Beiträge von Elternschreck

    Sie sollen auch gut zuhören und sich anständig benehmen können !


    Des weiteren würde ich mir wünschen, dass die Fünftklässler nicht immer alle nach vorne, ohne Lehreranweisung, zum Lehrerpult kommen, wenn sie ihre Aufgaben fertig haben. Wir brauchen ca. ein halbes Jahr um ihnen das abzugewöhnen. Ich denke, dass man da spätestens in Kl. 4 daran arbeiten könnte.


    Ach ja, und bitte die Schüler auch zu Geduld erziehen ! Sie erwarten und quengeln, dass wir die Tests und Arbeiten immer dann sofort (!) korrigieren und zurückgeben sollen, wenn sie sie gerade geschrieben haben, d.h. noch in der selben Unterrichtsstunde. 8)

    Zitat Sylvana :

    Zitat

    Darf man in der Woche vor den Ferien auch mal einen Film zeigen?

    Ja !


    Zitat Plattenspieler :

    Zitat

    Silicium, dein Einsatz!

    Aber dann nicht bitte bei den Moderatoren beschweren, wenn er dazu tatsächlich etwas schreiben sollte !


    Wie ich Silicium einschätze, hätte er auch nichts gegen einen Film, wenn die Klasse vorher fleißig und ertragreich gearbeitet hat.


    In einigen Klassen, in denen ich Erdkunde unterrichte, habe ich schon einen Film gezeigt, freilich einen erdkundlichen Film, aber die 10er haben vorher so gut gearbeitet, dass ich in der letzten Woche auch etwas "außererdkundliches" zugelassen hätte. -Man muss ja in der Schule nicht nur pauken ! 8)

    Zitat Lehrkraft A :

    Zitat

    Glaubt hier vielleicht jemand, ein Problem sei gelöst? Bisher ist noch nicht einmal eines benannt, lediglich Symptome.

    Mir persönlich macht das absolut kein Kopfzerbrechen, wenn nicht alle (!) und für jeden die Probleme gelöst werden können. Das Leben ist nun mal so und manchmal auch ein harter Lehrmeister. Die betreffende Schule, Schüler und Lehrer können erstmal durchatmen. Die o.g. Schülerin hatte genug Chancen sich zu bewähren und sollte sich in Zukunft bessern. Florian R hat in dieser Zeit wirklich einen guten Job gemacht und braucht sich auch nichts vorwerfen lassen.


    Wir müssen anerkennen, dass wir Lehrer nunmal keine Gesellschafts- und Weltenheiler sind ! Sonst hätten wir Gott werden sollen. 8)

    Zitat Rena :

    Zitat

    Nun äußere dich doch als Sek1/Sek2-Lehrer mal dazu, ob du die Grundschulen vor Ort überhaupt kennst.

    Natürlich kenne ich unsere Grundschulen vor Ort und sogar fast alle Kolleginnen ! Einmal im Jahr treffen wir uns anlässlich unserer neuen Fünfer zum pädagogischen Gedankenaustausch. Und einmal im Jahr gebe ich eine Rückmeldung über wahrgenommene Schwachpunkte, die ich bei unseren neuen Schülern beobachte.

    Zitat

    Du bekommst keinen einzigen meiner Schüler. Falsches Bundesland.

    Woher weißt Du das ? Ich habe zwei ehemalige Schüler aus 2 anderen Bundesländern in meiner Klasse. 8)

    Zitat Silicium :

    Zitat

    Was ist das denn für eine verquere Einstellung? Jeder Mensch kann zu
    allen Themen mitreden, warum sollte man jemanden ausschließen.

    In einer freien und demokratischen Gesellschaft halte ich das (den Nichtausschluss) für selbstverständlich ! Zumindest hier innerhalb des Forums.
    Sogar Eltern reden im Schulalltag mit und nicht selten rein. Dass sich dann hier keine Sek1/Sek2-Lehrer äußern sollten, finde ich dann doch reichlich merkwürdig. 8)

    Zitat mara77 :

    Zitat

    ER sieht sich nur in der Opferrolle.

    Mag er ja auch sein ! Ich denke, geehrte mara77, dass es wahrscheinlich nichts mit Lehrern, Klassenkameraden oder auch Leistungsdruck zu tun hat.
    Woher hat der Junge diese Aggressionen?

    Zitat

    Aber da die Mutter ebenfalls keinerlei Einsicht zeigt, auf der Seite
    des Sohnes steht und ihn stützt (und gleichzeitig heillos überfordert
    ist), geht das nicht ohne Weiteres.

    Dazu kommt noch, dass die Mutter alleinerziehend ist. Ich habe zumindest oft die Erfahrung gemacht, dass manche Mütter gar nicht so alleinerziehend sind wie es scheint und oft ein neuer Lebensabschnittsgefährte, womöglich noch in demselben Haushalt lebend, dahinter steht, der es mit den Kindern der Lebensabschnittspartnerin nicht so hat und dadurch heftige Konflikte entstehen. Ich hatte in diesem Zusammenhang schon Schüler in meiner Klasse, die zu Hause schlichtweg verprügelt wurden. Die sogenannten alleinerziehenden Mütter haben das immer ganz gerne vertuscht.


    Eine andere Erklärung könnte dahin hinauslaufen, dass er als Mitglied einer Gang ständig unter Druck gesetzt wird.


    Wie dem auch sei, Du solltest da noch mal, mit Hilfe des Jugendamtes, genauer recherchieren. Ich würde einen Besen fressen, wenn im privaten Umfeld nichts schieflaufen würde.


    Nach meinen Erfahrungen hat es sich bewährt, wenn solche Kinder aus ihrem privaten Umfeld herausgenommen werden. Wir hatten einige Fälle, in denen das Jugendamt solche Kinder in sogenannte Wohngruppen oder auch im Kinderdorf untergebracht hat. Diese Kinder waren nach kurzer Zeit derart wie ausgewechselt, dass sie kaum noch aggressiv reagiert und auch sonst in zufriedenstellender Weise Anschluss an ein normales Schulleben gefunden haben.


    Eure Schule und das Jugendamt dürfen aber dabei keine Zeit verlieren ! 8)

    Ich denke, man kann es nicht als Zurückrudern bezeichnen, wenn der geehrte Silicium und meine Wenigkeit einräumen, dass gelegentliches Spielen, z.B. Freitag 6. Std., wenn die Klasse in der Woche ordentliches geleistet hat, durchaus mal sinnvoll und erheiternd sein kann.


    Meine Kritik enthielt indirekt die Frage, ob an den heutigen Grundschulen nicht zu oft gespielt wird. Ich nehme ehemalige Grundschüler insofern wahr, dass sie bei uns zu Beginn Kl.5 immer mehr eine Erwartungshaltung äußern, die die Schule als staatlich subventioniertes Phantasialand betrachtet.


    PS : Als Sek1/Sek2-Lehrer erlauben wir uns ab und zu mal, bei Euch in den Grundschulthreads-Threads reinzuschauen und ab und zu mal (gutgemeinte) Kritiken zu äußern.
    Es ist ja so, dass wir Eure (!) Schüler bei uns übernehmen müssen, aber umgekehrt keine Schüler von uns zu Euch zurückkehren. 8)

    Ich habe selbst im Rahmen meines allgemeinen Schulpraktikums an einer Grundschule unterrichtet, die dritte und vierte Klasse. Gottseidank waren in diesen Klassen die Lehrerinnen ( ältere Generation) streng und leistungsbezogen. Die hatten ordentlich Zug in ihrem Laden. Von diesen Lehrerinnen habe ich sehr viel gelernt. Das Unterrichten hat mir dort Freude gemacht., weil die Schüler grundsätzliche Verhaltensregeln verinnerlicht hatten und zur Leistungsorientierung erzogen wurden.


    Gespielt wurde dort allerdings kaum, außer am Freitag i.d. 6. Std..Da hat die Klassenlehrerin entweder Geschichten vorgelesen oder eine Spielphase eingeleitet. Aber alles lief diszipliniert ab. 8)

    Zitat Silicium :

    Zitat

    Im Klartext: Ich lasse mir lieber von Neurobiologen, Neurologen und auch
    noch lieber von Psychologen erklären, wie mein Unterricht aussehen
    muss, damit er der Art und Weise wie das Gehirn lernt Rechnung trägt,
    als von irgendwelchen Pädagogen oder Didaktikern.

    Ich würde dazu auch noch die Psychiater in die o.g. Gruppe einreihen. Die Psychiater, wie z.B. Dr. Winterhoff, sind vom jetzigen Pädagogischen Mainstream, der den lehrerzentrierten Unterricht verfemt, alles andere als begeistert.


    Etliche Erziehungswissenschaftler, Pädagogen und Didaktiker konstruieren ihre Vorstellungen und Konzepte zu sehr aus der Perspektive des Elfenbeinturms heraus. Und irgendwie versuchen sich auch von Zeit zu Zeit die letzgenannten als Steigbügelhalter von (launenhaften und auf Wählerstimmen zielenden) Bildungspolitikern zu profilieren. Wenn z.B. Bildungspolitker die Schlagworte Gemeinschaftsschule, Binnendifferenzierung, Individuelle Förderung, Inklusion, kooperative Unterrichtsmethoden herauslallen, so stoßen etliche Pädagogen selbstverständlich unkritisch in das gleiche Horn, ohne zu prüfen, ob diese Erwartungen in der Realität wirklich realisierbar sind. Und oft nehmen sie die Rolle als Geburtshelfer von Pädagogischen Totgeburten ein.


    Daher tangiert mich persönlich die momentane inflationäre Anhäufung von gegenwärtigen pseudfortschrittlichen und heilsversprechenden "Erkenntnissen" des Pädagogischen Mainstreams gar nicht ! 8)

    Zitat Nuffi :

    Zitat

    Und wieder mal nur eure Ironie und euren persönlichen Senf, aber keine konstruktiven Beiträge!

    Es ist nun mal unserer Eindruck, dass in den Grundschulen zu viel Unterrichtszeit verspielt wird. Warum sollen wir den Eindruck nicht äußern ? Es ist doch auch seit einigen Jahren so, dass unsere Fünftklässler am Schuljahresanfang immer häufiger die Erwartungshaltung mitbringen, dass die Schule eine reine Bespaßungsinstitution wäre, in der man sich keinesfalls für die Fächer wirklich anstrengen müsste. Dazu gesellen sich noch unzureichende Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen, trotz guter Grundschulabschlussnoten
    mit entsprechenden hohen Schullaufbahnempfehlungen.-Daher müsst Ihr schon ab und dann mit unserer Kritik, auch wenn sie Euch nicht behagt, leben. Sie ist ja auch nicht böse gemeint ! Ich werde hier ja auch oft wegen meines Bekenntnisses zum konservativen und traditionellen Unterricht abgewatscht.8)

    Zitat Silicium :

    Das sehe ich auch so ! Manchmal habe ich beim Lesen etlicher Primarstufenthreads sowieso das Gefühl, dass in den Grundschulen kaum noch richtiger Unterricht gemacht wird. 8)

    Zitat robischon :

    Zitat

    Elternschreck und ein paar weitere finden die traditionelle Schule toll
    und anscheinend überhaupt nicht verbesserungs- oder änderungsbedürftig.

    Doch, aber im Rahmen der Realität !


    Als bekennender Traditionalist setze ich eher auf Modellpflege als auf Wolkenkuckucksheime. Z.B. würde eine Verkleinerung der Klassenstärke erheblich die Effizienz und den persönlichen Zugang zu den Schülern verbessern. Eine etwas bessere technische Sachausstattung, die auch längerfristig intakt bleibt, eine Schulsozialarbeit, die diesen Namen auch verdient (Ausschließliche Gespräche der Schüler mit der Schulsozialarbeiterin bei Plätzchen und Tee sind eine Lachnummer) sowie eine Stundenreduzierung auf 24 Wochenstunden, wie es früher mal war. 28 Wochenstunden sind einfach zu viel.
    Des weiteren müssten noch die Unerrichtsmaterialien verbessert werden. Was zur Zeit von den Verlagen an Schulbüchern und Arbeitsblättern geboten wird, erfüllt nicht so ganz meinen qualitativen Ansprüchen. Manche Inhalte sind einfach nur dümmlich dargestellt.


    Insgesamt wäre eine Entwicklung zu begrüßen, die auf eine Erleichterung des Lehrerarbeitsplatzes hinausläuft.


    Zitat robischon :

    Zitat

    Die Schulbehörden sind wahrscheinlich, soweit die Herrschaften noch
    nicht verstorben sind, etwas nachdenklich geworden und ich höre, dass
    aufgefordert wird Schule neu zu erfinden und Inklusion zuzulassen.

    Ich möchte an unserer Schule keine Inklusion ! Ich habe keine Sonderpädagogik studiert und kann daher nicht mit behinderten Schülern umgehen. Das Studium für Sonder-/Förderschulen dauert mehrere Jahre und ist nicht ganz ohne. Mit so mal eben nebenbei Fortbildungen und Hospitationen ist es nicht getan. Wir müssen ja auch noch weiterhin 28 Wochenstunden unterrichten. Da habe ich keine Kräfte mehr für Fortbildungen. Ich würde dann wegen Kräftemangel öfter krankfeiern müssen und mir evt. einen Burn-Out zuziehen. Es würde mein wertvoller Unterricht ausfallen und die jüngeren Kollegen würden mehr belastet werden. Die wären dann auch bald krank. 8)

    Zitat robischon :

    Zitat

    Ich denke bei Dir ist das so. Wie vor hundert Jahren. Wie in der Feuerzangenbowle oder bei Ecksteins Schulhumoresken.

    Die Lehrer-Figuren, die in der Feuerzangenbowle auftauchen, haben allesamt Charisma, Humor, große Fachkompetenz und machen auch für heutige Verhältnisse gar nicht mal so schlechten Unterricht. Die Schule wird hier als eine Institution beschrieben, in der der Unterricht von Mensch zu Mensch gestaltet wird.

    Zitat

    Das Problem ist, dass mein Umgang mit dem Lernen in den meisten Ländern
    noch nicht zur Prüfungsordnung passt. Es gibt noch immer solche
    Fossilien wie Elternschreck.

    Das sollte Dir zu denken geben, geehrter robischon ! Die Fossilien, die Du erwähnst, haben kein Problem damit, sogar Waldorfschulen mit ihrer eigenen und besonderen Pädagogik zuzulassen. Ich denke mal, dass Dein Konzept zu krass gestrickt und für die Schul-Schüler-Realität nicht anwendbar ist.


    Ansonsten muss ich Siliciums Beitrag zustimmen. Wir sind ja nicht prinzipiell gegen das selbständige Lernen, jedoch muss ein gewisser Ordnungsrahmen vorhanden sein, damit die Schüler konzentriert und effektiv lernen. Das selbstständige Lernen setzt im Vorfeld den Schüler mit einer gehörigen Portion Selbstdisziplin und Ehrgeiz voraus. Diesen Schüler gibt es leider , dank der Nichterziehung der Eltern, nicht mehr. Deswegen muss der Rahmen insgesamt enger und strenger gesetzt werden als es in meiner (leistungsorientierteren und disziplinierteren) Generation nötig gewesen wäre.


    In den Grund- und weiterführenden Schulen haben wir es zunehmend mit verstrahlten, verhaltensauffälligen, unkonzentrierten und willensschwachen Kindern zu tun, die, wenn sie selbstbestimmt etwas machen sollen, nur die Fernbedienung des Fernsehers handhaben oder ihre Game-Boys/Play-Stations hochfahren würden. Und dann gibt es noch Schüler, die, wenn man sie an einer zu langen Leine lassen würde, ganze Heizungskörper demontieren oder das Toilettenbecken in die Luft sprengen würden, wie neulich bei einer Hauptschulkollegin geschehen, die den Offenen Unterricht versucht hat. Auch hier im Forum klagen etliche Grundschulkolleginnen, die ach so modern und offen unterrichten, über große Disziplinprobleme. 8)

    Jaja, eine Schule im Lande Utopia !


    Zitat Mamma Muh :

    Zitat

    Habe jetzt eine,die Unterricht macht wie vor hundert Jahren...

    Was ja nicht unbedingt schlecht sein muss !


    Wir lassen uns von Kuschelpädagogen und Utopisten nicht beirren, denn in Deutschlands Schulen muss endlich wieder diszipliniert gearbeitet und gepaukt werden ! 8)

Werbung