Beiträge von icke

    Hallo Bienenmama, aus Gründen die ich nicht verstehe, kann ich dir nicht direkt antworten. Sobald ich deinen Threat aufrufe bin ich angeblich "nicht angemeldet" . Sobald ich rausgehe bin ich es wieder .... versteh das wer will...
    jedenfalls ist mir gerade ein Hühnerlied eingefallen, das ich als Kind in der Grundschule gelernt habe:


    Fünf Hühnerchen
    Ich war mal in 'nem Dorfe, da gab es einen Sturm
    da zankten sich fünf Hühnerchen um einen Regenwurm
    und als kein Wurm mehr war zu sehn, da sagten alle: Piep
    da hatten die fünf Hühnerchen einander wieder lieb! (piep, piep, piep)


    Nur mit der Melodie kann ich dir jetzt leider nicht aushelfen , könnte es zwar noch singen, aber das nutzt die nichts,
    google mal "Fünf Hühnerchen", vielleicht findest du es ja..
    LG icke

    Bei einem Kind meiner Klasse vermute ich mittlerweile ganz stark eine Rechenschwäche. Nach zwei Jahren in der Schuleingangsphase kann er immer noch nur bis 10 rechnen (zählend), auch das ist fehleranfällig und Ergänzungsaufgaben etc. gehen überhaupt nicht. Ich habe den Eltern bereits gesagt, dass sie das Kind unbedingt testen lassen sollen, ich fürchte aber es dauert noch eine ganze Weile, bis sich da was tut (den einfachsten und schnellsten Weg über die Schulpsychologie lehnen sie entschieden ab, sie wollen sich selber darum kümmern....). Ich mache mir jetzt also Gedanken, welches Material ich dem Kind nächstes Jahr geben soll. Mit dem Material der zweiten Klasse könnte er absolut nichts anfangen und ihm einfach die entsprechenden Arbeitshefte der ersten Klasse zu geben ist auch keine Lösung. Zum einen habe ich schon letztes Jahr fleißig für ihn daraus kopiert (wir wechseln gerade, deshalb ging das) und zum anderen hätte ich gerne noch etwas viel überschaubareres, einfacher strukturiertes mit viel viel Übungsmaterial... beim Stöbern im Internet bin ich bis jetzt gestoßen auf: die Förderhefte von "Denken und Rechnen" und eine Reihe namens "Mathe-Meister" speziell für Kinder mit Rechenschwäche von einem mir unbekannten Verlag (bildungsverlag1). Zu letzterem gab`'s auch Probeseiten, die ich schon mal gar nicht so schlecht fand.
    Trotzdem wäre es toll, wenn mir noch jemand Material empfehlen kann, mit dem er schon gute Erfahrungen gemacht hat.

    Hallo Conni, erstmal Danke für's ausführliche Antworten. Schön, dass du immer so zuverlässig mitdenkst und bereitwillig berichtest, wie es bei euch so läuft. Dass mit den veränderten Verweilerzahlen bei euch, ist in der Tat sehr spannend. Dadurch, dass SaPh und vorgezogenen Einschulung gleichzeitig eingeführt wurden, ist es ja doch schwierig zu beurteilen, was die Hauptursache für die vielen Verweiler ist... vermutlich verstärkt sich beides... Jetzt aber zu deinen Einwänden: Das Problem der Ausgrenzung entstünde sicherlich dann, wenn man sagen würde: nur die Kinder mit Defiziten kommen in die Gruppe, die drei Jahren macht. Ich habe mir aber eher ein Modell vorgestellt, in der ersteinmal alle Kinder, die mit 5 Jahren eingeschult werden, in die Gruppe eingeschult werden, die drei Jahre hat, plus die Kinder, bei denen schon im Vorfeld ein erhöhter Förderbedarf festgestellt wird. Das heißt, es wäre ausdrücklich keine Gruppe für die schwachen, sondern lediglich eine Gruppe für die jüngeren Kinder. Fände ich auch wichtig, um eine ausgewogenen Mischung in der Klasse zu haben. Auch innerhalb dieser Gruppe müsste der Unterricht dann so differenziert sein, dass auch leistungsstärkere Kinder nicht unterfordert werden. Ein Wechsel in die "ältere" Gruppe wäre dann nur im Einzelfall nötig, wenn das Kind trotz der Differenzierung zu kurz käme (so wie es ja auch früher möglich war, Kinder überspringen zu lassen...). Umgekehrt müsste es natürlich auch möglich sein, dass Kinder aus der "älteren" Gruppe zu den Jüngeren wechseln, wenn der Rückstand trotz innerer Differenzierung nicht auszugleichen ist.
    Als Vorbild könnte da die bereits erwähnte Eingangsstufe in Hessen dienen. Die wird dort an einigen Grundschulen (wenn ich das richtig verstanden habe) für Kinder angeboten, die freiwillig schon mit 5 eingeschult werden. (Unsere werden halt unfreiwillig so früh eingeschult, wieso sollten sie da nicht dasselbe Anrecht auf ausreichend Lernzeit haben?) Die Kinder besuchen dort zwei Jahre die Eingangsstufe, die die erste Klasse ersetzt. Im darauffolgenden Jahr gehen dann alle Kinder in die zweite Klasse. Das heißt, die Kinder haben zwei Jahre Zeit, sich die Inhalte der ersten Klasse zu erarbeiten, es wäre am Anfang mehr Zeit für vorschulische /erzieherische Aktivitäten, der Übergang von der Kita zur Schule könnte fließender erfolgen. Es ist auch ausdrücklich nicht so gedacht, dass erst ein Jahr Vorschularbeit stattfindet und erst im zweiten Jahr mit dem Stoff der ersten Klasse begonnen wird, sondern schon im ersten Jahr werden die Inhalte der ersten Klasse einbezogen. Man hätte dann aber deutlich mehr Zeit und könnte den kindgerechteren Methoden (z.B. Lernen mit allen Sinnen) wieder mehr Raum geben. Der absolute Vorteil läge für mich dabei in den stabileren Gruppen. Was mich persönlich nämlich wirklich mit am meisten stört, sind diese instabilen Lerngruppen, die allein dadurch entstehen, dass sie jedes Jahr neu zusammengesetzt werden, dadurch, dass man die Gruppe immer wieder teilen muss usw. Ich habe auch selbst gerade mein eigenes Kind in der SaPh und obwohl es ihr dort insgesamt sehr gut geht, sehe ich jetzt doch auch noch mal deutlicher, wie traurig es für ein Kind ist, wenn einige der gerade erst gewonnenen Freunde im nächsten Jahr die Klasse verlassen werden. Auch die Aussicht schon nach zwei Jahren Lehrerin und Erzieherin wechseln zu müssen, nimmt sie sich durchaus zu Herzen und auch die Kinder aus meiner Klasse reagieren häufig regelrecht erschreckt, wenn sie diese Tatsache das erste mal so richtig realisieren. Gerade für die Kinder, die wir hier haben, ist Kontinuität absolut wichtig! Gerade weil vielen das zu Hause schon fehlt!
    Ziel wäre also, einen Weg zu finden, bei der möglichst viele Kinder in einer stabilen Gruppe verbleiben können! Und nochmal zum Thema Ausgrenzung: wenn ich nach einem System suche, dass jahrgangshomogen funktioniert, in dem aber die Kinder trotzdem die Möglichkeit haben müssen, drei Jahre für den Stoff der ersten beiden Schuljahre zu haben, bestünde die andere Alternative ja doch wieder nur im Zurückstufen . Und egal wie schonend man das organisiert (z.B. durch schon vorher stattfindenden Förderunterricht bei der zukünftigen Klassenlehrerin oder durch gemeinsame Projekte mit Partnerklassen) : ich würde mal behaupten, die betroffenen Schüler würden sich da weitaus ausgegrenzter fühlen. Und auch in dem bestehenden SaPh-System ist es ja so, dass die Kinder sich untereinander vergleichen und einige ganz unglücklich sind, wenn sie drei Jahre bleiben müssen, während der Freund mit dem sie zusammen eingeschult wurden schon weitergeht.... die Gefahr, dass da Kindern schon von Anfang an vermittelt wird, dass sie nicht gut genug sind (um es in zwei Jahren zu schaffen) finde ich da viel größer. Und nicht weil wir Lehrer ihnen das so vermitteln, sondern weil sie selbst sich vergleichen und oft auch, weil die Eltern es so empfinden. Oft genug auch genau die Eltern, die am Angang kamen und sich Sorgen machten, weil ihr Kind noch so jung ist. Denen muss ich dann am Ende des ersten Schuljahres immer erstmal wieder bewusst machen, dass ihr Kind nach altem Schulgesetz in diesem Sommer ja überhaupt erst eingeschult worden wäre und dass dann ja auch niemand erwartet hätte, dass es jetzt schon flüsssig lesen können muss oder sicher bis 20 rechnen. Könnte man den besorgten Eltern der jüngeren Kinder von vorneherein sagen: ihr Kind ist zwar noch jung, aber dafür bekommt es bei uns auch ein Jahr länger Zeit, könnten sie das mit Sicherheit besser annehmen. Wir würden den Kindern dann sozusagen das Jahr wieder zurückgeben, was man Ihnen durch die vorzeitige Einschulung genommen hat.
    So, das war jetz ganz schön viel (und weil ich das vorher wusste hat auch die Antwort so lange auf sich warten lassen) , vielleicht mag ja nochmal jemand eine Meinung dazu abgeben (übermorgen muss sich unser Team zumindest auf die grobe Richtung einigen!)

    Und noch mehr Input von mir: zum einen habe ich mal ein Privatstatistik aufgestellt um rauszufinden, wieviele Kinder im Durschnitt zwei und wieviel drei jahre in der SaPH bleiben. Ist natürlich nicht repräsentativ, aber dennoch spannend: es war ungefähr 50/50 (leichte Mehrheit für die Kinder die drei Jahre brauchen) und (besonders spannend obwohl bei genauer Überlegung auch nicht sooo überraschend) :( die Kinder die drei Jahre brauchen sind bis auf ganz wenige Ausnahmen (in beide Richtungen) genau die Kinder die mit 5 eingeschult wurden. Daraus ergab sich meinerseits die Überlegung ob es nicht möglich wäre von vorneherein Klasssen zu bilden, die auf drei Jahre ausgelegt sind und so der Vorschularbeit, die unseren Kindern ja offensichtlich fehlt mehr Raum einzuräumen. Parallel dazu könnte man aber auch reguläre erste Klassen einrichten. Knackpunkt ist dabei natürlich: kann man überhaupt schon im Vorfeld einschätzen wie lange das jeweilige Kind brauchen wird? Das Alter allein sagt einem das sicherlich nicht, aber es scheint ja doch eine große Rolle zu spielen ... wenn man das koppeln könnte mit weiteren Kriterien (stichwort: enege Zusammenarbeit mit den kitas...) wer weiß .... man könnte dann ja auch versuchen das ganze so durchlässig zu gestalten, dass Kinder auch noch mal die Lerngruppe wechseln können .... (denke denk denk...) Beim Surfen im Netz bin ich dann gerade auf das Konzept "zweijährige" Eingangsstufe gestoßen, dass auch so in die Richtung geht ... das scheint in Hessen häufiger anzutreffen zu sein. Deswegen meine Frage: irgendjemand aus Hessen hier, der mir das noch näher erläutern könnte?
    Noch ne Überlegung: man macht nicht mehr Jahrgangsmischun`g 1/2 sondern sozusagen 0/1 und bildet dann ab Klasse 2 homogenen Gruppen... ?????

    So, dann hole ich das Ganze aus gegebenem Anlass nochmal nach oben. Heute haben wir nämlich in der Teamsitzung erfahren, dass besagtes Konzept schon bis Ende Juni (!!!!) vorliegen muss! Sehr sehr witzig. Bislang war der Stand nämlich immer noch: wir haben keinerlei Informationen darüber, bis wann und in welcher Form das Konzept vorliegen muss. Weder wissen wir, welche grundsätzlichen Bedingungen das Konzept erfüllen muss, noch wie es mit der personellen Ausstattung dafür aussieht. Die Schulleitung hatte den Auftrag, sich schon mal mit anderen Schulen auszutauschen, die vor derselben Aufgabe stehen, aber auch darüber hatten wir noch keine Rückmeldung. Aus diesem Grund ist an Planung auch noch nichts weiter passiert (außer den privaten Überlegungen die ständig in meinem Kopf rumkreisen) , weil der allgemeine Tenor war: solange wir noch gar nichts wissen, gibt es wenig Sinn ... Abgesehen vom Termin wissen wir übrigends nach wie vor nichts! Wieso habe ich das Gefühl, dass das Ganze Schikane ist! Dass es ganz recht ist, wenn alle Schulen jetzt irgendwelche unausgegorenen Konzepte aus dem Hut zaubern, die man dann super ablehnen kann... fühle mich gerade ziemlich vera.....t
    Also nochmal die Frage: hat irgendwer Erfahrungen ,Ideen, die uns weiterhelfen könnten. Liest hier vielleicht noch jemand aus Berlin mit, der dasselbe Problem hat....

    Wir haben auch Tinto und ich bin damit auch nur so semi.glücklich. Insbesondere den Buchstabeordner finde ich auch eine Katastrophe. Die Buchstaben sind nach Alphabet sortiert. Wenn man die Kinder frei darin arbeiten lässt, artet es in völligem Chaos aus, wenn man vereinbart sie sollen von vorne nach hinten arbeiten ist die Reihenfolge blöd (ich finde z.B. nicht, dsas die Kinder als dritten Bucjstaben das C erarbeiten sollten...) gemeinsam geht auch nicht, weil keine Seitenzahlen vorhanden sind, die man vorgeben könnte (und das Alphabet können sie ja auch noch nicht). Wie schon erwähnt, muss man die Seiten zum Bearbeiten ausheften und anschließnd wieder einheften, das ist einfach nur unnötige Arbeit... Ich hatte dieses Jahr das Glück, nur fünf neue Kinder in meine jahrgangsgemischte Klasse zu bekommen, da habe ich es tatsächlich geschafft erst alles auszuheften und dann nach und nach in einer sinnvollen Reihenfolge wieder einzuheften (immer so 5 Buchstabe auf einmal). Pro Woche haben sie einen Buchstaben komplett in ihren Wochenplanhefter ausgeheftet und ich habe es nach Durchsicht wieder zurückgeheftet. Mit einer ganzen Klasse wäre das gar nicht zu schaffen!
    Werde mal die Kollegen bearbeiten, einen anderen Buchstabenlehrgang anzuschaffen... Auch die anderen Kritikpunkte unterschreibe ich. Und wenn man jahrgangsgemischt damit arbeiten möchte (was ja ein Hauptgrund ist, weshalb wir das haben) muss man feststellen: geht eigentlich auch nicht, weil Ersties und Zweities zwar gemeinsame Überthemen haben, aber dann komplett unterschiedliche Unterthemen, so dass man gar nicht alles im gemeinsamen Unterricht bearbeiten kann. Sonderlich selbständig kann man sie damit auch nicht arbeiten lassen. Bei mir bleiben dann doch relativ viele Seiten unbearbeitet, was ich als Materialverschwendung sehe. Aber ich mag halt auch nicht ständig meinen Untericht um dieses Werk herumbasteln.

    Wenn das so ist, sollte es vor allem darum gehen, den Eltern so klar wie irgend möglich zu machen, was genau da im Unterricht abläuft und dann auch nichts schönzureden... und gerade dann finde ich es auch richtig, so eine Vermutung zu äußern und darauf zu drängen, dass die Eltern sich um eine Klärung bemühen. Ansonsten klingt deine Beschreibung zwar schon eher so, als wären es nicht einfach nur Erziehungsprobleme, aber das kann man so einfach nicht beurteilen. Ich hatte auch schon so einen ähnlichen Schüler und ich hättewirklich auf ADHS gewettet. Es stellte sich dann aber heraus, dass er darauf bereits getestet wurde: negativ. Je mehr ich die Familie dann aber kennenlernen "durfte" umso mehr sah es nach massiven Erziehungsschwierigkeiten aus, gepaart mit Wahrnehmungsstörungen (immerhin lief eine Ergotherapie).

    Hm, also ich habe letztens einer Mutter durchaus angeraten mit dem Kinderarzt zu sprechen und das Kind auf ADHS testen zu lassen (um eine entsprechende Überweisung zu bitten). Ich habe ausdrücklich dazu gesagt, dass ich kein Arzt bin, ich keine Diagnose stellen kann und dass es gut sein kann, dass es etwas völlig anderes ist, aber dass es wichtig ist, das herauszufinden... ich habe nämlich einfach den Eindruck, dass die Eltern -zumindest in meinem Einzugsgebiet- oft völlig im Dunkeln tappen. Die erleben ihr Kind ja auch nicht selbst im Unterricht und unterschätzen das Ausmaß häufig. Wenn die dann zu Arzt gehen und einfach nur mitteilen, dass das Kind ein bisschen unruhig ist verläuft das einfach im Sande. Ich habe den Eindruck, die Eltern sind durchaus ganz dankbar, wenn man ihnen möglichst präzise sagt, wonach sie fragen sollen. Diese Mutter kannte den Begriff beispielsweise gar nicht...ich denke es ist immer eine Frage wie man es formuliert. Ich habe nicht gesagt: "Ihr Kind hat ADHS" und auch nicht "Ich glaube es hat ADHS" sondern nur: "eine Möglichkeit, die mir einfällt wäre ADHS, aber das muss ein Fachman prüfen..."

    ... wenn ich mit einem meiner ganz schwachen Schnuffel arbeite und es plötzlich "klick" macht... und man richtig merkt wie das Kind plötzlich einen Zentimeter größer ist, weil es etwas neues kann... (und ich hab ihm dabei helfen können!)

    So, ich buddel das jetzt nochmal aus, die Ursprungsfrage bleibt aber dieselbe: wie weit seid ihr denn mittlerweile so gekommen? Ich frage vor allem deshalb, weil die Situation an unserer Schule da recht speziell ist: ich bin jetzt das zweite Jahr dabei und leite die Klasse (1/2) zusammen mit einer Kollegin. Die anderen 5 Klassenleiterinnen in der Saph arbeiten größtenteils schon ewig dort und arbeiten wirklich ganz ganz eng zusammen, d.h.relativ gleichschrittig. Sie kopieren immer alle Arbeitsblätter für alle.... bis auf uns.... was aber an uns liegt. Ich kann mir so ein Arbeiten gar nicht vorstellen. Ich sitze immer am Wochenende und plane für meine Schüler die Woche und Montagmorgen kopiere ich alles und gebe es in die Wochenpläne (sind wir halt auch die einzigen die so arbeiten), dabei gucke ich mir sehr(!) genau an, wem ich welche Aufgaben gebe und welches Blatt ich bei den vorhandenen Vorkenntnissen einsetzen kann und welches eben nicht. Ich orientiere mich im Tempo an den Kindern. Die sind bei uns im Durchschnitt sehr leistungsschwach und brauchen einfach viel viel Übung. Ich gehe immer erst weiter im Stoff, wenn ich das Gefühl habe, die meisten haben es begriffen. Wir sind jetzt beim Addieren und Subtrahieren im Zahlenraum bis zwanzig allerdings noch ohne Zehnerüberschreitung. Damit will ich nächste Woche anfangen. Alle anderen Klassen rechnen aber schon ewig mit Zehnerüberschreitung .... egal, ich selbst bin eigentlich noch recht zuversichtlich, dass wir die wesentlichen Inhalte bis zum Schuljahresende geschaftt haben werden und ich finde meine Kinder machen gute Lernfortschritte. Außerdem habe ich zum Vergleich auch noch die Klasse meiner Tochter, die uns auch nur einen Tick voraus sind und das, obwohl sie wesentlich leistungsstärkere Schüler haben. Trotzdem ist es immer doof, wenn man in der Minderheit ist, zumal alle anderen ja viel mehr Erfahrung haben... deshalb also mein Bedürfnis nach ein bisschen Erfahrungsaustausch außerhalb meiner Schule...

    Dass sie mit Aufgabe A am meisten Schwierigkeiten haben, hätte ich auch vermutet. Meine haben grundsätzlich Schwierigkeiten Rechnungen aus Abbildungen abzuleiten. Plus-Aufgaben geht ja noch aber minus geht gar nicht... vermutlich müssen sie sich dafür zu viel selbst vorstellen: entweder sind auf den Abblildungen alle Dinge noch zu sehen (es ist also nichts wirklich "weg") und sie können sich das wegnehmen nicht vorstellen oder Dinge fehlen und sie müssen sich vorstellen wieviele vorher da waren... das verwirrt selbst meine guten Schüler.
    Das Problem muss also nicht unbedingt die Umkehraufgabe sein.
    Außerdem merke ich, dass wenn ich zu anschaulich werde (mir Geschichten ausdenke) die Kinder große Schwiergkeiten haben wieder auf "mathematisches Denken" umzuschalten.... am besten klappt es bei mir mit dem "Legen" von Wendeplättchen an der Tafel, die kann ich ja auch wegnehmen und wieder zurücklegen und sie können das dann leichter in eine Zeichnung übertragen. War also auch zu den Umkehraufgaben eine eher spartansiche Einführung (ich leide dank Jahrgangsmischung leider auch immer unter chronischer Zeitnot, neue Sachen kann ich nur einführen, wenn ich die Klasse teilen kann...) , Aufgaben von Typ B und C klappen aber ganz gut.

    Danke für das Mitleid ... sehr lieb ... manchmal braucht man das ... heute wurde sogar ernsthaft überlegt ob die aufgeteilten Kinder nicht bis zum Ende des Schuljahres bei uns bleiben sollen .... wenn nicht ein Wunder geschieht und das Schulamt Ersatz schickt.... Horror! Ich weiß ja nicht mal, wo (und vor allem wie!) ich die alle hinsetzen soll! Als ich heute in die Klasse kam (zur 2.) hatte ich ernsthafte Schwirgkeiten an all den Tischen vorbei nach vorne zum Lehrertisch zu gelangen...

    Auch wenn es jetzt absolut nicht konstruktiv ist und ich auch weiß, dass mir da keiner helfen kann, muss ich jetzt einfach noch mal mein Leid klagen:
    nachdem ich wegen krankem Kind zwei Tage zu Hause war und dank der netten Antworten hier auch schon wieder etwas besserer Stimmung und voller Tatendrang, habe ich heute erfahren, dass die Nachbbarklasse (die, die noch schlimmer ist...) mindestens (!!!) bis zu den Osterferien aufgeteilt wird, sprich: ich habe jetzt 28 Kinder in der Klasse! Von den 4 zusätzlichen fallen drei in Kategorie 2, und der vierte ist leider Kategorie 1 in seiner schwersten Form.... könnte gerade heulen und würde am liebsten bis Ostern im Bett bleiben... ;(

    Das sind doch aber zwei verschiedene Sachen: die 20 einführen (die Zahlen bis 20 ?) oder die möglichen Zerlegungen der Zahl 20. Was genau willst du denn machen und was wissen die Kinder denn schon?

    Hm, von dem Hoffnungsschimmer habe ich leider wenig... dank Jahrgangsmischung 1/2 habe ich jedes Jahr wieder neue Ersties und alles geht von vorne los.... (in der Theorie kucken sich ja dann die Ersties von den Zweities quasi automatisch das erwünschte Verhalten ab, in der Praxis sieht es leider eher so aus, dass man gerade am Anfang des Schuljahres so mit den Ersties zu tun hat, dass die Zweities nicht mehr so im Fokus sind und dann auch wieder aufdrehen ... ist jetzt aber ein anderes Thema...)
    Trotzdem danke für den Tipp, werde in der Richtung auch noch weiter überlegen.... hast du dir die Musik dazu selbst zusammengestellt? Und ist es immer dieselbe? Das mit dem Rückenmalen ist noch mal ein guter Hinweis (kannte ich zwar aber war mir irgendwie nicht mehr präsent)

    Dazu fällt mir das Mantra meiner Kollegin ein: ich kann die Welt nicht retten, ich kann die Welt nicht retten....
    Ansonsten habe ich auch dieses Problem mit den Bewegungspausen: Einerseits ist nicht zu übersehen, dass sie die brauchen, andererseits drehen einige dann immer dermaßen auf, dass ich sie danach ewig nicht zur Ruhe kriege (und dann gibt es da noch diese merkwürdigen Kinder, die die ganze Zeit rumhübbeln aber sobald es heißt, sie sollen aufstehen und mitmachen sitzenbleiben und keine Lust haben....) . Besonders schlimm ist es bei Bewegungsliedern, was schade ist, weil ich sehr gerne mit den Kindern singe (und der überwiegende Teil der Kinder singt ja auch gerne mit). Ich bräuchte mehr Ideen für "ruhige" Bewegungspausen.
    Vielleicht so eine Art Minigymnastik ohne Worte... oder mit leiser Musik....
    Oder vielleicht mehr was in Richtung Entspannungsübungen. Hat dazu jemand Empfehlungen/Literaturtipps etc. ?
    Und mit den Unterrichtsformen ist das auch so eine Sache: in den Phasen in denen sie sich bewegen können (z.B. während der Wochenplanarbeit) ufert es immer wieder aus, weil die unruhigen Kinder mit dem Spielraum nicht angemessen umgehen können. In den frontalen Phasen sind sie aber absolut nicht in der Lage zuzuhören, wissen hinterher nicht, was sie tun sollen und werden dann auch wieder unruhig... selbst wenn sie bei der gemeinsamen Erarbeitung ausnahmsweise mal ganz ruhig waren (weil z.B. die Erzieherin mit drin war) bekommen sie nichts mit (bis auf die erwähnten 5 Kinder). Ich frage mich manchmal ernsthaft, wozu ich mir überhaupt noch die Mühe mache, irgendetwas gemeinsam einzuführen, wenn ich hinterher sowieso jedem alles noch mal einzeln erklären muss
    ... ich kann doch aber nicht 24 Kindern parallel Einzelunterricht erteilen?????

    Stimmt, wenn die ruhigen Kinder darunter leiden, muss man sich dringend etwas einfallen lassen .... bei mir gibt es z.B. Lobkärtchen (gruppenweise für am schnellsten leise werden, bzw. aufräumen nach dem entsprechenden Signal), die sie sie sammeln können und wenn ich sehe: immer dieselben Kinder sind schon die ganze Zeit ruhig und warten auf die anderen, bekommen die auch immer mal wieder genau dafür ein Extra-Kärtchen... andererseits: genau diese Kinder leiden ja auch sehr darunter wenn es ständig zu laut ist und es nicht weitergeht, weil die anderen sich nicht einkriegen... d.h. irgendetwas muss man sich einfallen lassen... und mir fällt halt gerade nichts besseres ein.... (deshalb ja auch die Anfrage hier: was tue ich bloß?)
    Das Klasse-Kinder-Spiel habe ich gestern dann gleich mal gegoogelt und verstehe es auch eher als Training, damit sie selbst immer wieder erfahren, wie es ist, leise zu arbeiten und dass es sich gut anfühlt, wenn man ungestört arbeiten kann und auch mal was schafft... da ich auch gerade am überlegen war, wie ich die ja durchaus vorhandenen Regeln gezielt üben kann, gefällt mir dieser Vorschlag ganz gut... ich werde dann aber auch noch mal darüber nachdenken, wie man das genannte Problem von anfang an umgehen kann.
    Auf jeden Fall finde ich ein Belohnungssystem immer noch besser als ständige Strafmaßnahmen oder Rumgebrülle. Darunter leiden die ruhigen Kinder nämlich auch immer mit...
    Linna : ich wäre in einigen Momenten durchaus gerne mal jemand anderes, aber dann doch lieber jemand mit einem gaaaanz ruhigen Job (Bibliothekar?). Aber tröstlich zu hören, dass es anderen auch so geht (obwohl ich das ja auch von meiner eigenen Schule weiß: gemessen mit der Nachbarklasse sind meine die reinsten Lämmchen).

    Bin gerade etwas deprimiert, weil ich jetzt noch zwei Schüler mehr von der Sorte bekommen habe: motorisch unruhig, rennen ständig rum, sind dauerhaft abgelenkt, arbeiten nur, wenn ich daneben stehe.... und davon hatte ich auch schon vorher mehr als genug!!! Ich habe mir gestern mal den Spaß gemacht und eine Liste mit drei Gruppen geschrieben (übrigends Klasse 1/2): Gruppe 1: Schüler, die von sich aus ständig für Unruhe sorgen (durch rumnlaufen, reinrufen, dauerquatschen, Konflikte mit andere Schülern haben) Gruppe 2: Schüler die von sich aus durchaus ruhig arbeiten könnten, aber leicht ablenkbar sind oder aufgrund massiver Lernschwierigkeiten sehr viel Hilfe brauchen und Gruppe 3: Schüler, die tatsächlich stabil sind, konzentriert arbeiten können und ein angenehmes Sozialverhalten an den Tag legen. Das Ergebnis war: Gruppe 1: 11 Schüler , Gruppe 2: 8 Schüler, Gruppe 3: 5 Schüler. Und das ist schon eine wohlwollende Einschätzung.... ich weiß nicht, aber im Moment fühle ich mich leicht überfordert... mit den Schülern einzeln komme ich durchaus zurecht (einige der sehr verhaltensauffälligen habe ich ausgesprochen gerne) aber in dieser Ballung treiben sie mich schlicht in den Wahnsinn. Insbesondere das Herumgerenne bei jeder sich bietenden Gelegenheit bringt mich zur Verzweiflung.... im Moment bleiben sie nur dann am Platz, wenn ich vorne stehe, alle im Blick habe und den Wachhund spiele... was aber bedeutet, dass ich keinem Kind mehr helfen kann .... und das bei den vielen Kindern die eigetnlich eine 1:1-Betreeung bräuchten.
    Solange ich zu zweit in der Klasse bin, geht es, aber wehe ich bin alleine...
    WAS MACHT IHR DENN IN SOLCHEN KLASSEN !!!!

    Ich kann die Worte meines Vorredners nur bestätigen, mache in der Schuleingangsphase ähnliche Erfahrungen und bin auch oft an der Grenze... da ich aber schon des öfteren darüber berichtet habe, möchte ich das jetzt nicht nochmals vertiefen ... ich wollte hier nur noch etwas zum Thema Ganztagsschule anmerken:
    Man sollte unterscheiden, welche Form von Ganztagsschule gemeint ist. In Berlin gibt es gebundene Ganztagsschulen und sogenannte "GTS offener Form".
    Letztere sind aber nur Halbtagsschulen (Verlässliche Grundschule mit Betreuung für alle bis 13.30 ) plus angeschlossenem Hort (nur für die Kinder mit Hortvertrag). An einer solchen arbeite ich und da zeigen sich ähnliche Probleme wie schon von MelS geschildert. Insbesondere das Organisationskuddelmuddel ist mir sehr vertraut (mittlerweile weiß ich auswendig, welches meiner Kinder Hortkind ist, welches alleine nach Hause geht, welches abgeholt wird, welches noch in die Betreuung geht etc. aber am Anfang war ich echt am rotieren, damit mir auch ja keiner durch die Lappen geht...). Meine Tochter besucht hingegen eine gebundene GTS (alle Kinder bleiben bis 15:30, einige gehen dann noch in den Späthort) und mein Eindruck ist da (vor allem im Vergleich) wesentlich positiver. Zum einen scheint die Ausstattung mit Erzieherstunden besser zu sein, zumindest ist die Erzieherin meiner Tochter sehr viel mit im Unterricht und ist auch am Nachmittag für die Kinder zuständig. Hausaufgaben gibt es für die Schuleingangsphase nicht und nach dem Mittagessen legen sich die Erstklässler kurz zum Ausruhen hin. Unterricht findet bei den Kleinen am Nachmittag kaum statt und wenn dann sind es Sport oder Musik-Stunden. dafür haben sie an manchen Tagen eine Freistunde zwischendurch. Einmal die Woche können sie eine AG wählen (haben wir im ersten Jahr nocht nicht gemacht, weil ich es langsam angehen wollte,,,)l , ansonsten sind sie, wenn das Wetter es irgend zulässt, sehr viel draußen...
    Insgesamt scheint es meiner Tochter dort sehr gut zu gehen. Gerade die Möglichkeit nachmittags nochmal mit ihren Freundinnen spielen zu können, genießt sie sehr... wenn ich sie abhole mault sie vor allem, dass ich so früh komme.... ich habe wirklich den Eindruck sie fühlt sich dort "heimisch".
    Soweit das ganze aus Schüler/Elternperspektive... wie es für die Lehrer dort ist wäre die andere Frage... würde bei Gelgenheit ja gerne mal die Lehrerin meiner Tochter interviewen....

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