Beiträge von Elternschreck

    Zitat Sonnenkönigin :

    Zitat

    Was mir in unserem Schulsystem fehlt, ist einfach die persönliche Beziehung Lehrer-Schüler

    Ist die Frage, was Du Dir unter persönlicher Beziehung vorstellst. Ich meine nicht, dass es bei uns an der Realschule unpersönlich zugeht. Bei Herabsenkung der Klassenstärke wäre der Bezug zu den Schülern natürlich optimaler, aber dafür brauchen wir keine Offenen Schulen.


    Ich möchte aber keine persönlichere Beziehung zu den Schülern wie sie so schon ist, weil ich für mein professionelles Arbeiten auch Distanz brauche wie der Arzt zu seinen Patienten. Eine persönliche Lehrer-Schülerbeziehung wie z.B. an den reformpädagogischen Schulen lehne ich ab. 8)

    An die Befürworter der Offenen Schulen möchte ich die Frage stellen, inwieweit die Belastung der Lehrer dort verringert wird. Gibt es dafür konktrete Überlegungen ? Wenn ja, welche ?


    Ich meine, die Reduzierung unserer Arbeitsbelatung muss doch schon im Vorfeld geklärt werden, sonst erleiden ja noch mehr Kollegen den Burn-Out. 8)

    Einen wunderschönen guten Morgen !
    Im Nachbarthread Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft okay? tauchen öfter kritische Stimmen gegenüber der GEW auf. Damit der Nachbarthread sich nicht zu sehr off-topic entwickelt (Ich packe mich da selbst an die eigene Nase), möchte ich zur lebhaften und kritischen Diskussion über die (reale) Arbeit der GEW anregen.


    Einige kritische Anmerkungen zur GEW habe ich bereits im Nachbarthread geäußert, die ich hier noch einmal kurz skizziere :
    1. Ich empfinde die GEW nicht als eine richtige Gewerkschaft. 2. Sie hat nach meinen Wahrnemhungen ihre eigentliche Klientel zu wenig in ihrem Focus. 3. Für mich präferiert sie bestimmte Schul- und Unterrichtsformen, die ich so nicht möchte, weil ich darin keine verbesserte Effienz und Erleichterung des Arbeitsplatzes Lehrer sehe...


    Kurzum : Mich überzeugt die Arbeit der GEW nicht !


    Vielleicht möchte der ein oder andere mit eigenen Erfahrungen, Wahrmungen, Ideen, Konkreterem etc. beisteuern. Vielleicht ist der ein oder andere in der GEW Mitglied oder sogar tätig (Deswegen kann man trotzdem kritisch denken und sich äußern) und kann vielleicht Näheres, was wir Nicht-Mitgieder nicht wissen können, aus seiner Perspektive äußern. 8)

    Zitat Meike :

    Zitat

    Lass also bitte solche völlig unwahren und unverschämten Unterstellungen.

    Geehrte Meike, die letzte Zeile in meinem Beitrag Nr.28 habe ich freiwillig gelöscht ! Trotzdem ist für mich die Löschung meines Beitrages Nr.19 noch nicht so ganz nachvollziehbar. Damit es hier deswegen nicht off topic wird, möcht ich keine Diskussion darüber entfachen und werde stattdessen noch mal in Ruhe darüber nachdenken.8)

    Zitat alias :

    Zitat

    Aus diesem Grund rechnet es sich für die Filmindustrie nicht, Filme zu
    synchronisieren - und jeder fremdsprachige Film (und das sind viele)
    wird daher mit Untertiteln ausgestrahlt. Die Kids lernen daher bereits
    mit 3 Jahren, dass es zum Verständnis beiträgt, Lesen zu können

    Daran habe ich auch schon die ganze Zeit gedacht. Manchmal sind die Dinge recht einfach und haben mit dem Schulsystem kaum etwas zu tun. Das Trainieren der Lesekompetenz auch im Alltag, weil es auch dort notwendig ist.


    Unseren Schülern würde es auch guttun, wenn bei uns die ausländischen Filme auch nicht mehr synchronisiert werden. Ich persönlich hätte nichts dagegen. Sehr viele Probleme, die hier diskutiert werden, wären mit einem Schlag und dazu kostengünstig weg (Ich meine das nicht ironisch).


    Lesekompetente Schüler sind bessere und leistungsfähigere Schüler. Sie haben dadurch, dass sie mehr im Unterricht verstehen, mehr Erfolge, sind motivierter und dadurch weniger unruhig. Sie würden in (fast) allen Fächern davon profitieren und umfassend gebildeter als heute die Schule verlassen.


    Ich hoffe, dass sich der o.g.. Zusammenhang bei den Bildungspolitikern herumsprechen wird. 8)

    Zitat Jorge :

    Zitat

    Kollegen und Schüler, die keinen Stellplatz gemietet haben, fahren
    Parkplatz suchend um die Quadrate, und die Grünen-Fraktion im Stadtrat
    freut sich über das ökologische Signal, das hier gesetzt wurde.

    Wie ökologisch, wenn etliche Schüler und Kollegen gezwungen sind, für die Parkplatzsuche mehrmals um den Block zu fahren !


    Ich fand schon früher die Autos (Enten/R4s) der Grünen auch immer sehr ökologisch. Die haben damals auf Demos immer gegen die großen Autos, besonders gegen Mercedes etc., gewettert, währenddessen aus ihren Enten und R4s wegen Motorundichtigkeiten Motoröl in die Gullis geflossen ist.-Noch Fragen ? 8)

    Zitat Momo74 :

    Zitat

    Meine Interessen wurden von der GEW eigentlich nie richtig vertreten.

    Da bist du nicht der Einzige, der das so sieht. Bei uns im Kollegium sind deshalb reihenweise Kollegen aus der GEW ausgetreten, weil sie die GEW nicht als eine Gewerkschaft wahrnehmen. Sie haben keinerlei Vorteile benannt, aber den Nachteil der regelmäßigen Beitragszahlung.


    Nach meinen Wahrnehmungen sollte sich die GEW lieber umbenennen in Interessensgemeinschaft für Eltern und Schüler unter minimaler Berücksichtung der Lehrerinteressen (IfüElSchüumiBeLE).


    Unter dieser Bezeichnung könnte ich die o.g. Interessensgemeinschaft eher akzeptieren, auch wenn ich mit ihr inhaltlich weiterhin nichts am Hut haben werde, weil die Bezeichnung ehrlicher und authentischer wäre.


    Zitat Rittersport :

    Zitat

    Man könnte auch eine Rechtsschutz-, Haftpflicht- und
    Schlüsselversicherung abschließen und sich die GEW oder sonstwelche
    Vereinigungen sparen. Das kostet nicht mehr als der Verband und im
    Gegenzug kann mir kein Verband Vorschriften machen, wenn es z.B. um
    Rechtsangelegenheiten geht.

    Genauso ist es ! 8)

    Einen wunderschönen guten Morgen !
    Es ist mal wieder typisch für Diskussionen unter Lehrern, egal um welches Thema es geht, dass sie irgendwie immer gesinnungssteuernd und moralingesäuert verlaufen.
    Lehrer sollen um etliche Teuronen ausgeplündert werden, und schon stehen fügsame Kollegen bereit, die die o.g. Ausplünderung zu hehren und edlen umweltpolitischen Entscheidungen erklären und (umweltpolitisch korrekt) mit dem Fahrrad fahren.


    Es geht den Kommunen und Städten einzig darum, Kohle einzukassieren und sonst gar nichts !!


    Den erhobenen Zeigefinger (kommt aber fast nur bei Diskussionen unter Lehrern vor) finde ich immer wieder witzig, tangiert mich aber persönlich nicht. Dass Fahrrad- oder Busfahren weniger Abgase verursachen, wissen wir auch nicht erst seit heute.


    Trotzdem entscheide ich mich, obwohl ich meine Strecke mit dem Fahrrad fahren könnte, anders. Einerseits aus Komfortgründen, andererseits möchte ich nicht schwitzen.
    Ich fahre gerne entspannt in einem klimatisierten Auto mit Musik, um mich zu entspannen. Nach dem anstrengenden Schulstubendienst möchte ich auch wieder entspannt nach Hause fahren.-Und genau das gönne ich mir, ungeachtet der moralingesäuerten Gesichter !


    Als bekennender Egoist hätte ich persönlich auch kein Problem damit, mit einem Porsche oder Ferrari auf den Schulparkplatz zu fahren, aber als akademischer Proletarier kann ich mir beide Wagen von meinem niedrigen Gehalt leider nicht leisten. Aber, ich bin der Meinung, dass auch mir als Lehrer im Leben genauso viel Spaß zusteht wie anderen gutverdienenden Berufsgruppen.


    Zitat Mikael :

    Zitat

    Kostenloses Parken ist ein Zeichen der Wertschätzung des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer.

    Genauso sehe ich das auch ! Für die Nicht-Wertschätzung unseres Berufsstandes ist auch dieses Beispiel ein Symptom dafür. 8)

    Zitat Sonnenkönigin :

    Zitat

    Die Studien, die vermutlich nach Skandinavien schielen, beweisen das Gegenteil:


    im Gemeinsamen Unterricht lernen die Kinder mehr und erzielen bessere
    Ergebnisse, auch die Leistungsspitze, nicht nur lernschwache SUS.

    In Skandinavien gibt es in den Schulklassen auch keine Migrantenproblematik. Die ganze Gesellschaft ist dort von vornherein homogener als bei uns. 8)

    Zitat Sonnenkönigin :

    Zitat

    Mich würde interessieren, was ihr von einer offenen Schule haltet

    Absolut nichts !


    Zitat Mikael :

    Zitat

    individualisierter Unterricht ist SEHR äufwändig

    Und genau das möchte ich nicht, da ich für mich kein Burnout wünsche ! Als bekennender Egoist möchte ich einfach nur meine Pension gesund erreichen und mich nicht für o.g. Spirenzchen opfern.8)

    Zitat alias :

    Zitat

    Eine Veranstaltung/Elterntreffen, zu der man als Lehrer
    der Klasse des Gymnasiums XYZ eingeladen wurde ist kein
    Privatvergnügen. Da repräsentiert man die Schule und darf - auch (oder
    gerade) als trinkfester Burschenschaftler wie Elternschreck - die "Würde
    des Amtes" und den Ruf der Schule nicht beschädigen.

    Naja, dann könnte man ja entgegenhalten, dass die o.g. Eltern auf der anderen Seite die Würde der Elternschaft und damit auch den Ruf der Schule beschädigt haben, zumindest was den Zechomaten der Väterrunde betrifft. Konsequenterweise müsste dann ja die Schulleitung auch die Eltern bestrafen.

    Zitat

    Ein Eintrag in der
    Personalakte würde wohl von jedem Arbeitsgericht als zulässig erachtet
    werden

    Nein !

    Zitat

    - eventuell sogar ein verzögerter Aufstieg in die nächsthöhere
    Besoldungsgruppe.

    Er kann sowieso nicht höher als A 12 aufsteigen. Schulleiter- oder Funktionsstelle wären eh nicht sein Ding.

    Zitat

    Ob das Schulamt oder der Direx einem "Suffkopf" eine
    Funktionsstelle überträgt? Karriere?

    Welche Karriere ? Das Erlangen einer Funktionsstelle würde ich noch lange nicht als Karriere bezeichnen. Eher als klitzekleiner Aufstieg mit etwas Taschengeldzulage, wenn man den Maßstab der Freien Wirtschaft zugrunde legt. Aber Lehrer sind ja von Natur aus genügsam.


    Abgesehen davon ist mein o.g. Kollege kein Suffkopf. Wäre er einer, so wäre er ja nicht abgestürzt. Er ist ja nur abgestürzt, weil er mangels Training nichts verträgt. 8)

    Zitat Stillefuchs :

    Zitat

    So einen Aufwand kann ich natürlich nicht alle Tage betreiben.

    Also erstmal finde ich es sehr gut, dass Du Dich aufwändig und intensiv reinkniest, um die sprachliche Ausdrücksfähigkeit und Rechtschreibung der Schüler zu verbessern !
    Leider ist es ja heute so, dass die Schüler, wenn sie zu uns in Klasse 5 an die Realschule kommen, dass sie, trotz guter Noten, derartige Rechtschreibmängel und mangelnde sprachliche Ausdrucksfähigkeit mitbringen, die einfach nicht zumutbar sind. Bedingt durch die allgemeine Leistungsherunternivellierung, die in unserem Schulsystem zu einem sehr großen Problem geworden ist (Das Ausland lacht schon schallend über unsere Schüler) werden sie von den Deutschkolleginnen irgendwie durchgeschlürt, natürlich auch wieder mit (unverdient) guten Noten.


    Darum, um wieder zum Thema zurückzukommen, finde ich es toll, wenn Ihr Grundschullehrerinnen in puncto Spracherziehung richtig reinknechtet und die Schüler fordert.


    Geknechtet und (zu sehr) gefordert seid natürlich besonders Ihr Lehrerinnen. Und Du hast damit Recht, dass der zeitliche Aufwand, wie Du ihn betreibst, für die einzelnen Lehrerinnen viel zu groß ist.


    Meine Meinung ist die, dass Ihr eigentlich doppelt besetzt sein müsstet. So kommt Ihr mit der erforderlichen Arbeit nicht hinterher. Natürlich hat es gesellschaftliche Ursachen, dass die Schüler, gerade in Deutschland, konsumorientiert, faul und nicht leistungsorientiert sind. Die gesellschaftlichen Ursachen könnt Ihr nicht beseitigen, aber mich erzürnt es immer wieder, dass die Bildungspolitik nicht dementsprechend reagiert und auch keine zusätzlichen Lehrer einstellt.


    Ihr befindet Euch daher in einem sehr großen Dilemma. Daher möchte ich mal fragen, inwieweit Ihr Grundschullehrerinnen schon mal Aktionen bei der Bezirksregierung unternommen habt, um die personelle Misere in den Griff zu kriegen. Man muss da wirklich auf die Barrikaden gehen.
    Ist natürlich auch misslich, dass z.B. die liebe GEW, die in Wirklichkeit keine Gewerkschaft ist, sich einen Kehricht um die Belange des Lehrer schert.


    Daher, geehrte Stillefuchs, ist es zunächst einmal von der Sache her richtig, dass Du den o.g. Aufwand betreibst, auf der anderen Seite wirst Du es so kräftemäßig nicht lange durchhalten und wirst den Aufwand reduzieren müssen, was auf Kosten der Qualität geht.


    Aber auf der anderen Seite habe ich auch schon lange den Eindruck, dass es unserer dekadenten Gesellschaft und Bildungspolitikern nur dann an Qualität interessiert sind, wenn sie kostenlos auf dem Rücken der Lehrer erzielt werden kann. 8)

    Das Zechen müsste er meiner Meinung nach nicht üben, geehrter StefdA ! Das wäre auch nicht seine Welt. Aber er müsste daran arbeiten, sich künftig nicht mehr um der Korrektheit willen an den Marionettenfäden ziehen zu lassen. Er ist so ein Typ, der oft der Pflichtfalle erlegen ist, wie so viele Lehrer. Deshalb hat er sich auch in diesem Fall von den Eltern marionettisieren lassen. Ich weiß genau, dass Elternstammtische ihm höchst zuwider sind.


    Nun hatte das Ganze etwas Komödiantisches und Groteskes. Der überkorrekte und verpeilte (Er möge mir den Ausdruck verpeilt verzeihen) Schulstubenmeister im unkorrekten Zustand vor den Eltern.


    Dieses Beispiel zeigt mir u.a., wie wichtig es ist, sich als Lehrer von Pflichtfallen nicht vereinnehmen zu lassen und sich gerade von Elternaktivitäten fernzuhalten. Wenn sich mein Kollege an seinen (!) Freizeitinteressen orientiert hätte und beim Elternstammtisch nicht erschienen wäre, hätte es diese ungute Situation nicht gegeben.


    Ich meine sowieso, dass wir Lehrer nach 13 Uhr uns von vielen (eingetrichterten) zeitraubenden Pseudo-Pflichten mehr distanzieren und mehr unseren privaten Bedürfnissen widmen sollten !8)

    Sehr interessant und zutreffend Dein Beitrag zum Thema, geehrter Silicium !


    Zitat :

    Zitat

    Gerade als Anhänger des akademischen Proletariats
    kann einem Lehrer das auf einem Stammstisch, bei dem sicher er nicht der
    einzige Betrunkene war, schon mal passieren. Klar war es ein bisschen
    zu viel! Da muss man aber nun keinen Aufriss drum machen.

    Den Begriff Akademisches Proletariat finde ich sehr passend, wenn ich bedenke, inwieweit an unserer Autorität und Ansehen in den letzen Jahren von bildungspolitischer Seite, Medien und Eltern gesägt wurde. Dazu noch das kümmerliche Gehalt, das darüberhinaus noch weitere Schrumpfungen (Kaum noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld) erfahren hat.


    Sicherlich waren die Eltern wahrscheinlich auch betrunken. Darüberhinaus kenne ich sie alle persönlich, weil wir fast ländlich leben. Da haben einige o.g. Mütter auf dem letzten Schützenfest ganz schön betrunken und frivol auf den Tischen getanzt.-Jaja, als (konsequent nüchterner) Blasmusiker kriegt der geehrte und bei den Eltern beliebte Elternschreck auf solchen Festen sehr vieles mit, was den betreffenden Eltern im nachhinein peinlich ist.
    Insofern bräuchte man bei meinem Kollegen nicht so viel Aufhebens machen.

    Zitat

    Wer hat nicht schon einmal den
    eigenen Hausarzt betrunken auf ner Gartenparty getroffen.

    Aber natürlich ! Das kenne ich von Akademikern sowieso. Was ich da als Konkneipant bei etlichen ehrenwerten Richtern, Staatsanwälten, Chefärzten etc. alles so bei den Verbindungstreffen miterlebt habe...Mich hat es damals gewundert, warum so gut wie keine Lehrer dort anzutreffen waren.

    Zitat

    Peinlich wirds vor allem dann sein, wenn die Väter von der selben Menge
    alle noch gut klar kamen und nur er nicht.

    Naja, der o.g. Kollege ist alles andere als ein Zechomat. Deswegen ist er ja so schnell abgestürzt. Ob die betreffenden feuchtfröhlichen Väter das ausgenutzt haben, um sich über den Lehrer lustig zu machen, weiß mein Kollege nicht mehr. Vielleicht verlief sein Absturz dezent und (fast) unauffällig.

    Zitat

    Würde das das Bild vom
    weltfremden "Akademiker" aus dem Elfenbeinturm bestätigen, der von ein
    paar Bier und ein paar Kurzen gleich einen Filmriß bekommt, weil er sein
    Leben lang immer nur Schulvorschriften auswendig gelernt hat, in seinem
    stillen Kämmerchen hockend.

    Irgendwo ist da was Wahres dran, geehrter Silicium ! Nicht, dass wir uns falsch verstehen : Als Lehrer ist er eine fachliche Kapazität und bei den Kollegen und Schülern als Meister seiner Fächer hoch angesehen. Als hochintellektuelle Persönlichkeit (Für die Schule zu intellektuell?) ist er natürlich nicht der Typ, der bei den Eltern und Schülern auf den Tisch haut. Auf der anderen Seite verhilft er den Schülern durch sein unermüdliches Engagement und fachliches Können zu respektablen Leistungen, d.h. ein Leben fast ausschließlich für die Schule. Er ist auch Junggeselle.


    Je mehr ich über den o.g. Vorfall nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass er selbst das Opfer seiner Überkorrektheit geworden ist. In jeder Lebenslage (Ich kenne ihn schon seit Jahrzehnten) praktiziert er eine Korrektheit, die ich persönlich als übertrieben finde. Nun wurde er förmlich und korrekt zum Elternstammtisch eingeladen. Als korrekter Lehrer hat er irgendwo verinnerlicht, dass es zum korrekten Kontakt und Mitarbeit mit den Eltern es sich geziemt, auch bei einem Elternstammtisch zu erscheinen, wenn man als Lehrer korrekt eingeladen wird.

    Zitat

    Und welchen Ruf sollte man bei Lehrern bitte schön beschädigen? Dass man
    doch nicht den ganzen Nachmittag und frühen Abend auf dem Tennisplatz
    verbringt, sondern sich einen hinter die Binde kippt, weil die Mütter
    der zu unterrichtenden Kinder so schrecklich sind? Man muss ja einfach
    nur mal überlegen, in welcher akuten Notlage er sich befand:

    Frage ich mich auch, welcher Ruf gemeint ist. Es muss eine sehr akute Notlage gewesen sein, wenn ich mir das so vorstelle ! Ich persönlich würde schon allein bei den hohen Stimmfrequenzen der Mütter ausrasten, abgesehen davon, was alles so artikuliert wird. Hohe Stimmfrequenzen den ganzen Vormittag über, dann dasselbe abends nochmal?!
    Nein, das wäre nicht meine Sache !

    Zitat

    Da möchte man sich ja allein beim Lesen schon ein wenig
    betäuben, wie erst muss sich der arme Kollege gefühlt haben, er
    vermutlich ohne zu ahnen was ihm blüht sich auf diesen Elternstammtisch
    begeben hat? Da erschien ihm die Männerrunde und der Alkohol vermutlich
    als rettender Ausweg. Solch extrem mildernden Umstände relativieren das
    Geschehene dann schon wieder.

    Ich denke auch, dass mann für meinen armen Kollegen großes Verständnis aufbringen sollte. Ich werde ihm raten, künftig Elternstammtische zu meiden und versuchen ihm klarzumachen, dass er lieber einem gesunden Egoismus folgen sollte (Er wäre am liebsten nicht dorthin gegangen) als einer überkorrekten Dienstbeflissenheit zu folgen.

    Zitat

    In diesem Sinne, zum Wohl!

    Horridoh, hussa, hussassassah ! 8)

    Zitat SteffdA :

    Zitat

    aber vielleicht regt das ja die ein oder anderen Eltern an mal nicht zu nerven.

    Ich glaube es nicht, dass es den Kreischemüttern das so bewusst ist. Die sehen nur sich und ihre "entzückenden" Prinzesschen und Prinzen.
    Der Kollege hat natürlich den schwerwiegenden Fehler begangen, dass er überhaupt zum Elternstammtisch gegangen ist. Zum anderen ist er recht hänflingartig gebaut und verträgt keinen richtigen Stiefel. Das fiel mir z.B. auf, als er in unserem Kollegiums-Kegelkreis einmal mitgemacht hat und schon nach 4 Halben und 4 Korn regelrecht besoffen war.-Ich denke, er hat immer zu brav gelebt, dass er nicht so viel verträgt.


    Wie dem auch sei, mir hätte sowas nicht passieren können, weil ich zum einen nie zu Elternstammtischen gehe, zum anderen, weil die o.g. Väter, wenn ich zum Stammtisch gegangen wäre, mit mir nicht hätten mithalten können. Auf Schützenfesten habe ich früher sehr viel Blas- und Tanzmusik gemacht. Da kann man dann schon ordentlich was ab. 8)

    Einen wunderschönen guten Tag !


    Ich habe als Primarstufenunbedarfter mal ne völlig dumme Frage : Warum werden überhaupt Textzeugnisse geschrieben ? Ich frage ja nur deshalb so dumm (Man möge meine Dummheit entschuldigen), weil es ja immer mehr Kinder aus Migrantenfamilien und Kinder aus bildungsfernen Schichten gibt. Die Eltern haben da große Schwierigkeiten die Texte zu verstehen. Klare Noten hingegen sind eindeutig und für jeden (!) verständlich. 8)

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