Beiträge von Elternschreck

    Ja, geehrter Silicium, ich bin jetzt auch mal gespannt, ob unser geehrter robischon aus den wolkig formulierten Allgemeinplätzen herauskommt und sich zu Deinem (gut gewählten) Schulalltagsbeispiel ohne drumherum zu reden konkret (!) und knackig auf den Punkt gebracht äußert ! 8)

    Zitat TwoEdgedWord :

    Zitat

    Es gibt anscheinend Schüler derer sich Summerhill endgültig entledigt. Diese Möglichkeit zu haben führt natürlich zu einer hochgradigen Selektion. Wenn unsere Schule schlicht alle Leute rausschmeißt, die nicht wollen, ist klar, dass am am Ende keine Disziplinprobleme mehr da sind.

    Aha ! 8)

    Zitat gingergirl :

    Zitat

    Wie gesagt, zum Studienlesen und eigentlich auch zum sinnlosen Posten fehlt mir hier die Zeit. Ich will etwas von Leuten aus der Praxis zum Thema Inklusion
    lesen!

    Zu den Beiträgen und Inklusions-Interpretationen unserer geehrten Susannea möchte ich jetzt keinen weiteren Kommentar abgeben, aber die Beiträge von rotherstein zu diesem Thema sind wirklich sehr kompetent und sehr hilfreich. Ab und zu greife ich in diesem Thread auf einige ihrer Beiträge zurück, wenn mir das ein oder andere noch nicht so richtig klar ist, was ich Dir auch empfehlen würde, geehrte gingergirl, falls Du es noch nicht getan hast. 8)

    Zitat Silicium :

    Zitat

    Der Schüler ist auch nicht schrecklich, sondern ein ganz normaler
    desinteressierter Schüler, der sich lieber mit seiner Peer Group als
    Themen des Unterrichts beschäftigt.

    Und ich finde dieses Beispiel auch nicht schrecklich oder außergewöhnlich, sondern eher als gegebene Normalität und Realität im Alltag, so wie halt viele Schüler von Haus aus gestrickt sind, nämlich eben nicht selbstdiszipliniert und selbstlernbegierig.


    Den fiktiven Schüler Silicium finde ich eher noch harmlos. Ein typischer Schüler, den man im Schulalltag durch klare Regeln und Konsequenz (Disziplineinforderung) noch gut packen könnte. Ein Schüler, der nach klarer Orientierung und Grenzen geradezu lechzt und sie mit seiner Art des Auftretens bei den Lehrern zu Recht einfordert.


    Nun konnte unser geehrter robischon leider keine konkreten Antworten auf Siliciums Fallbeispiel eines (fast) typischen Schülers abgeben. Wie würde dann robischon erst recht wirkliche Problemschüler aus den Brennpunktschulen mit seinem Ansatz zum Lernen motivieren können ?


    Für mich bleibt deshalb sein hier dargestellter Ansatz hinterfragungswürdig.


    Ohne eine vom Lehrer gesteuerte Disziplin geht es nicht !


    Zitat robischon :

    Zitat

    So ein Schulalltag wie in Siliciums Rollenspiel ist eben durch üblichen Umgang mit Kindern in der Schule erzeugt.

    Naja, so ein Schulalltag ist u.a. ein Symptom dafür, dass man das Thema Disziplin, den 68ern und etlichen nachfolgenden sozialträumerischen u. linkspädagogischen Propheten sei Dank, in den letzten Jahrzehnten zu sehr aus dem Auge verloren hat ! 8)

    Geehrter robischon,
    mir klingt das alles zu sehr nach einem pädagogischen Garten Eden mit lauter unschuldigen und selbstlernbegierigen Kindern, wie Du das hier so wolkig beschreibst !
    Irgendwo wird in diesem Paradies doch die Schlange gelauert und etliche Deiner Schüler verführt haben, wenn Du ehrlich bist. Und bist Du Dir sicher, dass ich an Deinem Ansatz nicht doch einige schwerwiegende Schwachpunkte entdeckt hätte, wenn ich persönlich Deinen (alternativen) Unterricht inspiziert hätte ? Oder vielleicht der geehrte Silicium bei Dir vorbeigeschaut hätte ? Oder der Oberschulrat ?


    Dein pädagogischer Ansatz würde den perfekten selbstlernbegierigen und selbstdisziplinierten Schüler voraussetzen, den es einfach nicht gibt, zumindest nicht bis zur 10. Klasse. Ich denke, dass ich selbst bei so einem Unterricht mit anderen Kameraden nur Dönkes und Spökes gemacht hätte, egal welche tollen Lerninhalte ich mir hätte in Deinem Unterricht selbststeuernd erschließen können. Selbst bei Unterrichtsinhalten, die heute mein Leben bestimmen und denen ich mit Begeisterung nachgehe, hätte ich es, wie viele andere Schüler auch, vorgezogen Quatsch zu machen und dem lieben Gott einen guten Mann sein lassen.


    Heutzutage bin ich meinen früheren Lehrern aus echtem Schrot und Korn dankbar, dass sie mich streng geführt und damit die Orientierung und Anschubsmotivation für meine Interessen und weiterem beruflichen Werdegang in hervorragender Weise geleistet haben. Ich persönlich hätte mich, wie die meisten anderen Klassenkameraden auch, in einem System der übermäßigen Freiheit nicht so weit entwickeln können.


    Ich denke wie auch z.B. der Psychiater Dr. Winterhoff, dass Kinder schlichtweg psychisch überfordert sind, wenn sie schon in ihrer Kindheit alles selbst bestimmen und entscheiden können (müssen). 8)

    Zitat Suseanna :

    Zitat

    Nein, die Politik will eine inklusive Schule einführen, also eine Schule
    für alle! Bzw. sie will nicht, sie muss, weil sie sich dazu in der
    UN-Konvention verpflichtet hat!

    Nein, dass muss sie nicht ! Die UN-Konvention haben einige Bildungspolitiker nur zu ihrem eigenen (Spar-) Vorteil großzügig interpretiert.


    Also nochmal geehrte Suseanna : Hinter den Absichten unserer lieben Bildungspolitiker stecken nicht hehre Ziele oder ein hehres Menschenbild sondern einfach nur Einsparungsabsichten auf Kosten von Lehrern, Eltern und Schülern !


    Irgendwo tauchte hier im Thread der Begriff Sozialkompetenz auf. Die rotgrüne NRW-Regierung hat die Kopfnoten, die u.a. auch einiges über die Sozialkompetenz ausgesagt haben, seit ihrer Amtsübernahme abgeschafft.-Noch Fragen ? 8)

    Zitat Ilse2 :

    Zitat

    Ich finde an deinen Aussagen häufig diese Betonung der Bildungselite befremdlich.

    Ich persönlich finde diesbezüglich an Siliciums Aussagen rein gar nichts befremdlich !
    Ich finde es eher befremdlich, dass wir in Deutschland die Elitebildung schon seit längerer Zeit zu sehr aus dem Blickwinkel verloren haben. Das wird sich bald im globalen Wettbewerb bitter rächen ! 8)

    Zitat Silicium :

    Zitat

    Wenn ich ein Kind nur erziehe, in dem ich ihm respektvoll begegne, aber
    keinerlei Disziplinierung vornehme, wird es nie Grenzen lernen.

    Besser kann man das Thema Disziplin nicht auf den Punkt bringen, geehrter Silicium !
    Und gerade unsere Schüler, die von Haus aus nie Grenzen kennengelernt haben, lechzen nach ihnen und sind froh über jeden Lehrer, der ihnen Grenzen setzt und ihnen damit Orientierung schafft.


    Der Ansatz von robischon überzeugt mich nicht. 8)

    Zitat kleiner gruener frosch :

    Zitat

    Aber: die Realität, auf die es derzeit hinausläuft, ist die, dass die
    Inklusion Kostenneutral umgesetzt wird. Das ist das Übel. Und dadruch
    fühlen sich viele Lehrer (mich eingeschlossen) überfordert.

    Und ganz schön verarscht ! 8)

    Zitat Plattenspieler :

    Zitat

    Wie schon einmal geschrieben, sehe ich die personelle/finanzielle Umsetzung der Inklusion durchaus auch kritisch

    Jetzt mal Butter bei die Fische, geehrter Plattenspieler !


    Ich habe in mehreren Beiträgen beschrieben, dass bei uns die Rahmenbedingungen für die Inklusion in gar keiner Weise gegeben sind, weder materiell noch personell. Du solltest da auch noch mal die Beiträge unserer geehrten rotherstein studieren. Fakt ist, dass sich die verantwortlichen Bildungspolitiker und Schulträger aus ihrer Zuständigkeit und Verantwortung davonstehlen und uns Lehrer im Regen allein stehen lassen.


    Würdest Du da im Ernst unter diesen o.g. Umständen die Inklusion befürworten ? Wenn ja, würde es mich interessieren, inwieweit es Dich berühren würde, wenn Kollegen reihenweise wegen mentalem Stress und Arbeitsüberlastung erkranken und aus dem Dienst ausscheiden müsssen und auf der anderen Seite auch die Schüler kaum so unterrichtet und gefördert werden können, wie sie es benötigen und verdienen !


    Und stimmt es Dich nicht bedenklich, dass Bildungspolitiker unter dem Deckmantel der Moral (Inklusion wird zu einem moralischen Begriff hochstilisiert!) in Wirklichkeit einfach nur die finanzielle Einsparung im Bildungswesen realisiert wissen wollen ? 8)

    Zitat kleiner gruener frosch :

    Zitat

    Er schreibt nicht, dass die Arbeit mit Behinderten Menschen ein Grund
    für die Frühpensionierung ist, sondern er sagt immer, dass die
    Arbeitsbelastung bei der Inklusionsarbeit unter den angestrebten
    Umständen ein Grund für die Frühpensionierung sei. Ist ein kleiner, aber
    feiner Unterschied.

    Danke, geehrter kleiner gruener frosch ! So und nicht anders habe ich es auch gemeint !


    Unser geehrter Plattenspieler will (!) mich einfach missverstehen. 8)

    Zitat Raket-O-Katz :

    Zitat

    Wenn das bei uns so ankommt an der Schule, dann werde ich mich nach einer anderen Arbeit umsehen.

    Davon kannst Du mal ausgehen, geehrter Raket-O-Katz !


    Naja, wer eine angemessene Jobalternative hat, ist natürlich gut dran und kann das ganze Geschehen entspannter betrachten. Die meisten Kollegen haben leider keine Alternative. Ich denke mal, dass sich zwangsläufig der Krankenstand und Anzahl der Frühpensionen in den Kollegien dramatisch erhöhen werden, weil die Kollegen schlichtweg fertig mit der Welt sind. Ich bin mal gespannt, wie man da von der Bezirksregierungsseite reagieren wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür schon präventiv ein Konzept ausgearbeitet wurde. Dann fällt eben halt noch mehr Unterricht aus. 8)

    Nun gut, geehrter Mikael, dann möchte ich hier als fauler Sack vorab meine Schuld bekennen, damit ich dann später nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann (Dann seid Ihr dran!) und verschont bleibe :


    ICH BIN SCHULD ! 8)

    Zitat Suseanna :

    Zitat

    Danke, ich denke die anderen werden den UNterschied zwischen Deffizit-
    und Kompetenzorientiert in dem Beispiel problemlos herauslesen können!

    Also, problemlos finde ich hier erstmal gar nichts ! Zumindest, was diesen Diskussionsstil angeht. Einfach klasse, wie hier ein engagierter und interessierter Lehramtsnovize wie Silicium abgemeiert wird !


    Ich persönlich mache mir überhaupt keinen Stress, ob ich mich als Lehrer in einem defizit- oder kompetenzorientiertem Fahrwasser begebe. Diese geschraubten Begriffe sind auch nicht mein Ding.


    Falls ich diese beiden Begriffe richtig verstanden habe, so vermittle ich meinen Schülern bei der Transparentmachung der erzielten Leistungen beide Seiten. Das geschieht im Schulhalbjahr mehrmals. Ich erwähne durchaus Stärken, die der betreffende Schüler noch entfalten könnte, spare auf der anderen Seite nicht mit konstruktiver Kritik, wenn noch fachliche Diskrepanzen auszuräumen sind. Zensiert wird natürlich die Leistung nach einem bestimmten Maßstab, den wir nicht zu tief ansetzen.


    Ich denke einfach, dass es für die Vorbereitung auf das richtige Leben nicht gesund sein kann, wenn Schüler einseitig (!) kompetenzorientierte Rückmeldungen erhalten.


    Dann habe ich nebenbei mal ne dumme Frage (Ich weiß, dass ich dumm bin, sehr dumm sogar!) : Die Fach- und Seminarleiter sollen ja große Vorbilder für die Referendare sein. Wie sieht es da heutzutage aus ? Sind sie bei der Beurteilung der Referendare eher defizit- oder kompetenzorientiert ?


    Nun aber wieder bitte on-toppic :


    Zitat Bronzo21 (Beitrag 264):

    Zitat

    Das darf doch nicht sein! Der gehört doch ... :X: !!! Wie soll sowas im Folgejahr aufgeholt werden?


    Sorry, da bleibt nur eine Frage: Ja gehts noch?

    Nein ! Da geht überhaupt nichts !


    Ich möchte hier noch mal die Frage stellen : Wer wird später konkret zur Verantwortung gezogen, wenn die Inklusion scheitern (So muss sie ja scheitern!) und damit eine ganze Schüler- und Lehrergeneration verheitzt wird ? 8)

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