Beiträge von Elternschreck

    Ist schon gut, geehrter kleiner gruener frosch,
    ohne die Kommentare des geehrten Plattenspieler würde mir hier etwas fehlen.


    Was soll ich jetzt sagen ? So wie es scheint wird es sich schlimmer entwickeln als wir es befürchtet haben. Aber irgendwie hatte ich es schon vor ein paar Wochen im Urin, dass da irgend so ein Knaller kommen würde.


    Wir alle im Kollegium sind mehr als stinksauer. Unser Chef wird sich bei der Bezirksregierung dahinterklemmen, nur fürchte ich, dass es nichts nützen wird. Die angehende Klassenlehrerin, die die Inklusion bei uns eher positiv gesehen hat, ist jetzt schon im Vorfeld mit den Nerven fix und fertig.


    Ich für meinen Teil werde, falls ich in der Inklusionsklasse eingesetzt werde, so unterrichten wie immer (Ich kann es ja auch nicht anders) und falls etwas passiert (fliegende Stühle etc.), werde ich versuchen die Klasse in Sicherheit zu bringen, danach im Sekretariat Meldung erteilen, die Achsel zucken und in den nächsten Unterricht gehen.


    Ich betrachte das Ganze mittlerweile als eine Realsatire. 8)

    Einen wunderschönen guten Abend !
    Damit sich niemand Illusionen macht : Unsere Inklusionsklasse bekommt keinen (!) Förderschullehrer zugeteilt, nicht einmal für die vorher versprochene Hälfte der
    Stundenzahl ! So der Stand kurz vor den Ferien. Ach ja, etliche Stunden unserer Schulsozialarbeiterin stehen auch noch zur Spar-Diskussion, wie ich es zumindest gehört habe.-Noch Fragen ? 8)

    Zitat Mikael :

    Zitat

    Das wirst du niemals sehen, denn die üblichen Glaubenssätze wie "Jeder kann alles erreichen"

    Die sind eh eine große Lüge, auch wenn noch so viel individuell gefördert wird ! Und das nicht nur geltend für den sportlich-musisch-künstlerischen Bereich. Ich möchte mal wissen, wer so einen Quatsch in die Welt gesetzt hat. 8)

    Welchen Ausbildungsbetrieb interessiert denn, ob der Auszubildende zu spät kommt, weil er in einer zerrütteten Familie seine kleine Schwester zur Schule bringen musste oder, ob er am Abend zuvor Party gemacht hat und deshalb einfach verschlafen hat.

    Ich denke eine Einschätzung, ob eine vom Schüler erbrachte Leistung im Unterricht fachlich einem gewissen Leistungsniveau zuzuordnen ist, ist verhältnismässig objektiv. Auf jeden Fall deutlich objektiver als wenn aus dem Hörensagen bekannt ist, dass der Schüler gerade durch den Wind ist, weil ihn seine Freundin hat sitzen lassen und er deshalb für diese Umstände ein erstaunlich hohes Leistungsniveau erbracht hat. Da ist doch viel Spekulation dahinter.

    Es geht doch auch in der Schule darum, was ein Schüler für Leistung bringt im Unterricht. Wieviel und auf welche Art er zuhause gelernt hat kann ich nicht objektiv nachvollziehen und das ist für das Ergebnis auch unerheblich.
    Das Leben ist kein Ponyhof, auch, wenn die Schule das oftmals irgendwie anscheinend vermitteln möchte.

    Und genau darauf, dass das Leben außerhalb der Schule kein Ponyhof ist,müssen wir Lehrer uns mehr besinnen wenn wir keine Schüler ins Leben schicken wollen, die im richtigen Leben später frustriert sind und scheitern, wenn sie dann nur (!) nach den fachlichen Leistungen gemessen werden !


    Auf die soziokulturellen Ursachen, individuelle Faulheit/Fleiß etc., die dazu führen, dass die Schüler mit ungleichen Voraussetzungen die Schulstube betreten, haben wir Lehrer so gut wie gar keinen Einfluss, auch wenn im Lehrerzimmer einige selbsternannte Weltenretter das anders meinen. Die Welt ist nun mal ungerecht. Das war früher so, ist heute so und wird auch immer so bleiben.-Da mache ich mir keine Kopfschmerzen !


    Zitat Plattenspieler :

    Zitat

    Man sollte sich mit Lebenswelt, Stärken und Schwächen seiner Schüler schon beschäftigen

    Selbstverständlich ! Das ist ja nun nicht zuviel verlangt, dass ich mich da bei meinen ca. 420 Schülern, die ich wöchentlich unterrichte, bei jedem einzelnen wirklich
    auskenne ! 8)

    Zitat Silicium :

    Zitat

    Ich möchte mich dafür aussprechen, dass für die Note in einem Fach die
    Noten in anderen Fächern egal sein sollten und nicht, wie Neleabels
    vorschlägt, mal geschaut werden soll wie er denn sonst so steht.

    Ich auch ! Ich persönlich kümmere mich nicht darum, welche Noten unsere lieben Schüler bei anderen Kollegen bekommen. Hat Hänschens Meier z.B. in den Hauptfächern gut mitgemacht, heißt das noch lange nicht, dass er bei mir was getan hat. Umgekehrt habe ich auch kein Problem damit, dass ein Schüler bei mir eine wesentlich bessere Note abbekommt als bei anderen Kollegen, wenn er bei mir mehr geknechtet hat. In meiner Schulstube und Fächern bin nur ich (!) derjenige, der genau beurteilen kann, was Hänschens Meier bei mir geleistet hat. -Aber natürlich errechne ich die Noten nicht nach kalter arithmetischer Methode.


    Zitat Hawkey :

    Zitat

    Ohne allzu spitzfindig zu sein: aber ich denke, dass ich Leistungen bewerte und nicht Menschen.

    Das ist ja unsere Aufgabe ! 8)

    Zitat Kohlhaas :

    Zitat

    Auch gibt es mittlerweile vor der eigentlichenNotenkonferenz schon
    Notenkonferenzen, bei denen schon mal geguckt wird, wie und wo man Noten
    des mangelhaften Bereichs in ausreichende oder bessere NOten umwandeln
    kann.

    Unglaubliche Zustände ! Kann es sein, dass man das Ganze jetzt im Zusammenhang mit der rotgrünchaotischen Schulpolitik in BW sehen muss? Die verfolgen ja eine Gleichmacherei und Leistungsherunternivellierung in den Schulen. Letzeres würde ja zur ominösen Vorkonferenz passen. 8)

    Zitat Susisorglos :

    Zitat

    Natürlich wollen die Zeit rausschinden.

    Nein ! Ich beobachte auch jenseits der Spinnenphobie noch andere (über)hysterische Reaktionen bei den Mädchen. Hab da einiges bei den letzten Klassenfahrten wahrgenommen. Ich denke, viele heutige (Durchschnitts) Mädchen sind psychisch nicht mehr so belastbar wie früher. Ich führe das auf eine überbehütete Erziehung zurück. 8)

    Einen wunderschönen guten Abend !
    Mir fällt seit einigen Jahren auf, dass bei den Mädchen die panische Angst vor Spinnen zugenommen hat. Sicher, auch früher waren die Mädchen nicht gerade begeistert, wenn wir Buben Regenwürmer, Frösche, Maikäfer und Spinnen überraschend an ihren Gesichtern gehalten haben.
    Der Unterschied heute ist aber der, dass viele Mädchen geradezu hysterisch reagieren, wenn sie schon die kleinste Spinne in der Schulstube krabbeln sehen. So hat es neulich mehrere Minuten gedauert bis ich die Mädchen meiner 6. Klasse beruhigen konnte nachdem sie eine winzige Spinne, die sich von der Decke abgeseilt hat, gesichtet haben.


    Ich bin davon fest überzeugt, dass die Mädchen die Spinnen nicht zum Anlass nehmen, um etwas Unterrichtszeit zu verklappsen. Sowieso meine ich, dass die Mädchen heutzutage bei kleinen Vorfällen hysterischer reagieren als früher. Ich sehe das im Zusammenhang mit der allgemein größeren Aufgedrehtheit und mangelnden mentalen Belastbarkeit unserer Kinder. Darüberhinaus fehlt den meisten Kinder heutzutage der Bezug zur Natur und damit auch das gesunde emotionale Verhältnis zu Spinnen.


    Was können wir Lehrer tun ? Ich habe schon daran gedacht, in meiner Schulstube ein paar Spinnenmobiles aufzuhängen, sozusagen als Desensibilisierung. Wäre ja schon ganz gut, wenn schon die Fünftklassmädchen sich daran gewöhnen würden. Der Typ, der eine lebende Vogelspinne in den Unterricht mitbringt und sie am Arm hochkrabbeln lässt bin ich natürlich auch nicht.


    Aber habt Ihr noch einige Ratschläge, wie man den Mädchen die (übertriebene) Angst vor Spinnen nehmen kann ? Meine sachlich gehaltenen Vorträge, dass die Spinnen für uns Menschen nützliche Tiere sind, die für uns viel Ungeziefer vernichten, fruchten natürlich nicht. 8)

    Zitat Meike :

    Zitat

    - unter 8 Stunden und ich lalle im Unterricht nur noch unzusammenhängendes Zeugs.

    Anbetracht der unaufmerksamen Schüler in Deutschlands Schulstuben dürfte das wohl kaum auffallen, geehrte Meike !8)

    Ich habe eine völlig dumme Frage (Ich weiß, dass ich dumm bin!) : Ist ein Verband wie der Philologenverband dasselbe wie eine Gewerkschaft ? Darf ein Verband überhaupt streiken lassen ? Wenn ja, dann könnte ich auch das luschenlasche Verhalten des Philologenverbandes nicht gutheißen. 8)

    Alles schön und gut, geehrte Meike, aber dass die GEW für mehr Gehalt und Reduzierung der Stundenzahl bei gleichem Gehalt sowie Erleichterung des Arbeitsplatzes Lehrer kämpft, konnte ich noch nicht so richtig wahrnehmen ! Nein, nein, sie interessiert sich eher dafür, wie es den Eltern und Schülern geht, so kommt es mir in ihren linksideologischen und moralingesäuerten Propagandazeitschriften vor. Sie präferiert Schulmodelle, die den Lehrern eins bescheren würde, -Mehrarbeit und Opferbereitschaft !


    Die Dreiklassengesellschaft in NRWs Schulstuben existiert skandalöserweise immer noch. Wie kämpferisch zeigt sich da die GEW ? Wieso lässt sie beispielsweise ihre angestellten Lehrer und Mitglieder nicht mal für 4 Wochen streiken, damit sich die finanzielle Lage der Angestellten verbessert ? Es ist immer noch ein erheblicher Unterschied zwischen dem, was ein angestellter und ein verbeamteter Lehrer netto in der Lohntüte hat, von den TVLern mal ganz zu schweigen.


    Ansonsten schließe ich mich der Kritik unseres geehrten Bolzbold im benachbarten Philologenverbandsthread an.


    Ich denke, die GEW wäre gut beraten bei der IG-Metall in die Lehre zu gehen, wie man gewerkschaftlich arbeitet. Das sind wenigstens Kämpfer, die sich ausschließlich für ihre (!) Klientel einsetzen. 8)

    Guten Abend !
    Nicht, dass ich mich hier pessimistisch äußern möchte : Unsere junge Konrektorin hat sich ganz klar bewusst für ein Leben ohne Kinder entschieden, weil ihr beides zu viel wäre. Sie möchte Prioritäten setzen und sich auf eine Sache konzentrieren.


    @Silicium


    Helmut Schmidt hat Recht ! 8)

    Zitat Momo74 :I

    Zitat

    In meiner Wahrnehmung ist die GEW zu viel mit Themen beschäftigt, die wenig mit der Vertretung meiner Interessen zu tun haben

    Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob der Begriff Gewerkschaft nicht irgendwo ein geschützter Begriff ist. Als Gewerkschaft würde ich eine Vereinigung definieren, die sich ausschließlich für die Interessen ihrer Mitglieder einsetzt. Und genau da finde ich, dass die Bezeichnung Gewerkschaft für die GEW so nicht zutrifft, auch wenn sie es offiziell ist. Oder ist der Begriff Gewerkschaft so beliebig einsetzbar wie die Bezeichnung Lehrer? 8)

    Zitat neleabels :

    Zitat

    Eine schlagkräftige Gewerkschaft für Lehrer, die den Namen verdiente, gibt es nicht.

    Aber warum ist das so ?


    Was ich beim Philologenverband sympathisch finde ist die Tatsache, dass sie keine utopische und gleichmachende linksideologische Schultypen präferiert, die in der Praxis sowieso nicht funktionieren, sondern sich für Verbesserungen einsetzt, die in der Realität leichter realisierbar sind. So fordert der Verband z.B. schlicht und einfach die allgemeine Verkleinerung der Klassenstärken. Dafür braucht man keine teure (links-) utopische Schulmodelle konstruieren, aber verbessern würde sich dadurch vieles. 8)

    Da die GEW innerhalb unserer Schullandschaft unter den Kollegen doch sehr meinungsmachend wirkt, finde ich nicht, dass darüber nicht nicht kritisch diskutiert werden sollte. Wem es nervt, braucht sich ja nicht zu äußern.


    Was tut der Philologenverband ? Sie vertritt gesinnungsmäßig eher meine konservativere Auffassung von Schule, die ich gut finde. Da ich an einer Realschule unterrichte, gehöre ich leider nicht zur Klientel der Philologenverbandsmitglieder. 8)

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