Beiträge von icke

    Zum Problem "Aufsatz bewerten":

    Normalerweise bewerten wir zumindest in der zweiten Klasse bei Aufsätzen die Rechtschreibung nicht.

    Dann würd ich das in diesem Fall auch nicht tun.


    Aber es kann auch nicht sein, dass sie vielleicht eine 3 oder 4 bekommt, weil ihre Gedanken ganz sinnvoll sind, obwohl ihr Text für Außenstehende eigentlich nicht mal zu entschlüsseln sind???

    Wieso nicht?
    So wie ich es verstanden habe, ist der Text ja nicht "gar nicht" sondern nur "schwer" zu entschlüsseln (den Ausschnitt konnte ich durchaus lesen). Dass das anstrengend ist, weiß ich auch, aber wenn es dir irgend möglich ist, mach dir die Mühe und benote nur das, was du bei den anderen Kindern auch benotest: Inhalt und Ausdruck. Andernfalls hieße das ja, dass du ein Kind, das eh schon große Schwierigkeiten hat noch zusätzlich strenger bewertest als die anderen. Finde ich pädagogisch sehr fragwürdig. Gerade bei den schwachen Kindern sollte man doch froh sein, wenn sie noch motiviert sind und lernen wollen. Diese Motivation trotz schlechter Noten aufrecht zu erhalten ist schwierig genug, da sollte man dem Kind wenigstens für das, was es gut macht (also für Inhalt und Ausdruck) nicht die Anerkennung verweigern.



    Zu dem Problem allgemein:
    wenn ich das lese, bin ich zum Einen doch sehr froh in Klasse 2 noch nicht benoten zu müssen und zum anderen wird mir wieder bewusst, wei relativ doch Einschätzungen sind, was noch im Rahmen ist und was nicht.


    bisher ist mir so etwas noch nicht untergekommen, dass ein Kind Mitte der zweiten Klasse noch komplett unlesbar schreibt...

    Mir schon... und dass das bei dir noch nicht der Fall war, zeigt vor allem, dass ihr an eurer Schule scheint's einen ganz guten Leistungsstand habt. An meiner ehemaligen "Brennpunkt"-Schule wäre dieses Kind überhaupt nicht aufgefallen, maximal positiv weil es überhaupt schon so lange Texte schreibt.
    Ist natürlich kein Maßstab. weiß ich auch.
    An meiner jetzigen Schule habe ich auch noch vereinzelt solche Kinder, die fallen dann da auch auf, weil die anderen schon deutlich weiter sind. Nun haben wir hier in Berlin ja die Schuleingangsphase (und zwar nicht nur bei Jahrgangsmischung sondern auch bei jahrgangsbezogenem Unterricht) und da steht am Ende des zweiten Lernjahres eh immer die Frage: 3.Klasse oder 3.Jahr Saph. Bei Kindern die insgesamt schwach sind und bei denen abzusehen ist, dass sie mit den Inhalten der 3.Klasse noch überfordert wären, ist die erste Maßnahme also immer: mehr Zeit geben, sprich:Verweilen lassen. Erst wenn dadurch keine Verbesserung eintritt, geht die Überlegung Richtung sonderpädagogischen Förderbedarf und ich finde, das macht auch Sinn: Durch dieses Verfahren habe ich jetzt schon sehr viele Kinder erlebt, die noch ein drittes Jahr Saph durchlaufen haben und habe da doch oft beobachten können, dass es manchmal tatsächlich einfach nur mehr Zeit braucht. Gerade in Klasse 1/2 passiert einfach noch so viel an Entwicklung und Reifungsprozessen, dem sollte man genügend Raum geben. Natürlich hatte ich auch immer wieder Kinder, bei denen sich letztlich doch ein Lernbehinderung herausgestellt hat, die hatten aber in Klasse 2 auch schon deutlich gravierendere Schwierigkeiten als deine Schülerin jetzt...


    Ich weiß, das nutzt dir jetzt so nichts, weil du in einem anderen System steckst, aber ich finde man sollte sich immer darüber klar sein, dass Maßstäbe relativ sind... Gibt es denn bei euch grundsätzlich irgendeine Möglichkeit (vielleicht auf Antrag der Eltern), Kinder zurückstellen zu lassen, bevor es 5en und 6en hagelt (und Motivation und Selbstwertgefühl völlig hinüber sind)?

    Interressant das mal von der Seite zu hören...
    aber zu deinem Thema: ich fürchte einfach, dass selbst wenn man dich in diverse Klassenräume ließe und du da Fotos von Regelplakaten machen dürftest, nicht wirklich viel dabei heraus kommen würde. Wenn ich so an die Klassenräume in unserer Schule denke und die Regelaushänge da, gibt es genau drei Varianten: 1. so wie bei mir: mehr oder weniger fertige Plakate (ich selbst habe zum Teil Formulierungen abgewandelt, damit sie besser zu uns passen) 2. handschriftliche Regeln ohne jegliche Bebilderung (vor allem bei den älteren Klassen) und 3.solche, wo sie ganz fehlen. Die Regeln, die da hängen sind aber eigentlich immer wieder dieselben in Grün und das man Regeln positiv formulieren sollte, ist, nach dem zu schließen, was ich da sehe, auch allen Kollegen bekannt (obwohl es einzelne Regeln gibt, wo es m.E. Sinn macht auch mal auszuformulieren, was man nicht möchte, weil es sonst zu schwammig bleibt...). In einer Klasse hing mal ein Plakat, wo gleich dazu notiert war, was die Konsequenzen bei Nichteinhaltung jeder einzelnen Regel ist. Fand ich ganz interressant, war offensichtlich auch mit den Schülern gemeinsam erarbeitet worden (war eine 6.Klasse). Sehr ergiebig wäre das aber alles in allem nicht und vor allem kannst du halt nicht erkennen, wie die Aushänge zustande gekommen sind und wie sie konkret im Unterricht eingesetzt werden. Da wäre ein Fragebogen in der Tat deutlich aussagekräftiger.

    Was genau hast du denn überhaupt mit den Bildern vor???
    In meiner Klasse hängen auch die vom Zaubereinmaleins. Und auch sonst halte ich es wie Conni: ich führe die Regeln gründlich ein, was auch heißt, dass die Kinder die Regeln mit aufstellen, also darüber nachdenken, welche Regeln sie wichtig finden. Im Rahmen der Erarbeitung lasse ich sie auch gerne dazu zeichnen, allerdings ist mir das als Aushang für der Klasse einfach nicht gut genug sichtbar. Ich zeige im Unterricht immer mal wieder auf einzelne Regeln, um sie daran zu erinnern und sie zu wiederholen, da müssen die einfach von überall gut sichtbar sein. Bevor es das reichhaltige Angebot im Netz und bei den Verlagen gab, habe ich auch immer fleißig selbst gezeichnet. Ich kann das sogar ganz gut, aber es kostet halt doch Zeit und die nutze ich mittlerweile doch gerne für anderes.

    "Lachen lachen" ist mir auch spontan eingefallen! Habe ich auch in meiner Klasse und die Kinder lieben es. Selbst die ganz schwachen Leser lesen damit freiwillig und ausdauernd (und bekringeln sich über die lustigen Antworten).

    Wo hast du denn den Platz dazu,

    Da habe ich wohl wirklich mehr Glück. An meiner jetzigen Schule gibt es tatsächlich ein separates Hortgebäude, da habe ich nach dem Unterricht tatsächlich Ruhe im Klassenraum. Wenn die Kollegin noch unterrichtet, gehe ich meist in einen Teilungsraum (der in der Stunde am Donnerstag wundersamerweise frei ist) und zur Not ins Lehrerzimmer (an meiner vorherigen Schule habe ich aber auch schonmal im Flur gesessen, weil es mir zum Lehrerzimmer zu weit war...)


    Was man an der Diskussion hier aber schön sehen kann, ist dass die Rahmenbedingungen eben doch sehr unterschiedlich sind, so dass man einfach nicht pauschal sagen kann, wie man es machen müsste.
    Man muss wirklich seine eigene Lösung finden, aber sich auch eingestehen, wenn es nicht zu schaffen ist. Wobei bei Jahrgangsmischung in der Tat die Frage ist, welche Alternativen es gibt.... (wobei: den einen wochenplanfreien Tag hatte ich auch schon als ich noch in der Jahrgangsmischung war).


    Schwieriges Thema, aber doch sehr interessant hier zu lesen, wie unterschiedlich es gehandhabt wird.

    Hallo Anja,
    Ja, doch, ich habe eigene Kinder. Allerdings sind die nicht mehr ganz so klein (und die Jüngere ist im Hort), das macht sicherlich auch einen Unterschied. Und ich mache Wochenplan auch nur in einer Klasse (eine Stunde am Tag).
    Unser WP geht in der Tat nur von Montag bis Donnerstag, weil uns das sonst auch zu knapp wäre mit durchgucken. In diesem Schuljahr ist es so, dass ich am Donnerstag einen kurzen Tag habe und es dadurch schaffe, die Pläne schon durchzugucken , während die Kollegin die Klasse unterrichtet und sie ihnen dann noch am selben Tag mitzugeben. Letztes Schuljahr ging das nicht, da haben sie es halt erst Freitag bekommen (wenn einzelne Schüler sehr viel nachholen mussten habe ich aber auch so immer versucht es ihnen schon Donnerstag mitzugeben).
    Aber auch abgesehen von der Zeit zum Korrigieren finde ich einen wochenplanfreien Tag gar nicht schlecht, weil es wieder Zeit und Raum für andere/gemeinsame Dinge gibt.
    Ab und an machen wir übrigends auch mal eine ganze Woche wochenplanfrei. Entweder weil die Woche durch Ausflüge etc. verkürzt ist oder weil ich inhaltlich viel Neues einführen möchte und dafür mehr Zeit brauche oder auch um eine Werkstatt durchzuführen.Ich habe sogar den Eindruck, dass die Kinder durch die Abwechslung langfristig motivierter bleiben.
    Meine Kollegin hat auch mal von einer Kollegin berichtet, die ganz regelmäßig nur jede zweite Woche Wochenplan gemacht hat, weil es ihr sonst zu viel geworden wäre. Das wäre ja vielleicht auch eine Alternative, oder? Wenn du zwei Matheklassen hast, könntest du sie z.B. abwechselnd Wochenplan machen lassen oder so... Pläne in den Pausen zu schreiben stelle ich mir auch extrem hektisch vor.
    Erstellst du wirklich für jedes Kind einen individuellen Plan? In zwei Klassen? Das wiederum würde ich nicht hinbekommen. Für einzelne Kinder mache ich das auch, aber die meisten fasse ich in Gruppen zusammen, so dass es insgesamt 4-5 verschiedene Pläne sind. Dadurch dass es Pflicht- und Zusatzaufgaben gibt, differenziert es sich dann innerhalb der Gruppen nochmal durch die Menge, die sie bearbeiten (und die Auswahl, die sie dabei treffen).
    Ansonsten denke ich aber auch, dass wenn du es schaffst in der Stunde viel Rückmeldung zu geben, es grundsätzlich auch kein Problem ist, die Pläne wöchentlich durchzusehen. Vielleicht geht das in Mathe auch besser als in Deutsch. Dadurch das man da gerade in der 1.Klasse ja auch noch viele Kinder beim Lesen unterstützen muss (also für jedes einzelne Kind mehr Zeit braucht), reicht die Zeit im Unterricht einfach nicht, um bei jedem Kind mitzubekommen, was es macht (einzelne würden mir da komplett durch die Lappen gehen). Da möchte ich schon bei jedem im Anschluss nochmal draufschauen. Außerdem eignet sich Mathe auch nochmal besser um Selbst- oder Partnerkontrolle in die Pläne mit einzubauen, das würde dich ja vielleicht auch noch entlasten.

    ich kenne das eher mit abgabekiste und fertigkiste ...

    Ja, Kontrollablage habe ich auch, aber bis jetzt legen sie am Ende der Stunde immer alles zusammen als einen Packen da rein. Das ist mir insofern wichtig, weil es echt unglaublich viel zusätzliche Zeit kostet, wenn man von jedem Kind erstmal alles zusammensuchen muss (ich weiß das, ich hatte auch schon deutlich chaotischere Klassen....). Insofern ist es keine Lösung, wenn sie mir da zwischendurch immer alles gleich reinschmeißen, das gibt mir zu viel Durcheinander. Aber (oh Freude) gerade ist mir eingefallen, wie ich das löse! Ich brauche wieder Hängeregister! Da hat dann jedes Kind sein Ablagefach, kann immer gleich das was fertig ist, reinlegen und alles bleibt beisammen. Außerdem kann es selbst auch jederzeit an seine Sachen, falls es doch nochmal was zwischendurch braucht. (Ich hatte das sogar schonmal, hatte ich glatt vergessen.) und ich könnte mir, wenn in der Stunde Zeit ist immer schonmal was rausnehmen.


    Das mit dem "Kollegen belehren" ist in der Tat immer heikel und sollte man sehr genau abwägen. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass man daraus nicht ableiten kann, dass man grundsätzlich und nie irgendetwas sagen darf, nur weil man selbst Lehrer ist. Es kommt ja auch immer sehr auf den Tonfall an. Es ist ein Unterschied ob ich ankomme und der Lehrerin erkläre, wie sie es besser machen soll oder ob ich einfach mal frage wie das gedacht ist, ob ich das richtig verstehe und auch danach wie ich meinem Kind helfen kann, oder erkläre worum ich mir Sorgen mache. Ich habe ja auch Lehrereltern in meiner Klasse und finde das sofgar häufig entspannter, weil die vieles, was ich so mache besser nachvollziehen können. Und im Zweifelsfall ist es mir immer lieber, Eltern sprechen mich direkt an, als dass sie hinter meinem Rücken lästern oder mir das dann am Elternabend vor den Latz knallen...


    Ich wünsche dir jedenfalls, dass du da einen Weg findest.

    zumal bei uns die Wochenplanaufgaben in Arbeitsheften sind, du also Stapelweise Sachen mitschleppen musst, das macht man nur einmal (ohne Auto).

    Und die kann man auch nicht zwischendurch schon mal abgeben lassen, dann brauchen sie sie ja wieder.

    Also Auto habe ich auch keins, deshalb mache ich das komplett in der Schule. Nach dem Unterricht. Anschließend räume ich das Zeug (auch die Arbeitshefte) in die Stehordner der Kinder zurück (geht recht schnell, sind alphabetisch geordnet) und die Kinder holen es sich am nächsten Tag wieder raus, sehen was noch zu machen, zu verbessern oder unvollständig ist und können mich gegebenfalls fragen. Was ich in der Tat auch (fast) nicht schaffe, ist während der Wochenplanstunde abhaken, weil ich da lieber für Fragen zur Verfügung stehe, für Ruhe sorge oder meine Träumer ans Weiterarbeiten erinnere. In letzter Zeit hat aber immer häufiger mal keiner eine Frage und ich hätte tatsächlich Zeit zum schonmal was durchzugucken, da überlege ich mir gerade wie ich das am schlauesten organsisiere...


    Ich überlege aber gerade wirklich, ob ich tatsächlich beim Wochenplan bleiben würde, wenn mich das zeitlich tatsächlich so überfordern würde. Den Kindern (gerade in den kleine Klassen) nur einmal die Woche Rückmeldung zu geben und keine Gelegenheit zum nochmal nachfragen und verbessern fände ich unbefriedigend und ehrlich gesagt auch nicht altersgerecht.
    Da würde ich es dann glaube ich ganz lassen (was ja auch keine Schande ist...).
    Gerade die Kleinen brauchen doch am Anfang wirklich ganz viel Rückmeldung und Bestätigung. Die würden einem ja am liebsten immer alles sofort zeigen. In Paralleklassen, in denen ich vertreten habe, habe ich das auch schon erlebt, dass sich die Kinder mit jeder fertigen Aufgabe angestellt haben und sie dofort abgestempelt bekommen haben. Wäre mir persönlich nichts, weil ich diese langen Schlangen hasse, aber in den Klassen scheint es gut zu funktionieren. Liegt aber auch daran, dass das sehr friedliche Klassen sind.

    Also ich selbst gucke mir das sogar täglich an, muss aber dazu sagen, dass ich mir das mit einer Kollegin teile.. weil es wirklich sehr zeitaufwendig ist. Insofern habe ich auch Verständnis für Kollegen, die das alleine machen und es nicht ganz so oft schaffen (obwohl es dann ja auch nicht weniger ist, sondern einfach nur ein größerer Berg auf einmal, oder?). Trotzdem sollte es eine Regelmäßigkeit und Transparenz geben.
    Die Kinder bekommen also täglich Rückmeldung über das, was sie am Vortag fabriziert haben und immer wieder auch Hinweise, dass noch was zu beenden oder zu verbessern ist. Am Donnerstag ist dann Enddurchsicht und der Plan geht mit nach Hause. Unerledigte Pflichtaufgaben sollen nachgearbeitet werden. Gerade den Teil mit dem Verbessern lassen, finde ich aber auch einen großen Vorteil beim Wochenplan, weil sie wirklich lernen diese Hinweise zu berücksichtigen und sich ihre Arbeit nochmal ansehen müssen. Wenn sie dann etwas nicht verstehen, sind sie gezwungen zu mir zu kommen und ich habe die Gelgenheit nochmal individuell zu helfen. Es läuft auf diesem Wege ganz viel Kommunikation zwischen mir und den Kindern, die ich sonst so gar nicht umsetzen könnte.
    Hefte gebe ich von mir aus mittlerweile auch nur mit, wenn noch was darin zu tun ist, sie dürfen grundsätzlich aber auch die anderen Hefte mitnehmen, wenn die Eltern die gerne sehen möchten.
    Ich habe ein zeitlang auch immer mal alle einzelne Hefte nur so zum Zeigen mitnehmen lassen, das führte aber regelmäßig dazu, dass in den nächsten Tagen etliche Kinder nicht arbeiten konnten, weil sie es zu Hause vergessen hatten. Bei allem Verständnis dafür, dass Eltern gerne sehen möchten, was ihr Kind arbeitet , ist mir dann ein reibungsloser Unterrichtsablauf wichtiger.
    Aber da kommt es natürlich auch immer auf die Elternschaft an und wie zuverlässig sie dafür sorgen, dass die Sachen wieder zurückkommen.

    Wir haben auch zwei Willkommensklassen (eine für Kl.1-3, eine für 4-6) und nach einem Jahr kommen sie in die Regelklassen. Bisher habe ich nur ein Kind in meine Klasse bekommen, das entspricht im Alter den anderen Kinder . Es läuft ertsaunlich gut, weil es sich um ein sehr lernwilliges Kind handelt und der Rest der Klasse relativ unkompliziert ist. Dadurch habe ich auch immer mal wieder Luft dem Kind individuell zu hlefen. Davor hatte ich an einer anderen Schule auch immer mal wieder Kinder ohen jegliche Deutschkenntnisse, die mir ohne Vorbereitung direkt in meine ohnehin chaotische Klasse gesetzt wurden. Die liefen dann irgendwie mit, aber optimal war das nicht. Ich hatte letztens auf einer Regionalkonfernz einen Austausch zu dem Thema und es wurde an den Schulen sehr unterschiedlich gehandhabt. Die Kolleginnen aus den Brennpunktschulen ohne Willkommensklasssen waren aber deutlich überlastet... ich denke es hängt wirklich sehr vom Umfeld ab, was funktioniert und was nicht.
    Interessant fand ich, dass es eine ofizielle Empfehlung gibt, Kinder bis 7 Jahre direkt in die Saph zu geben werden und erst ab 8 Jahren in eine Willkommensklasse. Unsere WK-lehrerinnen vermuten auch, dass das sinnvoller wäre.
    Sinnvoll finde ich tatsächlich eine Entscheidung im Einzelfall und je nach Gegebenheiten der Schule, auch wenn es darum geht in welche Klassen die Kinder dann gegeben werden.

    Hm, also "hibbelige Kinder" sehe ich da nicht, sondern normal lebhafte Kinder, die sich in einer sehr kleinen Gruppe einfach freier bewegen können als in einer regulären Grundschule. Auch eine "chaotische Umgebung" erkenne ich nicht. Die Szenen sind ja mit Musik unterlegt, Lautstärke ist also gar nicht festzustellen. Allerdings finde ich das Video insgesamt extrem wenig aussagekräftig. Ich habe aufgrund dessen keinerlei Vorstellung, was genau da passiert (eher was nicht)... auf mich wirkte das irgendwie so wie Kita nur mit größeren Kindern....

    Was vielleicht auch noch Sinn macht, ist die Elternsprecher zu kontaktieren und denen die Gesamtsituation nochmal genauer darzulegen, bzw. die Informationen aus dem Brief etwas zu relativieren (da könntest du dann auch die lobenswerten Seiten der Klasse nochmal hervorheben!). Sollten sich dann andere, aufgrund des Briefes verstörte oder empörte Eltern an die Elternsprecher wenden, könnten diese unter Umständen auch schon das ein oder andere gerade rücken. Außerdem erfährst du auf dem Weg vielleicht auch etwas darüber, wie die Stimmung unter den Eltern tatsächlich gerade ist. Kommt natürlich auch auf deine Elternsprecher an und wie ihr sonst so miteinander zurechtkommt.


    Was ich mich auch noch frage:

    einige Eltern haben es iwie total in den falschen Hals bekommen

    Wie konkret weißt du das? Und woher? Haben dich einzelne Eltern direkt angesprochen?

    Hm, wenn du zu diesen Themen schreibst, solltest du aber doch aufpassen, dass du deine persönlichen Beobachtungen nicht verallgemeinerst. Das was du da von eurer Schule erzählst, kenne ich in der Form z.B. nicht, weder von den Schulen, an denen ich gearbeitet habe, noch von den Schulen meiner Kinder. Ich denke auch nicht, dass "man" das heute in der Ausbildung so lernt. Was ich mir aber schon gut vorstellen kann ist eine gewisse Verunsicherung bei jungen unerfahrenen Lehrern, die in der Realität plötzlich mit sehr widersprüchlichen Erwartungen konfrontiert werden: einerseits sollen sie individualisieren und auf jedes Kind eingehen, andererseits haben zumindest in bestimmten Einzugsgebieten die Eltern tatsächlich diesen Anspruch, dass das Kind am Ende selbstverständlich aufs Gymnasium muss und wenn das nicht klappt, ist natürlich der böse/unfähige Lehrer schuld. Dieselben Eltern die sich beklagen, weil ihr Kind über- oder unterfordert ist, beklagen sich aber auch darüber, dass ihr Kind nicht genauso weit ist wie das Nachbarskind...
    Das auszuhalten ist schon für gestandene Kollegen schwer... zumal einige Eltern sich auch sehr massiv einmischen. Wenn man dann nicht wenigstens Rückhalt im Kollegium und von der Schulleitung hat, kann das schlimm werden. Und genau danach klingt das für mich ein bisschen an eurer Schule: die Nachbarsklasse macht genauso ein Tempo und die bisherige Schullleitung schrieb sich "Leistung um jeden Preis" offensichtlich auch auf die Fahne. Da dagegen zu halten erfordert ein hohes Maß an Selbstbewusstsein. Und dieses Selbstbewussstein wächst in der Regel erst mit einer gewissen Erfahrung, die einen irgendwann befähigt zu sagen "ich weiß was ich hier tue und auch warum. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass..."
    Wenn ich lese, was du von dem Gespräch schreibst, klingt das für mich nicht nach jemandem mit völlig festgefahrenen Ansichten, der an keinerlei Rükmeldung interessiert ist. Sie scheint ja grundsätzlich gesprächsbereit zu sein. Das finde ich erstmal positiv und vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, ob es nicht mehr bringen würde, der Lehrerin den Rücken freizuhalten indem man ihr signalsiert, das man "weniger ist" mehr durchaus zu schätzen weiß.
    Gleichzeitig kann ich dich aber auch verstehen, dass du es nicht als deine Aufgabe siehst, die Lehrerin zu überwachen oder auch zu"coachen" und vor allem deine Tochter schützen willst. Die Geschichte mit der gestrichenen Pause ist auf jeden Fall ein "No-go" (da bekäme ich in der Tat Ärger mit meiner Schulleitung...). Wichtig fände ich aber wirklich mal vorsichtig bei den anderen Eltern anzufragen, wie sie dazu stehen. Sind das wirklich nur eure Probleme, oder leiden da auch andere Kinder darunter? Wieviele Eltern tragen diese Anspruchshaltung (höher-schneller-weiter) tatsächlich mit und wieviele erdulden das einfach still, weil sie denken, dass "alle anderen" das ja so wollen...

    So wie du es beschreibst, sehe ich in einem Verbleib an der Schule auch wenig Sinn. Selbst wenn die anderen Eltern mitziehen, selbst wenn es Gespräche gibt und die neue Schulleitung anders gestrickt ist: dass die Kollegin plötzlich ihre komplette Einstellung ändert, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich... (zumal wenn schon einige Gespräche gelaufen sind).
    Als Bewohnerin einer Großstadt, in der etliche Eltern ihre Kinder auch ohne Not 3km und mehr durch die Stadt gondeln, halte ich das grundsätzlich auch für machbar. Ob das für euch realistisch zu schaffen ist, müsst ihr vorab überlegen, aber wenn es irgendwie geht: macht es ruhig (ich finde es immer noch besser, das Kind früher zu wecken, weil die Schule ein bisschen weiter weg ist, als um irgendwie den Berg Hausaufgaben zu schaffen...)
    Ich drück euch die Daumen

    ich weiß auch, dass ich zu jedem Kompromiss bereit wäre..


    geheimhalten würds ich nie.


    Finde ich widersprüchlich...


    Was für ein Kompromiss sollte denn das sein?


    Also entweder wird das eine offizielle Beziehung, die man nicht geheimhalten braucht, weil damit auch die jetzige Beziehung/Ehe beendet ist. Das wäre aber kein Kompromiss sondern ein Entscheidung, die vor allem deine Kollegin treffen muss.


    Oder du lässt es ganz: wäre auch kein Kompromiss.


    Kompromiss wäre nur: es wird ein "inofizielles" Verhältnis, das müsstest du dann aber entweder geheimhalten oder alternativ die Schule wechseln....


    Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Aber raten kann man dir da nichts.
    Was genau ist denn eigentlich dein Frage?

    Rechtliche Grundlage weiß ich auch nicht, aber ich würde das auch klar ablehnen (käme mir sonst so ein bisschen vor wie bei einem Polizeiverhör....)
    Protokoll extra und ausführlich nur für den Elternteil würde ich an einem Sprechtag aber auch ablehnen (ich stelle mir gerade vor, ich würde das an einem Elternsprechtag für 25 Eltern machen...). Klar mache ich mir Notizen über die wesentlichen Vereinbarungen und Absprachen und die kann ich dann auch gerne als Kopie mitgeben aber ansonsten würde ich dem Elternteil vorschlagen, sich die wesentlichen Punkte selbst mitzuschreiben (Stift und Papier würde ich auch anreichen). Was anderes ist das bei ausführlicheren Gesprächen, die man aus bestimmten Anlässen mit Eltern führt, das führe ich eh meist Protokoll, vor allem wenn es um wichtige Fragen geht. Das lasse ich mir dann auch von den Eltern unterschreiben.

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