Zitat katta :
ZitatDenn weißt du, auf wessen Kosten das dann geht? Den der Kollegen. Deren Gesundheit ist natürlich nicht wichtig, oder wie? Klar muss man auf sich achten. Aber auch nicht unbedingt auf dem Rücken der Kollegen.
Herr, lass die Heiligen im Himmel, auf der Erde machen sie einem das Leben zur Hölle !
Geehrte katta,
und gerade das ist die Basis der Pflichtfalle und (gesundheitlicher) Selbstaufopferung ! Dieses Bewusstsein, dass man für jede Stunde, die man in der Schule fehlt, die Kollegen zusätzlich belastet, hat man im System gut implementiert. Und es scheint zu funktionieren. Wehe dem, der kein schlechtes Gewissen hat, wenn er mal krank
feiert !
Die Folge ist, dass etliche Kollegen bei normalen gesundheitlichen Indisponiertheiten sich nicht mehr trauen, zum Arzt zu gehen. Die weitere Folge ist, dass gerade diese Kollegen irgendwann längerfristig krank werden und dann wirklich das Kollegium belasten.
Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, Kollegen zu vertreten, die mal für kurze Zeit gesundheitlich indisponiert sind, weil sie psychisch kurzfristig erschöpft sind und sich deshalb auch mal eine kleine Auszeit gönnen. Einige hiesige Forumsteilnehmer würden das natürlich nicht als krank anerkennen und den betreffenden Kollegen als Laumeier abstempeln, aber die Diagnose obliegt gottseidank nicht diesen (neidischen) Kollegen.
In den Jahrzehnten, in denen ich unterrichtet habe, haben mich persönlich immer eher die KollegInnen belastet, die mit hochidealisiertem und moralingesäuertem Arbeitseifer aus moralischen Gründen nie krank gefeiert haben (Es gibt sogar Kollegen, die sich mit einer starken Erkältung in die Schule schleppen!), aber dann plötzlich für ein Jahr und länger krankgeschrieben werden mussten, weil sie nicht sorgsam genug mit ihrer Gesundheit umgegangen sind.-Wehe dem, der kein schlechtes Gewissen hat, wenn er mal krank feiert !
Ich denke, in sehr vielen Kollegien herrscht ein nicht so ausgeprägter Kameradschaftsgeist, sondern eher ein Klima der verbissenen Selbstaufopferung und des Neides . Unter Kameradschaftsgeist verstehe ich nicht das Durchhalten um jeden Preis, sondern umgekehrt, dass man mal z.B. auf eine Kollegin zugeht und, wenn es erforderlich ist, folgendes mitteilt : "Du Hermine, ich mache mir etwas Sorgen um Dich ! Du wirkst verspannt und abgekämpft. Du brauchst ein paar Tage Auszeit. Mach Dir mal keine Sorgen um Deine Klasse, ich werde ihnen das Organisatorische mitteilen. Ich geh gleich zum Konrektor, dass er mich ab morgen für die Vertretungsstunden in Deiner Klasse zuteilt."
Das habe ich z.B. öfters gemacht, wie auch andere Kollegen, habe dann aber auf der anderen Seite kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal ein paar Tage indisponiert bin.
Meine Meinung ist die, dass man als Schulmeister absolut gesund und fit vor den Schülern stehen muss. Wenn man nicht so fit ist, ist man halt krank. Als Beamter bin ich sogar verpflichtet auf meine Gesundheit zu achten.
Der TE hat es nun mal mit seinem Stundenplan sehr schlecht erwischt. Aufgrund der ihm bevorstehenden Überanstrengung, wird er auch mal ein paar Tage Auszeit benötigen, um wieder voll fit für die Schüler da zu sein. Ich hätte kein Problem damit, ihn für ein paar Tage zu vertreten, wenn er gesundheitlich indisponiert ist.
Ich denke, in diesem Sinne hat das auch unser geehrter Silicium gemeint, auf den hier sehr viele zu Unrecht herumhacken.8)