Beiträge von Elternschreck

Und wenn er dabei wieder abstürzt ?

Geehrter Tamburker :

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1. Thema Motivation: Ist es energie-und motivationsraubend ca. alle 2
Jahre den gleichen Stoff mit neuen, unwissenden Schülern
durchzuarbeiten?

Nein ! Ich habe da so meinen Törn drauf und brauch den Unterricht nur noch entspannt ableiern. Selbst unterschiedlich leistungsstarke Klassen sind für mich kaum eine Zusatzanstrengung.

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3. In wie fern hat der Schullärm einfluss auf euch? Ist es stressig und
zerrt an den Nerven, sodass euch schon bei der Schulklingel mulmig im
Bauch wird oder blendet ihr alles irgendwann aus, Lärm hin oder her,
gehört halt dazu, in meiner Klasse ist sowieso ruhig?

Bis auf den Pausenlärm habe ich es über Jahre geschafft, dass es in meinem Unterricht (meistens) leise ist. Ich bin ein großer Freund des straffen, konservativen, lehrerzentrierten Unterrichtsstils. Im Unterricht muss es leise sein, damit sich die Schüler konzentrieren können ! Mulmig muss es, wenn überhaupt, eher den Schülern sein, weil der Lehrer der Chef ist.

Zitat

4. Wie lange bereitet ihr euch nach der Schule auf den nächsten Tag vor
(ungefähr-im Durchschnitt)? Vier - fünf Stunden einlesen und Blätter
zusammenstellen oder 2 Stunden ein paar Sachen nacharbeiten.

Bis auf das o.g. Taschepacken gar nicht mehr. Aber ich habe natürlich mit meinen Fächern, insbesondere mit Musik, gelebt und lebe sie noch. Wenn ich z.B. fernsehe, verfolge ich interessensmäßig geschichtliche Themen, nicht weil ich an den Schulstubenunterricht denke, sondern weil sie mich interessieren. In puncto Musik bin ich sowieso oft auch im richtigen Leben unterwegs und halte mich künstlerisch fit. Ich denke, man muss in seinen Fächern eine gewisse Meisterschaft erreichen, um die schüler überzeugen zu können.

Geehrter Plattenspieler !
Trotz Ihres heiligen moralischen Zeigefingers (Oder gerade deswegen ?!) werde ich weiterhin die Begriffe Faulpelz, Rotzlöffel, Lauselümmel, Zappelphilipp, Tütermax, dumm, frech,verblödet, verstrahlt etc. verwenden !

Psychisch gestört kann ich nicht verwenden und würde es mir nicht trauen, weil ich kein ausgebildeter Psychiater bin. Wenn ich dahingegend den Verdacht hätte, würde ich den Psychiater Dr. Winterhoff zu Rate ziehen. Sind Sie, geehrter Plattenspieler auch ein Psychiater, der so etwas diagnostizieren könnte ?

Einen wunderschönen guten Tag !
Ja, geehrte Forumsmitglieder, ich bin wegen eines Kollegen einer benachbarten Schule, mit dem ich befreundet bin, ein wenig ratlos.

Gestern hat er mir folgend Begebenheit erzählt : Mitte der letzten Woche ist er beim Elternstammtisch seiner Klasse gewesen. Wie er mir berichtet hat, kam er zunächst mit den Eltern kaum ins Gespräch. Er saß zunächst, wie er sich erinnert konnte, zwischen den Müttern, die ihm heftig auf den Geist gegangen sein sollten. Kreischige und hohe Stimmfrequenzen aus den Mütterkehlen, Lobhudeleien über ihre "entzückenden" Lieblinge, die mein Kollege gar nicht so entzückend empfindet, Kleinstadttratsch, Hinterherziehen über andere Lehrer....Ich kann mir das sehr gut vorstellen !

Dem o.g. Kollegen war das dann alles wohl zuviel, und er hat den Platz gewechselt. Er, soweit sein Erinnerungsvermögen reicht, stand auf einmal in einer lustigen Väterrunde, die sich gut einen hinter die Binde gegossen hat- zusammen mit meinem Kollegen !

Kurzum : Der o.g. Kollege hatte einiges zu viel getrunken und war voll wie eine Haubitze, wie er es zumindest geschildert hat. Sein Auto hat er stehengelassen, aber er konnte sich nicht mehr daran erinnern, ob er mit einem Taxi oder von einem Elternteil heimgefahren wurde. Insgesamt schien er wohl einen Filmriss gehabt zu haben.-Am nächsten Schultag hat ihm eine Schülerin noch seine Jacke nachgereicht.

Nun ist das meinem Kollegen äußerst peinlich, und er weiß nicht wie er reagieren soll. In seinem Kollegium möchte er darüber nicht sprechen. Ich kann ihm da auch keinen richtigen Rat geben. Er kam auf die Idee, den Schritt nach vorne, den sogenannten Canossagang zu wagen und seiner Chefin das zu beichten.

Nun soll ich für ihn ein paar Fragen stellen : Befindet sich ein Lehrer noch irgendwie im Dienst, wenn er abends (!) nach (!) seinem regulären Unterrichtsschluss zu einem Elternstammtisch geht ? Würden die offiziellen dienstrechtlichen Bestimmungen greifen, wenn er damit nur indirekt im Dienst wäre ? Oder wäre das für ihn eine absolute Privatsache ?

Ich meine, wenn das Letztere zutrifft, wäre er aus dem Schneider, wenn man vom schlechten Eindruck bei den Eltern absieht und bräuchte dann nach meiner Meinung nicht den Canossagang antreten.

Vielleicht ist ja auch gar nicht so viel Unangenehmes passiert. Der Kollege macht sich natülich so seine Gedanken.

Wie würdet Ihr an seiner Stelle reagieren ?

Zitat JessyEnglish :

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Besonders ärgert mich das, weil meine Mitreferendarin sich null engagiert hat und von ihm besser bewertet worden sein muss!

Das meine ich ja, dass es in unserem Schulsystem mental und kräftemäig rentabler ist, wenn man halt weniger macht.

Einen wunderschönen guten Abend !
Jaja, Undank ist der Welten Lohn und mal wieder sucht die Tratschmüttermafia nach Stoff für ihre Kampagnen, um ihren eigene Projektionen und Unzufriedenheit abzuarbeiten.
Dass den Eltern viel zuviel Raum gegeben wird, in schulischen Belangen (inkompetent) mitzumauscheln, ist immer mehr zu einem grundlegenden Problem in unserem Schulsystem geworden.

Aus dem Eingangsthread von JessyEnglish kann man entnehmen, dass sie sich sehr viel und wahrscheinlich zu viel engagiert. Ein (an sich löbliches) Engagement, das von den Müttern leider nur mit Gift und Galle gewürdigt wird.

Ich denke, es lohnt sich einfach nicht, sich in einem solchen Umfeld so zu engagieren. Ich persönlich würde ganz schlicht und in furztrockener Weise meinen Unterricht arbeitsökonomisch abspulen, höflich und korrekt natürlich. Ganz einfach DnF (Dienst nach Forschrift) und Fatz mehr !

Zitat callum :

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und das soll der mindestmaß für den lehrerstuhl am pult im klassenzimmer sein !!

Ich fände es gut !

Zitat Bolzbold :

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Das ist sachlich falsch.

Unsere Bezirksregierung hat sich bezüglich Klassenfahrt da anders geäußert und schon mehreren Kollegen mitgeteilt, dass man generell keine Klassenfahrt durchführen muss.

Also, 1200 EURO für einen vernünftigen Chefsessel finde ich nicht viel. Da die Schulleitung innerhalb der Schule eine herausragende Stellung hat, finde ich, dass ihr hochwertigere Möbel zustehen.

Außerdem erscheint im Chefzimmer ab und zu mal Besuch. Da sollte das Rektorenzimmer so etwas wie Glanz, Würde, Erhabenheit und Autorität ausstrahlen.

Ne dumme Frage : In letzter Zeit wird ja hinsichtlich moderner Unterrichtsmethoden sehr viel Quatsch und überflüssiges Zeugs angeboten. Gibt es jetzt mittlerweile moderne Unterrichtskonzeptionen und Methoden, die vollkommen ohne Mobiliar auskommen ? Sozusagen als ganzheitliches Erleben des Geistesvakuums und des Nichts ! ich meine, dann hätte man ja keine Schlepperei mehr.

Einen wunderschönen guten Abend !
Die Gedanken und Beiträge unseres geehrten Siliciums finde ich auch in diesem Thread sehr gut durchdacht und auch zutreffend.

Zitat Melosine :

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Silicium, meinst du nicht, dass man für einen Beruf so etwas wie ein
bisschen Idealismus mitbringen sollte?

Im Endeffekt sieht es so aus, dass ich im Schulstubenalltag gerade die "Idealisten" vertreten muss, die sich in selbstausbeuterischer Manier dauernd in den Burnout treiben.
Dienst nach Vorschrift ist nach meiner Meinung langfristig für einen selbst gesünder und für die Schule langfristig rentabler. Korrekt seinen Dienst machen, aber auf keinen Fall mehr. Ich arbeite nur, um Geld zu verdienen.

Zitat

dass du so gar nicht breit bist, Dinge über das "normale" Maß hinaus zu
tun.

Das tue ich auch nicht, weil ich dafür nicht bezahlt werde !

Zitat

Damit wirst du mal große Schwierigkeiten bekommen. Ein Reffi, der sich
so verhält, hätte es an unserer Schule (und vermutlich überall) schwer.
Und du studierst ja sogar noch...

Ich denke nicht, dass diejenigen KollegInnen sich besser verhalten, die sich selbst die Tretmühle und Hamsterrad erschaffen haben und von anderen erwarten, dass sie bei der Selbstausbeutung selbstverständlich mitmachen.

Nochmal an alle :

In NRW sind Klassenfahrten und Wandertage keine Pflicht ! Also, lasst Euch nicht (von Gutmenschen und "Idealisten") ins Bockshorn jagen !8)

Ich persönlich finde es auch nicht so schlimm, wenn wir am Endes des Schuljahres Tische und Stühle in den Flur stellen. Aber unsere Sache ist es eigentlich nicht. Und es ist auch mal wieder bezeichnend, dass wir Pädagogik-Knechte dafür zu sorgen haben, weil unserem Berufsstand keinerlei Respekt zuteil wird. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Bürgermeister und seine Verwaltungsbeamten und Angestellten ihre Möbel schleppen.

Ich bin mir auch nicht so sicher, dass wir und die Schüler versichert sind, wenn dabei ein "Arbeitsunfall" entsteht.

...wenn ich Schüler und Eltern (wegen mentalen Kräftemangels) nicht mehr zusammenstauche !

Der Ältere bitet dem Jüngeren das Du an !

Ich habe mir noch nie Gedanken darum gemacht, ob ich bei den Schülern beliebt bin. Mein Aufgabe ist das Vermitteln von Leistungsorientiertheit und Bildungsinhalten.

Daher, geehrte Talina, musst Du für Dich ausloten, was und wie Du es unterrichten möchtest. Ich würde nicht wie das Kaninchen auf die Schlange blicken, ob das alles bei den Kindern beliebt ist. Orientiere Dich eher danach, was für Dich am komfortabelsten und für die Kinder am effizientesten ist. Sie müssen ja eine ganze Menge Bildung verabreicht bekommen, die sie natürlich hart und leistungsorientiert erarbeiten müssen, auch wenn es ihnen nicht gefällt. Von daher ist das Beliebtsein, sei es auf den Untericht oder Lehrerpersönlichkeit bezogen, kein Kriterium.

Zu Deiner Ausgangsfrage : Ja, Du bist es, wenn Du lernst, Dich von den Schülern und vom Schülerwillen zu distanzieren und professionell Deinen Bildungsauftrag durchziehst !8)

Zitat wossen :

Zitat

In Dortmund gibt es da ein prominentes Vorbild, dass ein Auftreten in
rechtsextremen Kontexten halt zu einer Suspendierung führt -
selbstverständlich bis zur Pensionierung zu (fast) vollen Bezügen.

Klingt wie ein Tipp, um früher aus dem aktiven Schuldienst scheiden zu können ! D.h., wenn das bekannt ist, müssten sich ja demnächst viele Beamte, auch wenn sie politisch eher links ausgerichtet sind, in rechtsextremen Kontexten bewegen. Dann brauchen sie wenigstens nicht beim Amtsarzt mehr herumjammern und simulieren !

Natürlich war es von dem o.g. Politiklehrer mehr als dümmlich, dass er sich für diese Aktion in der Pro NRW eingereiht hat, geehrter neleabels !

Auf der anderen Seite hat er als ansonsten linksgrün ausgerichteter Bürger, was ich ihm auch glaube, mit seiner Aktion die Schwächen unserer lieben Grünen in grotesker und schräger Weise vorgeführt. Von denen hört man nichts, dass sie öffentliche Protestkundgebungen gegen den Salafismus, der auch nach meiner Ansicht wirklich eine große Gefahr für unser Land darstellt, initiieren.- Ich denke, in diese Richtung, auch wenn es an dieser Stelle ein wenig Off-Topic ist, müsste auch noch mal diskutiert werden.

Deswegen, geehrter Silicium, halte ich mich mit Ausflügen etc. zurück, wenn das Finanzielle nicht so regelbar ist, wie ich (!) es mir vorstelle.

Dem betreffenden Pflegschaftsvorsitzenden mache ich natürlich die Lehrerposition transparent, weise ihn auch gleichzeitig darauf hin, dass wir Lehrer nicht verpflichtet sind, überhaupt Ausflüge, Klassenfahrten etc. zu unternehmen.

Zitat Mikael :

Zitat

Eine Kamera, die nicht als solche zu erkennen ist und eher wie ein
"dicker Stift" aussieht und damit prädestiniert für (evt. strafbare)
heimliche Videoüberwachung ist. Wer hat dem Knirps denn diese Kamera
gekauft?

Absolut dreist und verschlagen, der Bursche !
Aber einigen (noch (!) wenigen) unserer Eltern würde ich es durchaus zutrauen, dass sie ihre entzückenden Lieblinge ermutigen, uns auszuspionieren.

Ich denke, im Zuge des Partizipationswahns und zunehmender Elternmitbestimmung wird dieses Threadthema in ca. 10 Jahren niemanden mehr interessieren, weil das Filmen im Unterricht bis dahin wahrscheinlich legalisiert werden wird. Sozusagen als Kontrolle unserer Arbeit.

Ich frage mich natürlich auch, warum sich die Grünen gegenüber dem Salafismus/Salafisten äußerst dezent verhalten und selbst keine Protestkundgebungen gegen diese Gruppierung veranstalten (Zumindest habe ich keine solche Veranstaltung wahrgenommen). Ich denke man sollte auch an dieser Stelle offen über einige heikle Kritikpunkte in Bezug auf die Grünen aussprechen. Es gibt da bei den Grünen sehr vieles , was in den letzten Jahren gut unter dem Teppich gekehrt und verdrängt wurde.

Mich würde es interessieren, ob Schulleitung und Bezirksregierung genauso reagiert hätten, wenn er geäußert hätte, dass er mehr Angst vor Salafisten als vor Linksextreme habe.