehmen, wenn die Politik ständig ihre Rahmenbedingungen verändern würde und auch sie mit den Nachteilen der Demokratie leben müssten. 8)

    Guten Morgen !
    Das, was auf Fortbildungen so an Unterrichts-Konzeptionen angeboten wird, ist ähnlich praktikabel und anwendbar wie das gegenwärtige Elektroauto für den Otto-Normal-Verbraucher und Vielfahrer. Die ach so fortschrittlichen Unterrichts-Konzeptionen sind für Schulen konstruiert, die so nicht existieren. Daher sind für mich die o.g. Fortbildungsergebnisse so relevant wie das Studieren von Straßenbahnfahrplänen deren Straßenbahnen niemals fahren.


    Zitat Lehrkraft A :

    Zitat

    Man kann sich auch selbst ein Bein stellen. Wenn in der Klasse kein
    Platz ist, gehen Sie doch auf den Hof oder in die Pausenhalle.

    Das geht nicht ! Es würde in den Fluren, Pausenhalle oder Hof nur störenden Lärm machen. Der Unterricht der anderen Kollegen würde dadurch gestört werden. Es muss ja in den Unterrichtsstunden leise sein, damit sich die Schüler in Ruhe auf ihren Unterrichtsstoff konzentrieren können. Wir Lehrer wollen ja auch Jahrzehnte gesund (!) unseren Beruf ausüben. Das können wir aber nicht, wenn wir in der Unterrichtszeit unnötigem und störendem Lärm ausgesetzt werden. 8)

    Zitat coco77 :

    Zitat

    ihr macht ja quasi jagd auf ihn.. ich erinnere mich an den satz.. da
    haben wir uns hingesetzt und seine ip's in den unterschiedlchen foren
    verglichen usw...


    ich finde, dass das schon etwas zu weit geht.. und frage mich, ob man als moderator gleichzeitig hobbydedektiv ist.

    Naja, und für mich bleibt es auch eine spannende Frage, ob man als Betreiber von 2 Foren daraufhin forenöffentlich so ohne weiteres und ohne Zustimmung des betreffenden Users verkünden darf, dass sich der hiesige User x im anderen Forum y nennt. -Ist nur so ein Gedanke.


    Zitat Melosine :

    Zitat

    In anderen Foren trittst du als Vater auf und sagst explizit, dass du kein Lehrer bist!.... Als "Stachel im Fleisch" und dergleichen hab ich deine Beiträge nicht empfunden. Eher stellenweise als skurril.

    Eben, und auch im Nachbarforum z.T. übertrieben und skurril. Und wenn ich mich dunkel erinnere, kommt die Botschaft des Nicht-Lehrer-Seins auch so skurril rüber. Eine bestimmte Mutter wies schon mal mit spitzem Humor daraufhin, dass ich Lehrer sei, ebenso ein pfiffiger Vater. Und in jedem meiner Beiträge scheint dort sehr deutlich der Lehrer durch.


    Aber na gut, wenn ich dort von der Kommunikation her doch einen Fehler gemacht haben sollte, bitte ich um Nachsicht und würde das Ganze noch mal überdenken und erwägen, bei schulthemen.de zurückzutreten und meine Arbeit dort einstellen. Selbstverständlich ohne Selbstbeweihräucherungsthread, geehrte Meike !8)

    Einen wunderschönen guten Tag !
    Aus technischen Gründen wird es mir vielleicht in ca. 3 Tagen nicht mehr möglich sein, Beiträge zu posten. Da ich aus Gründen der Diskretion die Inhalte meiner PN`s nicht veröffentliche, möge man diesbezüglich bitte bei dem Moderatorenteam Näheres erfragen, wenn es von Interesse sein sollte.


    Eine gewisse mentale Auszeit wird mir auch guttun. Ich bin ja nun nicht mehr der allerjüngste Schulmeister, meine Kräfte lassen nach und darüberhinaus bin ich immer mehr mit der Vorbereitung für meine Pensionszeit beschäftigt. Zur Zeit bin ich immer noch auf Immobiliensuche auf Ibiza und Mallorca. Auf eine der beiden Inseln möchte ich mein Leben als Pensionär verbringen.-In Deutschland ist es für meine Knochen einfach zu kalt.


    Als Stachel im Fleisch und ohne Schere im Kopf habe ich hier versucht, eine frische Brise in die brave und konventionelle Lehrerdiskussion zu blasen. Eine Userin schrieb mir z.B., dass man meine Beiträge zwar nicht gerne lesen würde, aber sie allesamt genau die Problematik der Deutschen Schullandschaft auf den Punkt treffen würden.


    Mal ernsthaft, mal spaßig, mal satirisch, habe ich versucht, in den Diskussionen größere gesellschaftliche Zusammenhänge zu beleuchten. Dass ich dabei oft Off Topic geworden bin, möge man mir nachsehen.-Ich bedanke mich hier für die unendliche Geduld des geehrten Moderators kleiner gruener frosch, der dann meine Beiträge umtransportiert hat, weil sie nicht mehr so ganz zum eigentlichen Threadthema gepasst haben.


    Gemäß meiner Positionierung als das Gegenteil eines Sozialphantasten/Kuschelpädagogen und Verfechter eines ergebnisorientierten und hocheffizienten Unterrichts, das keinen Methodenklimbim zulässt, habe ich in den Diskussionen natürlich nicht immer Freunde gewonnen. Oft bin ich mit den Methoden mancher Grundschulkolleginnen hart ins Gericht gegangen.


    Da nach meiner Meinung die Diskussion in Deutschland hinsichtlich Schule/Bildung zu unkritisch und zu asymmetrisch verläuft und die meisten Dinge sich nach meiner Meinung zum Schlechten entwickeln werden, habe ich manche Dinge geäußert, wie ich sie geäußert habe.


    Fern lag es mir natürlich, hier jemanden persönlich damit zu beleidigen. Falls es durch meine frische Art und Unbedarftheit an einigen Stellen doch (unbewusst) passiert sein sollte, bitte ich um Nachsicht und Entschuldigung !-Es ging mir immer nur um die Sache.


    Ob mir für meine Beiträge so etwas wie ein Ehrensold zustände, überlasse ich dem Urteil der einzelnen Forumsmitglieder.


    Falls wir nicht mehr voneinander lesen werden, wünsche ich hier allen Mitgiedern weiterhin sehr viel Kraft für die unendliche harte, aber gesellschaftlich leider nicht wertgeschätzte, pädagogische Arbeit, besonders den (nicht beneidenswerten) Jüngeren, die noch sehr viele Jahrzehnte vor sich haben ! Mögen sie gesund (!) das Pensionsalter erreichen !


    Euer Elternschreck ! 8)

    Ich verfolge schon eine Weile diesen Thread und komme zu dem Schluss, dass es endlich Zeit wird, dass sich unter den Lehrern eine gewisse Fluglotsen-Mentalität entwickelt, in Kongenialität gepaart mit einer Gewerkschaft, die für nur ihre (!) Klientel da ist ! 8)

    Ein hervorragender Beitrag, geehrter Silicium !!


    Zitat Silicium :

    Zitat

    Hat man dann nach einem halben Jahr den Schüler halbwegs unter
    Kontrolle, und ist man als Kollateralschaden im Unterrichtsstoff auch
    noch so gnadenlos hintendran, wird das Ganze natürlich als triumphaler
    Sieg gefeiert und sich auf die pädagogische Schulter geklopft.

    Über den Kollateralschaden wird dann natürlich ganz gut hinweggelogen, in dem man den Leistungsanspruch (mal wieder) herunternivelliert und mit einer Inflation guter Zensuren den Eltern und der Öffentlichkeit vorgaukelt, dass alles in Ordnung sei. Auf die pädagogische Schulter klopfen sich dann gewisse Sozial-Phantast-Pädagogen mehrfach, zum einen wegen der "hervorragenden" Integration des schwierigen Schülers, zum anderen wegen der mal wieder gelungenen Binnendifferenzierung und Individuellen Förderung. -Die vielen erteilten "guten" Zensuren beweisen das ja. 8)

    Zitat Bateulvre :

    Ehrlich gesagt, wundert es mich nicht, was da die Jungs so von sich gegeben haben. Dieses ganze Hip-Hop-Geäffe mit den fragwürdigen Ghetto-Texten scheint mittlerweile auch in etablierteren Gesellschaftsschichten anzukommen. Zur Erinnerung : Bushido hat im letzen Jahr einen Bambi feierlich überreicht bekommen. Wer glaubt, dass Bushido sich in den letzten Jahren geläutert hätte, möge seine letzten Videos betrachten.


    http://www.youtube.com/watch?v=aHHdxRSLzkw&feature=related


    -Von daher hätte ich von den o.g. Schülern auch keine Scham erwartet.


    Zitat

    Da ich ja
    zuvor erklärt hatte, auf den Inhalt käme es nicht an, musste ich sogar
    zugeben, dass die formalen Vorgaben alle erfüllt waren - ja leider waren
    sie sogar auf fehlerfreie Weise erfüllt.

    Du musst gerade bei pubertierenden Jugendlichen die Grenzen vorher dichter und genauer abstecken. Mit zu viel Freiheit können die nichts Sinvolles gestalten.


    So gesehen haben sie ihre Aufgabe erfüllt und Dich dabei gut vorgeführt. Als Anfänger kann es einem deswegen passieren, dass man in den Menschen (Schülern) zunächst nur das Gute sehen möchte. 8)

    Also, Ihr macht da jetzt einen richtigen Narrenthread daraus, was ich angesichts meiner ernsthaften Intention nicht so recht verstehen kann.


    Ich meine, Spaß muss ja ab und zu mal sein, aber bedenkt, dass ab und zu hier doch mal Eltern mitlesen ! Und die bekommen jetzt den Eindruck, als wenn bei Euch im Unterricht immer nur Karneval gefeiert wird. Kein Wunder, dass die dann in anderen Foren über uns Lehrer herziehen. 8)

    Zitat Meike :

    Zitat

    *lach* Ich unterrichte an einer reinen gymnasialen Oberstufe.

    Wundert mich jetzt ein wenig, zumal ich mich an einige Beiträge von Dir erinnere, die eher nach Brennpunktschule klingen. Asche auf mein Haupt, wenn ich Dich mit jemandem verwechsle !



    Zitat Elternschreck :


    Dazu Zitat Meike :

    Zitat

    ausschließlich bei den Kollegen der Fall war, die von
    kooperativen Unterrichtsformen wirklich keine Ahnung hatten und die
    nichts anderes konnten, als dauerfrontal Lernprozesse zu behindern.

    Na klar, wird dann mal von den veblendeten Anhängern eines papierzentrierten Unterrichts immer wieder gerne behauptet.


    Zitat unter uns :

    Und genau dieser Dogmatismus ist das Problem ind der aktuellen Diskussion um Lehrmethoden. Es ist da mittlerweile (bewusst) eine Atmosphäre aufgebaut worden, in der kritische Denker, die die Schwächen der kooperativen Unterrichtsformen schonungslos aufdecken würden, mundtot gemacht werden. 8)

    Zitat Meike :


    Zitat

    In China u.a. fordern die großen Firmen übrigens mittlerweile anderen,
    deutlich weniger einengenden Unterricht, weil sie junge, kreative
    Mitarbeiter brauchen, die selber denken können.

    Dann möchte ich einfach mal den Begriff Kreativität, so wie ich ihn in der Schule im Zusammenhang mit den kooperativen Unterrichtsformen erlebe (Ich bin da ein scharfer Beobachter), konkretisieren :
    - Herumrennende und lärmende Schüler in den Klassenräumen sowie in den Fluren, die den Unterricht anderer Kollegen beeinträchtigen
    - Etliche Schüler, die herumhängen und irgendwo herumflezen
    - Etliche Schüler, die sowieso nie Materialien für den Gruppenunterricht mitbringen (Die Lehrerin ist ja auch nicht so präsent)
    - Etliche Schüler, die mit null Lernzuwachs aus solchen Stunden gehen
    - Inhaltlich platte und absolut anspruchslose Vorträge, die aber von einigen (unkritischen) Fachlehrern als ach so toll und besonders kreativ hochgelobt werden
    (Man merkt, wie oft der Kreativitätsbegriff in unseren Schulen missbraucht wird)


    Als Ertrag erntet man bei Klassen, die häufig kreativ gearbeitet haben :
    - Undiszipliniertes Verhalten. Solche Klassen haben ein großes Problem mit dem Zuhören und elementarem Benehmen
    - Zu wenig Fachwissen und fachmethodisches Können (Auf sich allein gestellt sind etliche Schüler z.B. nur sehr schwer in der Lage selbst anspruchslose Texte zu erfassen.
    In der Gruppe haben das ja einige wenige Schüler gemacht, was nicht weiter auffiel)
    - Für die zentralen Abschlussprüfungen, wo jeder allein (!) die Aufgaben lösen muss, mangelnde fachliche Voraussetzungen


    Mit andern Worten : Kooperative Unterrichtsformen setzen den Super-Schüler voraus, der von sich aus die Selbstdisziplin und Ehrgeiz mitbringt, um in der Schulkarriere wirklich weiterzukommen. Ob wir wirklich in der Schulstube eine solche Mehrheit von Schülern vorfinden, möge bitte jeder selbst entscheiden.


    Mit dem selber denken können, wie Meike es ausdrückt, ist es natürlich so eine Sache. Da bin ich der Meinung, dass es in den unteren und mittleren Klassen, ich denke da besonders an Haupt- und Realschulen, einer kräftigen Lehrerzentrierung bedarf, um überhaupt Schüler-Gehirnzellen in Bewegung zu bringen. Wie ich Meike verstanden habe, ist sie sie ja auch nicht an einer Schule beschäftigt, aus der künftige Harvard-Absolventen hervorgehen.


    In der gymnasialen Oberstufe sehe ich das natürlich etwas anders. Da können Schüler ab der 11. Klasse, wenn an der Schule nach Klasse 10 gut ausselektiert wurde, sofort die Kooperativen Unterrichtsmethoden effizient umsetzen, auch wenn sie vorher nur lehrerzentriert gearbeitet haben.-So jedenfalls meine Erfahrungen als Teilabgeordneter im Fach Musik an einem Gymnasium. 8)

    Der Frontalunterricht ist nun mal die effektivste Unterrichtsmethode ! Und sie ist lehrerzentriert, was wirklich für sie spricht. Freilich bedarf sie begeisternd wirkende Schulmeister aus echtem Schrot und Korn, die hervorragend mit der Sprache jonglieren können und fachlich Anspruchsvolles mitzuteilen haben.


    Alles andere ist papierzentriert und kein Unterricht von Mensch zu Mensch mehr. Nur Steigbügelhalter einer herannahenden Papierdiktatur diskreditieren den Frontalunterricht.


    Der Psychiater Dr. Winterhoff sieht die (ineffektiven) modernen Unterrichtsmethoden sowieso sehr skeptisch, weil gerade die heutigen Schüler mehr denn je die Nähe und Führung des Lehrers bedürfen.8)

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