Beiträge von icke

    Ich denke auch, es hängt sehr davon ab, was du unter "kreativ" verstehst und wie du selbst deinen Beruf gestaltest. Ich persönlich definiere kreativ durchaus etwas weiter (und das trotz Kunststudium...). Für mich heißt Kreativität einfach, aus dem Vorhandenen immer wieder etwas Neues zu machen. Mit dem Vorhandenen meine ich sowohl das, was sich schon "in meinem Kopf" befindet (also Erfahrungen, Wissen, Pläne...) als auch Input von außen (durch Gespräche mit anderen, Literatur, Ideen aus dem Internet und sonstwoher... ) und den äußeren Gegebenheiten von Schule (Räumlichkeiten, Material, Lehrpläne etc.). Das immer wieder neu zu verknüpfen und daraus eigene Ideen für den Unterricht zu entwickeln, empfinde ich durchaus als kreative Handlung. Wie intensiv ich das betreibe hängt letztlich von mir selbst ab. Die gute Nachricht ist also: wenn man selbst ein gewisses Maß an kreativem Spielraum braucht, um sich in seinem Job wohlzufühlen, kann man das durchaus im Lehrerberuf finden.

    Keine Ahnung, ob das am Gym geht, aber als Grundschulmensch fällt mir spontan ein: Aufsatz einsammeln und mit einem Tag Abstand oder so erneut austeilen und sie dann nur die Zeichensetzung überprüfen lassen...

    "Anne liebt Phillipp" :lief mal im Fernsehen, hat mir und meinen Töchtern gut gefallen (enthält allerdings auch ein Geistergeschichte, extrem sensible Kinder könnten das eventuell gruselig finden...)
    "Die Farbe der Milch" : da kenne ich nur den Trailer, die Beschreibung klang aber sehr gut
    "Bibi und Tina" haben wir hier auf DVD, die fände ich aber zu dem Thema eher nicht sooo geeignet (am ehesten vielleicht noch Teil 2),weil es doch recht oberflächlich bleibt udn ich würde deine Einschätzung teilen, dass die Jungs da eher ablehnend reagieren

    Kann man mal erfahren, weshalb die Mädchen das nicht wollen? (Es werden ja nun wohl nicht alle drei traumatische Erlebnisse haben....). Ich hätte zunächst auch Zweifel, ob es wirklich die Kinder selbst sind, die nicht wollen oder nicht doch die Eltern dahinter stecken. (Wenn doch, staune ich allerdings auch, wozu manche Eltern sich breitschlagen lassen). Ansonsten stimme ich voll und ganz dem vorigen Beitrag zu: das ist eine schulische Veranstaltung und kein Spaßangebot (auch wenn es natürlich Spaß machen soll....) Wenn es keine massiven Gründe gibt, die das Übernachten untragbar machen, würde ich den Vorschlag der Eltern ganz klar ablehnen.
    Ein weiteres Problem dabei ist übrigends auch, was das eventuell in der Gruppe auslöst. Bei manchen Kindern die selbst zu Heimweh neigen (oder an dem Tag vielleicht auch nur Streit oder irgendein doofes Erlebnis hatten) hast du dann womöglich jeden Abend tränenreiche Heimwehattacken, weil die dann auch nach Hause wollen (und dann begründe mal, weshalb die drei das dürfen und die anderen aber nicht...)

    Sollte ich diese nun die Textarbeit der vorherigen Stunde machen lassen?

    Genau das war mein erster Gedanke, vorausgesetzt, sie können das halbwegs selbständig. Ansonsten vielleicht noch Partnerarbeit? Die beiden erstmal den Text lesen lassen und in der Zeit mit den anderen die weiterführende Aufgabe vorbereiten. Dann jedem der beiden einen leistungsstärkeren Schüler als Partner zuordnen, mit dem sie die folgeden Aufgaben gemeinsam bearbeiten (da können sie dann auch nochmal individuelle Rückfragen zum Text stellen, falls etwas unklar geblieben ist.)


    Gibt es nicht die Option, die beiden Herrschaften morgen nicht im Unterricht zu haben...?

    Das ist ja nun nicht wirklich keine Option... dass Kinder mal krank sind ist Alltag, deshalb muss ich doch niemanden vom weiteren Unterricht ausschließen (auch nicht beim UB) . Ich denke im Übrigen sogar, wenn sie zeigt, dass sie auch dieses Problem im Vorfeld bedacht hat und gut darauf vorbereitet ist, ist das eher ein Pluspunkt (würde ich dann, wenns noch geht, auch im Unterrichtsentwurf erwähnen)

    Was genau war denn die Hausaufgabe und was soll besprochen werden? Wenn es nur um Kontrolle geht, würde sich sowas wie Partnerkontrolle anbieten: die Partner vergleichen ihre Lösungen und wenn es Unterschiede gibt sollen sie versuchen gemeinsam nachzudenken, welche Lösung wohl richtig ist. Oder soll es explizit eine gemeinsame Phase sein bei der die Aufemerksamkeit der Klasse bei dir bleiben soll? Dann wäre es schon wichtig zu wissen was genau vermittelt werden soll.

    Spontan fällt mir "Igraine Ohnefurcht" von Cornelia Funke ein. Hat meiner Tochter in dem Alter sehr gut gefallen, habe es aber selbst nicht gelesen und weiß daher nicht wie groß der Geschichtsbezug ist.

    ergänzend zu elefantenflip fällt mir nur noch ein:
    Löcher bohren und die Teile mit Holzstäben (Schachlickspießen o.ä.) zusammenstecken
    ansonsten bevorzugten mein Schüler in der Regel Klebebänder aller Art

    Umsetzung von Inklusion an euren Schulen

    Ganz ehrlich? Meiner Meinung nach findet eine "Umsetzung von Inklusion" (zumindest in den Schulen an denen ich bislang war) in Wirklichkeit gar nicht statt. Klar: die Kinder sind da und wir tun unser bestes, aber ansonsten passiert eigentlich nichts:
    -normal große (zum Teil auch überbelegte) Klassen
    -ein bis zwei Sonderpädagogen für die ganze Schule (die dann auch gar nicht für alle Förderschwerpunkte ausgebildet sind), Doppelsteckung ist in einzelnen Stunden theoretisch geplant, findet aber praktisch häufig nicht statt, wegen Vertretung
    -Inklusionshelfer gab es fast nur für die Kinder mit Autismus (und auch da standen wir mal irgenwann ohne da, weil irgendwas nicht fristgerecht eingereicht wurde und somit nicht klar war, ob das Kind noch Förderbedarf hat....! Kann ja auch sein, das sich ein Autismus plötzlich per Selbstheilung auflöst...)
    -zusätzliche Räume? Fehlanzeige (außer den üblichen Teilungsräumen, die sich mehrere Klassen teilen, in denen auch Förderunterricht stattfindet, Elterngespräche sonstwas... die Sonderpädagogin tingelte oft genug mit einzelnen Schülern im Schlepptau durch die Schule auf der Suche nach einem freien Raum oder einer ruhigen Ecke im Gang)
    -Forbildungen: ich hatte keine, einzelne Kolleginnen sollen mal die eine oder andere gemacht haben, waren damit aber oft unzufrieden (weil viel zu oberflächlich und zu wenige konkret) und hatten keinerlei Raum um Zeit um ihr Wissen weiterzugeben
    -eigene Fähigkeiten/Belastbarkeit: ich habe mir viel angelesen, Material gesucht und erstellt und so weiter, das reichte aber hinten und vorne nicht, meine Belastbarkeitsgrenze war dann irgendwann überschritten und ich bin "geflüchtet", weg aus dem Brennpunkt (wo es eben nicht nur die Inklusion ist, sondern schon die "normalen" Schüler einen komplett auslaugen) in eine Schule mit gemäßigterem Umfeld.
    In meiner jetzigen Schule geht es insofern, dass es anteilig nur wenige Schüler mit Förderbedarf sind und der Großteil der Schüler sehr gute Voraussetzungen mitbringt und das auffangen kann. Da kann dann sogar die eine Sonderpädagogin noch ein bisschen was erreichen (allerdings muss auch die ständig in die Vertretung...). Heile Welt ist aber auch hier nicht.
    Und ich pflichte den Vorrednern bei: die größte Herausforderung sind die Kinder mit Förderbedarf em.-soz..
    Genau bei denen wird aber oft gerne so getan, als gäbe es sie gar nicht und als könnte man sie ohne weiteres nebenher "inkludieren". Man kämpft ewig damit überhaupt ein Förderbedarf anerkannt wird und dann passiert letztlich gar nichts. Und gerade diese Kinder bräuchten ständig eine zweite Person im Klassenraum, die jederzeit auf sie eingehen kann oder mit der sie auch mal den Raum verlassen können. Wenn dies nicht möglich ist, reicht schon eines dieser Kinder um den Unterricht komplett zum Erliegen zu bringen (und ich hatte in der Regel mehr als eines in der Klasse...).
    So betrachtet von mir: 0 Punkte für Berlin

    Stimme Schantalle zu und denke auch: so sehr wie dich das Ganze beschäftigt: bringe es einfach so schnell es geht hinter dich, dann hat das Grübeln ein Ende! Du hast nichts verbrochen, was dir peinlich sein müsste, du bist rechtlich auf der sicheren Seite und was diese menschliche Nullnummer von dir denkt, kann dir wirklich egal sein... also was soll denn schlimmstenfalls passieren?????
    Und auch von mir: Herzlichen Glückwunsch und alles alles Gute!

    Ich glaube, ich hätte das als Kind gar nicht ertragen daneben zu sitzen, wie man verhackstückt wird. Und das kann man ja leider bei manchen Schülern nicht vermeiden.

    So sollte es in der Tat nicht sein, lässt sich aber natürlich vermeiden. Wie, wurde hier ja schon beschrieben: das Gespräch findet mit dem Kind statt, es sitzt nicht "daneben" und es wird auch nicht "verhackstückt", sondern es geht nur um die Lernentwicklung. Ich verstehe es so, dass diese Gespräche regulär mit allen Schülern geführt werden sollen, oder? Das heißt es geht nicht um "Problemgespräche", die ich als Lehrer einberufe weil "was ist", ist also eine ganz ander Ausgangslage. Wichtig fände ich dabei auch im Vorfeld eine Selbsteinschätzung vornehmen zu lassen. Da hast du dann ein gute Gesprächsgrundlage und die Kinder wissen auch schon um welche Punkte es gehen wird und müssen sich weniger Sorgen machen, was auf sie zukommt. Ich würde die wesentlichen Lernziele auflisten und die Kinder ankreuzen lassen, ob sie das schon gut können/teilweise/ noch nicht. Wenn du denselben Bogen ankreuzt könntet ihr vergleichen, wo die Einschätzung identisch ist und wo sie abweicht und über diese Punkte nocheinmal sprechen (manchmal nehmen sich die Kinder ja auch negativer wahr als man selbst!) . Bei den Lernzielen können durchaus auch Lern- und Sozialverhalten dabei sein, auch das ist ja ein Lernprozess und es gibt Entwicklungen über die nachzudenken sich lohnt. Wichtig ist, dass das Ganze wertschätzend, freundlich und sachlich stattfindet und verknüpft ist mit konkreten Hinweisen, wie an den "Baustellen" weiter gearbeitet werden kann. Wenn ein Kind tatsächlich sehr viel "Baustellen" hat, würde ich nicht unbedingt über alle sprechen, sondern mir die wesentlichen herauspicken und sehr darauf achten dem Kind auch seine individuellen Fortschritte zu verdeutlichen. Die gibt es ja oft durchaus auch dann, wenn das Kind im Vergleich mit den anderen kindern deutlich schwächer abschneidet. Und gerade dann finde ich es auch sehr gut, wenn die Eltern dabei sind, weil die dann nicht einfach nur die 5 auf dem Zeugnis sehen, sondern auch mitbekommen, dass ihr Kind sich trotzdem weiterentwickelt hat und sich womöglich trotzdem anstrengt (was für mich immer ein besondere Leistung ist!).
    Für alles andere würde ich gesonderte Elterngespräche einberufen und zwar nicht nur weil ich unter Umständen, deutlicher schildern möchte, welche Beobahtungen ich bei dem Kind gemacht habe, sondern auch dann wenn ich die Eltern eindringlicher an ihre Pflichten erinnern muss!

    Ich finde es auch selbstverständlich, dass sich der Klassenlehrer weiter kümmert, schon allein aus Zeitgründen. Schließlich hattest du vermutlich anschließend auch noch Unterricht in einer anderen Klasse. Wärest du da zu spät gekommen, hättest du aufsichtstechnisch ja auch schon wieder ein Problem gehabt. Außerdem kennt der Klassenlehrer seine Schüler und kann sicherlich besser einschätzen, wie es dem Kind tatsächlich geht. Und offensichtlich hat ja dann er entschieden, ihn im Unterricht zu behalten und nicht du.


    Für mich auch klares "Verschulden" des KL und absolut unmögliches und unkollegiales Verhalten dir gegenüber.


    Was den Zahn angeht, wundere ich mich auch, dass das Kind nichts gesagt hat. Und kein Mensch würde in so einem Fall ohne Grund in den Mund gucken...

    Ich kann die Bauschmerzen auch nachvollziehen, aber ich denke auch da musst du einfach durch. Was höfliches Verhalten angeht ist das einzige, was du machen kannst, selbst Vorbild zu sein, indem zumindest du selbst den Referenten begrüßt und vielleicht kannst du ja auch im Vorfeld mit deinen Kindern (also denen aus der Flüchtlingsgruppe) grundsätzlich über angemessenes Verhalten bei Ausflügen sprechen. Wenn die Kinder sich unterwegs daneben benehmen, darfst du natürlich eingreifen! Ich kann mir da auch nicht vorstellen, dass die Kollegin was dagegen hat. Entweder ist sie dann doch ganz dankbar, dass sie Unterstützung hat oder sie kriegt es gar nicht richtig mit oder schlimmstenfalls findet sie dein Verhalten "übertrieben" und denkt sich dann ihren Teil (auch davon ginge die Welt nicht unter). Gut ist sicherlich wenn du schon vorher die Erwartungen ein Stück herunterschraubst und dir immer wieder sagst, dass es ihre Klasse ist und du an dem einen Tag in Sachen Erziehung eh nichts reißen kannst. Es wird also womöglich nicht so wie du dir einen Asflug vorstellst aber solange alle gesund ans Ziel und zurück kommen und solange keine anderen Personen Schaden nehmen bzw. übermäßig belästigt werden, hast du dein Möglichstes getan. Wird schon, ist nur ein Vormittag...

    Wenn du so gar keine Vorstellung vom hiesigen Schulsystem hast würde ich dringend dazu raten, schnellstmöglich zu hospitieren. Man sollte sich schon auch überlegen, mit welcher Altersgruppe man gut zurechtkommen würde. Wie die Zustände an den einzelnen Schulen sind, ist sehr sehr unterschiedlich. Auch in einer Großstadt wie Berlin finden sich Schulen an denen man gut unterrichten kann, es gibt aber auch viele Brennpunktschulen, an denen es ein absolute Herausforderung ist Lehrer zu sein (freundlcih formuliert...). Da kann man schlecht allgemeingültige Aussagen treffen.

    Mich erstaunt aber auch ernsthaft, dass an deiner Schule offenbar regulär keinerlei Diagnostik stattfindet. Ist das an Förderschulen grundsätzlich nicht üblich oder liegt das nur an dieser speziellen Schule ? (Das ist jetzt aber mehr eine allgemeine Frage an die Experten hier...)


    Tatsächlich finde ich es sinnvoll, die von dir genannte HSP oder auch die Diagnostik nach SOmmer-Stumpfenhorst durchzuführen, um zu schauen, was brauchen die Kinder überhaupt und wie kann ich sie abseits der U-Besuche fördern. Das wird in meiner Klasse gar nicht gemacht, sondern nur im Unterricht beobachtet, was auffällig ist.

    Was mir immer noch nicht klar ist: was genau möchtest/sollst du mit dem Test herausfinden? (Rechtschreibfähigkeiten? Sprachentwicklung? ) und was hat das dann mit deiner Unterrichtsstunde zu tun?
    Ich finde solange nicht klar ist, welche Fähigkeiten überprüft werden sollen, ist es relativ sinnlos irgendwelche Tests vorzuschlagen.

    Wenn ich das hier lese:


    Generell vermittle ich gerne Wissen und treibe die Persönlichkeitsentwicklung bei Menschen voran. Das Unterrichten macht mir freude.

    glaube ich wirklich nicht, dass das hier der Fall ist:


    dass der Beruf, für den ich mich erneut entschieden habe, nun doch vll. nicht das Richtige ist.

    Du bist gerade in einer extrem stressigen Ausnahmesituation, die einen schon ohne kleine Kinder an den Rand des Leistbaren bringen kann. Der Berufalltag ist wirklich eine ganz andere Nummer und mit jedem Jahr, das du mehr Erfahrung hast und das die Kinder größer werden, wird es auch leichter! (und es gibt ja auch die Möglichkeit erstmal Teilzeit zu arbeiten...).
    Ich wünsch dir viel Kraft!

    Die erste Seite ist tatsächlich die aufwendigste im ganzen Fragebogen. Die folgenden sind nur noch "Klickarbeit".

    Na, wenn das so ist... dann setz ich mich am Wochenende vielleicht nochmal dran. Dazu noch eine Rückfrage: soll man sich bei der Beantwortung einen ganz konkreten Schüler vorstellen oder geht es um "den Durchschnit" (wie du ja oben schreibst). Letzteres finde ich insofern schwierig, weil ja auch ADHS Kinder sehr unterschiedlich sein können und auf unterschiedliche Maßnahmen ansprechen oder eben auch nicht. Ein ganz wesentlicher Faktor ist dabei auch, ob das Kind medikamentös behandelt wird oder nicht. Davon hängt der Erfolg der getroffenen Maßnahmen (leider) auch entscheidend ab. Ich hatte z.B. mal einen Jungen, der als er in die Klasse kam gut medikamentös eingestellt war (wach, aufmerksam, freundlich) und nur wenig Unterstützung benötigte. Dann hat die Mutter die Medikamente von heute auf morgen weggelassen und das Kind reagierte auf gar nichts mehr (war de facto nicht mehr beschulbar...) .

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