Beiträge von Elternschreck

    Zitat Ruhe :

    Zitat

    Was macht man mit Schuelern, die partout keine Foerderung annehmen? Ich habe da ein paar (9.Kl. Mathe), die gehen in die schulinterne Foerderung einfach nicht hin.Sie haben sogar die Rueckendeckung durch die Eltern, da der Foerderunterricht ein freiwilliges Angebot unserer Schule ist. Was macht man mit den Schuelern? Durchschleifen?

    Nichts !Scheitern lassen und eine 6 verpassen ! 8_o_)

    Zitat Meike :

    Zitat

    Ich finde es NICHt notwendig, es zu verteufeln, hysterische Ausbrüche zu kriegen, zu behaupten, alle Sizenbleibervertreter wären Bildungsnazis

    Bildungsnazis ? Na, was ist denn das schon wieder für ein bildungskommunistischer Kampfbegriff, geehrte Meike ?


    Zur Auffrischung und Weiterbildung hinsichtlich Pädagogikgeschichte : Die Nazis waren mitnichten Anhänger und Verfechter einer Bildung im Humboldtschen Sinn, so dass ihnen z.B. das traditionell humanistisch geprägte Gymnasium immer irgendwo suspekt vorkam und ideologisch nicht so recht in die Volksgemeinschaft passen wollte. Ihnen hat für die Volksdeutschen eher, im Sinne einer ideologischen Bildungsgleichschaltung, ein gleichmacherisches Schulsystem vorgeschwebt.


    Auch haben sie nicht unbedingt den konservativen lehrerzentrierten Unterricht favorisiert. Der Unterricht in den NAPOLAS hatte sehr ausgeprägte reformpädagogische Elemente, wie etliche Filmdokumente es zeigen.


    Dass sie das bisherige Schulsystem kaum umkrempeln konnten, lag daran, dass der Gefreite aus Braunau sowie seine Schergen ab dem 1. September 1939 (Ich hoffe, dass das historische Datum bekannt ist!) bis zum 8. Mai 1945 die Schulreform nicht mehr so sehr in den Mittelpunkt des Interesses mehr genommen haben. 8_o_)

    Zitat alias :

    Zitat

    Was mich erschreckt: fast ein Viertel der Lehrer hat bereits ernsthaft darüber nachgedacht, den "Job" hinzuwerfen.

    So wenig ? Ich kenne zumindest kaum jemanden incl. der Jüngeren, der unter den gegebenen und sich verschlimmernden Umständen den Job nicht hinschmeißen würde, wenn er eine adäquate berufliche Alternative hätte. 8_o_)

    Geehrter Pieksieben,
    Du erwartest ernsthaft von den Bildungskommunisten ein Konzept für ihre Wolkenkuckucksheime ? Am Beispiel Inklusion kannst Du ja sehen, dass die Konzeptionslosigkeit auf Kosten der Lehrer immer als oberstes Prinzip gilt.


    Deine Fragen sind berechtigt, aber allein Du wirst später dafür verantwortlich gemacht werden, wenn es nicht so glatt läuft. Die möglichen Probleme, die Du richtig erkannt hast, hast Du allein als Lehrer zu lösen. Löst du sie nicht, wirst Du von den Bildungskommunisten, Eltern und Schülern zur Verantwortung gezogen und tüchtig abgewatscht werden. 8_o_)

    Irgendwie merkwürdig : Ich nehme in den letzten Jahren wahr, dass die Eltern immer mehr ihre (!) Pflichten vernachlässigen, je mehr sie informiert werden.


    Ein (vorgeschriebener) Pflegschaftsabend pro Jahr. Darin auch enthalten kurze Infos zu den o.g. Punkten und Schluss ist. Mehr Elternabende halten wir nicht. Ich hätte auch keine Zeit und Lust dazu.


    Wenn die Eltern sonst mit Kindern und Schule überfordert sind, ist es nicht mein Problem !8_o_)

    Zitat wuenschelroute :

    Zitat

    Ich bin Klassenlehrerin einer 8. Hauptschulklasse mit 20 Schülerinnen und Schülern - und ja, es ist das Paradies! Wie toll wir miteinander arbeiten, wie tolle Unterrichtsgespräche wir führen, wie leise sie arbeiten - und das ist eine Hauptschule! Paradox, oder?

    Nö, finde ich mittlerweile gar nicht mehr so paradox. Kenne mittlerweile auch einige Hauptschulen, wo es ähnlich gut abläuft. Das Paradoxon wurde in jahrzehntelangen Debatten meiner Meinung nach künstlich am Leben gehalten, so nach dem Muster, Gymnasium=vollautomatisch gutes Renomee, Hauptschule=sozialer Brennpunkt und schlecht.


    Ohne die Rüttli-Zustände an etlichen Hauptschulen zu leugnen, bin ich der Überzeugung, dass Hauptschulkollegen viel offener über soziale Konflikte sprechen und die Schulart Hauptschule deswegen im Kreuzfeuer der Kritik steht, weil die Probleme dadurch bekannt geworden sind, während Gymnasialkollegen die Konflikte an ihren Schulen aus Renomeegründen eher verdrängen und unter dem Teppich kehren (Oft unter subtilem Druck der Schulleitungen?). Ich kann mich jedenfalls noch gut an mein Referendariat (Gymnasium) erinnern, wo ich bei der Schulleiterin offen das respeklose und unverschämte Benehmen etlicher Schüler angeprangert habe. Die Gute hat daraufhin nur einen puterroten Kopf bekommen und darauf hingewiesen, dass meine Wahrnehmung nicht richtig sein könne, da ihr renomiertes Gymnasium keine Hauptschule sei.


    Was ich nie begreifen werde : Wenn das Gymnasium nach wie vor eine Schule der Leistungsträger sein soll, warum verfährt man mit o.g. Schülern nicht wesentlich strenger ?
    Einmal Skateboardfahren im Unterricht bzw. Abwerfen des Lehrers mit Kreide, eine Abmahnung, bei fruchtlosem Nachfolgeverhalten sofortiger Rausschnmiss von der Schule !
    Warum geschieht das nicht ? Was muss eigentlich noch passieren ? 8_o_)

    Einen wunderschönen guten Abend !


    Ja, wer kennt nicht die Negativschlagzeilen über Deutschlands Hauptschulen ? Schüler und Eltern mit fröhlich- selbstbewusst gelebten Bildungsaversionen, hoher Migrantenanteil, unregierbare Zustände in den Schulstuben, pöbelhaftes Benehmen, Gewaltbereitschaft, Lehrer im Dauer-Burnout...


    Nun gut, dass unsere Bildungskommunisten unsere Hauptschulen abschaffen wollen. Damit würde man das Hauptschulproblem ein für allemal beseitigen, weil dann die Hauptschule nicht mehr existieren wird. Verschwindet der Begriff Hauptschule erstmal gänzlich aus dem pädagogischen Bewusstsein und Wortschatz, hat man das Hauptschulproblem ein für allemal beseitigt.


    Auch gut, dass ich an einer Realschule unterrichte. Eine (wenn auch nur etwas) bildungsbeflissenere und ehrgeizigere Klientel, die sich, zumindest bei uns, in der Schulstube noch einigermaßenmaßen benimmt und auch willig ist (manchmal) etwas zu lernen. Naja, Disziplin und Leistungsorientierung wären auch hier noch steigerungsfähig.


    Dann dagegen die (fast) paradiesischen Zustände an den Gymnasien, auf die wir "nur" Mittelschullehrer neidisch sein müssten. Naja, Paradies in der Erwartung vielleicht etwas übertrieben, aber zumindest würden wir Zustände wie in Dantes erstem Kreis der Hölle erwarten.-Das wär ja schon was.


    Nun bin ich doch etwas baff, was ich von unseren Stadtgymnasien alles so höre :
    Einige ehemalige Gymnasiasten haben in Klasse 6/7/8 den Weg zu uns gefunden. Und Pustekuchen, wenn man meint, dass alle diese Schüler dort leistungsmäßig versagt hätten. Nach Aussagen etlicher dieser Schüler und Eltern waren die undisziplinierten und unregierbaren Zustände in etlichen dortigen Schulstuben für einen Schulformwechsel ausschlaggebend. Skateboardfahren im Unterricht, Lehrer mit Kreide beworfen, selbst noch in der Oberstufe sowie permanenter Leistungsunwillen als "normaler" Unterrichtsverlauf und dazu noch gute bis sehr gute Noten als Belohnung.-Nein, nein, ich bin jetzt nicht in die Hauptschulspalte verrutscht !


    Dazu noch eine Schulleiterin, die in (wahrscheinlich) kuschelpädagogischer Manier das Fach Glück unterrichtet.-Ein Narr, der darüber jetzt nicht schallend lacht !


    Wenn ich das in letzter Zeit immer häufiger so höre, führe ich die o.g. bedenkenswerten Misstände darauf zurück, dass man dort wahrscheinlich immer häufiger Schüler vorfindet, die durch die kuschelpädagogische Sozialisation sich immer mehr zu Tyrannen entwickelt haben, die die Lehrer unter ihrer Augenhöhe betrachten, verstärkt natürlich durch schwierige und uneinsichtige vor Selbstbewusstsein strotzenden Lobby-Eltern, die ihre Kinder zur Egomanie und sozialen Geisterfahrern abrichten. Und natürlich gibt es dort auch etliche Schüler, die intellektuell am Gymnasium fehl am Platz sind und sich durch das Skateboard-Fahren z.B. im Englischunterricht profilieren müssen und trotzdem notenmäßig eine gute Ernte einfahren.


    Ich kenne zwar etliche (fachlich tüchtige) Kollegen von diesen Schulen, aber ich habe in Gesprächen immer das Gefühl, dass man über solche Misstände nicht gerne und offen spricht, weil eben Gymnasium. Und was nicht sein darf, gibt es auch nicht. Wäre ja schlecht fürs Image und vor allem für die Statistik.-Für die Artikulierung solcher Misstände können ja erstmal die noch existierenden Hauptschulen herhalten.


    Alles in allem : Auf der Grundlage meiner immer häufigeren Wahrnehmung bin ich von den real existierenden Verhältnissen an den Gymnasien, die ich zumindest kenne, immer mehr entsetzt. Reifen hier wirklich unsere Führungskräfte von morgen heran ? 8_o_)

    Ich denke, es ist Zeitverschwendung, sich um das Scheitern der Inklusion überhaupt noch Gedanken zu machen. Politik und Schulträger nehmen sie, trotz moralkrampfartiger Appelle ihrerseits, in der Umsetzung nicht ernst. Inklusion scheitert jetzt und auch in Zukunft, punktum !


    Meine Gedanke geht in Zukunft nur noch dahin, wie ich es strategisch hinbekomme, dass ich in keiner Inklusionsklasse mehr unterrichten muss. Etliche Kollegen, die bei uns in der Inklusionsklasse unterrichten, sind erstmal für längere Zeit krankgeschrieben. Die haben sich innerhalb weniger Monate einen Burnout zugezogen. 8_o_)

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