Beiträge von Elternschreck

    Zitat unter uns :

    Zitat

    Dass ich Mathe nicht konnte, lag nicht nur, aber auch an den Lehrern (in der Mittel- und Unterstufe).


    Trotzdem war mir klar, dass in Klasse 5 und 6 eine gute Lehrerin unterrichtet hat (die auch sehr gut erklären konnte), in Klasse 7 und 8 ein weniger guter Kollege.


    In Klasse 10 hatte ich eine tolle Französischlehrerin, obwohl ich auf "3" stand. In der Sek II hatte ich einen schlechten Sozialwissenschaftslehrer, obwohl ich 14 Punkte hatte.

    Das klingt aber alles sehr objektiv, besonders die Wahrnehmung ab dem Backfischalter ! 8_o_)

    Zitat unter uns :

    Zitat

    Das "provokant" im Titel war auf jeden Fall schon mal treffend.

    Jaja, darin waren die 68er ja schon immer Meister !


    Aber dann möchte ich zum o.g. Zeitungsartikel eine paar provokante Gedanken in den Raum werfen, geehrter unter uns :


    Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass es innerhalb der Lehrerschaft auch einige Kollegen gibt, die schlecht aufgestellt sind, wie in jedem anderen Beruf. Bei mir schrillen allerdings die Alarmglocken wenn hier von ca. 50-70% Versager die Rede ist. Ich denke, dass das sonst für kein Kollegium der Welt zutreffend sein kann. Der o.g. Schulleiter ist mit dem Unterricht etlicher seiner Kollegen nicht zufrieden. Vielleicht haben einige Kollegen jetzt wirklich einen Durchhänger. Aber hat der Schulleiter wirklich die wahren Gründe dafür benannt ? Dass 50-70% seines Kollegiums sich schlichtweg in einem falschen Beruf befinden, ist mir als Begründung zu wenig.


    Was immer wieder im Zeitungsartikel und Selbstdarstellung der Schule erscheint, ist der Hinweis auf die enorme pädagogische Aufbauarbeit in den letzten Jahren.


    Dazu ein paar Fragen :


    Welchen Preis hatte diese Aufbauarbeit für das Kollegium ? Wieviel musste von den Kollegen an (wahrscheinlich unentgeltlicher) Mehrarbeit geleistet werden ? Wenn Mehrarbeit geleistet wurde, wie schwer war sie zu bewältigen ? Wie belastend empfand das Kollegium die gesamte Umstellung ? Inwieweit hatte man trotz der Aufbauarbeit die Lehrergesundheit im Focus ? War wirklich jeder Kollege in der Lage, die Belastung durch die Aufbauarbeit und Umstellungsprozess gesundheitlich durchzustehen ? War es am Ende kräftemäßig und gesundheitlich für alle, auch für die älteren und gesundheitlich etwas labileren Kollegen, wirklich möglich, den Alltagsbetrieb durchzuhalten und ihren Unterricht zur vollsten Zufriedenheit des Schulleiters auszuführen ? Und ist die Arbeit an dieser Schule überhaupt für einen normal ausgestatteten Durchschnittslehrer
    bis zur Pension durchhaltbar ?


    Ich frag ja nur deshalb so dumm (Ich weiß, dass ich dumm bin!), weil mir die 50-70% Im-Falschen-Beruf-Lehrer anteilsmäßig sehr alarmierend hoch erscheinen.Ich geh mal davon aus, dass es in der Zeitung kein Druckfehler war und in Wirklichkeit nicht 5-7% gemeint waren. 8_o_)

    Zitat Nettmensch :

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    ehrlich, beim durchlesen der Selbstdarstellung der Schule habe ich nicht den Eindruck von Kuschelpädagogik:

    Zitat

    der reformpädagogische Ansatz scheint sich auf die Unterrichtsgestaltung und Feedbackkultur zu beziehen. Auf die Einhaltung von Regeln wird dagegen sehr geachtet. Eine Besetzung mit 2 Lehrern ist aber erstaunlich- geht das ohne zusätzliche Mittel? Oder sind gibt es verdoppelte Klassenfrequenzen?

    Naja, Homepagepropaganda und die reale Situation für den einzelnen Lehrer in der Schulstube sind oft zwei Paar (verschiedene) Schuhe, geehrter Nettmensch !


    Fakt ist für mich nur, dass die Homepage ansprechend und selbstdarstellerisch gut gelungen und gestaltet ist. Umgekehrt gibt es auch real gut funktionierende und vorbildliche Schulen mit miserabler Homepage. Vielleicht, weil sie keine toll aufgemachte Homepage nötig haben ?


    Mag sein, dass es an der o.g. Schule nicht kuschelpädagogisch zu geht, geehrter Nettmensch ! Allein der aufgestellte Regelkanon für die Schüler, Regeln die für mich selbstverständlich sind und auch andere Schulen formulieren, ist für mich aber dafür noch kein Beweis. Und über welche Instrumente die Lehrer zur Durchsetzung der Regeln effektiv verfügen, erhalten wir keine Informationen und auch nicht inwieweit der Schulleiter den Kollegen den Rücken stärkt, wenn es mit der Disziplin mal nicht so klappt. Der o.g. Zeitungsartikel lässt diesbezüglich Raum für Spekulationen. Auch Raum für Spekulationen über das Betriebsklima im Kollegium, das sich letzendlich auf das Unterrichtsklima in der Schulstube auswirken wird.


    Bei der o.g. Besetzung mit 2 Lehrern ist es wahrscheinlich so gemeint, dass sich die Klassenleitungen jeweils 2 Lehrer teilen. Dass sich 2 Lehrer zeitgleich in der selben Klasse befinden, nehme ich eher nicht an. Die Klassenleitung mit 2 Lehrern haben wir auch bei einigen Klassen an unserer Realschule eingeführt. Ist also nichts besonderes.


    Kurzum : Die Entwicklung dieser Schule in den letzten Jahrzehnten kann ich nicht beurteilen. Ebensowenig die Arbeit des o.g. Schulleiters. Generell zurückhaltend wäre ich
    jedoch, von der Aufmachung der Homepage auf die reale Situation in einer Schule zu schließen. Im Kollegium und in der (realen) Schulstube sieht es oft anders aus. 8_o_)

    Zitat Mikael :

    Zitat

    Warum hat keiner aus dem Kollegium den Mut, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den SL einzureichen?

    Ich nehme mal an, weil das Kollegium dort von den Persönlichkeiten dominiert wird, die den Schulleiter in seiner Ansicht noch bestärken, wie z.B. der o.g. Kollege, der auf den Schulleiter zugekommen sein und geäußert haben soll, dass nicht 50% sondern 70% der Kollegen im Lehrerberuf falsch seien. Die vom Schulleiter stolz erwähnte Offenheit im o.g. Kollegium nehme ich da nicht so ganz ab.


    Mich würde es interessieren, wie die 50-70% Falschen das Ganze so sehen und beurteilen.8_o_)

    Zitat Mikael :

    Zitat

    Locker bleiben.

    Fällt mir immer schwerer, je öfter ich über diesen Zeitungsartikel nachdenke, geehrter Mikael !


    Wie sieht es eigentlich mit der Fürsorgepflicht und Kollegialität des o.g. Schulleiters gegenüber seinen Lehrern aus ? Fakt ist zumindest, dass er die Hälfte seines Kollegiums in der Presse und damit in der Öffentlichkeit ganz schön angeschwärzt und sie im Ansehen geschädigt hat. Welch ein innerer Reichsparteitag für das gemeine Volk und für die Politiker, die es schon immer gewusst haben, dass die Lehrer, zumindest die Hälfte, wie man jetzt erfahren hat, unfähige, "faule Säcke" sind und es in ihrem Beruf sowieso nicht bringen und denen man ganz schön auf die Finger hauen muss.


    Ungeachtet, ob der o.g. Schulleiter, von der Sache her ein wenig Recht haben könnte (Natürlich gibt es auch in der Lehrerschaft Vollpfosten!), frage ich mich, in welchen anderen Berufsgruppen, die Mitarbeiter in der Presse von ihren Vorgesetzten derart vorgeführt werden.


    Hat z.B. schon mal ein Polizeipräsident in der Öffentlichkeit seine Polizisten derart vorgeführt ? Würde ein Chefarzt in der Öffentlichkeit seine Chirurgen, die bei Operationen schon mal gepatzt haben, anprangern ? Würde der VW-Vorstand in der Presse seine Entwicklungsingenieure diskreditieren, wenn sie z.B. beim neuen Golf irgendwo einen Konstruktionsfehler verursacht haben ? Bezeichnet die Deutsche Bahn AG in der Zeitung ihre Lokführer als unfähig, wenn die Fahrpläne nicht eingehalten wurden ? Würde die Heimleitung eines Seniorenheimes ihre Altenpfleger, auch wenn es einige unfähige und nachlässige Kandidaten unter ihnen gibt, in der Zeitung bloßstellen ?


    Ich denke, dass man berechtigte Defizite in den o.g. Bereichen intern aufarbeitet, und nur dort. Nur die Lehrer sind mal wieder Freiwild und dürfen (?) in der Presse von ihren Vorgesetzten, zuständige Politiker haben das schon oft gemacht, so richtig abgewatscht werden.


    Mal ne dumme Frage : Dürfte ein Kollegium so über seinen Schulleiter in der Zeitung schreiben, wie der o.g. der Schulleiter über sein Kollegium es getan hat ? 8_o_)

    Zitat Asfaloth :

    Zitat

    Als er schrieb, dass er manche Lehrer gerne loswerden würde.. was ist mit der Entwicklung der Lehrerpersönlichkeit? Lehrerfahrung etc. Jeder Mensch braucht die Möglichkeit sich zu bessern und aus Fehlern zu lernen, gibt er diese Möglichkeit? und wie bestimmt er, ob ein Lehrer guten Unterricht macht? Da setzt er seinen subjektiven Maßstab an.

    Und setzt dazu noch seine ideologische Alt-68er-Brille auf !


    Mich stört es in seinen Äußerungen, dass, wenn der Unterricht bei manchen Klassen nicht gelingt, seine Schuldzuweisung ziemlich schnell in Richtung Lehrer erfolgt (Ja, es ist so, geehrter kleiner gruener frosch !). Kritische Betrachtung der elterlichen (Nicht-) Erfüllung der Erziehungspflichten ? Der Gedanke, dass sich daraus problematische Zusammensetzungen der Klassen aus besonders schwierigen und völlig bildungs- und leistungsverweigernden Schülern resultieren könnte, das kein Lehrer zu verantworten hat, geschweige denn dort Boden unter den Füßen gewinnen kann ? Fehlanzeige ! Aber das ist ja die typische 68er-Denke, dass, wenn es beim Individuum schief läuft, immer die etablierte gutbürgerliche Gesellschaft und ihre Institutionen, hier Lehrer, daran Schuld sein müssen.


    Besonders putzig finde ich den Schlenker, dass auch bei arabischen Eltern, so habe ich jedenfalls seine Anmerkung verstanden, das Interesse an reformpädagogischen Angeboten zugenommen habe.


    Eine Frage an Euch : Nehmt Ihr das auch so wahr ?


    An meiner Realschule sind weder die gutbürgerlichen deutschen, russlanddeutschen, noch die (bei uns wenigen) türkischen Eltern an besonderen pädagogischen Ansätzen/Angeboten interessiert. Ich behaupte mal, noch nicht einmal an Unterrichtsinhalten, sondern lediglich an den Zensuren, die auf den Zeugnissen stehen.


    Alles in allem halte ich die Thesen des o.g. Schulleiters für nicht diskutabel. 8_o_)

    "Nennen Sie uns 3 Gründe, warum wir ausgerechnet Ihnen diese Stelle geben sollten"


    1. Weil ich der Einzige bin, der erkannt hat, dass Deutschlands Schulen sich immer mehr zu kuschelpädagogischen Aufbewahrungshorten entwickelt haben, in denen Schulleitung und Lehrer nichts mehr zu melden haben. Das Zepter halten schon seit langem leistungsunwillige und disziplinlose Schüler ohne Respekt und Benehmen sowie ihre renitenten Eltern in der Hand. Sie sind zur Zeit (noch) die einzigen, die an den Schulen Leistungsniveau und Klima bestimmen. Aber, dem werde ich Einhalt gebieten, wenn ich erstmal am Ruder bin !


    Außerdem passt es mir nicht, dass das Leistungsniveau an unseren Schulen so extrem herunternivelliert wurde. Pauken und Büffeln werden an meiner Schule anstelle der pseudopädagogischen, merkwürdigen und ineffizienten Unterrichtsmethoden, die man in den Schulen hochwichtig als kooperative Unterrichtsmethoden unterzujubeln versucht, wieder im Mittelpunkt stehen. Außerdem wird es im ganzen Schulgebäude absolut leise sein, wenn Unterricht stattfindet, damit die Schüler sich konzentrieren können. Und sie müssen sich endlich mal wieder auf den Unterricht konzentrieren können ! Was heutzutage häufig in den Schulstuben (real) stattfindet, verdient schon lange nicht mehr die Bezeichnung Unterricht. Und dafür werde ich die Autorität und Position der Lehrer an meiner künftigen Schule stärken, damit sie endlich wieder richtigen Unterricht durchsetzen können.


    2. Weil ich der Einzige bin, der sich, im Gegensatz zu den Mitbewerbern, gegen die Kuschelpädagogik- und Gutmenschdiktatur, die destruktive Schüler und Eltern stärkt, durchsetzen kann.


    3. Darüber hinaus hat mich der Herr gesandt, um endlich der bildungskommunistischen Gleichmacherei ein Ende zu setzen ! 8_o_)

    Zitat Bolzbold :

    Zitat

    Die Summe der verschiedenen Faktoren macht das Ganze zu einem gefährlichen Cocktail.

    Treffender kann man es nicht charakterisieren ! Ich würde mir wünschen, dass man auch in bildungspolitischen und elfenbeinturmpädagogischen Kreisen zu so einer klaren Erkenntnis käme und entsprechend handeln würde. Dort wird stattdessen immer schön geredet und bagatellisiert.


    Apropos Schönrederei und Bagatellisierung : Mittlerweile grassiert in Pädagogikkreisen immer häufiger zur Beschreibung sozialauffälliger Schüler der Begriff verhaltensinteressant. Bei den o.g. Schülern handelt es sich um verhaltensinteressante Schüler ! Welch eine spannende und interessante pädagogische Aufgabe für uns ! 8_o_)

    Zitat Nettmensch Beitrag 33 :

    Zitat

    auch wenn ich der pauschalen Überschrift intuitiv nicht zustimmen würde, könnte ein Hartes-Durchgreifen wie in Schweden üblich in solchen Klassen nicht völlig verkehrt sein - es geht ja nicht um Prügelstrafen, sondern darum Regeln zu etablieren

    Ich stimme dem o.g. Zeitungsartikel in so weit zu, dass es hinsichtlich Disziplin und Benehmen in Deutschlands Schulen viel zu locker zu geht und dass sich da was gravierend ändern muss. Aber nur bis dahin ertstreckt sich meine Zustimmung. Die Überschrift finde ich schlichtweg menschenverachtend und damit strafverfahrenswürdig. Und am Ende soll sowieso wieder allein der Lehrer für alles (!) verantwortlich sein, wenn es in der Schule dann doch nicht so läuft, wie der o.g. Professor sich das so vorstellt.


    Neben einer pädagogischen Debatte zum Thema Benehmen/Disziplin in der Schule würde ich mir in Deutschland die sorgfältige Erarbeitung von schnellen und effektiven Durchsetzungsinstrumentarien wünschen, die die Eltern endlich mal ordentlich in die Erziehungspflicht nehmen und sie ggf. (viel) härter als jetzt bestrafen. Zur Zeit kommen mir die nachlässigen Eltern viel zu gut davon. Die müssen da richtig Druck bekommen. :thumbup:

    Zitat c.p.moritz :


    Nun gut, dann sei der geehrte unter uns damit wieder rehabilitiert, wenn er es wirklich ironisch gemeint hat ! Aber beunruhigt bleibe ich trotzdem, weil die von mir kritisierte Denke bei etlichen Pädagogen durchaus existiert. 8_o_)

    Zitat Minimaus :

    Zitat

    Ist es eigentlich normal, dass man mit ganz frischen 1.Klässlern ausgerechnet eine Kunsthalle besucht??? Ist doch eigentlich klar, dass denen langweilig ist und die Kinder sich Ablenkung suchen.

    Zitat unter uns :

    Zitat

    Unbedingt. Das einzige, was man den Kindern vorwerfen kann, ist, dass sie ihre Langeweile nicht deutlich genug kommuniziert haben

    Endlich mal wieder ein kuschelpädagogisches Feuerwerk in diesem Forum ! Und genau dieser o.g. Denke etlicher Lehrer in Deutschlands Schulstuben haben wir es zu verdanken, dass es in etlichen Klassen drunter- und drübergeht. Wenn den Schülern eine Veranstaltung/Unterricht mal nicht passt, haben sie das selbstverständlich das Recht, sich derart daneben zu benehmen ? Ich mache mir da ernsthaft Sorgen um die weitere Zukunft unserer Schulen, Schüler,Lehrer und Gesellschaft.


    Disziplin und Benehmen sind nicht interpretier- und verhandelbar ! 8_o_)

    Zitat MSS :

    Zitat

    Elternschreck, ohne dir deine Träume zerstören zu wollen: Aber dann könnte es sein, dass unsere Kinder nur noch sehr eigenwilliges Deutsch sprechen.

    Das tun sie auch jetzt schon ! Mit Hilfe der einzuwandernden chinesischen/indischen Internatserzieher/Pädagogen kann sich das Deustch bei unseren Schülern nur noch verbessern. Und nicht vergessen : Die wissbegierigen und gebildeten Chinesen schätzen und wissen über das Deutsche Bildungs- und Kulturgut, wie z.B. die Klassiker wie Goethe und Schiller, mehr als der durchschnittliche bundesdeutsche Hochschulabsolvent.


    Nun mal wieder ontopic (Muss ja auch mal sein !) : Was ist eigentlich aus der o.g. Lehrerin geworden ? Ich meine, sie müsste ja eigentlich von ihrer Dienststelle Ärger bekommen haben, weil es ja abzusehen war, dass mit dem o.g. Chaotenhaufen per se immer Gefahr in Verzug ist, so bald das Schulgelände verlassen wird. Die Klasse wird sich ja vorher in der Schulstube auch nicht besser verhalten haben. 8_o_)

    Zitat Mikael :

    Zitat

    Würde man genug Idealisten finden, die "für ein strahlendes Kinderlächeln" die Bürde der Erziehung auf sich nehmen? Insbesondere da bei einer Ausweitung des "pädagogischen" Anteils des Lehrerberufs dessen Entlohung und dessen Ansehen tendenziell noch weiter sinken würden? Das "internat" für alle wäre wohl nur mit einer Arbeitspflicht inkl. "internats-Residenz"-Pflicht für alle bereits existierenden Lehrkräfte möglich.

    Das stelle ich mir anders vor, geehrter Mikael !


    Von 7.45-13 Uhr würden wir "normale" Lehrer ganz wie gewohnt unseren Fachunterricht in unseren bisherigen Schulen abhalten. Die Kinder kämen aus ihren Internaten ausgeschlafen und gut gefrühstückt zu uns. Nach 13 Uhr würden sie zu ihren Internaten zurückfahren und von speziellen Pädagogen (Nicht durch uns !) und Erziehern betreut werden, also für uns keine Residenzpflicht etc..


    Das Nachmittags- und Abendprogramm (natürlich frei von jeglicher Elektronik, Handys etc.) in den Internaten könnte dann so aussehen :


    13.30 Uhr Mittagessen. 14- 15 Uhr Mittagsschlaf. 15-17 Uhr Silentium (Hausaufgaben, Pauken etc.) unter Aufsicht und Hilfe der Internatspädagogen. 17-18 Uhr Benimmunterricht. 18- 18.30 Uhr Abendessen. 18.30-19.30 Kutur und/oder Sport. 20-21 Uhr Tagesausklang, z.B. durch Lesen in der Bibliothek oder Brettspiele. Ab 21 Uhr Nachtruhe 8_o_)

    Zitat c.p. moritz :

    Zitat

    ... sofern er damit nicht -- wie in S.H. -- eine Verletzung seiner Dienstpflichten begeht.

    Das würde er auch nicht, weil er damit absehbare Belästigungen, Beeinträchtigungen und Gefahren, wie im o.g. Zeitungsartikel erwähnt, für Schüler, Lehrer und Mitbürger damit verhindert. Alles andere wäre hier verantwortungslos. Ein Dienststelle, die in solchen Fällen auf die Durchführung solcher Veranstaltungen besteht, könnte sich auf eine ganze Tüte voll Klagen einstellen. 8_o_)

    Zitat MSS :

    Zitat

    Tja, Kommentar meines Vaters (Nichtlehrer): "Wenn wir früher heulend nach hause gekommen sind, weil der Lehrer uns eine gescheuert hat, dann haben wir nochmal eine gescheuert bekommen, weil der Lehrer ja Recht hatte."

    Richtig ! Und genau deshalb hat Schule auch damals (Ich meine damit die Schule in den 50er und 60er Jahren) funktioniert . Ich denke, entscheidend war dabei nicht die obligatorische Backpfeife sondern die Haltung, die damals hinter der Erziehung stand. Da wurden die Kinder eben nicht auf Augenhöhe der Erwachsenen gebracht, und die höchst problematische Eltern-Kind-Symbiose (vgl. Dr. Winterhoff) war längst nicht so ausgeprägt wie heute.


    Es würde heute auch ohne Backpfeife funktionieren, wenn die Kinder spüren, dass Lehrer und ihre Eltern erzieherisch an einem Strang ziehen. Natürlich beteuern die meisten Eltern, dass in der Schule so etwas wie Disziplin, Ordnung und adäquates Sozialverhalten herrschen muss. Und etliche von ihnen würden auch begrüßen, dass der Lehrer hart durchgreift, wenn es nötig ist, aber nur (Und da haben wir das Grundproblem!), wenn das eigene Kind nicht von den Sanktionen betroffen ist. Man darf sich da nicht auf das Glatteis gutbürgerlicher und angeblich gut erziehender Eltern begeben, die ihre Erziehungsfahne in den Wind hängen, so bald der Lehrer ihr eigenes Kind auch nur schief anguckt oder auch nur ganz leise Kritik äußert.


    Eine Bitte an alle Kuschelpädagogen und pädagogischen Träumern : Kommt mir jetzt nicht mit kooperativen Unterrichtsformen und diesem ganzen bürokratisch aufgesetzten Soziales-Lernen-Quatsch ! Im Gesamtzusammenhang mit der realen gesellschaftlichen Entwicklung, zur Zeit befinden wir uns mitten in der RTLisierungsphase, wirkt das auf Außenstehende einfach nur verpeilt und putzig, d.h. nicht ganz ernstzunehmend wie damals bei Don Quichote.


    Eine effektive Sozialerziehung könnte nur dann stattfinden, wenn man die Kinder dem (nicht-) erzieherischen Einfluss ihrer Eltern komplett (!) entziehen würde. Das würde für den Zeitraum mindestens einer Generation auf eine gänzliche Internatserziehung aller (!) unserer Schüler hinauslaufen. 8_o_)

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