Die heutigen Eltern mag ich nicht !
Beiträge von Elternschreck
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Zitat sehrratlos :
ZitatDa geht es dann um hören, Musik machen und über Musik reflektieren.
Das kannst Du ja auch alles machen. Bloß, Du (!) musst die Schüler da stark anleiten und führen !
ZitatDann geht aber viel von einem modernen Musikunterricht verloren.
Na und ?
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Zitat sehrratlos :
ZitatSobald ich den Schülern etwas Freiheit lasse (Gruppentische, leise Gespräche, eigene Aktivitäten zum Thema suchen), werden einige Schüler so übermütig, dass ich sie nicht mehr bremsen kann.
Dann ist es eben so, dass die o.g. Schüler psychisch nicht in der Lage sind, mit der Freiheit umzugehen. Ich frage mich natürlich, warum Du ihnen dann diese Freiheit gestattest.
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Zitat neleabels :
ZitatIch glaube, ein Teil der Probleme hängt damit zusammen, ob man prinzipiell antagonistisch mit seinen Schülern umgeht
Jaja, und natürlich hat dann sowieso wieder der Lehrer am Ende Schuld !
Nein, geehrter neleabels, in meinem o.g. Fall habe ich als Nebeneffekt ein ganzes Banditennest ausgehoben, ohne dass ich es vorher geahnt hätte. Da fühlte sich auf einmal eine ganze Gang, nicht nur die o.g. Schüler, bei ihrer Arbeit gestört. -Und das war mein Fehler !
Es ist jetzt hier zu komplex, das Ganze zu schildern. Aufgrund meiner o.g. Arbeit wurden auch Einbruchsserien und Drogendealerei im Zusammenhang mit den o.g. Schülern aufgeklärt, aber die Aufklärung zog sich über ein halbes Jahr hin.-Am Ende, was mir aber vorher nichts genutzt hat, waren sie, von der Polizei angefangen bis einschließlich unsererem frühereren Schulleiter, dafür dankbar, dass ich den Stein erst ins Rollen gebracht habe.
Bevor ich es vegesse : Es haben mir auch viele Eltern und auch Schüler dafür gedankt. Zum Wohle der vorher drangsalierten Schüler habe ich das Ganze ja auch so durchgezogen.8_o_)
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Zitat PiekSieben :
ZitatEin bisschen paranoid finde ich das schon. Was sollen einem denn Schüler und Eltern tun?
Graffiti und Eierabwürfe an der Hauswand, Lackkratzer und zerstochene Reifen am Auto, vorm Hauseingang Müll ausgeschüttet, Klingelterror, Vergiftungsanschläge an Hunden...Alles schon selbst erlebt und durchgestanden. Bin ich deswegen paranoid ?
Natürlich sind die allermeisten Schüler nicht so, aber was nützt es, wenn von ca. 900 Schülern sich 3 oder 4 so asozial verhalten und den Lehrer aufs Korn nehmen ?
Ich hatte mal eine Klasse, bei der ich 2 Schülern ganz klare Grenzen setzen musste, weil sie neben Undiszipliniertheiten auch wegen Cybermobbing gegen Mitschülern und Lehrern sowie mit mehrfacher Nötigung und Erpressung gegenüber Mitschülern aufgefallen sind.
Den Rat mehrerer (Kuschel-) Kollegen, sich mit diesen Schülern am besten gar nicht anzulegen, da mit ihnen nicht gut Kirschenessen sei, habe ich erst im Nachhinein verstanden, als o.g. Anschläge verübt wurden. Diese fanden aus Rache statt, nachdem ich (eigentlich viel zu milde) schulordnerische Maßnahmen durchgesetzt habe. Sie mochten es einfach nicht, dass ein Lehrer sich einmischt und sie nicht gewähren lässt.
Im Nachhinein kam alles mit Hilfe der Polizei und Recherchen meines Anwalts raus. Aber mit welchem Ensatz von Zeit und Nerven !Und man hatte bei den Ermittlungen darüberhinaus herausgefunden, dass die o.g. Anschläge nur die Spitze des Eisbergs war, was die Buben sonst noch in unserer Kleinstadt angerichtet haben. Einer von ihnen sitzt heute im Knast.
Kurzum : Hätte ich ein paar km weiter von unserer Schule/Ort gewohnt, wären mir diese Anschläge wahrscheinlich erspart geblieben. Ich glaube nicht, dass die o.g. Schüler sich die Mühe gemacht hätten, einen Bulli zu chartern, um sich vor Ort für die schulordnerischen Maßnahmen zu rächen.
Fazit : Wohnt der Lehrer vor Ort, ist er gut beraten, bei krassen asozialen Schülern mit krimineller Energie, erst gar keine Grenzen zu setzen, wenn er in seinem Privatbereich unbehelligt bleiben möchte. Und so richtige Unterstützung (auch nicht moralisch)von den Schulleitungen bekommt man auch nicht, wenn man in seinem privaten Umfeld von Schülern bedroht wird.
Für mich alles Schnee von gestern. O.g. Haus haben wir verkauft (aber nicht aus dem o.g. Grund). Habe mir eine kleinere Hütte ein paar km außerhalb besorgt und bin nun in der Lage, im Gegensatz zu den Kollegen vor Ort, deren passive und milde Haltung ich jetzt verstehe, ohne Folgen für mein Privatleben krassen Schülern Grenzen aufzuzeigen, wenn es nötig ist.
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Mit anderen Worten : Auch bei Euch herrscht trotz des Bungalows, der absolute Ausstattungs-Normalzustand, geehrter Raket-O-Katz !
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Freiheit statt Sozialismus !
Vieles, was hier gegen die Linkspartei geäußert wurde, findet meine ausdrückliche Zustimmung.
Auf der anderen Seite muss man stark differenzieren. Die Linke, die in den östlichen Bundesländern z.T. an den Regierungen beteiligt ist, manchmal sogar zusammen mit der CDU, leistet vor Ort, aus welchen Motiven auch immer, in manchen Punkten durchaus alltagspragmatische, konstruktive und sachorientierte Arbeit. Und ich möchte es auch nicht verurteilen, wenn einige EX-DDR-Bürger, die bei der Wende nicht so richtig den Anschluss an die bundesrepublikanische Arbeits- und Wohlstandswelt gefunden haben, zur Linkspartei tendieren und sie auch wählen.
Ich nehme zumindest die Tendenz wahr, dass die regierungsbeteiligten Linken im Osten sich pragmatischer und realpolitischer aufstellen, während die Linke im Westen oft aus unverbesserlichen Sozialismus-Sektierern besteht.
Wie dem auch sei : Die Linken gilt es kritisch zu beobachten, und ich habe Verständnis für die o.g. bayerischen Vorbehalte.
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Zitat neleabels :
ZitatWieso "neo"? Die Linke ist das letzte Stadium der mehrfach umbenannten
SED, die sich als symbolische "Neuformierung" einen kleinen westlichen
Rattenschwanz in Form der WASG angehängt hat....Stimmt, wenn Du es auf die Entwicklung der Partei an sich beziehst !
Ich habe vielmehr gemeint, dass es nach meiner Wahrnehmung einige unverbesserlichen Kräfte in der Partei gibt, die unseren jetzigen Staat in eine Neo-DDR umwandeln würden, wenn sie es (sofort) könnten. Wenn ich mir Sarah Wagenknecht und einige Mitglieder der Kommunistischen Plattform so betrachte habe ich genau diesen Eindruck.An den TE : Bayern und Die Linke passen nun mal nicht zusammen. Bei uns in NRW gibt es dafür (leider) keine CSU.
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Ich mag die Linke nicht !Sind mir zu sehr Neo-DDR !
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Ich denke, es lag (nur) am Alkohol !
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Lass dich davon leiten, was dem Kind seelisch besser bekommt ! Das ständige über dem Limit pauken kann es nicht sein !
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Zitat Lotta :
ZitatDie Auffassungsgabe ist nicht so ausgeprägt, wie man es bei den Leistungen erwarten würde.
Ganz klar RS !
Zitat dzeneriffa :
ZitatWas spricht dagegen, dass das Kind sich mit Anstrengungsbereitschaft und Unterstützung der Eltern durch das Gymnasium arbeitet?
Dass das Kind sich letztendlich doch quält und vor lauter Druck psychisch zu knacken hat. Die Gymnasien sind voll von solchen Kindern. Und viele nehmen auch Tabletten.8_o_)
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Zitat TwoEdgeWord :
ZitatDie Eltern, der Direktor und Frau Löhrmann sind zufrieden und die Lehrer haben Zeit sich um wichtigere Sachen zu kümmern. Führt leider dazu, dass wir regelmäßig komplett überforderte Kinder in den fünften Klassen haben mit Spitzenformulierungen in den Grundschulzeugnissen.
Das erleben wir als Fünftklasslehrer an unserer Schule auch so. Bloß, wenn ich das erwähne, werde ich von den hier anwesenden Grundschullehrerinnen immer abgewatscht.
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Zitat Trantor :
ZitatRein interessehalber: Gibt es bei sowas schon geheime Formulierungen wie beim Arbeitszeugnis? Man könnte sich da ja viel einfallen lassen, z.B. "Zeigt großes Interesse an sozialer Interaktion mit den Mitschülern." ---> schwätzt nur
Als aufrichtiger Lehrer konservativen Schlages bin ich der Meinung, dass man z.B. bei undisziplinierten und unterrichtsverhindernden Kindern durchaus die Begriffe dummer Rotzlöffel und dummes, freches Gör verwenden sollte, wenn man etwas über Sozialverhalten und allgemeine Arbeitshaltung im (für die normale Bevölkerung) verständlichen Tacheles-Stil schreiben möchte. Das wäre ehrlich und für die Eltern unmissverständlich. -Aber das darf man ja nicht ! Wie so vieles !
Da unsere geehrte Frau Löhrmann die o.g Floskeln wohl nicht so besonders schätzt, würde ich da z.B. "Kevin hat sich im Unterricht stets lebhaft-kreativ aufgestellt und sich dabei verhaltensinteressante Zugangsweisen zu den Unterrichtsinhalten erschlossen." schreiben.
Zitat ModalNodes :
ZitatIch wundere mich schon seit einigen Jahren, warum viele Schüler in der MIttel- oder Oberstufe überhaupt nicht mehr kritikfähig sind. Schüler, die gleich anfangen zu heulen oder unverschämt austicken, wenn man ihnen sagt, dass Ihre Leistung so nicht zufriedenstellend ist.
Da wundere ich mich schon lange nicht mehr.
ZitatNach diesem Thread wird mir das ein wenig klarer...
Auch dieser Thread spiegelt wieder, inwieweit mittlerweile in Deutschlands Schulen Leistungsmängel und andere Defizite bagatellisiert und schöngeredet werden. Hauptsache man vernebelt die Tatsachen in verschwurbelter Schönrederei und lügt den Eltern/Schülern damit was in die Tasche.
Daher reagieren die o.g. Schüler in solchen Situationen so, wie Du sie wahrnimmst, geehrter ModalNodes !
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Zitat Mr.Griffin :
ZitatSelbst wenn dem so wäre, finde ich, wie ich bereits schrieb, dass eine Klasse auch während einer schlecht gewählten Methode ruhig sein muss.
Genau meine Meinung !
Leider ist es aber so, dass in unseren Schulen viel zu wenig an einer Kultur der Ruhe und des Zuhörens gearbeitet wird. Lärmender Aktionismus verkauft als selbstständiges Lernen, Undiszipliniertheiten der Schüler als verhaltensinteressant oder gar als kreativ betrachtet...All das verstärkt durch den Impetus der gegenwärtigen Mainstream-Pädagogik...
Dazu könnte ich noch einGrundschul-Fass mit den Wahrnehmungen unserer Fünftklasslehrer aufmachen, die jeden Tag äußern, dass sie das Gefühl haben, dass die ehemaligen Grundschüler jetzt an unserer Schule zum ersten mal Grenzen und Reglementierungen durch Lehrer erfahren und man die Schüler erstmal auf Spur in Richtung Stillsitzen und Zuhören bringen muss. -Was hat man 4 Jahre vorher gemacht ?
ZitatWenn ich einen Tipp lese wie "Dann kannst du ja Namen aufschreiben" oder "eine Strichliste führen, wer stört", kann ich nur schmunzeln und glaube, dass diese Tipps nicht gerade von LehrerInnen kommen, die ihre Klassen im Griff haben.
Ich auch !
Zitatdenn ich habe zu keiner Zeit und in keiner Klasse Disziplinprobeme.
Das geht mir, natürlich mit ein paar Jahren Erfahrungsvorlauf, auch so. Auf den richtigen Weg haben mich die konservativ denkenden und handelnden Lehrer und Lehrerinnen gebracht, die sich außerhalb des pädagogischen Mainstreams bewegen.
Zitat Meike :
ZitatIn einer reinen Oberstufe unterrichtend nutze ich grundsätzlich alle Methoden.
Wir haben keine Oberstufe !
Aber genau in die Oberstufe gehört der weniger lehrerzentrierte Unterricht hin, weil dort nur die wirklich intelligenten Schüler verbleiben müssten. Die anderen nicht so intellektuell starken Gymnasiasten müssten ja nach Klasse 10 abgehen und einen Beruf erlernen, sonst dürfte sich die gymnasiale Oberstufe auch nicht gymnasiale Oberstufe nennen.Zitat Mr.Griffin :
ZitatLiebe Meike, du begreifst aber schon, dass es auch nicht viel sympathischer ist, wenn man sich hier über andere KollegInnen lustig macht, so wie du es tust, oder zieht diese Tatsache völlig an dir vorbei? So nehme ich dich beispielsweise wahr.
Das nehme ich nicht so tragisch, geehrter Mr.Griffin ! Wenn ich Meikes Zeilen lese, denke ich nur eins, Meike !8_o_)
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Zitat kodi :
ZitatDazu nutze ich jedes (legale) Mittel, das bei der jeweiligen Klasse gut funktioniert. Das kann ein Lehrervortrag sein, muss es aber nicht.
Beruhigend zu wissen, dass es einige Kollegen gibt, die den Lehrervortrag (noch) als legales Mittel betrachten ! Bei den Aposteln und Steigbügelhaltern des gegenwärtigen (pseudo) pädagogischen Mainstreams kommt mir das nicht so vor.
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Zitat Panama :
ZitatAlso ich mag euch alle ja echt (so virtuell gesehen ). Am Freitag bin ich mal wieder auf ner Party mit lauter Gymnasialkollegen, die das letzte mal nur dämliche Sprüche bez. GS Leuten übrig hatten. Gott hab ich Bock da hin zu gehen. Aber einer (der normal ) ist hat Geburtstag. Da muss ich quasi hin.
Wundern darfst Du Dich darüber aber nicht, geehrte Panama ! Es ist einfach so, dass etliche GS-Lehrerinnen, auch hier im Forum, genau das Klischee bedienen, das besonders die Gymnasiallehrer von Euch haben.
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So sehe ich es auch, geehrter Mr. Griffin !
Darum lasse ich den Spruch "Wenn alles schläft,..." zugunsten der Lehrervortragsgegner sowieso nicht gelten. Dieser Spruch weist nur auf Situationen hin, in denen ein schlecht gestalteter Lehrervortrag gehalten wird.
Aber natürlich ist es nicht leicht, sich die Kunst des Lehrervortrags anzueignen. Das braucht Jahre. Mit der Zeit macht es einem selbst große Freude vor den Schülern mit der Sprache zu jonglieren und Fachwissen hinüber zu transportieren. Und nebenbei hat man Ruhe im Karton (s. Threadthema).8_o_)
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